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was mich schon seit langem beschäftigt ist die Frage ob eine atmungsaktive Wathose auch unter Wasser in der Lage ist, entstandene Feuchtigkeit nach außen zu transportieren.
Welche Faktoren könnten hierfür von Bedeutung sein?
Dampfdruck in der Hose?
Temperaturgefälle innen zu außen?
rel. Feuchte in der Hose?
Differenzen im Salzgehalt des Wassers innen zu außen?
Gibt es ein Gewebe, welches aktiv einen Feuchtigkeitstransport unterstützt?
Es geht auch bis zur Oberkante der Hose im Wasser stehend.
Je höher das Temperaturgefälle von Innen nach Außen ist, desto besser und schneller wird Feuchtigkeit nach Außen transportiert.
Der Dampfdruck also ... in der Hauptsache.
Das funtioniert natürlich nur wenn man keine feuchtigkeitsspeichernde Unterbekleidung trägt.
ich kann Dir leider nur zu Deiner letzten Frage eine Antwort liefern.
Generell unterstützt jedes Gewebe den Abtransport der Feuchtigkeit, dass kein Wasser aufnimmt. I.d.R. haben Synthetische Gewebe wie Nylon, Stetch und Polyester hier klare Vorteile. Ein Gewebe das Wasser aufsaugt bindet den Dampf im Gewebe und bildet so Wassermoleküle, so dass das Wasser nicht mehr durch die Membran entweichen kann.
Also den Dampfdruck halte ich für nicht relevant.
Wieviel soll man denn schwitzen um einen Überdruck zu erzeugen,um gegen den Wasserdruck in ca. 1m Wassertiefe anzukommen ?
(Gasdruck durch ....ähhh... akustisch-aromatische Darmtätigkeit mal außen vor )
Wikipedia hat geschrieben:Die Poren in einer Gore-Tex Membran sind etwa 20.000 mal kleiner als ein Wassertropfen. Deswegen ist die Membran sehr dicht gegen Wasser und Wind. Körperfeuchtigkeit wird jedoch als Wasserdampf durchgelassen, sie ist also „atmungsaktiv“. Gore-Tex-Textilien waren bei ihrer Markteinführung 1976 die ersten wasser- und winddichten Textilien, die atmungsaktiv waren, und damit den Abtransport (Diffusion) des verdunsteten Schweißes zuließen, was für die Temperaturregulierung des Körpers enorm wichtig ist.
Die sogenannte Atmungsaktivität ist jedoch leider sehr eingeschränkt. Das Verdampfen von Schweiß durch die Membran kann nur erfolgen, wenn die Außentemperatur nicht zu hoch ist. Für die Funktion der Membran ist also ein ausreichender osmotischer Druck und eine Temperaturdifferenz von etwa 15 °C nötig. Somit funktioniert diese Atmungsaktivität nur bei Außentemperaturen niedriger als ungefähr 15 °C bis 18 °C. Bei höheren Temperaturen diffundiert nur noch wenig Wasserdampf durch die Membran; dann macht sich negativ bemerkbar, dass Gore-Tex-Kleidung keinen Schweiß aufsaugt.
Auch die Unterbekleidung muss die Membran unterstützen, indem sie ermöglicht, dass der Schweiß verdampft, anstatt ihn aufzusaugen. Baumwolle ist daher nicht zu empfehlen, besser sind Kunstfasern oder feiner Wolle wie z.B. Merino-Wolle
das Temperaturgefälle hättest Du im Wasser sicher. D.h. theoretisch könnte eine Membranhose tatsächlich auch unter Wasser "atmungsaktiv" sein.
Eins vielleicht noch: Dieses Thema ist - bei unseren Forellenbächen zumindest - doch eher theoretischer Natur. Wenn ich in 12-14 Grad kaltem Wasser stehe, dann ist sicherlich ein ausreichend hoher Temperaturunterschied gegeben. Schwitzen tu' ich dann aber auch nicht, ausser ich habe 5 Fleecehosen an.
ich kann nicht nachvollziehen, dass die Atmungsaktivität auch im Wasser funktioniert. Mir fällt auf, dass ich in dem Bereich mit welchem ich im Wasser stehe immer ein wenig feucht bin (Wathose ist aber 100% dicht). Sobald ich dann aus dem wasser steige und ein paar Minuten warte bin ich innen wieder ganz trocken. Spricht für mich gegen eine Atmungsaktivität unter Wasser.
Bei meiner GoreTexHose funtioniert es definitiv auch unter Wasser.
Und ausser im Sommer bei "warmem" Wasser wo es sowieso widersinnig ist, geht es im Wasser stehend sogar noch besser weil es im Allgemeinen eher kühler als die Luft ist.
Evtl. ist es fabrikatabhängig oder Du trägst Baumwollhaltige Unterwäsche.
Mach' es einfach wie ich vor einigen Monaten:
Geh' bei gore auf die deutsche Seite, ruf' den Support an und bitte um den Handschuhtest.
Den bekommst Du dann evtl. wie ich zu geschickt und Du probierst es einfach aus.
Wahrscheinlich staunst Du dann wie ich damals auch.
Hallo,
ich glaube nicht das die atmungsaktivität im Wasser gegeben ist.
Ich denke durch das kühle umgebende Wasser wird die ausgedunstete Feuchtigkeit direkt an dem Hosenstoff kondensieren. Das bedeutet das sich auf der Membran ein Wasserfilm oder auch Wasservorlage bildet. Diese Wasservorlage dichtet die Membran im Prinzip ab. Somit kann keine Feuchtigkeit heraus (meine Theorie).
Gruß
Rüdiger
da hast schon recht, hab die Atmungsaktivität unter Wasser nur im Sommer beobachtet, werd mal jetzt in der kühleren Jahreszeit darauf achten, mal schauen obs da funktioniert.
Ich tage natürlich nur Fleece- bzw Aktivunterwäsche, die is immer puff-trocken, nur an der Innenseite der Wathose is es ein wenig feucht.
Hallo Ralph, hallo Niko,
genau das habe ich gemeint. Die Wathose ist an der Innenseite feucht, weil der Dampf an der durch das kalte Wasser gekühlten Innenseite kondensiert. Dann bilden sich Wassertropfen auf der Membran. Wir haben weiter oben gelesen, dass die Poren von z.B. Goretex ca. 20.000 mal kleiner sind als Wassermoleküle. D. h. die Wassertropfen verhindern einen Dampftransport nach aussen, da diese die Poren abdecken bzw. verschließen.
Zwei Fragen noch: Wie geht das mit dem Handschuhtest? Wie kann man die Atmungsaktivität beobachten? es wird doch nicht etwa blubbern?
Viele Grüße
Rüdiger
Also, für mich entscheidend ist die Feuchtigkeit auf der Haut.
Wenn ich zuletzt um die schon wärmere Osterzeit vom Anmarsch verschwitzt ins Wasser watete, so hatte ich dann innerhalb 15-20 Minuten ein trockenes uns warmes Gefühl auf der Haut.
Du bekommst von Gore einen Handschuh geschickt, und nimmst Dir ein Becken/Eimer/Wanne/Aquarium mit KALTEM Wasser. Du tauchst die Hand ins Becken, nimmst sie wieder raus und ziehst sofort den Handschuh an. Im Handschuh ist es also wirklich nass, nicht nur feucht. Aussen ist der Handschuh trocken. Dann dichtest Du den Handschuh mit einem Gummi, Kordel oder Ähnlichem am Handgelenk ab. DANN tauchst Du die so behandschuhte Hand ins Wasser ein. 15-20 Minuten lang. In den meisten Fällen ist danach Deine Hand, in Abhängigkeit von der Temperatur des Wasser so gut wie trocken.
Hallo Ralph,
demnach scheint das dann ja auch im Wasser zu funktionieren, kann ich mir zwar schwer vorstellen, wird dann aber wohl so sein.
Viele Grüße
Rüdiger