Hardy Ruten und Rollen

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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irezumi
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Hardy Ruten und Rollen

Beitrag von irezumi »

...nochmal ne anfängerfrage-ich hoffe , dass sie nicht in einem früheren thread schon beantwortet wurde, denn ich war zu faul zu suchen:
stimmt es, dass die "goldene" zeit für hardy vorbei ist und dass die aktuellen Ruten und Rollen gegenüber anderen firmen schon länger in der qualität nicht mehr mithalten können?
lebt hardy nur noch vom glanz vergangener zeiten oder sind sie doch nach wie vor ganz vorne mit dabei?
ich hatte da früher so das ein oder ander gespräch aufgeschnappt und würde eben gerne wissen ob da was dran ist-und wenn ja, dann würde ich gerne wissen wo den hardy geschlafen hat?
bis wann war hardy die no.1?
was war denn eurer meinung das beste teil was hardy je produziert hat?
fragen über fragen....lasst doch mal hören was ihr über Hardy so denkt.

liebe grüße
markus
Out-Cast

Beitrag von Out-Cast »

Hallo, Markus,

deine zahlreichen Fragen und Punkte, die du ansprichst, lassen sich nicht mal eben so beantworten.
Also, von der äußeren Verarbeitung her sind Hardy-Ruten sicher sehr ordentlich, aber auch nicht besser oder schlechter als die Ruten andere Premium-Anbieter. Die Blanks sind meiner Meinung nach tadellos. Novum bei Hardy ist die Tendenz zum Mainstream und schnelleren bis extrem schnellen Stöckern. Da hat sich Hardy sicher dem Mark – sagen wir nicht gebeugt, aber angepasst. Wobei der Name ja eher Inbegriff moderater Ruten ist (und sicher ein vielleicht etwas altmodisches Image hat).
Des Weiteren hat Hardy mit der Marke Greys ein zusätzliches, echt solides Standbein im Markt. Schau mal in Magazine wie Trout & Salmon. Allein was Werbung, Marketing und Anzeigen betrifft, da merkt man erst, wie viel mehr für einen deutlich größeren Markt wie z.B. Großbritannien getan wird. Davon sind wir meilenweit entfernt und bekommen hier oftmals gar nichts mit.
Jedenfalls bin ich sicher, dass Hardy als Traditionsrutenbaumanufaktur noch lange bestehen wird. Ich würde mich jedenfalls freuen, denn manche Serien von gestern und vorgestern finde ich sensationell und unerreicht. Schade nur, dass die eben nicht mehr produziert werden.

Gruß, Frank
Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Frank !

Da kann ich mich nur anschließén, eine JLH Lightweigt an einer Gespließten sieht einfach BESSER aus :D.

Früher hat Hardy hin und wieder noch Kleinserien ihrer alten Spitzenprodukte aufgelegt, das ist unter dem neuen (asmerikanischen) Manager leider abgeschafft worden, aber wer weiß, vielleicht gibt es das auch wieder mal.

freundlichst
RC

PS: der sich schon öfter als Hardy Fan geoutet hat.
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Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Hier noch was aus einem anderen Thread !

J J H A R D Y

Gründer von Hardy Brothers, ein Nachruf aus dem Jahre 1932!

J.J. HARDY

Wir erhalten die Kunde, dass Herr J.J.Hardy, der Mitbegründer der weltbekannten Angelgerätefabrik H a r d y Brothers Ltd, Alnwick, England, am 24. Juni 1932 nach kurzer Krankheit verstorben ist.

Ursprünglich bestimmt zum Berufe eines Marine-Ingenieurs, schloss er sich auf Anraten von Sir William Armstrong seinem älteren Bruder William Hardy an, der in Alnwick im Jahre 1873 eine Fabrikation für Angelgerten nebst einer Büchsenmacherei eröffnete. Anfangs war die Firma mehr als Büchsenmacherei denn als Angelgerätefabrik bekannt, aber J.J. Hardy sah sehr bald, dass das Angelgerätegeschäft besonders entwicklungsfähig sei und eine große Erweiterung vertrage und man neue Methoden anwenden könne.

Der Erfolg hat ihm Recht gegeben, insbesondere deshalb, weil sich die Firma Hardy Brothers als eine Q u a l i t ä t s f a b r i k e r s t e r K l a s s e entwickelte. Schon aus der der großen Fischereiausstellung in London 1883/84 konnte die Firma mit Aufträgen im Werte von vielen hundert englischen Pfund zurückkehren. Der weitere Aufschwung, den die Firma nahm, ging dann so rasch vor sich, dass ihr Personalstand, der im Jahre 1890 nur oder schon 30 Personen war, heute mehrere hundert beträgt.

J.J.Hardy schrieb auch ein sehr bekanntes Buch über Lachsfischerei und die Herstellung von Lachsfliegen, „Salmon fishing“und gab in der Sammlung „Country Life Library of Sport“ den Abschnitt, der die Lachsfischerei behandelt, heraus.

J.J.Hardy war ein ausgezeichneter Turnierwerfer. Als solcher trat er zum ersten Male im Jahre 1892 am Dunsaffie See im Queenn’s Park Edinburgh auf, wo er alle Preise einheimsen konnte. 3 Jahre später treffen wir ihn am Scarborough im Wettstreite mit dem gefürchteten John Enright of Castle Conell, wobei die Preise zu gleichen Teilen an die beiden Rivalen fielen. Bei der Ausstellung im Kristallpalaste in London im Jahre 1904 übertraf er sich beinahe selbst, wobei er 4 Meisterschaften im Forellen- und Lachsfliegen-Werfen gewann. Im Jahre 1908 auf der Franco-Britischen Ausstellung trug er alle Hauptpreise im Wurfturnier davon. Bei den Konkurrenzen des Casting Club de France wurden alle hauptsächlichsten Konkurrenzen der Professionals und Amateurs durch J.J.Hardy und seine beiden Neffen L.R. Hardy und H.J. Hardy gewonnen. Noch im vorigen Jahre, in seinem 78 Lebensjahr, warf er trotz schlechten Windes die größte Distanz, die je in Konkurrenzen durch Professionals oder Amateure geworfen wurde.

J.J. Hardy war auch der Erste, der, um die Macht einer sechskantigen Gesplißten zu zeigen, an ihr einen kräftigen „Schwimmer“ landete. Die Londoner Illustrierte Zeitung zeigte damals auf zwei vollen Seiten diesen Kampf unter dem Titel „Rod versus Man“ im Bilde.

J.J.Hardy war ein konservativer Politiker und guter Christ. Seine persönliche Liebenswürdigkeit warb ihm überall Freunde. Durch persönliche Mitteilungen sind wir in der Lage, verraten zu können, dass er unter seinen engeren Freunden nur als „J.J.“ geführt wurde, währen ihn sein intimster Freundeskreis nur mit seinem Kindernamen „Tuck“ rief.

Im Mai dieses Jahres zog er sich beim Fischen eine Unpässlichkeit zu, von der er sich nicht wieder erholte. Zweifellos war es in den letzten Jahren für Herrn J.J.Hardy eine ganz besondere Beruhigung, seine Firma durch seine Neffen so gut und ganz in seinem Sinne geführt zu wissen.

Die Firma Hardy Brothers wird in Bayern durch die Angelgerätefabrik H.Stork, München, Residenzstrasse 24, vertreten; der Generalvertreter für das übrige Deutschland und für andere Länder ist die holländische Firma L. Seutin, mit dem Sitz in Brüssel, Rue Gretry 52.


Schon fast Allgemeinbildung zumindest eines Fliegenfischers!

freundlichst
Gebhard

PS: den Inhaber der Generalvertretung trifft man in Europa ebenfalls immer unter den Besten bei Wurfturnieren in den 20- und 30iger Jahren.


__________________
royal coachman
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Noellgen, H

Beitrag von Noellgen, H »

Hallo Markus,
Die Firma Hardy vertrat einmal die Philosophie, nur dann ein neues
Produkt auf den Markt zu bringen, wenn es tatsächlich einen technischen
Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell hat.
Daraus resultierten lange Laufzeiten, der Käufer hatte über viele Jahre
hinweg das "aktuelle Modell".
Davon hat man sich leider verabschiedet, alle 2 Jahre kommen "neue"
Modelle, wie überall auch hier m.E. nach dem Motto "neue Farbe, neue
Rute". Das ist sehr schade.
Qualitativ sind die Hardy Produkte sicherlich noch immer sehr gut,
besonders zu erwähnen ist der freundliche und kompetente
Kundenservice.

Tight Lines
Heiner
tackletour

Beitrag von tackletour »

Hallo,

auch wenn Hardy sich sicher dem Mainstream etwas anpasst, sind aus meiner Sicht bei der Qualität keine Abstriche gemacht worden. Sowohl Ruten als auch Rollen sind Top von der Verarbeitung. Auch Garantie, Service, etc. wie schon angesprochen sind klasse.

Was man hier gar nicht so mitbekommt, ist die große Marktstellung von Hardy in England. Die Verkaufszahlen von Hardy in seinem Mutterland sind mit Deutschland nicht zu vergleichen. Auch wird hier Hardy eben durch eine Firma (nicht mehr die oben genannte) vertreten und vermarktet und macht dies nicht wie in England selbst.

Beste Grüße
Tobias
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Suki
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Beitrag von Suki »

Ich persönlich finde dass man auch preiswertere Ruten und rollen zu einer top Qualität bekommen kann . Hardy ist hald was für Sammler und leute die ihren Geldbeutel gerne leeren "g"
!!Bistro B.I.H!!
Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Suki!

Hardy ist viel günstiger als einige der "sogenannten" Top-Hersteller, für deren Produkte bekommt man später, wenn sie wieder aus der Mode gekommen sind, kaum einen müden Euro.

freundlichst
Gebhard
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johnnybegoode

Beitrag von johnnybegoode »

Hallo,

viele Fragen und schon viele gute Antworten.

Man muss beachten, dass sich der Hersteller Hardy immer schon am englischen Markt orientiert hat. Die produktpolitischen Entscheidungen haben meist immer ihren Ursprung in England. Mit sehr weitem Abstand ist der englische Markt der größte in ganz Europa.

Hardy ist in Europa der Hersteller mit der längsten Geschichte. Weltweit gesehen gibt es wohl nur Orvis, die eine ähnlich lange Erfolgsgeschichte aufweisen können.

Ein Unternehmen, welches 1873 gegründet worden ist und bis heute erfolgreich besteht, muss schon einiges richtig gemacht haben. Viele
"Erfindungen" gehen auf Hardy zurück, sei es das Large Arbor Design,
der Spulenverschluss, der an den meisten Fliegenrollen Verwendung findet und so weiter...

Die Fertigung kann man sich in Alnwick, Nordengland selbst anschauen. Jeder kann sich überzeugen, dass Hardy noch in England fertigt. Im gleichen Werk wurden in der Vergangenheit auch Bauteile für den Formel 1 Rennsport, den Airbus, Verteidigungstechnik und Satellietenbauteile gefertigt. Ob dass heute noch der Fall ist kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich denke es gibt keinen anderen Hersteller, der das von sich behaupten kann.

Hardy nutzt seine Kenntnisse aus dem Angelsport, um Teile für sogenannte High-Tech Bereiche zu fertigen. Andere Hersteller werben lediglich damit, dass ihre Metall-Legierungen auch für den Flugzeugbau verwendet werden.

Was die Qulität betrifft bin ich zufrieden, zuletzt habe ich mit einer Gem Salmon gefischt. Ein perfektes Teil für den anspruchsvollen Fischer.

Hardy Produkte sind wertvoll und auch wertbeständig. Mir gefallen sehr viele Produkte von Hardy. Andere Leute bevorzugen andere Hersteller und das ich auch in Ordnung. Wir fahren ja auch nicht alle VW Golf.

johnnybegoode
Bernhard/Tx

Beitrag von Bernhard/Tx »

Hallo,
I denke, dass die Hardy Rollen (zumindest die klassichen Modelle) immer noch Spitzenklasse sind und fuer immmer halten. Jedoch sind die Preise
in letzter Zeit so hochgeschossen (zumindest hier in den USA) das man sich diese nicht mehr leisten kann. Ich hatte 1998 ein lightweight for ca $180 bekommen und jetzt sind sie auf auf ueber $300!. Dieser Trend setzt sich jetzt auch besonders mit gebrauchten Rollen fort. Zur scheint es ja auch (zumindest hier) Mode zu sein mit einer besonders abgenutzten Hardy Rolle zu fischen, um den Eindruck zu erwecken das man fuer 30+Jahre taeglich
fischen wuerde. Dennoch, Hardy Rollen halten fuer ewig, Service ist auch
fuer alte Rollen zu haben, und sie haben eine gute Werterhaltung trotz Gebrauchsspuren (Rolex unter den Fliegenrollen?)

Eine Hardy Rute hatte ich noch nicht in der Hand gehabt, es scheint aber das
die gespliessten Hardy Ruten noch relativ guenstig gebraucht zu haben sind.

Gruss,
Bernhard
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus!

Also ich finde es hat schon was, wenn auf allen Hardy Produkten draufsteht, by appointment of His Royal Majesty the Prince of Wales!

Das hat einfach Geschichte und so sehen die älteren Hardy Produkte auch noch aus! Nichts übertrifft den Klang einer Hardy Ratsche einer Ultralite Disc (auch schon eher neuer).

Beste Grüße,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
irezumi
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Beitrag von irezumi »

...ok scheinen ja ein paar hardy liebhaber anwesend zu sein.
welche rolle ist denn nun der "absolute klassiker" für sammler?

gruss
markus
Bernhard/Tx

Beitrag von Bernhard/Tx »

Hallo Markus,
von den aktuellen Modellen sind die Bougle und Lightweight Modelle fuer den Sammler sehr interessant. Da die Bougle Modelle mir ein wenig zu altmodisch sind, wuerde ich die Lightweight Serie auch preislich vorziehen.
Die passen gleichermassen sowohl zu gespliessten Ruten als auch Graphitruten und man kann eigentlich nichts falsch machen. Ich mag auch die JLH ultralights (ich glaube, die sind nicht mehr erhaeltlich). Es scheint jedoch, das die Rollen mit Ratschenbremse begehrter sind.

Auf dem Gebrauchtmarkt sind auch noch andere Modelle wie St George oder Princess Rollen, Orvis oder Winston Rollen (welche auch bei Hardy gemacht sind) etc. erhaeltlich. Weiterhin sind auch aeltere japanische Kopien von den Lightweight Modellen zu bekommen, welche eine gute Qualitaet (Austauschbarkeit der Spulen mit den Originalmodellen) haben und schon fuer $20 zu haben sind. Der Sammlemarkt ist recht komplex und kleinere Detailunterschiede wie z.B. Lineguard mit einer oder zwei Schrauben machen schon einen grossen Unterschied. Ich verweise daher auf einige Rollenforen:

http://p205.ezboard.com/fclarksclassicflyrodforumfrm8


Du kannst Dich auch bei ebay (ebay USA wegen der besseren Auswahl und ebay Deutschland, England wegen der besseren Chance ein Schnaeppchen zu machen) umschauen, um einen Eindruck zu bekommen.


Bernhard
irezumi
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Beitrag von irezumi »

....klasse bernhard und die anderen, vielen dank, der einstieg ist doch immer am schwersten, ihr habt mir schonmal sehr geholfen....

gruss markus
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