Original geschrieben von Frank Möbus
Lieber Christian,
freut mich sehr, daß Du einen so schönen Tag hattest - besonders die Barbe dürfte Dir ein paar aufregende Minuten beschert haben!
Hingegen tut es mir leid, daß Norbert weniger erfolgreich war. Aber nicht nur für einen Rookie, sondern auch für alte Hasen gibt es solche Tage, falls Dich das tröstet. Jeder geht mal als Schneider nach Hause, während alle anderen einen Fisch nach dem anderen gefangen haben. Nie aufgeben, niemals kapitulieren! Und gerade die Möhne-Fische wissen ganz genau, was ein Fliegenfischer ist, so daß es mitunter so einfach nicht ist, sie zu überlisten. Mit der Mentalität "Übung macht den Meister" liegst Du jedenfalls goldrichtig!
Allseits Tight lines - Euer Frank
Die Fliegenfischerei ist schon recht komplex. Das mag sich ein alter Hase gar nicht mehr recht vorstellen können.
Ein Kurs hilft sicher, Wurffehler zu vermeiden und macht auf Dinge aufmerksam, die bei der Fischerei zu beachten sind.
Rolf Renell hat versucht (nicht nur versucht, es ist ihm auch gelungen

) in seinem Kurs die wichtigsten Dinge zur Sprache zu bringen und zumindest bei mir dafür gesorgt, mir über Vieles Gedanken zu machen, an das ich vor dem Kurs gar nicht gedacht habe.
Ich hätte im Leben nicht geglaubt, was man an leben mit dem Kescher vom Grund des Baches holen kann. Und dann sprach er immer von den Maifliegen, dort wäre ein Schlupf und da auch. Ich hab erst gar nix gesehen. Plötzlich denn doch; stimmt da ist eine, mal sehen wie lange
Das wäre mir nie aufgefallen.
Als Neuling, alle Aspekte der Fliegenfischerei betreffend, steht man wirklich vor Problemen, wenn man an ein Gewässer kommt, dass man zuvor nie besucht hat. Von wirklich ganz banalen Dingen angefangen, wie finde ich den Weg zu den beschrieben Spots, bis zur Beobachtung des Gewässers und der Wahl der Fliege hat man einige Probleme zu lösen.
Die Welt der Fliegen ist ja schon eine Wissenschaft für sich.
Als im Werfen weissgott noch ungeübt scheiden ja durchaus einige Strecken aus, weil einfach für einen Anfänger zu schwierig zu befischen.
Hat man letzendlich den Ort gefunden, an dem man starten möchte, stellen sich die Fragen: Vom Ufer aus, oder waten? Wie fische ich? Stromauf oder stromab? Wechsel ich den Standort oder probiere ich doch lieber erst andere Fliegen (aber welche?) bevor ich den Standort wechsel?
Nach den Berichten hier habe ich vor Allem erwartet, mehr Fisch zu sehen. Gesehen habe ich allerdings kaum Fisch.
An der Niederbergheimer Brücke ging´s tatsächlich auf Sicht. 1 Forelle direkt vor meinen Füssen; ich war platt. Ich konnte mich sogar einige Schritte entfernen ohne dass sie geflohen ist und sie direkt anwerfen. Die von Herrn Brinkhoff empfohlene Fliege hat sie direkt genommen. Klasse!
Gestartet bin ich in der Nähe von Allagen. Dort allerdings, wie schon gesagt, habe ich keinen Fisch gesehen. Dennoch hatte ich (wenige) Bisse an Stellen, wo ich Fisch vermutet habe. Einfach ´mal geworfen und plötzlich ist der Biss da. Den zu verwerten ist freilich wieder ein anderes Thema; auch das will geübt sein.
Meine ersten Gedanken nach diesem Tag waren: was ein Mist aber auch, (fast) nix hat geklappt. Nach den Berichten hier im Forum hab ich mir den Tag ganz anders vorgestellt.
Nachdem ich länger darüber nachgedacht habe, wurden die Eindrücke immer positiver.
Ich glaube, den einen oder anderen Fehler erkannt zu haben, den ich gemacht habe. Also den Tag nicht abhaken, sondern als einen Tag werten, an dem ich Erfahrungen gesammelt habe.
Und keine Fliege verloren zu haben und keine Knoten in´s Vorfach geworfen zu haben und keine Rutenspitze abgebrochen zu haben (jaja, ist mir gleich am ersten Tag der Flifi-Kurses passiert...) ist doch auch was.
Auch wenn´s vielleicht blöd klingen mag; ich war in Allagen geschlagene 2 Stunden unterwegs, die mir wie 10 Minuten vorkamen. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen, so sehr war ich mit den Eindrücken beschäftigt. Um dem Kopf freizubekommen taugt das Fliegenfischen wirklich!
Das war herrlich!
Jetzt ging´s gar nicht mehr um die Möhne, sondern nur um meine persönlichen Eindrücke.
Hätte an jedem anderen Bach genau so passieren können.
Liebe Grüsse
Norbert