Unbekannte Larve

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ska1911
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Unbekannte Larve

Beitrag von ska1911 »

hallo,
war mal heute unterwegs mit dem netz am wasser um ein paar köcherfliegen und eintagsfliegen zu fangen, dabei sind mir massenhaft madenartige larven ins netz gegangen. ist das erste mal dass ich diese tiere bei uns gesehen habe und wollte mal fragen was das sein kann, meine vermutung ist dass es eine schwimmkäferlarve ist. hab leider kein foto gemacht aber die larve am foto schaut vom körper her ziemlich ähnlich aus, nur konnte ich keinen so ausgeprägten kopf und keine beine erkennen. http://www.rotholl.at/fotos/14021/big/e ... kaefer.jpg

mfg, stefan
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hi Stefan,

ohne Bild ist eine Antwort ziemlich schwer. Aufgrund der fehlenden Kopf/Brustkapsel und der Extremitäten würde ich u. U. auf Dipteren-Larven, möglicherweise Kriebelmücken, tippen.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
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ska1911
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Beitrag von ska1911 »

hallo,
ja hab vergessen zu schreiben dass die larven ca. 5cm lang sind und ziemlich fülligen körper haben, glaub für kriebelmücke is das zu groß oder?
mfg, stefan
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Lieber Stefan,

nee, ich glaube ohne Bild wird das leider nichts. Nach Deiner Beschreibung kann das alles oder nichts sein.
Versuche doch einfach morgen nochmal diese Larven zu fangen und zu photographieren. Vielleicht gelingt uns dann die Identifizierung.
Gruß
Klaus


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Beitrag von ska1911 »

ja, ich werd in nächster zeit photos von den larven machen.
mfg, stefan
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Ich hätte eine Idee.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 1010122210

Wie wärs damit??
Das ist eine Larve von einer Schnake.
Viele Grüße
Martin
Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Nassfliege n.e.V.
ska1911
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Beitrag von ska1911 »

danke, genau so sehen die aus. auf schnaken wär ich nicht gekommen :wink:
mfg, stefan
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Beitrag von greypanther »

Genau genommen, Stefan, handelt es sich dann um Wiesen-/Sumpfschnaken-Larven, die nicht viel mit den uns bekannten "Blutsaugern" zu tun haben. Das erwachsene Insekt wird von den Fliegenfischern wegen seiner überlangen Beine auch "Daddy Longlegs" genannt.
Eigentlich leben diese Larven nicht in fließendem Wasser, sondern bevorzugen feuchte bis staunasse, mit Gras oder Binsen bewachsene Böden, wo sie ähnlich wie Engerlinge von Pflanzenwurzeln leben und im Rasen starken Schaden anrichten können. Wahrscheinlich sind die Larven, die Du gefangen hast, durch ein Hochwasser aus ihrem ursprünglichen Lebensraum am Bachufer gespült worden.
Im Gegensatz zu den Larven, die wie gesagt praktisch nicht in Gewässern vorkommen, sind Imagines der Kohlschnaken ein hervorragender Köder, insbesondere für die Dapping-Fischerei mit geblasener Leine.


edit:
Hier noch eine Beschreibung dieserSchnakenart.
Zuletzt geändert von greypanther am 29.03.2010, 07:54, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Klaus


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Beitrag von Ulli Bussmann »

Hallo !
Das ist die Larve eines Engerlings.
In den 50 Jahren waren sie eine Plage und wir Kinder haben sie gesammelt und an die Hühner meiner Großmutter verfüttert.
Die haben tolle und große Eier gelegt.
Liebe Grüße
Ulli
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Beitrag von greypanther »

Hallo Ulli,

wenn die Larven so aussehen wie auf dem Bild, das von Martin eingestellt wurde, dann sind das definitiv keine Engerlinge, sondern "Leatherjackets", also Larven der Gattung Tipula.
Btw. Engerlinge selbst sind Larven, und zwar die des Maikäfers (die Larven anderer Vertreter dieser Familie werden ebenso genannt). Es gibt keine Larve des Engerlings!
Das mit dem Hühnerfüttern habe ich meiner Kindheit auch praktiziert. In der Tat, die Hühner haben sich auf die fetten Engerlinge gestürzt als gäbe es kein Morgen mehr.
Übrigens, seitdem die Verwendung von Pestiziden im Forst stark eingeschränkt wurde und die Stillegung vieler Grenzertragsflächen (Brutgebiete für den Maikäfer) erfolgte ist der Käfer heute in manchen Teilen Süddeutschlands wieder zum massiven Problem geworden.
Gruß
Klaus


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Beitrag von Rattensack »

Hallo,

von den Tipuliden gibts eine ganze Reihe von Arten, die auch im Gewässer leben, nicht nur im terrestrischen Bereich. Es handelt sich mit wahrscheinlich nicht um eingeschwemmte Tiere, sondern um ständige Gewässerbewohner. Darunter gibt es auch Arten, die weit in die Forellenregion vordringen, also nicht nur typische Schlammbewohner, sondern Zerkleinerer, die mit ihren Kiefern organisches Material "shreddern".

Clemens
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Beitrag von greypanther »

Danke für den Hinweis und die Ergänzung, Clemens! Shame on me!
Da sieht man, wie schnell man "betriebsblind" wird. Habe mich bisher anglerisch nur mit den semi-terrestrischen bzw. terrestrischen Arten beschäftigt. :-k
Gruß
Klaus


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Beitrag von Rattensack »

Hallo Klaus,

Kein Grund sich zu schämen, die Tiere sind nicht nur unter Fliegenfischern recht wenig bekannt und sowohl die Larven als auch die Adulten extrem schwierig zu bestimmen. Die typischen "Schnaken" mit den terrestrischen Larven dürften im Adultstadium als Fischnahrung quantitativ wahrscheinlich auch weit mehr Rolle spielen.

Imitationen der Larven würde man wohl mit "Naserümpfen" begegnen, obwohl sie klassische Wasserinsekten sind :D
Dabei sind in Alaska "Madenfliegen" zur Imitation von massenhaft an Lachskadavern fressenden Maden - in dem Fall wirkliche Fliegenmaden - durchaus üblich ;-)

LG,
Clemens
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Beitrag von greypanther »

Jo, Clemens, der kleine Lapsus ist aus bestimmten Gründen schon etwas peinlich. :oops: Die Scheuklappensicht der bisherigen Erfahrung hat mich ein wenig nachlässig werden lassen. Eigentlich hätte ich mich vorher besser informieren sollen und können. :roll:
Allerdings, und das hat mich wohl irre geleitet, bin ich in noch keinem Gewässer, das ich bisher befischt/untersucht habe, auf Tipula-Larven gestoßen. Aber, die Literatur (und Dein Fachwissen) belehren mich eines Besseren.
Die Larven brauchen offenbar bestimmte Habitat-Qualitäten, die nicht überall angetroffen werden.
Insbesondere auf den Britischen Inseln spielen die "Daddies", also die adulten Tiere, bei der Naturköder- als auch der Fliegenfischerei im Spätsommer/Herbst eine wichtige Rolle. Entsprechende Trocken- und Nassfliegenmuster existieren zu Hauf.
Interessanterweise scheint diese Fliegenart auf dem Kontinent erheblich weniger Aufmerksamkeit durch die Fliegenfischer zu genießen, obwohl sie doch auch hier zahlreich vorkommt.
Gruß
Klaus


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Beitrag von Frank. »

greypanther hat geschrieben:Interessanterweise scheint diese Fliegenart auf dem Kontinent erheblich weniger Aufmerksamkeit durch die Fliegenfischer zu genießen, obwohl sie doch auch hier zahlreich vorkommt.
Lieber Klaus,

mit einer kleinen Ausnahme! Denn in einem gewissen südniedersächsischen Städtchen efreuen Daddy Longlegs sich größter Beliebtheit, besonders an windigen Tagen, wenn man die Fliege ordentlich dreggen lassen kann. Ulli Bussmann liefert übrigens die Bindeanleitung für ein extrem naturalistisches Muster: http://www.goettinger-fliegenfischer.de ... hp#schnake

Ja klar - ein auch nicht annähernd so schönes Fransenteil fängt auch nicht schlechter. Aber ich finde es immer wieder bewundernswert, wozu gute Binder in der Lage sind.

Herzlich grüßt

Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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