......... möchte mich Wolfgangs Worten anschließen!
"Hat das anvisierte Fluginsekt zwei oder drei Beinpaare, ist der Thorax vom Abdomen klar getrennt und wieviel Schwanzfäden hat die Fliege?" - ich schätze, dass solche Fragen eher theoretischer Natur sind und die hungrige Forelle in der Strömung nur am Rande interessieren.
Größe, Silhouette und die Farbe sind wohl - wie Huchenhunter schreibt - die wichtigsten Eigenschaften, die den Fisch zum Anbiss bewegen. Superrealistische, detailierte Fliegenmuster sehen zwar als Trockenfliege oder Nymphe hübsch aus, doch das sagt nichts über die Fängigkeit im Wasser aus. Realistische Plumpsnymphen sinken z.B. wie ein Stein ab, Die Bewegung ist wenn überhaupt statisch, da die Materialien ja in Modellbauweise fixiert wurden.
Beweglichere, luftiger gebundene Muster spielen eher im Wasser, sie täuschen Eigenleben vor und sind in Kombination mit der richtigen Führung der fängigere Köder.
Fast alle namhaften Kollegen (auch Roman Moser) haben Phasen des superrealistischen Bindens durchlaufen. Einige sind dabeigeblieben, andere haben neue Materialien entdeckt, oder alte Naturprodukte wiederentdeckt und so teilt sich die Szene.
Tröstlich: "Vor den Fischen sind wir alle gleich" - und deswegen binde ich meine Fliegen auch etwas lebendiger und nicht so detailversessen. Die Zeit nutze ich eher zum Fischen. :suprise:
Gruß, Olaf
PS: Pablo Picasso war in seiner Anfangszeit übrigens auch zuerst ein sehr realistischer Maler und auf naturgetreue Darstellung spezialisiert.
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."