auf der Wiese

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Makenshi

Beitrag von Makenshi »

@Mayfly:
Hab Dir ne PN geschickt.

Die Geschichte mit der Gülle ist genau das, was ich vorhin gesagt habe: man kann nicht in einem Umkreis von 30m alles nach eventuellen hundehaufen etc. absuchen, schließlich will man ja auch werfen.

Wo Du allerdeings vollkommen Recht hast, ist dass es nicht so toll ist, mit einer Gammelschnur zu üben. Wenn man nicht gerade genau dasselbe Modell verwendet, kann es durchaus passieren, dass sich die Übungsschnur anders verhält als die Schnur, mit der man später fischen will.

@Pehers:
Ich denke mal, dass sich keiner von uns eine Schnur kauft, um sie in die Vitrine zu legen, wo ihr nichts passieren kann. Dass an allem die Wiese schuld sein soll, ist natürlich Quatsch, aber das Argument mit dem Hundehaufen finde ich schon recht einleuchtend. Auf den Braunstich und den Geruch kann ich gerne verzichten ;)

Gruß,
Tristan
irezumi
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Beitrag von irezumi »

..... ob "verschlissen" oder "verschissen"-ich geh jetzt zum üben doch lieber ans wasser.
danke für die antworten

liebe grüße
markus
Royal Coachman
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´Gartenübungen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Markus !



Als Anregung mit Wahrheitsgehalt gedacht!


GARTENÜBUNGEN

Nach langem Suchen entschied ich mich für zwei Fachbücher, ein Wurflehrbuch von E. Biederstolz und das von allen Freunden mir wärmstens empfohlene Buch “Erlebnis Fliegenfischen“ von Karlo Ritzo.

Laut Buch sollte ich auf der Wiese beginnen, warum das so ist, konnte ich mir nicht genau erklären, Rasen gleicht dem Wasser nicht sonderlich, er enthält Gänseblümchen , Federballnetze, Gartenmöbel, Kaffeegesellschaften und noch einiges mehr . Mit diesen Zufälligkeiten musste ich mich nun auseinandersetzen, aber immerhin konnte ich nicht ins Wasser fallen .

Rückwärtsgehend zog ich 20 m Schnur von der Rolle (stark übertrieben , stärkt aber das Selbstvertrauen), plötzlich ging’s nicht mehr weiter, ich hätte doch das Federballnetz vorher herunterlassen sollen ! Das Lehrbuch in der linken Hand, hob ich die Rute an und versuchte die gesamte Schnur mit Schwung über die Schulter zu werfen. Es rührte sich NICHTS ! Nur die Rute bog sich zu Halbkreis und ein leises Knistern war zu hören. Nach Ablegen der Rute und würdevollem Abschreiten der Wurflänge bedankte sich meine Frau überschwänglich, da das Pflanzensetzholz schon seit einem halben Jahr vermisst wurde. Nach Abzwicken des Hakenbogens flog beim zweiten Versuch die Schur senkrecht in die Höhe, sie fiel mir in einem wirren Haufen auf den Kopf. Ich hatte den Kirchturmwurf, wie bei Karlo Ritzo beschrieben, ausgeführt, man sollte aber zuerst gehen lernen bevor man es mit dem Laufen versucht. Beim dritten Versuch flog die Schnur wirklich nach hinten, verwickelte sich aber in einen Apfelbaum. Der am Zaun feixende Nachbar, meinte die “Golden Delicius“ wären noch nicht reif, ich sollte es mit dem Klaräpfeln versuchen .

Nach 2 Stunden ausdauernden Übens konnte ich schon die Schnur unter leisem Pfeifen vor und rückwärts sausen lassen, unterbrochen nur bei jedem vierten Wurf von einem lustigen Peitschenknall, der Abschiedsgruß der Fliege an das Vorfach. (Wie findet man einen gelben Palmer in einem Beet voller Tagetes wieder ?)
Nach neuerlichem Nachlesen, das Aha-Erlebnis : Streckpause !.

Zu diesem Zeitpunkt erschien eine Katze im Garten und steuerte gezielt auf den Punkt zu, an dem ich gerade eine Kiloforelle nach Heuschrecken haschend erspäht hatte und ihr mit gezieltem Wurf die Fliege vorsetzte. Es handelte sich um einen Kater aus der Nachbarschaft, fett und plattfüßig mit ausgefransten Ohren, bei dem ich schon öfters den Verdacht hatte, dass er Mäuse einfach “dertritt“. Der Kater nahm mit eleganter Drehung die Fliege, (wieso er hängen blieb ohne Haken ist mir bis heute ein Rätsel !) , der Anhieb saß, der Gegner setze zu einer Flucht an , die jedem Lachs alle Ehre gemacht hätte . Mit starkem Seitwärtsdruck (ausgefeilte Drilltechnik !) konnte ich ihn auf dem Gartenzaun zum Wenden bewegen, von hier aus sprang er ins Treibhausfenster, durch Pumpen gelang es mir wieder Schnur zurückzugewinnen, doch dann , wie aus der Literatur bekannt , kam das Biest auf mich zu, sauste mit dem Instinkt des Wildtiers im Zickzack unter den Gartenmöbeln durch, die meine Frau gerade zwecks Jause aufgestellt hatte. Nur mehr ein großer Kaffeefleck auf dem Rasen bezeichnete die Stelle an der das Vorfach brach.

Nur langsam gewann ich meine Fassung wieder und als Trost blieb :

Der Gegner hatte sicher über fünf Kilogramm und dafür war das Gerät einfach zu leicht !

Einige werden es noch nicht kennen

freundlichst
Royal Coachman
_________________
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Makenshi

Beitrag von Makenshi »

@royal coachman:
Wenn du mich fragst, gehört dein posting von eben ganz klar in den Witze-Thread :D :D
Echt klasse :)

Gruß,
Tristan
Electronix
Beiträge: 75
Registriert: 03.10.2006, 13:05

Beitrag von Electronix »

@royal

:D Selten so gelacht!

So ganz nebenbei: Ich hätte da noch Variante C

Üben auf einer schneebedeckten Wiese im Winter. Wenn Teich&Co lange schon Winterpause machen, kann man sich da herrlich die Zeit bis zur nächsten Saison vertreiben.
Vorteile:
a) Wenn die Wiese gut bedeckt ist, hat's (fast) keine Steinchen
b) keine Gülle
c) keine Fuchshaufen ö.ä.
d) eventuell sogar genug Kraft für einen Rollwurf
e) Überdurchschnittlich große Cat-Fishs sind im zweifelsfalle sehr gut anzuwerfen und werden wegen der Kälte schneller müde :)

Nachteile
a) nasse Füsse
b) kalte Finger
c) ab 20cm Schnee und mehr läufts nicht mehr. Da empfehle ich dann Fliegen-tüdeln am warmen Ofen

Ein kräftiges Petri Heil!
rgermo
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Wohnort: Alzey

Beitrag von rgermo »

Sehr geehrte Fischerkollegen, bezugnehmend auf Royals amüsantem Post kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, daß Katzen eine ausgesprochene Affinität zu auf dem Rasen gezupften Fliegen besitzen.

Wichtig für den Fangerfolg scheint mir jedoch zu sein, daß die Fliege unbedingt aktiv geführt werden muss.
Da die Einwirkung der Strömung und die Fließgeschwindigkeit der Rasengrundstücke eher als maginal zu bezeichnen ist, gibt es in der Tat kaum eine Alternative zur Royal´schen Methode der optisch auffälligen Köderführung. . Bisse sind meist leicht zu erkennen und im allg. mit einer sofortigen heftigen, wie oben beschrieben, Flucht verbunden.
Im Sinne des C&R sollte man allerdings von der Mitnahme der erbeuteten Fellträger Abstand nehmen und die Tiere in ihr natürliches Habitat entlassen. Weiterhin empfiehlt sich der Einsatz preiswerter Baumarkthandschuhe beim Abhaken der wehrhaften Gesellen.
Erfolgreiche Pirsch wünscht
Ralf (selbst verantwortlich für die Hege von zwei mitteleurop. Kurzhaarkatzen).
Makenshi

Beitrag von Makenshi »

@Electronix:

zu den ersten beiden Nachteilen: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Ich hab auch schon mehrere Stunden im Schnee verbracht, mit den richtigen Schuhen ist das kein Problem. Bei den Händen helfen eigentlich nur handschuhe (nicht unbedingt jedermanns Sache) oder ein Taschenofen.

Allerdings hast du den riesigen Nachteil vergessen, dass man diese Art des Übens nur maximal 3 Monate im Jahr praktizieren kann (es sei denn, man wohnt auf einem schneesicheren Gletscher und dann ist es mit Fliegenfischen eh Essig)

Für die kalte Jahreszeit allerdings eine brauchbare Alternative ;)

Gruß,
Tristan
guido66de
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Beitrag von guido66de »

Original geschrieben von RGermo
Sehr geehrte Fischerkollegen, bezugnehmend auf Royals amüsantem Post kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, daß Katzen eine ausgesprochene Affinität zu auf dem Rasen gezupften Fliegen besitzen.

Wichtig für den Fangerfolg scheint mir jedoch zu sein, daß die Fliege unbedingt aktiv geführt werden muss.
Da die Einwirkung der Strömung und die Fließgeschwindigkeit der Rasengrundstücke eher als maginal zu bezeichnen ist, gibt es in der Tat kaum eine Alternative zur Royal´schen Methode der optisch auffälligen Köderführung. . Bisse sind meist leicht zu erkennen und im allg. mit einer sofortigen heftigen, wie oben beschrieben, Flucht verbunden.
Im Sinne des C&R sollte man allerdings von der Mitnahme der erbeuteten Fellträger Abstand nehmen und die Tiere in ihr natürliches Habitat entlassen. Weiterhin empfiehlt sich der Einsatz preiswerter Baumarkthandschuhe beim Abhaken der wehrhaften Gesellen.
Erfolgreiche Pirsch wünscht
Ralf (selbst verantwortlich für die Hege von zwei mitteleurop. Kurzhaarkatzen).
Dann muß ich mir doch schweres Lachsgerät als erste Rute anschaffen :D :D
denn unser Main Coon wiegt 12 Kilo :naiv: :naiv:
infiziert durch Rolf
rgermo
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Wohnort: Alzey

Beitrag von rgermo »

ein 24-pfünder.. holla da wird´s eng im Watkescher.
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 27.07.2013, 23:37, insgesamt 4-mal geändert.
Peter Ross

Beitrag von Peter Ross »

Hallo,

Noch ein Tipp zum Rollwurf auf der Wiese : Weniger aufwendig als das Vorfach mittels Schlüssel festzulegen ist es, den Rollwurf nicht aus der ruhenden Position der Leine zu machen, sondern die auf dich zu gezogene und durch das Gras gleitende Leine zu rollieren. Da das Gras ( je nach Feuchtigkeit )weniger Haftung als das Wasser bringt, solltest du die Leine an dir vorbei gleiten lassen.
Auf diese Weise kann man sehr effektiv austesten, wie welche Rute und mit wieviel Krafteinsatz die Leine ordentlich rolliert.
Wenn man nun versucht, bei den so realisierten Rollwürfen von Mal zu Mal immer weniger Kraft einzusetzen, wundert man sich manchmal am Ende, was die Rute alles kann, wenn man sie "locker fließend" ihre Arbeit tun lässt.
Makenshi

Beitrag von Makenshi »

Hallo,

einen Nachteil habe ich jetzt doch noch gefunden: In dem Park wo ich übe wurde vorher der Rasen frisch gemäht und das abgeschnittene Grad nicht entfernt. Ergo hab ich mit einem kleinen Büschel Hundehaare als Fliegenersatz angefangen und mit einem halben Hund aufgehört ;) Einem Vortel hat das alelrdings. Man merkt relativ schnell wo die Transportgrenze der Rute ist ;)

Gruß,
Tristan
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grouse450
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Trainigsrute

Beitrag von grouse450 »

Was mir beim Üben ganz gut hilft, ist die Royal Wulff Fly-O Indoor Rute mit leichtem roten Wollfaden. Gerade bei ungünstigen Bedingungen finde ich das sehr hilfreich! Such das mal im Internet.
Bent rods and tight lines!
CLdB
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flyfishingcrack
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Beitrag von flyfishingcrack »

Hallo zusammen,

in den Sommermonaten treffen wir uns auch immer regelmäßig zum gemeinsamen Werfen auf der Wiese. Unter dem Motto " Jeder hilft jedem". Ich denke das hilft uns allen. Und natürlich haben wir auch immer jede Menge Fun! Wasserwürfe können wir in dem Weiher direkt im Park üben. Wer Interessen hat kann sich gerne bei uns melden! Wir sind aus dem Dreiländereck D/CH/F.
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Fliegenbader
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Beitrag von Fliegenbader »

Hallo Flyfishingcrack aus N.,

tolles Bild - kommt mir bekannt vor :D

mal ganz ehrlich - das Werfen auf der Wiese ist unheimlich wichtig, wenn man weiterkommen will (man muss ja nicht nur 30Meter-Würfe trainieren, Trickwürfe lassen sich auch gut auf der Wiese üben) - und alles ganz ohne Ablenkung von steigenden Fischen, denn stiegend Fische beim Wurftraining sind "tödlich" - ich spreche da aus langjähriger Erfahrung.

Aber Vorsicht - eine noch schlimmere Ablenkung erfahrt ihr im Sommer - wenn die Mädels "oben ohne" über die Matte schreiten, da sackt dann doch so mancher Wurf in sich zusammen.......:D!

Also, ich kann nur jedem empfehlen - alte Schnur aufspulen und ab auf die Wiese zum trainieren. Am besten ein paar FliFi´s zusammen, um die Wurffehler schneller/besser ausfindig zu machen. Wer nur alleine unterwegs ist, einfach eine Videokamera mitnehmen und aufs Stativ damit - auch dies hilft schon sehr weiter.

In diesem Sinne,
tight loops
Rüdiger

P.S. alle Dreiländereckler-FliFi´s, folgt der Einladung von Flifi-Crack, d.h. packt die Rute und kommt mal beim Casting-Training vorbei, es bringt was und macht Freu(n)de!
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