Absteiger

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urs.wehrli
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Beitrag von urs.wehrli »

Als "kleinen" Stein der Weisen habe ich zum Beispiel diesen Fred empfunden ! Das hat wohl nicht nur mir die Augen geöffnet und bei einigen ihr künftiges Verhalten bei der MeFo- und Lachsfischerei am Atlantik verändert.

Lg Urs
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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

Für die die es interessiert. So sieht eine frisch aufgestiegene Meerforelle im Topzustand aus. Der Fisch wurde inkl. Meerläusen im Fluss gefangen, nachdem er bereits ca. 120 km durch einen großen Strom zum Aufstiegsplatz geschwommen war. Wer weiß wie lange sich Meerläuse im Süßwasser halten, kann sich ein gutes Bild davon machen, wie schnell so ein Fisch die oben erwähnte Distanz überbrückt...

Bild

T
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Hans.
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Beitrag von Hans. »

Liebe Freunde,

ich habe aus diesem Fred hier so ungeheuer viel gelernt, dafür bin ich echt dankbar!

Zumal ich erst vorhabe, die hier angesprochenen Fische zu befischen.

Grüße
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
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Tristan
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Beitrag von Tristan »

Hallo Tobsn,

Wie lange halten sich denn Meeresläuse im Süßwasser?

Gruss

TRistan
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Salty
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Beitrag von Salty »

Sorry, nochmal zu meiner Frage, weil mich das jetzt wirklich interessiert. Jetzt hatte der Fred ja seit gestern hunderte Klicks und keiner hat Erfahrungen diesbezüglich?

Oder ist jetzt die logische Schlußfolgerung, dass in so einem Fall wie dem von Tobsen geschilderten, alle Flifis vor Ort beide Augen zudrücken? Das würde natürlich den schon oft gelesenen „sensibleren Umgang mit der Natur von Fliegenfischern“ ad absurdum führen.

Schade eigentlich, aber ich das schon befürchtet ...

Gruß Stefan


PS: Oder ist die Fragestellung nicht eindeutig?
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Heiko
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Beitrag von Heiko »

Salty hat geschrieben:Oder ist jetzt die logische Schlußfolgerung, dass in so einem Fall wie dem von Tobsen geschilderten, alle Flifis vor Ort beide Augen zudrücken? Das würde natürlich den schon oft gelesenen „sensibleren Umgang mit der Natur von Fliegenfischern“ ad absurdum führen.
Hallo Stefan,
Deine Frage bezog sich auf das Keltfischen in Mörrum?

Einleitend ein paar Sätze zur Entstehung:
Wie schon von mir beschrieben,hat es in Schweden eine lange Tradition.
Am 1.April eines jeden Jahres,wird die Saison mit einem Kanonenschuß am Pool 1 eröffnet.(seit 1941)

Das gesamte Dorf versammelt sich am Pool,Presse und Fernsehen sind vor Ort und auch der schwedische König hat schon mitgefischt.

Es bedeutet für alle...Der Winter ist vorbei,dass Leben beginnt wieder,Angelgäste füllen Häuser und Zimmer und deren Geld die Kassen.
Und aus dieser Sichtweise sehen es auch die schwedischen Angler,von denen in der Regel keiner gezielt auf Absteiger fischt.

Aber es ist reines Keltfischen und aus diesem Grund,kommen die meisten Angler in dieser Zeit an den Fluß.

Und wenn 200 Keltfischer unter sich sind,wird auch keine Einzelkritik aufkommen.
Man zeigt sich stolz seinen Fang,lässt die Fische wiegen und trägt sie in die Listen ein.

Wie von Tubefly beschrieben,lassen sich in der Südstrecke auch blanke Meerforellen fangen.

Aber es sind meist Grönländer bis 50cm und einige Überspringer bis 5kg.
(in diesem Jahr bis knapp 4kg,meine ich)

Und wer einmal in die Fangliste April geht,wird sehen,wie gering der Anteil blanker Meerforellen zum Gesamtfang ist.
Der Gastangler will meist keinen 48cm Grönländer,sondern einen 110cm Lachskelt.
Man möchte jetzt mit geringen Aufwand,möglichst große Fische fangen.

Aber...dieses Fischen hat nur einen kleinen Anteil an der Gesamtsaison.
Ab Ende April warten alle auf den ersten Blanklachs und im Sommer beginnt die Zeit der aufsteigenden Meerforellen.

Ich selbst komme in dieser Zeit jedes Jahr nach Mörrum.
Und fische nur 15 Fahrminuten weiter,an einer wunderschönen Küstenlinie auf Meerforellen.
Meist ganz allein,auf Grönländer und Überspringer.
Hier in Blekinge,ist der Keltanteil an der Küste,in dieser Zeit geringer als in Skane.(bei Simrishamn)

Gruß,Heiko.
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

*off topic* an

@Tristan

Das ist eine einfache aber schwer zu beantwortende Frage. Es gibt hierzu nur eine dürftige Zahl von Publikationen.
Die Überlebensdauer von Meerläusen an Lachsen/Meerforellen im Süßwasser hängt u.a. auch von der Art ab. Für die in europäischen Breiten am meisten vorkommende Art Lepeophtheirus salmonis findet man zwischen 5 und 21 Tagen schwankende Angaben.
Hieraus lässt sich daher die Wanderungsgeschwindigkeit der Fische nicht wirklich ableiten. Aber dazu eine Beobachtung, die ich selbst gemacht habe: ich befische häufig eine Stelle in einem Lachsfluss ca. 8 km oberhalb der Mündung ins Meer. Der Pulk eines Runs kommt in etwa um den Fluthöhepunkt in den Fluss. Etwa 2 Stunden später sind diese Fische in unserem Abschnitt auszumachen bzw. werden auch gefangen. Rechnet man das auf die von Tobsn angegebenen 120 km hoch, so würden die Fische (bei gleicher Wandergeschwindigkeit) in etwa 30 Stunden benötigen.

Aber, so einfach sind die Verhältnisse leider nicht. Denn Lachse, so hat man in den großen schottischen Lachsflüssen beobachtet, schwimmen auch durchaus wieder erkleckliche Strecken den Fluss hinunter, steigen wieder auf und anschließend wieder ab, gehen in Nebenflüsse und verlassen diese wieder. Das Bild vom "straight run" gilt sicherlich, zumindest für die Lachse, nicht.

Um zu den Meerläusen zurückzukehren, ein Anzeichen eines wirklich (tau)frischen Aufsteigers ist das Vorhandensein der langen Eischnüre bei den weiblichen Tieren, denn diese werden nach längstens 48 Stunden im Süßwaser von den Parasiten abgestoßen.

*off topic* aus

Beste Grüße
Klaus
Gruß
Klaus


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Salty
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Beitrag von Salty »

Hallo Heiko

Vielen Dank für die präzise Antwort. Daraus folgere ich, dass die Flifis auf der verlinkten Seite nicht wirklich was falsch gemacht haben, denn die waren ja genau zum ersten April da, wie das Datum beweist.

Die Jungs haben also nur solche Fische entnommen, wie die 195 anderen Angler inkl. König auch :wink: .

Na ok, soll jeder selbst entscheiden. Aber ich dachte jetzt, die hätten da was total unmoralisches getan, so wie sich der thread anließ ...

Danke nochmal und Gruß aus HH, Stefan
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chris meyer
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Beitrag von chris meyer »

hallo stefan,

nur weil 195 andere Angler Kelts entnehmen ist das noch lange nicht o.k.

manchmal muss man gegen den strom schwimmen.
:)

chris
Zuletzt geändert von chris meyer am 05.06.2008, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

Salty hat geschrieben:Hallo Heiko

Vielen Dank für die präzise Antwort. Daraus folgere ich, dass die Flifis auf der verlinkten Seite nicht wirklich was falsch gemacht haben, denn die waren ja genau zum ersten April da, wie das Datum beweist.

Die Jungs haben also nur solche Fische entnommen, wie die 195 anderen Angler inkl. König auch :wink: .

Na ok, soll jeder selbst entscheiden. Aber ich dachte jetzt, die hätten da was total unmoralisches getan, so wie sich der thread anließ ...

Danke nochmal und Gruß aus HH, Stefan
@Salty,

Deiner Sichtweise nach ist es dann genauso OK und moralisch vertretbar, wenn außerhalb der Schonzeit in der Ostsee jeder maßige Fisch, ungeachtet des Zustandes, ins Jenseits befördert wird. Schließlich machen das deutsch und dänische Angler seit Jahrhunderten...
Es wäre demnach auch nicht verwerflich, wenn ich im nächsten Sommer nach Japan fahre und dort bei einer Treibjagd auf Delphine knietief im Blut stehe. Auch das hat dort mehr oder weniger Tradition. Sich auf veraltete Sichtweisen zu berufen kann IMHO nicht der Sinn des Ganzen sein.

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Salty
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Beitrag von Salty »

Hi Tobsen

Nein, natürlich nicht. Ich selber habe z.B. mein persönliches Mindestmaß, was das vorgeschriebene deutlich übertrifft und auch dann entscheide ich von Fall zu Fall. Und hier oben in unseren Bächen fische ich z.B. überhaupt nicht auf Meerforellen in Flüssen, bzw. würde immer zurücksetzen (wenn ich mal eine fangen würde), egal wie groß, egal ob blank oder nicht.

Ich habe nur angemerkt, dass die Flifis auf der verlinkten Seite, die ja zum ersten Mal vor Ort waren, vielleicht nicht wissen können, was sie da entnehmen. Ich habe z.B. noch nie so große Lachse live gesehen und hätte selber nicht sagen können, was Absteiger sind. Und wenn dann um einen herum alle auch noch solche Fische entnehmen, woher sollen die Jungs das dann besser wissen.

Beim nächsten Trip sind sie wahrscheinlich schlauer. Und btw, dann muß man ja, wie die Diskussion auch zeigt, das ganze Fischen auf Lachse an Flüssen hinterfragen ... Was darf kann man also ruhigen Gewissens entnehmen? Fische die Ihr Laichgeschäft noch verrichten wollen oder die genstarke Absteiger?

Aber ich wil jetzt nicht wieder die Grundsatzdiskussion anfangen (Wale, Stierkampf, Singvögel etc.). Hab nur mal unwissend nachgefragt ...


Gruß S


PS: der starke Rückgang der Lachspopulation in den Flüssen spricht ja eh eine deutliche Sprache ...
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Dreemich
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Beitrag von Dreemich »

moin, moin,
man tobseb was für ein Treat. 8)
Ja so ist er heit,gel.
gruß micha 8)
Der mit dem Papst Angelt.
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