Hi Leutz !
Vielen Dank für die Blumen

Freut mich, dass ich Euch auch ein bissel für Alaska begeistern kann. Ist wirklich für mich das non-plus-ultra.
Jemand hat mich per PN angefragt, wieviel mich denn das gekostet hat und ob ich Bilder meiner Reisen im Netz hab. Ich hab da schön begonnen drauf zu antworten und als ich die PN absenden wollte, kriegte ich eins auf die Finger bzgl. Begrenzung der Zeichen pro PN. Es scheint, als schreib ich ein bissel viel *ggg*
Deshalb stell ich hier mal meine Antwort gleich rein, evtl. interessierts ja sonst noch wen.
Leider hab ich die Bilder nicht im Netz - bis jetzt schlichtweg zu faul ! Als erstes wird jetzt zuerst gelernt Fliegen zu binden, und dann mach ich mal ne Seite die sich ums Fischen kümmert. Eins nach dem anderen
Die 6 Monate reine Reisekosten waren etwa wie folgt:
Flug Zürcih - Vancouver: ca. 1000 Euro P/Person (exakt waren es damals CHF 1'200.- p/Person)
Wagenmiete in Vancouver (PW): Keine Ahung mehr, wird wohl ca. 100 Euro pro Tag gewesen sein (ist sicher bei AVIS im Netz eruierbar). 6 Nächte in Vancouver und Vancouver Island (Whalewatching usw. - absolut empfehlenswert - schönste Insel ever seen). Pro Nacht um die 80-100 Can$ fürs Zimmer in Motels und B&B's.
Flug Vancouver - Whitehorse: 300 Euro (eine Schweinerei, denn als Kanadier zahlst Du etwa 100 Euro).
1 Übernachtung in einem Motel in Whitehorse: 95$
Camper 19ft. (kleiner würde ich nicht, so hat man schön alle Annehmlichkeiten) Der Preis dafür ist sehr unterschiedlich. Soviel ich weiss, kaufen sich CH- und D-Reiseanbieter pro Jahr Optionen auf Camper ein. Sprich, jeder hat ein zahlenmässiges Kontingent der Camper. Es gibt auch Frühbucher-Rabatte, sprich wenn Du jetzt schon Deine Reise für nächstes Jahr planst, kriegst Du einen wirklich guten Preis. Wir haben damals über Internet etliche Reiseanbieter angefragt und dann den billigsten genommen - was ganz klar ein Fehler war. Brav haben wir die Anzahlung geleistet und 2 Wochen vor Abflug noch den Rest bezahlt. Eigentlich sollten wir dann umgehend den Voucher kriegen, mit dem man dann in Whitehorse den Camper abholen kann. Da kam aber nix. Und erreichbar war auch niemand mehr. Nun standen wir da, am Tag unseres Abfluges. Was tun ? Im Netz haben wir gesehen, dass der Reiseveranstalter in Vancouver eine Niederlassung hat. OK, dann fliegen wir doch jetzt nach Vancouver und gehen mal dort vorbei. Das einzige was wir dort antrafen, war eine ältere Frau, die für etliche Firmen den Telefondienst macht und schon lange nichts mehr von unserem Reiseveranstalter gehört hat. Sch***** ! Ok - weiter gehts nach Programm - Roundtrip Vancouver Island und danach noch einmal versuchen - resp. wir haben dauernd versucht den Vermieter zu erreichen. Nix ! Zurück in Vancouver halt in den Flieger nach Whitehorse. In Whitehorse angekommen, haben wir alle Camper-Vermiet-Firmen abgeklappert und erkundigt, ob für uns ein Camper reserviert ist. Nix - noch nie was gehört. Sch****** !!! Wir uns aber nicht runterkriegen lassen und bei all den Firmen gefragt, ob wir halt nun bei ihnen einen Camper mieten könnten - lag vom Budget kaum drin, aber einfach wieder nach Hause fliegen war auch nicht so berauschend. Leider waren alle Camper bereits vermietet, resp. verplant - no way ! Doppel- SCH*****. Die Kanadier und auch etliche ausgewanderte Deutsche (vorallem die Deutschen !!! Lob zum Nachbarn

sind aber sehr hilfsberieit und haben begonnen für uns was zu organisieren. Am Abend hätten wir ein Cherokee für 2000 Can$ bei Ulli kaufen können - in der Verzweiflung war das Licht am Ende des Tunnels - wir haben für den nächsten Tag den Kauf geplant. Zurück ins Motel - den Blues mit Whiskey ertränkt und nur noch schlafen. Am nächsten Morgen klingelt das Telefon und die Receptionistin unseres Motels sagt mir am Telefon, dass ein Camper-Vermieter bei ihr steht und uns abholen will !! Ich traute meinen Ohren nicht und betete zum Himmel - es gibt wirklich einen Gott !!!

Bei der Übernahme des Campers haben wir nur noch gezittert und ich dachte "den Mist wie der Gas-Kocher funzt, interessiert mich momentan überhaupt nicht - gib mir einfach den verd***ten Schlüssel" - ich hab bis zum Moment nicht daran geglaubt, dass wir wirklich soviel Glück haben können. Aber doch, wir hatten es und nach kurzem Zwischenstopp bei Ulli mit einer Flasche Whiskey als Dankeschön für die Hilfe, dreschten wir ab in die Prärie - einfach nur noch fahren - on the road again

Ja, das war ja ein guter Start für unseren Trip.
Gekostet hat uns der Camper für die 6 Monate 18'000 Can$. Mittlerweile sind aber ein paar Jahre vergangen und dieser Preis wird sicher nicht mehr ganz aktuell sein. Wie gesagt, auf dem Netz gibts etliche Anbieter, die haben auch gleich Kalkulatoren, wo Du die Daten von/bis eingeben kannst und den Preis gleich ausgespuckt kriegst. Wenn ich nocheinmal so eine lange Reise planen würde, würde ich sicher manches anders machen. Bei soviel Zeit hätten wir auch locker eine Woche damit verbraten können in Whitehorse einen Occasions-Camper oder ein anderes Fahrzeug zu kaufen. Das wäre sicherlich viel billiger gekommen. Aber eben, das weiss man erst im nachhinein und ehrlichgesagt hatte ich dazu auch zuwenig Mut. Mutti war ja dabei, also muss da schon alles klappen
Zu rechnen sind noch Benzin, Essen, Lizenzen - ist aber eigentlich drüben alles sehr günstig. Wenn Du mit den Preisen hier rechnest (wir haben pro Person 80 Euro pro Tag etwa budgetiert gehabt), dann hast Du sicher noch was über.
Zudem, es reicht auch wenn Du 6 Wochen gehst, da biste schon bei den Leuten. Musst einfach drauf schauen, dass Du die letze Juni Woche, den Juli und die erste August Woche drin hast. Dann ist High-Season für die Lachse und vorallem schneit es nicht, die Temperaturen sind um die 25 Grad und Du erlebst Alaska von seiner schönsten Seite.
Das Angelgerät kaufst Du am besten drüben, sprich Rute, Flugschnüre usw. Jedenfalls das Gerät für die Lachse. Ich habe meine 5teilige 5er Rute und meine Loop-Rolle mitgenommen und mir dort in den Fischerläden den Rest sehr billig dazu gekauft. So konnte ich mich auch nach den 6 Monaten von der Lachsrute sehr schnell trennen und hab sie einem anderen Touristen auf nem Campingplatz geschenkt, der gerade angekommen war. Irgendwie tönt das jetzt evtl. überaus hilfsbereit - aber das ist dort oben der way-of-life und ist überhaupt nicht abnormal. Nur die Touris, die frisch ankommen sind jeweils von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen überrascht. Aber nach einer gewissen Zeit ist das ganz selbstverständlich und Du verhälst Dich genau so. Und das schöne ist, es ist das richtige - auch hier
Hoffe, konnte Dir ein bisschen ein Bild malen.
Liebe Grüsse Urs