Hobeleisen schärfen - Taper?

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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davino
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Hobeleisen schärfen - Taper?

Beitrag von davino »

Hallo an alle Splitcaner,

ich hoffe Ihr habt Euch mit Weihnachtsgans etc. nicht so überfre... wie ich :roll:

Da hilft wohl nur eins die Kilos wieder weg zu bringen!
HOBELN HOBELN HOBELN!!!!

Habe nun endlich die richtige Zeit gefunden um dem Weihnachtstrubel zu entkommen um endlich meine Fragen ins Forum zu bringen die mich schon das ganze Fest über beschäftigen!

Wie erziehlt Ihr die besten Ergebnisse beim schärfen Eurer Hobeleisen?

Habe bisher nur mit den Wassersteinen experimentiert, wobei ich sagen muss für meine Tischlerarbeiten hats die letzten Jahre ímmer gereicht.
Seitdem ich das Bambus mit grosser leidenschaft bearbeite habe ich gemerkt, das schärfe nicht gleich schärfe ist!

Welche Taper bzw. von wem ( Library) eignen sich für schnellere Ruten?
Wie schätzt oder wisst Ihr wie sich im allgemeinem die Dickerson-Taper
verhalten?

Habe schon viele Interessante Taper in www. gefunden, nur habe ich da als Greenhorn so meine Probleme, weil ich nicht immer einschätzen kann
ob er etwas flotter oder langsamer ist!

Ich wünsche Euch weiterhin noch ein schönes Fest und eim Paar ruhige Tage!

mfg

Bast
moregrayling

taper

Beitrag von moregrayling »

hallo,

aufgepasst: nicht alle dickerson taper sind schnell; die 801510 z.b. ist sogar ziemlich langsam.

um taper grob beurteilen zu können, solltest du sie aufzeichnen, so wie hier etwa:

http://www.uwm.edu/~stetzer/Tapers/Graphs/d8013.gif

die dickerson 8013 ist schon eher flott.

ganz ander diese heir:

http://www.uwm.edu/~stetzer/Tapers/Graphs/pydrgs.gif

wenn du 'mal ein paar taper aufgezeichnet hast (evtl. sogar die dazugehörigen ruten geworfen hast), bekommst du schnell ein gefühl für die sache.

gruss & petri,
christian
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Kurt Zumbrunn
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Beitrag von Kurt Zumbrunn »

Hallo
Zum schärfen von Hobeleisen:
Sehr gute ergebnisse wirst Du sicher mit diesem Werkzeug hier erzielen:
http://www.feines-werkzeug.de/product_i ... b1405227d6

Ansonsten ist von Hand auch die Veritas Schleifhilfe sehr dienlich:
http://www.q-tools-ltd.eu/shop/product_ ... b6bc384463

Als Abziehstein hat sich der sog. Arkansas-Stein als sehr geeignet erweisen:
http://www.peak-berlin.com/index/art/i3369.html

Zu den Tapers:
Hier ist der Aussage von Christian nicht viel hinzu zu fügen - einzig vielleicht, dass Schnelligkeit relativ ist und nicht jeder das selbe darunter versteht. Schnelligkeit kommt sehr stark auch aus dem Rohmaterial Bambus. Beachte die Dichte der Kraftfibern und das Härteprozedere im Ofen. Wenn Du dieselbe Rute mehrfach baust, aus unterschiedlichem Bambus und unterschiedlich gehärtet, werden Dir die Unterschiede auffallen.
Gruss
Kurt
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Hallo zusammen,

hier noch ein Link zum Schleifgerät:
http://www.wildmark.de/html/schleifzubehor.html

Gruß Gerhard
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Karl
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Beitrag von Karl »

Der Tormek ist recht teuer mit 415€ und für den Dauerbetrieb ausgelegt, was der Rutenbauer eigentlich nicht braucht. Es gibt schon viele Nachbauten (Scheppach,Jet,Holzstar) die völlig ausreichend für uns sind und ab 280€ kosten. Alle haben sie eins gemeinsam: Der Stein ist völlig unbrauchbar für unsere Eisen, alle 220-250G und muß mit einem feineren getauscht werden. Gruß Karl
davino
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Beitrag von davino »

Hallo an alle,

Danke für Eure Tipps!

Habe mir heute die Schleifmaschine von Scheppach Tiger 2000 bestellt ich habe sie mit der Tormek verglichen und bin auf dem Entschluss gekommen, dass man mit ihr eigentlich die geleichen Ergebnisse erziehlen müsste! Vorallem ist sie a bissl billiger! Das vom Grössten vorteil ist, denn wenn ich bedenke das auch noch andere maschinene ngeschaft werden müssen wie zb. Drehmaschine etc.!

@ Kurt

Das mit der Flämmung haben wir bei unserem Kurs gemacht ( Bambus Komplett geflämmt vor dem Aufspalten)
muss aber sagen, das mir eher der Bambus in natur gefällt, abgesehen davon das es eine menge Erfahrung braucht wie weit mann mit der Flämmung gehen darf! Mir ist auch noch aufgefallen, das der geflämmte Bambus leichter beim Hobeln einreist oder liegt das vielleicht nur an mir??? :?:

Hast Du da vielleicht einen Richtwert wie weit man gehen kann (Flämmen Farbe) ???? :?:

Wie seht es mit dem Swellbut :?:
Kann ích den in jede Rute einarbeiten um die Rute zu verschnellern bzw. um die Aktion zu verschieben, wenn Ja auf was muss ich acht geben :?: :?:

@ Christian

Das mit den Grafiken ist eine Super sache zur Darstellung der Stresskurve!
Muss mich nur noch in das Schema hineindenken!

Die in der Grafik dargestellten Horizontalen werte 0 5 10 15 ... inch
sind die messpunkte die ich auch auf der Form habe!
Aber mit den Werten die in der Vertikalen stehen hab ich noch a Problem!
Kannst Du mir da vieleicht noch mal nen anhaltspunkt geben Wie mann seinen Taper am besten in die Grafik einträgt?????? :?:

mfg

Bast
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Kurt Zumbrunn
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Beitrag von Kurt Zumbrunn »

Hallo Bast
Da hast Du sicher nichts verkehrt gemacht mit dem Scheppach-Schleifgerät, erst recht bei dem Preisunterschied.
Zum Bambushärten:
Bei ca. 170 bis 180 Grad backe ich meine Ruten rund 40 Minuten. Während des Backens sollte man immer anwesend sein! Zwischendurch immer wieder Farbe und v.a. auch Geschmack überprüfen. Sobald der Bambus soweit gebacken ist, riecht man das.
Teste das mal mit einfachen Bambusstreifen und verändere dabei deine Backzeiten und -intensitäten - mach anschliessend Bruchtests und du wirst bald einmal feststellen, wo der ideale Backzeitpunkt ist.
Beim Flämmen sollte man darauf achten, dass die Aussenhaut gerade aufplatzt und nicht mehr! Deine Beobachtung, dass der Bambus mehr aufreisst, ist richtig und trifft auch zu, bei gebackenen Spleissen, da das Material nun spröder ist. Man kann diesem Umstand Abhilfe verschaffen, indem man die gebackenen Spleisse ins Wasser legt und die Spleisse nass fertig hobelt. Du wirst jetzt denken, das sei doch verrückt, die gebackenen Spleisse ins Wasser zu legen - das Wasser zieht jedoch nur in die äusserste Schicht des Bambus ein, welche beim Endhobeln wegfällt. Nass kann um einiges sauberer gehobelt werden.
Viel Spass und lass die Späne fliegen.
Gruss
Kurt
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moregrayling

taper

Beitrag von moregrayling »

uuups, falsche grafiken. eigentlich wollte ich diese dinger hier posten:

http://www.canerod.com/rodmakers/tapers.html

da gibt's zu jedem taper eine grafik. eine achse markiert die messpunkte in 5-inch schritten, die zweite achse die masse (flat-to-flat).

wenn du das ein bisschen weiter in die horizontale aufziehst, kannst du an der art und lage der steigungen in etwa erkennen, ob die taper eher schnell (=spitzenaktion, d.h. die spitze verjüngt sich sehr schnell und ist relativ dünn) oder eher parabolisch sind (=moderatere steigungen).

ein swelled but tut nicht automatisch jedem taper gut; die paul young taper z.b. sollten schon bis ins handteil beweglich bleiben (zumindest meiner unmassgeblichen meinung nach).

gruss & petri,
C
davino
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Beitrag von davino »

Hallo an alle,

@ Kurt

Das mit dem Wässern hört sich aufs erste mal echt a bissl komisch an, vorallem, da man immer wieder hört, dass man nach dem backen mit dem nochmaligen - richten- endhobeln und schlieslich verleimen nicht all zu lagen warten sollte max 1 Tag. Da der Bambus ansonsten zuviel Feuchtigkeit aufnimmt.

> Wässerungszeiten nach dem Backen bevor man endhobelt <

weis nicht genau, ob´s was zur sache tut, habe meine Spliesse aufs doppelte mass vorgehobelt!!!


ich nehme an rein gefühlstechnisch: rute aus dem ofen - abkühlen lassen nochmals richten fals nötig- dann alle Spleise ins Wasserbad legen ca. 15 min wart`n und dann endhobeln!!!!!!!!! oder :?: :?:
:D

Werde Euch auf alle Fälle als Dank für die guten Tipps mit in mein Stossgebet aufnehmen, wenn die fertigverleimte Rute ohne Klassen auf
meiner Hobelbank liegt
:lol:

@ Christian

Werde mal nach den Grafiken zwei Ruten wenn irgenwie möglich mit selber länge allerdings mit zwei komplett versch. Grafiken bauen, und anschliesend a bissl was dazu ins Forum schreiben!


Gruss
Bast
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Kurt Zumbrunn
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Beitrag von Kurt Zumbrunn »

Hallo Bast
Das mit dem Nasshobeln hast Du richtig verstanden - beim doppelten Uebermass (vor dem Endhobeln) dürfte eh genug Material vorhanden sein, dass du die letzten Hobelzüge wahrscheinlich wieder trocken hobelst.
Gut Span wünsch dir
Kurt
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davino
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Beitrag von davino »

Hallo an alle,

werde Eure Tipps wie nasshobeln und die Grafiken etc ausprobieren, bin scho gespannt!

Herzlichen Dank an alle für Eure Ratschläge! :D


mfg Bast
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webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo Bast,
zum hobeln von Bambus kann ich Dir leider mangels Erfahrung nichts sagen, aber zum Schärfen von Hobeleisen als Schreiner schon.
Wenn du die Lederscheibe Deiner Schleifmaschine mir "Pariser Rot" einreibst, (Das ist ein superfeiner Ton der zum polieren von Silber verwendet wird- Frag bei einem Goldschmied) bekommen Deine Eisen eine extreme Schärfe die relativ lange hält. Wenn Du anschließend noch deine Eisen über eine gewöhnlich Glasscheibe abziehst hast Du eine Schneide die jeden Samurai neidisch macht.
Liebe Grüße
Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
Tom Kin

Beitrag von Tom Kin »

Hi,
nur mal am Rande. Was ist von den japanischen Abziehsteinen zu halten?

Gruss Tom
Rast

Beitrag von Rast »

Hallo

@ Tom Kin

Also ich habe einen 1000/6000 er Japaner und bin sehr zufrieden damit !

Gruss
Ralf
Tom Kin

Beitrag von Tom Kin »

Hi,
als "Freihandschärfer" möchte ich ganz unpolemisch fragen, welche Vorteile mir eine solche Maschine bringt?

Gruss Tom
Antworten