Beitrag "Französische Nymphe"

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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flatfischer
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Beitrag "Französische Nymphe"

Beitrag von flatfischer »

Hallo allerseits,

auch wenn ich beim Fliegenfischen wahrlich kein Purist bin, frage ich mich, was die Methode der "Französischen Nymphe" (siehe http://www.fliegenfischer-forum.de/taktik14.htm) noch mit Fliegenfischen zu tun hat. Für mich ist das eine Art des Stippfischens mit Nymphen (wobei ich absolut nichts gegen das "normale" Angeln habe).

Zitat im Beitrag: "Falls Sie Lust haben, eine Technik, bei der die Flugschnur in der Rolle „ruht“, auszuprobieren..."

Danke, mir ist schon schlecht. Bevor es so weit kommt, verbrenne ich mein Tackle lieber.

Gruß Helge
Hardy

Beitrag von Hardy »

moin moin

Prima, endlich stellt mal jemand die Frage: Was ist eigentlich Fliegenfischen.

Allerdings hat sich der Autor der von dir angezogenen Zeilen das gleiche gedacht:

Zitat:
Wir können uns zu Recht fragen, ob diese Angel-Technik noch etwas mit Fliegenfischen zu tun hat. Diese Zweifel tauchten auch auf, als die Tschechische Nymphe seinerzeit publik wurde. Die Effektivität und die Fangerfolge mit der Tschechischen Nymphe erhöhten das Interesse dafür. Jetzt ist diese Angelmethode weltweit zu einem Begriff geworden und wird oft erfolgreich praktiziert. Zitat Ende.

Da er sich zu Recht fragt und wohl selbst auch zu der Antwort kommt, nein, das ist kein Fliegenfischen mehr, erübrigt sich doch, sich darüber Gedanken zu machen.

Meine Meinung dazu ist eh klar: Dry upstream only, indeed!
Alles andere ist Laternenparken... :roll:

Groejtes
Hardy
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DryFlyFisher
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Beitrag von DryFlyFisher »

Mahlzeit!

Ich zitier mich da mal selber:

klick mich

Grüße,
Fabian
Dumme Fragen stellen kann jeder. Aber auf ernst gemeinte Fragen dumme Antworten geben, dazu gehört schon ein gewisses Können.
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,

die Technik und dann 10 Fische Entnahme pro Tag ab 23cm haben dem wunderschönen Flüssen im Land von Charles Ritz wohl den Rest gegeben. Hab noch nie so viele Franzosen an den Gewässern ausserhalb Frankreichs getroffen wie dieses Jahr.

Frage mich immer was eine Weltmeisterschaft im Fliegenfischen für einen Sinn hat? Um zu zeigen wer am schnellsten den Fluss leerfischen kann?

Nach eigener Aussage entgegnen die Franzosen den schlechter werdenden Fangergebnissen im eigenen Land mit einer Reduzierung des Mindestmass. Ich hab die Infos nur aus dritter Hand von Franzosen die ich am Wasser getroffen habe, aber wenn das stimmt dann ist das eine sehr traurige Entwicklung.

LG,

Olaf
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Beitrag von Maggov »

Hi Olaf,

gerade zurück vom Doubs kann ich Dir berichten dass es an diesem (auch auf der Grenzstrecke die momentan von Franzosen überrannt wird) nur so von Fischen wimmelt. Die sind aber wirklich sehr schwer zu fangen.

Die Franzosen vor Ort haben alle mit einer Fliege gefischt - viele dry only - und sind zumeist Schneider geblieben. Nette und zuvorkommende Fischer mit gutem Benehmen. Es hat mir viel Spaß gemacht mal Gast zu sein.

Der Grund warum es so voll war ist ein Fischsterben an der Loue (die ich nur zu gern befischt hätte) - wahrscheinlich bedingt durch eine Einleitung.

In der Normandie stimmt Deine These vielleicht schon eher. Ebenfalls bemerkenswert finde ich die Distanzen die die französischen Kollegen in Kauf nehmen um Fischen zu gehen...

LG

Markus
ROBBY
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Beitrag von ROBBY »

Hallo Kollegen,

so richtig habe ich das jetzt noch nicht verstanden.

Da wird von langen Ruten und extrem langen Vorfächern gesprochen, aber wie das "Französischen Nyphenfischen" nun tatsächlich funktioniert, ist mir noch schleierhaft.

Kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen?

Gruß Robby
Gruß Robby
AndreasKR

Beitrag von AndreasKR »

Daagestiet tusame,

für mich ist Fliegenfischen mit der Trockenen auf Jagd zu gehen und evtl. noch das Nassfliegenfischen. Der Rest ist Plumpsfischerei.
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Maggov hat geschrieben:Hi Olaf,

gerade zurück vom Doubs kann ich Dir berichten dass es an diesem (auch auf der Grenzstrecke die momentan von Franzosen überrannt wird) nur so von Fischen wimmelt. Die sind aber wirklich sehr schwer zu fangen.
ja der Doubs soll wohl noch eine der wenigen Ausnahmen sein.
Maggov hat geschrieben: Die Franzosen vor Ort haben alle mit einer Fliege gefischt - viele dry only - und sind zumeist Schneider geblieben. Nette und zuvorkommende Fischer mit gutem Benehmen. Es hat mir viel Spaß gemacht mal Gast zu sein.
Da will ich auch gar nichts gegen sagen. Die Franzosen, die ich getroffen habe waren auch alle sehr nett und zuvorkommend, dazu haben sie auch fast nur trocken gefischt. Fand ich auch bemerkenswert.
Mir hat es eher leid getan, was sie von den Flüssen in ihrem Land berichtet haben.

LG,

Olaf
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Krzysztof G.
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Beitrag von Krzysztof G. »

Servus Olaf,
so eine Technik wie Tschechische Nymphe(es heißt richtig Polnische Nymphe) macht ein Fluß nicht leer,sondern die Regeln!!! Wenn man 10 Fische pro Tag entnehmen darf,dann nimmt der Angler 10 Fische.Wenn die Regeln sagen Catch&Realese dann ist eine entnahme von Fischen verboten,und dann wird der Fluß nicht leer.

Warst du schonmal auf einer Fliegenfischer Weltmeisterschaft???
Ich habe zugeschaut.Die Fische werden nicht getötet,sondern gemessen und schonend freigelassen ohne sie zu verletzen und es wird gefischt haken ohne Widerhaken!!!

Eine Weltmeisterschaft in Fliegenfischen ist wie eine Meisterschaften in Karpfen fischen oder andere Fischsportart.

Und zu Franzosen kann ich Dir nur sagen, sehr nette Menschen, hilfsbereit am Wasser,sehr gute Fischer und reiselustig.

einen schönen Gruß
Krzysztof



gespliesste hat geschrieben:Hallo,

die Technik und dann 10 Fische Entnahme pro Tag ab 23cm haben dem wunderschönen Flüssen im Land von Charles Ritz wohl den Rest gegeben. Hab noch nie so viele Franzosen an den Gewässern ausserhalb Frankreichs getroffen wie dieses Jahr.



Frage mich immer was eine Weltmeisterschaft im Fliegenfischen für einen Sinn hat? Um zu zeigen wer am schnellsten den Fluss leerfischen kann?

Nach eigener Aussage entgegnen die Franzosen den schlechter werdenden Fangergebnissen im eigenen Land mit einer Reduzierung des Mindestmass. Ich hab die Infos nur aus dritter Hand von Franzosen die ich am Wasser getroffen habe, aber wenn das stimmt dann ist das eine sehr traurige Entwicklung.

LG,

Olaf
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Krzysztof G.
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Re: Beitrag "Französische Nymphe"

Beitrag von Krzysztof G. »

flatfischer hat geschrieben:Hallo allerseits,

auch wenn ich beim Fliegenfischen wahrlich kein Purist bin, frage ich mich, was die Methode der "Französischen Nymphe" (siehe http://www.fliegenfischer-forum.de/taktik14.htm) noch mit Fliegenfischen zu tun hat. Für mich ist das eine Art des Stippfischens mit Nymphen (wobei ich absolut nichts gegen das "normale" Angeln habe).

Zitat im Beitrag: "Falls Sie Lust haben, eine Technik, bei der die Flugschnur in der Rolle „ruht“, auszuprobieren..."

Danke, mir ist schon schlecht. Bevor es so weit kommt, verbrenne ich mein Tackle lieber.

Gruß Helge
Servus Helge,
wie fischt du im schnellen Gewässer??? Welche Technik benutzt Du???

schönen Gruß
Krzysztof
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Beitrag von gespliesste »

Hallo Krzysztof,

es ist immer die Kombination von Fischmethode, Mindestmass und Anzahl der Fische die entnommen werden dürfen die zusammenspielt.
Ich fände es keine gute Entwicklung, wenn man alles erlaubt was Fische fängt und zur Bestandserhaltung dann Catch & Release verordnet.

Wenn z.B. beschwertes Nymphen und Streamern verboten wäre, würden die meisten wohl kaum zehn Fische pro Tag fangen.

Ich halte nicht viel vom Czech- oder Polish-Nymphing, die ganze EWF war voll von dem Thema. Dem Anfänger wird dann die tödliche Methode versprochen mit der man immer und überall fängt. Und dann wird mit den Ergebnissen der Weltmeisterschaften geworben. Ich glaube dir gerne, dass da wiederhakenlos und auch schonend gefischt wird, aber mir wiederstrebt der Grundgedanke mich ans Wasser zu stellen, nur zu dem Zweck möglichst viel Fisch in möglichst kurzer Zeit zu fangen. Da kann ich nur auf meine Sigantur verweisen.

Für viele Situationen ist das Czech Nymphing denkbar ungeeigent und in meinen Augen nur eine Spezialdisziplin, die schon vorher praktiziert wurde und jetzt halt einen Marketingträchtigen Namen hat.

Aber ob jetzt French Nymphing mit 14 Meter Vorfach, mehreren Nymphen und Bissanzeiger (Pose) eine Neuerung ist, der man seine Aufmerksamkeit schenken sollte :smt102

Ich sehe das nach der Beschreibung so wie Helge: Stippfischen mit Nymphen. Frage mich übrigens wie man 14 Meter Vorfach mit der Fliegenrute sinnvoll auswirft. Und dann 3 Nymphen an der Montage - geht's noch schlimmer? :heul


LG,

Olaf
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Hallo Olaf !

Beitrag von Royal Coachman »

Halo Olaf !

Du sprichst mir aus der Seele!

freundlichst
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Krzysztof G.
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Beitrag von Krzysztof G. »

Servus Olaf,
ich gebe ich Dir vollkomm recht!!! Es ist kein schönens fischen aber es gibt situationen am Wasser ,die man diese Methode anwende muß um ein Fisch bei starker Strömung zu fangen.Ich war ganz großer Gegner von Czech- oder Polish-Nymphing.Jetzt mittlerweile kann ich kombinieren.
Trotzdem sollte ein Fliegenfischer zuerst durch normales präsentieren der Fliege und verschiedenen "Trickwürfen" ein Fisch zu fangen,bevor er Czech- oder Polish-Nymphing anwendet.

Man soll nie einen Anfänger diese Methode(Czech- oder Polish-Nymphing) beibringen ist auch meine Rede

einen schönen Gruß
Krzysztof :wink:
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Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hi Olaf,

habe gerade in einem anderen Thread gelesen dass am Doubs sich ein ähnliches Problem wie an der Loue anbahnt.

Vielleicht ist schon bald Schluß mit dem Überfluss dort.

LG

Markus
laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Flifis,
es kommt doch überhaupt nicht auf die Methode an, sondern auf den, der sie anwendet. Es gibt halt auf der einen Seite Fliegenfischer und auf der anderen fliegen-fischende Sackfischer, massenfangbesessene Wettkampf-Nymphomanen (viel-Nympherei pro Vorfach) und andere Auswüchse wie bei jeder anderen Angelart auch.

Achtung vor Natur und Kreatur sowie Selbstbeschränkung sind nicht an eine bestimmte Methode sondern den Anwender gebunden.
Wenn man die voraussetzen könnte, wäre selbst der Wurmbader an der Forellenstrecke kein Problem und Fangbeschränkungen sind eh sinnlos für die o.g. Spezies.

Wenn ich beispielsweise mit einer Methode/Köder zu regelmäßigen Fängen komme, versuche ich so zu verfeinern, dass z.B. eben nur noch die ganz großen zupacken. Tüddeln, Tüfteln und gezielt Überlisten.

Ob 100% iges Catch and Release ein Ausweg wäre, wage ich auch stark zu bezweifeln, aber dieses Fass mach ich jetzt nicht nochmal auf.
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
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