Bitte um Hilfe bei der Aufklärung von Wurffehlern

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Siluris
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Bitte um Hilfe bei der Aufklärung von Wurffehlern

Beitrag von Siluris »

Werte Kollegen,

Ich habe mir gestern eine neue Rute, Rolle und Wurfschnur der Klasse 4 gekauft.
Leider fehlt mir für dieses Gerät noch jegliches Gefühl.
Ich spüre die Schnur wesentlich weniger, als bei meinem alten Gerät in KLasse 6.
Ich bekomme die Schnur nicht auf Geschwindigkeit.
Ich habe Euch zwei Videos gemacht, vielleicht könnt Ihr erkennen woran mein Problem der fehlenden Weite liegt, und hoffe auf Eure Hilfe und Kritik.


LG, aus der Steiermark
Bernd
Zuletzt geändert von Siluris am 12.04.2008, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Hallo Bernd,

mir fallen 2 Dinge auf:

1. Normalwurf: es bildet sich beim Vorschwung ein "Sack" zwischen linker Hand und Leitring-die Leine in diesem Bereich sollte aber durch Mitgehen mit der linken Hand immer straff gespannt sein beim Vorschwung und beim Rückschwung), bis die Leine nach vorn fast abgerollt ist, dann würde ich die Schnurreserve, die sich hinter der linken Hand durch Abziehen beim Rückschwung gebildet habe erst freigeben.

2. Rollwurf: lt. dem Video scheint es so, als ob der Ellenbogen stehen bleibt und ein Scheibenwischereffekt entsteht. Man solltebei der Rollwurfbewegung mit dem Ellenbogen nach vorn mitgehen (z.B. so,als ob man mit dem Arm nach vorn schieben würde und erst dann den Arm nach vorn abdrücken.

Es ist nicht so einfach, per E-mail Tips zu geben, hoffe aber trotzdem, dass dir meine Anmerkungen von Nutzen sind.

Grüsse und tight lines
Heinz
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Meiermann

Beitrag von Meiermann »

Hallo Bernd,
es gibt einiges was auffällig ist sowohl beim Überkopfwurf wie auch beim Rollwurf, das alles hier aufzuzählen würde Dir sicherlich nicht wirklich weiterhelfen, ich würde Dir empfehlen einen guten Instruktor aufzusuchen und einen Kurs zu belegen, da läßt sich dann auch vieles verbessern bzw. aufarbeiten.
Gruß,
Meiermann
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Bernd:
mir ist es ähnlich wie Heinz aufgefallen.
Überkopfwurf: Die Koordination zwischen Wurf- und Schnurhand ist nicht optimal. Der Zug setzt zum falschen Zeitpunkt ein. Versuche erst einmal, die Schnur mit den Fingern der Wurfhand einzuklemmen und werfe nur mit der Wurfhand. Danach nimmst Du die Schnurhand dazu und führst sie parallel zur Wurfhand. Nicht stehen lassen. Ausserdem wartest Du hinten einen Tick zu lange, bevor Du mit dem Vorschwung beginnst. Die Schnur sackt durch. Leider kann man nicht sehen, ob die Schnur gestreckt in der Luft liegt.
Ich würde den Ellbogen der Wurfhand weiter herunter nehmen, so wirft es sich angenehmer und lange nicht so ermüdend. Wenn das Ufer hinten erhöht ist, dann lieber den Arbeitswinkel verlagern.

Rollwurf:
Sieht mir ebenfalls nach "Scheibenwischer" aus.
Behalte den Unterarm bei der Vorwärtsbewegung nach oben und schiebe den kompletten Arm in dieser Stellung aus der Schulter heraus nach vorn.
Der Ellbogen bleibt auf gleicher Höhe.
Wenn der Oberarm gestreckt ist, laß den Unterarm nach vorn schnellen und stoppe aber bei 11Uhr ab. Als ob Du in den Himmel schießen willst.
Das gleiche in einer progressiven, gleitenden Bewegung. (Schwer nur über die Tastatur zu erklären.) Ausserdem setzt der Zug mit der Schnurhand zu früh ein.
Auch hier würde ich erst einmal nur mit der Wurfhand beginnen und die Schnur am Griff einklemmen.

Wie Heinz schon schrieb, sind Ferndiagnosen immer äußerst schwierig.
Deshalb, wenns geht, such Dir einen in Deiner Nähe, der sich damit auskennt und es Dir live zeigen kann.

Gruß
Harald
Zuletzt geändert von Harald aus LEV am 18.03.2007, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
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Theoretiker
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Beitrag von Theoretiker »

Für mich sieht das ganz gut aus.
Beim Rollwurf würde ich die Rute etwas früher abstoppen, also bei 11 Uhr und nicht die Spitze bis auf 9 Uhr runterdrücken.

Ist aber auch nicht so wichtig, denn die größten Fische fängt man sowieso vor den Füßen.
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sil
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Beitrag von sil »

Hi Bernd!

Erstmal, find ich klasse, dass Du so ganz ohne Scham Videos von Dir hier reinstellst. Das ist schonmal die beste Einstellung, etwas ändern zu wollen:!:

Nun hier meine kleine Analyse:

Normalwurf:
1. lass erstmal Dein Doppelzug weg. Der ist vom timing her nicht ideal und arbeitet eher gegen das aufladen der Rute an. Dein Doppelzug bildet zu viel Schnur-überschuss.
2. wirfst Du Windknoten. Achte auf einen geraden verlauf Deiner Rutenspitze (von Stop A bis Stop B). Dieses tut sie nicht. Weil: du die Rute beim Vorschwung zu früh entlädst. Denke nochmal daran, eine gleichmässige Beschleunigung zum knackigen Stop!

Rollwurf:
Dein Vorbereitung/ Position der Rute zum Rollwurf, ist sehr schön. Nun, der Rollwurf ist nichts anderes als ein normaler Überkopfwurf:
gleichmässige Beschleunigung zum knackigen Stop!
Stop ein wenig höher, du öffnest Deine Schlaufe ein wenig.

Ansonsten, muss ich Meiermann recht geben. Suche Dir einen guten Instruktor, der Dir liegt und wo Du meinst, da könntest Du was lernen.



ciao und viel Spass

sil :D
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Siluris
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Beitrag von Siluris »

Guten Morgen,

Danke für die Tipps,
Leider kann ich erst jetzt antworten. Ich war meiner meiner Frau bei einem Konzert.
Ich werde versuchen Eure Vorschläge zu beherzigen, viel üben, und wenn es passt einen guten Mann suchen, der mit mir einen Tag am Wasser verbringt, und mir live meine Fehler zeigt.

LG, Bernd
Werner48

Beitrag von Werner48 »

Hallo Bernd,
1. Doppelzugtiming stimmt nicht ( Abhilfe wie Harald beschreibt )

2. Du reckst den Arm zu hoch in die Luft und machst dich müde. ( Ellenbogen runternehmen und vor allem die Wurfebene verlagern, hinten hoch und vorne runter. Wenn du beim Vorwärtswurf die Rutenspitze auf einer schrägen Bahn nach unten ziehst, statt in den Himmel wie auf deinem Video, bekommst du wesentlich mehr Druck auf die Leine.)

3. Beschleunigung beim Vorwärtswurf zu ruckartig ( Tailingloop, sanft beschleunigen und zu einem härteren Stopp schneller werden )

4. Die Gesamtbewegung muss dynamischer sein ( nicht am Anfang )

5. Beim Rollwurf fehlt der Stopp bei 11 Uhr und der Unterarm sollte erst strecken, wenn der Ellenbogen vorne ist.

Um diese Fehler abzustellen brauchst du (meiner Ansicht nach) keinen Kurs, sondern Übung.
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salmosalar
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Beitrag von salmosalar »

Ach, herrlich...

Ich stell mir gerade vor, wie Bernd versucht alle Tips auf einmal zu beherzigen...
DIE Videosequenz möcht ich sehen.

Es ist immer wieder erstaunlich, wieviele erfahrene Fliegenwerfer eine solche Anfrage kreiert.


Gruss
Salmi


Und nein, ich weiss es nicht besser.
Rettet den Kormoran, praktitziert C&R....
Werner48

Beitrag von Werner48 »

Ach herje,

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Ich stell mir gerade vor, wie Bernd versucht alle Tips auf einmal zu beherzigen... 
Ich glaube, das hatte ihm niemand vorgeschlagen.

Aber ich weiß da eine Lösung : Wir einigen uns bei solchen Anfragen per PN auf einen Tipp, fordern den Frager dann auf, nachdem er diesen durch dreiwöchiges tägliches Üben in sein Bewegungsrepertoire aufgenommen hat, wieder ein Video ins Netz zu stellen.
Dann geben wir ihm- nach Absprache- den nächsten Tipp usw. usf.
Zuletzt geändert von Werner48 am 18.03.2007, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
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salmosalar
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Beitrag von salmosalar »

@Werner48

Zynismus hilft so einem Fragesteller auch nicht weiter.

Aber es würde vielleicht schon reichen, wenn man die Tips der Vorposter durchliest, um sich dann nicht wiederholen zu müssen, oder?
Oder geht es vielleicht nur darum, dass man zu einer Frage auch etwas zu sagen hat?

Gruss
Salmi
Werner48

Beitrag von Werner48 »

@salmosalar

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Zynismus hilft so einem Fragesteller auch nicht weiter. 
Dem Fragesteller nicht, aber möglicherweise dem, der glaubt, dass er aufgrund einer Instruktorprüfung das Alleinvertretungsrecht auf Tipps und die richtige Art und Weise, sie zu "verteilen" habe.

Im Übrigen wüsste ich keinen vernünftigen Grund, warum man sich nicht-wie in anderen Threads auch- wiederholen sollte. Der Fragesteller kann sich ja das, was alle übereinstimmend behaupten, zu Herzen nehmen und alles andere unter dem Gesichtspunkt : kontroverse Diskussion "abhaken".
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salmosalar
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Beitrag von salmosalar »

Dem Fragesteller nicht, aber möglicherweise dem, der glaubt, dass er aufgrund einer Instruktorprüfung das Alleinvertretungsrecht auf Tipps und die richtige Art und Weise, sie zu "verteilen" habe.
Sicher, so einem wird Zynismus eine Lehre sein... :lol:

Ich selbst würde mich, wie ich bereits oben geschrieben habe, hüten so eine Ferndiagnose per Posting abzugeben.
Sowas traue ICH mir nicht zu.
Dafür gibt es genügend Andere, die sich das zutrauen.

Wenn der Fragesteller sich daraus was ableiten kann, sei's drum.

Gruss
Salmi
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sil
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Beitrag von sil »

Oh Jungs!

Chilled out!!!! :smt058

Bernd fragt um Hilfe auf einem Internetforum. Natürlich wird er viele Antworten bekommen: falsche und richtige und auch solche die sich wiederholen. Aber das ist nun mal der Deal eines Forums. :smt046

ciao

sil :smt059
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Hallo,

wenn jemand um etwas fragt und sich so viel Mühe macht, dass er sogar Videos einstellt, hat er sich Antworten verdient. Er kann ja daraus das extrahieren, was im sinnvoll erscheint und das andere geistig entsorgen.
Das es in praktisch jedem Forum welche gibt, die Fragen bewerten wollen oder Antworten-ohne selbst etwas Konstruktives beizutragen, das ist halt auch eine Tatsache-da nützt der schönste Nick auch nichts, selbst wenn man dann nur mit einer Abkürzung des Nicks zeichnet. Besser wäre für manche dieser "Negativisten", die sich offensichtlich an dem Spruch:"Ich bin der Geist, der stets verneint!" halten, einen Nick wie Negativist (Abkürzung Nega oder Negi) oder etwas gehobener Mephisto (Abkürzung Mephi) zu wählen.

Grüsse
Heinz
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