Ist doch ÄschensaisonKurzer hat geschrieben:Maggov hat geschrieben:Hi Daniel,
so was haben wir jedes Jahr in der Schonzeit - schlechtes Wetter begünstigt
LG
MarkusDas kann natürlich DIE Ursache sein... dann bindet Fliegen, das beruhigt auch
Hege und Gewässerbewirtschaftung
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Maggov
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Hallo Detlef,henkiboy hat geschrieben:Hallo Thomas,
natürlich will ich deinem Wunsch / Ruf Rechnung tragen:
Ganz so persönlich wie Du es aufgefasst hast war mein Posting eigentlich gar nicht gedacht. Ich habe daher auch bewußt auf die Nennung eines Namens verzichtet. Dich persönlich damit anzugreifen war sicher nicht Sinn des betreffenden Postings - es war viel allgemeiner angedacht. Unbestritten hat aber dein Vorposting mir die Anregung dazu geliefert anhand dieses Umstandes vielen unserer Gesinnungsgenossen mal den Spiegel vorzuhalten.
Wenn ich an den Bach gehe um zu fischen..........was habe ich dann vor? Zweifelsfrei gehe ich doch dorthin um Fische zu fangen und nicht um mit meiner Gerte Gassi zu gehen oder die Schwimmeigenschaften meiner selbstgebundenen Trockenfliege zu testen.
Das knapp maßige oder untermaßige Truttas wesentlich schneller an den Haken gehen als die kapitalen Exemplare.........davon bin ich allerdings mehr wie überzeugt. Das hat auch vielerlei logische Gründe und wird nicht nur durch meine eigene persönlichen Erfahrungen belegt.
Ich hoffe Du siehst mir nach, dass ich den von dir beschriebenen Umstand als Anregung für einen Teil meines Postings hergenommen habe. Aber es passte halt gerade, um den Selbstbetrug dem viele von uns erliegen einmal aufzuzeigen.
Wie sähe denn ein Angeltag für die meisten aus, wenn wir streng nach Gesetz und Ordnung handeln würden?
Man würde wahrscheinlich erst einmal etliche Kilometer herunterreißen, um zum Fischwasser zu kommen.
Dann fängt man innerhalb kurzer Zeit einige knapp maßige Forellen, die einem persönlich für eine sinnvolle Verwertung zu klein sind (z.B. gerade über die 25 Zentimeter). Die muss man dann aufgrund des Verbotes von C&R waidgerecht in den Forellenhimmel befördern. Da die Entnahme üblicherweise gedeckelt ist (z.B. drei Salmoniden am Tag......aber schont uns bitte die Äschen) muss man nun streng genommen sogar die Fischerei einstellen und darf nach wenigen Stunden getrost wieder heimwärts fahren.
Aber wer handelt wirklich danach? Gehen die Kollegen unter uns, die C&R öffentlich vehement ablehnen wirklich nach Hause, sobald sie das erlaubte Limit gefangen, abgeschlagen und eingetütet haben? Hauen die wirklich jedem maßigen Fisch vor den Kopf?
Meine persönliche Meinung dazu - die tun das sicher nicht!
Weiterhin - Wenn ich als leidenschaftlicher und ambitionierter Fliegenfischer behaupte das ich mein Hobby aus einem ganz anderen Grund ausübe, wie dem Fang von Fischen, dann klingt das für mich ähnlich absurd, wie wenn ein Porsche-, Ferrari- bzw. Lamborghinifahrer mir glaubhaft machen will das er zügiges oder schnelles Fahren hasst.
Natürlich bietet die Fliegenfischerei auch noch andere Facetten und Bereiche wie den reinen Fischfang.......aber um sich mit diesen Bereichen zu beschäftigen muss man ja nicht unbedingt der aktiven Fliegenfischerei nachgehen. Naturschutz, Insektenkunde, Fotografieren, Casting, Rutenbau und Fliegenbinden........all das ist theoretisch möglich ohne einen einzigen Fisch zu fangen. Wobei letztgenannte Beschäftigungen natürlich von der Praxis am Wasser profitieren.
Jetzt muss ich aber noch einmal ziemlich persönlich werden lieber Thomas: Ich wünsche dir natürlich noch viel Glück bei der Jagd nach "deiner Grossen". Ich weiß aus dem Stegreif nicht wann bei euch die Schonzeit beginnt..........sollte es dieses Jahr nicht mehr klappen, dann vielleicht 2011.
Eines halte ich dir auf jeden Fall zu Gute: Du bist offen und ehrlich und bekennst dich gottlob offen dazu ein Fliegenfischer zu sein, der sein Hobby betreibt um (auch?) Fische zu fangen!
Viel Petri Heil für "die Große"
liebe Grüße
Detlef
da Dein Posting "allgemeiner" gemeint war möchte ich darauf antworten:
1. Die Tatsache dass DU nicht die Gerte Gassi führen willst heißt noch nicht dass es solche Menschen gibt. Ich kenne Mitfischer die ich zum Fischen zwingen muss sonst stehen die den ganzen Tag am Wasser neben Dir und schauen zu. Ich schaue übrigens auch gerne zu und muss nicht Fischen - das können Dir Forenmitglieder die mit mir unterwegs waren sicherlich bestätigen. Trotzdem hat niemand bisher in dieser Diskussion behauptet dass ihm nicht um das Fische fangen ginge - es wurde lediglich über den Stellenwert des Fanges im Vergleich zu anderen Aspekten der Fischerei diskutiert. Deshalb bitte ich entweder zu zitieren oder aber genauer zu lesen.
2. die Tatsache dass kleinere Fische schneller beissen als Grosse hast Du hier wunderbar für die Trockenfliege beschrieben - na Gott sei Dank ist das bei allen anderen Angelarten und Ködern anders und nur bei der Trockenfliege der Fall
3. mit Deinem Porsche & Co. Vergleich schließt Du die Tatsache aus, dass man nach dem 5ten Jahr am gleichen Wasser schlichtweg weiß dass eine bestimmte Methode an einer bestimmten Stelle funktioniert und man deshalb diesen Fisch vielleicht nicht mehr anfischen MUSS um einen schönen Tag am Wasser zu haben. In Deiner Protzwagenlogik wäre das Pendant: Wenn ich jeden Tag Porsche fahre ist das igrendwann auch nur noch ein Auto - dann will man entweder den F1 Wagen fahren (das sind Gebhard's Weltreisende Flyfis) oder man holt den Porsche nur noch an den sonnigen Sonntagen raus und muss nicht mehr jeden Tag damit fahren. Dies jedoch mit einem "Lustverlust" gleich zu setzen halte ich für einen Trugschluß - ich sehe dass eher als Entwicklungsschritt...
4. Je länger man mit der Fliege fischt (zumindest bei den Leuten die Dir derzeit Contra bieten) desto eher interessieren einen die Randaspekte. Der Eine Baut dann Ruten, der andere bindet gerne und wiederum andere beschäftigen sich gerne mit dem Ökosystem Fluß. Das heißt auch nicht dass man deswegen kein Fischer ist und keine Fische fangen will - es heißt einfach nur dass sich die Priorität einen Fisch zu Fangen vermindern zu Gunsten von diesen Randthemen.
5. Die Tatsache dass ein Fisch für Deine "persönlichen" Verwertungszwecke beim Erreichen (des ohnehin in Bayern kaum an zu treffenden) gesetzlichen Schonmaßes von 28cm in Bayern nicht ausreicht ist sowohl aus ökologischer als auch aus gesetzlicher Sicht vollkommen irrelevant, Sorry. Das Schonmaß orientiert sich an der durchschnittlichen Laichreife in dem Bundesland und wird vom Bewirtschafter des Wassers ggfs. auf lokale Gegebenheiten reguliert. Wenn Du in einem nahrungsarmen Urgesteinsgewässer einen Fisch mit 28 cm fängst so wird dieser wahrscheinlich schon gelaicht haben - in einem Kreidefluss wäre hingegen ein Schonmaß von (sagen wir mal) 40 cm erforderlich weil die Fische dort entsprechend schnell abwachsen. Was bitte hat das jetzt damit zu Tun ob Dir der Fisch zu groß oder zu klein ist?
6. Ich bin sicherlich kein C&R Fan aber auch kein Gegner - nur bitte: wenn ich C&R Fische ist es dann nicht ein Widerspruch es auf den Fang jedes einzelnen Fisches in einem Gumpen an zu legen? Du schreibst oben wie die bösen Trockenfliegenpuristen die ganzen armen kleinen Fische verfischen und im Anschluß redet man sich C&R als was ehrenwertes schön weil man bestandsschonend fischt. Das ist für mich die Augenwischerei und auch die, die Hans immer wieder kritisiert hat. Logisch setze ich auch mal einen Fisch an einer Gaststrecke zurück - aber das verkaufe ich dann nicht als "nachhaltig" oder "hegerisch" sondern rede darüber nicht in der Öffentlichkeit. Ich mache auch keine Fotos von Fischen die ich zurücksetze - auch wenn Du mir das vielleicht nicht glaubst.
7. Ich wollte auf Dein erstes Posting nicht antworten obwohl es mich echt in den Finger gejuckt hat - aber Du nimmst auch in anderen Postings nicht Abstand davon anderen Usern - wie Du schreibst - den Spiegel vor zu halten. Das, lieber Detlef, möchte ich auch mal machen und Dir als Betreiber einer privaten Homepage zum Thema Fliegenfischen nahe legen nicht anderen an zu kreiden dass sich diese über das Internet profilieren wollen und dies auch noch mit so schönen Schlagwörtern wie "selbsternanntes Expertentum" und "wer frei von Sünde ist werfe den ersten Stein"...
LG
Markus
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Hi Daniel,Kurzer hat geschrieben:Hallo Dieter, Du Glücklicher,
bei mir ist zwecks Haus und Garten zur Zeit wenig Saissonwird Zeit, dass ich mal wieder ans Wasser komme. Läuft's bei euch mit den Äschen?
Äschen sind bei uns grösstenteils ganzjährig geschont und die Flüsse zu, aber Hecht, Barsch, Aitel, Karpfen, Rapfen und viele andere Fische an Nicht-Salmonidenstrecken sind offen. Urlaube ans Salzwasser lasse ich aussen vor sonst werde ich wieder irgendwelchen elitären Kreisen zugeordnet
Also net nur auf die Trutten schielen
LG
Markus
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Maggov
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Hi Dieter,hdidi hat geschrieben:Markus,
aber nicht bei uns![]()
80% des Bestandes sind Äschen und ganz normal offen.
Die Trutten sind maximal 10% vom Bestand.
So lässt es sich schön herbstlich mit der Trockenen fischen
dann einen prima Herbst!
LG
Markus
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Sarkasmus an:Maggov hat geschrieben:Hi Dieter,hdidi hat geschrieben:Markus,
aber nicht bei uns![]()
80% des Bestandes sind Äschen und ganz normal offen.
Die Trutten sind maximal 10% vom Bestand.
So lässt es sich schön herbstlich mit der Trockenen fischen
dann einen prima Herbst!Mein Saisonschluß auf Salmoniden war schon... im Moment binde ich Hechstreamer
LG
Markus
Ab 01.11. wirds noch schöner.....da gibts keine Gastkarten mehr und es kehrt Ruhe ein am Wasser
Sarkasmus aus:
Ja, ich freu mich besonders bei dem schönen Wetter.
Muß nur noch ne Heizung einbauen in meine Füsse
Grüsse aus Roding
Dieter
Dieter
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Servus an alle!
Ich habe überlegt, ob ich das Folgende tatsächlich schreiben soll, kann mich aber nicht zurückhalten:
Das ist sicher kein Schonzeitthread, wie hier gerade behauptet! Leider!
Meiner Meinung hat dieser Thread schonungslos offenbart, dass es manchen eben nicht darum geht, Gewässerpflege und -hege auf Basis objektivierbarer Gegebenheiten zu diskutieren oder gar umzusetzen, sondern im Gegenteil Allgemeinplätze in einer Selbstgerechtigtkeit, die ihresgleichen sucht, aufrecht erhalten werden, die dies verhindern!
Ich habe keinen Anspruch darauf eine allgemein gültige Lösung zu besitzen, die alle Beteiligten glücklich macht, aber ich weiß, dass in der Bewirtschaftung vieles im Argen liegt! Ich habe aber für mich - im Gegensatz zu vielen anderen hier - erkannt, dass sich etwas ändern muss! Ich habe Konsequenzen gezogen und versuche mich dort einzubringen, wo ich die Möglichkeit dazu habe!
Ich darf zusammenfassend Folgendes festhalten: An den meisten Gewässern, an denen ich fische und Einfluss üben kann, kann es nur besser werden! Ich will oft zu viel, zu schnell umsetzen und kann mir auch nicht sicher sein, ob meine Ideen (deren eigentliche Urheber Leute sind, die sich besser auskennen, als ich) der Weisheit letzter Schluss sind, aber es muss etwas geschehen! Ein Umdenken muss stattfinden! Ich bin es leid, dass zwischen der Diskussion von C&R oder sonstigen Herangehensweisen an das Thema Entnahme immer unmittelbar oder mittelbar der Besatz mit fangfähigen Fischen verteidigt wird! Dieser Besatz ist in mehrfachen Untersuchungen als völliger Humbug in ökologischer und ökonomischer Hinsicht entlarvt worden! Fische werden teilweise im Gewässer noch weiter mit Pellets gefüttert, da sie ansonsten spätestens zu Beginn der kälteren, nahrungsarmen Zeit abwandern oder eingehen.
Ja, es wird möglicherweise Rückschläge geben und es werden Dinge vorkommen, die die Verheissung einer Verbesserung durch Versuche alternativer Bewirtschaftungsformen mit Brut oder Eiern möglicherweise Lügen strafen werden, aber das kann nicht Ausrede dafür sein, alles so hinzunehmen!
Wir werden uns an allen unseren Salmonidenrevieren daran gewöhnen müssen, dass es eine nachhaltige Bewirtschaftung verlangt, dass die Nutzung eingschränkt wird (ich habe das jetzt hoffentlich korrekt auseinander gehalten)! Wenn sich aber immer wieder Leute aufspielen und meinen, dass Regeln, die diesem Zweck dienen, für sie nur so weit gelten, wie sie selbst es meinen, dann wird das Ansehen der Fischerei nicht gerade Höhenflüge erleben! Das ist bewusste Rechtsbeugung und Rechtsbruch! Es ist nicht notwendig, dass diese Vorschriften dem Einzelnen auch einleuchten!
Um die Fischerei weiterhin für einen größeren Kreis an Fischern offen und leistbar zu halten - was ja gefordert wird, dann werden sich die Fischer beschränken müssen! Egal, ob sie nun Fische fangen wollen, um sie zu entnehmen oder wieder zu releasen. Das ist für mich nicht der Punkt! Und wenn dies bedeutet, dass ich als Bewirtschafter der Ansicht bin, dass eben nicht alle Fangmittel Verwendung finden sollen, dann haben das alle zu akzeptieren. Wie ich vorher darzulegen versuchte, hat die Beschränkung auf eine gewisse Methode jedenfalls tweilweise Schonung des Bestandes zur Folge, sonst müsste eben an jedem Salmonidenrevier der Naturköder oder das Netz noch erlaubt sein (Die Traun in OÖ hat nachweislich ohne Probleme Netzfischerei auf Äschen ohne Bestandseinbrüche vertragen)!
Wenn mir heute ein Naturschützer vorwirft, dass wir (Fischer) ohnehin nur Fische ins Wasser kippen, um sie wieder rauszufangen, dann fehlen mir weitgehend die Argumente, das zu wiederlegen! Seit Euch doch ehrlich: Das ist so!
Ich will dieses Vorgehen aber nicht durch den Verweis auf Vögel, deren negative Einflüsse ich nicht bestreite (in Österreich wurden die Äschenbestände mancher Gewässer innerhalb eines Jahres um 90% dezimiert), verteidigt wissen! Besatz mit Fangfähigen, hat wissenschaftlich nachweislich keines dieser Probleme gelöst.
Selbstgerecht bzw. überheblich und daher eines vorgehaltenen Spiegels bedürftig, ist nur, wer sich diesen Wahrheiten verschließt und auch noch Vereinen und Privatpersonen, die ihre Freizeit gerne zur Verfügung stellen, beschuldigt, ihn/sie in der Ausübung des Fischfangs zu behindern zu wollen!
Ich habe das schon mehrfach in anderen Threads gepostet: Es ist notwendig, dass die Fischer ihre Ansprüche an ein Gewässer wieder in Einklang mit der natürlichen Ertragsfähigkeit dieses Gewässers bringen!
L.G.
Hans
Ich habe überlegt, ob ich das Folgende tatsächlich schreiben soll, kann mich aber nicht zurückhalten:
Das ist sicher kein Schonzeitthread, wie hier gerade behauptet! Leider!
Meiner Meinung hat dieser Thread schonungslos offenbart, dass es manchen eben nicht darum geht, Gewässerpflege und -hege auf Basis objektivierbarer Gegebenheiten zu diskutieren oder gar umzusetzen, sondern im Gegenteil Allgemeinplätze in einer Selbstgerechtigtkeit, die ihresgleichen sucht, aufrecht erhalten werden, die dies verhindern!
Ich habe keinen Anspruch darauf eine allgemein gültige Lösung zu besitzen, die alle Beteiligten glücklich macht, aber ich weiß, dass in der Bewirtschaftung vieles im Argen liegt! Ich habe aber für mich - im Gegensatz zu vielen anderen hier - erkannt, dass sich etwas ändern muss! Ich habe Konsequenzen gezogen und versuche mich dort einzubringen, wo ich die Möglichkeit dazu habe!
Ich darf zusammenfassend Folgendes festhalten: An den meisten Gewässern, an denen ich fische und Einfluss üben kann, kann es nur besser werden! Ich will oft zu viel, zu schnell umsetzen und kann mir auch nicht sicher sein, ob meine Ideen (deren eigentliche Urheber Leute sind, die sich besser auskennen, als ich) der Weisheit letzter Schluss sind, aber es muss etwas geschehen! Ein Umdenken muss stattfinden! Ich bin es leid, dass zwischen der Diskussion von C&R oder sonstigen Herangehensweisen an das Thema Entnahme immer unmittelbar oder mittelbar der Besatz mit fangfähigen Fischen verteidigt wird! Dieser Besatz ist in mehrfachen Untersuchungen als völliger Humbug in ökologischer und ökonomischer Hinsicht entlarvt worden! Fische werden teilweise im Gewässer noch weiter mit Pellets gefüttert, da sie ansonsten spätestens zu Beginn der kälteren, nahrungsarmen Zeit abwandern oder eingehen.
Ja, es wird möglicherweise Rückschläge geben und es werden Dinge vorkommen, die die Verheissung einer Verbesserung durch Versuche alternativer Bewirtschaftungsformen mit Brut oder Eiern möglicherweise Lügen strafen werden, aber das kann nicht Ausrede dafür sein, alles so hinzunehmen!
Wir werden uns an allen unseren Salmonidenrevieren daran gewöhnen müssen, dass es eine nachhaltige Bewirtschaftung verlangt, dass die Nutzung eingschränkt wird (ich habe das jetzt hoffentlich korrekt auseinander gehalten)! Wenn sich aber immer wieder Leute aufspielen und meinen, dass Regeln, die diesem Zweck dienen, für sie nur so weit gelten, wie sie selbst es meinen, dann wird das Ansehen der Fischerei nicht gerade Höhenflüge erleben! Das ist bewusste Rechtsbeugung und Rechtsbruch! Es ist nicht notwendig, dass diese Vorschriften dem Einzelnen auch einleuchten!
Um die Fischerei weiterhin für einen größeren Kreis an Fischern offen und leistbar zu halten - was ja gefordert wird, dann werden sich die Fischer beschränken müssen! Egal, ob sie nun Fische fangen wollen, um sie zu entnehmen oder wieder zu releasen. Das ist für mich nicht der Punkt! Und wenn dies bedeutet, dass ich als Bewirtschafter der Ansicht bin, dass eben nicht alle Fangmittel Verwendung finden sollen, dann haben das alle zu akzeptieren. Wie ich vorher darzulegen versuchte, hat die Beschränkung auf eine gewisse Methode jedenfalls tweilweise Schonung des Bestandes zur Folge, sonst müsste eben an jedem Salmonidenrevier der Naturköder oder das Netz noch erlaubt sein (Die Traun in OÖ hat nachweislich ohne Probleme Netzfischerei auf Äschen ohne Bestandseinbrüche vertragen)!
Wenn mir heute ein Naturschützer vorwirft, dass wir (Fischer) ohnehin nur Fische ins Wasser kippen, um sie wieder rauszufangen, dann fehlen mir weitgehend die Argumente, das zu wiederlegen! Seit Euch doch ehrlich: Das ist so!
Ich will dieses Vorgehen aber nicht durch den Verweis auf Vögel, deren negative Einflüsse ich nicht bestreite (in Österreich wurden die Äschenbestände mancher Gewässer innerhalb eines Jahres um 90% dezimiert), verteidigt wissen! Besatz mit Fangfähigen, hat wissenschaftlich nachweislich keines dieser Probleme gelöst.
Selbstgerecht bzw. überheblich und daher eines vorgehaltenen Spiegels bedürftig, ist nur, wer sich diesen Wahrheiten verschließt und auch noch Vereinen und Privatpersonen, die ihre Freizeit gerne zur Verfügung stellen, beschuldigt, ihn/sie in der Ausübung des Fischfangs zu behindern zu wollen!
Ich habe das schon mehrfach in anderen Threads gepostet: Es ist notwendig, dass die Fischer ihre Ansprüche an ein Gewässer wieder in Einklang mit der natürlichen Ertragsfähigkeit dieses Gewässers bringen!
L.G.
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
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Niederbayer
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@ pehers
Ich finde dass das was Du sagst vernünftig klingt und Du Dich scheinbar sehr ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt.
Genau das finde ich ist es, was dieser Thread hervorbringen sollte.
Jedoch kann ich eines immer noch nicht ganz an mancher Argumentation verstehen - korrigiert mich wenn ich falsch liege:
Es wurde bisher in keinem Wort gesagt, dass man Regeln/Gesetze missachten soll oder dass dies jemand gezielt macht... es wurde nur in die Runde geworfen, dass manche dieser Regeln/Gesetze sehr fragwürdig und durchaus zu diskutieren sind!
Ich vermute mal, dass auf Jondalar's nass gefischte Trockene oder trocken gefischte Nasse angespielt wird! Wobei ich hier auch nur einen laut ausgesprochenen Gedanken lesen kann, der sagt, dass man das doch theoretisch so machen könnte!
Deshalb auch meine Bitte die Aggressivität außen vor zu lassen, sachlich zu argumentieren und nicht auf die persönliche Ebene abzurutschen! Immer schwingt da in den Postings was mit
Ich finde dass das was Du sagst vernünftig klingt und Du Dich scheinbar sehr ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt.
Genau das finde ich ist es, was dieser Thread hervorbringen sollte.
Jedoch kann ich eines immer noch nicht ganz an mancher Argumentation verstehen - korrigiert mich wenn ich falsch liege:
Es wurde bisher in keinem Wort gesagt, dass man Regeln/Gesetze missachten soll oder dass dies jemand gezielt macht... es wurde nur in die Runde geworfen, dass manche dieser Regeln/Gesetze sehr fragwürdig und durchaus zu diskutieren sind!
Ich vermute mal, dass auf Jondalar's nass gefischte Trockene oder trocken gefischte Nasse angespielt wird! Wobei ich hier auch nur einen laut ausgesprochenen Gedanken lesen kann, der sagt, dass man das doch theoretisch so machen könnte!
Deshalb auch meine Bitte die Aggressivität außen vor zu lassen, sachlich zu argumentieren und nicht auf die persönliche Ebene abzurutschen! Immer schwingt da in den Postings was mit
MfG und Petri Heil
Thomas
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flo staeuble
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lieber hans,
ich bin mir sicher, dass du mit deinem posting so manchen nagel auf den kopf triffst.
gestatte mir bitte zwei fragen:
1. verstehe ich dich richtig, dass du dafür eintrittst, nicht mit fangfähigen fischen zu besetzen, sondern auf alternativen wie eierprogramm u-ä. zurückzugreifen? oder lese ich zurecht raus, dass man einfach auch den zugang an gewässer beschränken muss? (denn ich hab den eindruck, dass der zentrale aspekt des von dir beklagten ist, dass es in unseren breiten schlicht und ergreifend zuviele fischer für zuwenig wasser gibt. dem würde ich übrigens vorbehaltlos zustimmen. leider fällt mir keine andere lösung ein, als eine wirtschaftliche selektion über den preis zu basteln)
2. du schreibst "Um die Fischerei weiterhin für einen größeren Kreis an Fischern offen und leistbar zu halten - was ja gefordert wird, dann werden sich die Fischer beschränken müssen! Egal, ob sie nun Fische fangen wollen, um sie zu entnehmen oder wieder zu releasen."
sagst du damit, dass es für den bestand keinen unterschied macht, ob releast wird oder nicht? denn das würde mich verwirren. bsp. eine kleine gemeinschaft befischt ein stück fluss mit schönem äschenbestand. die mitglieder erlegen sich selbst auf, keine äschen zu entnehmen. der bestand bleibt über jahre konstant, trotz kormoran und ähnlichem gevögel. da hätte ich jetzt durchaus einen kausalzusammenhang (keine mitnehmen, dann bleiben mehr drin) gesehen.
grüße vom flo
ich bin mir sicher, dass du mit deinem posting so manchen nagel auf den kopf triffst.
gestatte mir bitte zwei fragen:
1. verstehe ich dich richtig, dass du dafür eintrittst, nicht mit fangfähigen fischen zu besetzen, sondern auf alternativen wie eierprogramm u-ä. zurückzugreifen? oder lese ich zurecht raus, dass man einfach auch den zugang an gewässer beschränken muss? (denn ich hab den eindruck, dass der zentrale aspekt des von dir beklagten ist, dass es in unseren breiten schlicht und ergreifend zuviele fischer für zuwenig wasser gibt. dem würde ich übrigens vorbehaltlos zustimmen. leider fällt mir keine andere lösung ein, als eine wirtschaftliche selektion über den preis zu basteln)
2. du schreibst "Um die Fischerei weiterhin für einen größeren Kreis an Fischern offen und leistbar zu halten - was ja gefordert wird, dann werden sich die Fischer beschränken müssen! Egal, ob sie nun Fische fangen wollen, um sie zu entnehmen oder wieder zu releasen."
sagst du damit, dass es für den bestand keinen unterschied macht, ob releast wird oder nicht? denn das würde mich verwirren. bsp. eine kleine gemeinschaft befischt ein stück fluss mit schönem äschenbestand. die mitglieder erlegen sich selbst auf, keine äschen zu entnehmen. der bestand bleibt über jahre konstant, trotz kormoran und ähnlichem gevögel. da hätte ich jetzt durchaus einen kausalzusammenhang (keine mitnehmen, dann bleiben mehr drin) gesehen.
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Servus!
@ Niederbayer: Es wurde dezidiert hier von einigen Postern festgehalten, dass Einschränkungen nicht akzeptabel sind! Meine Meinung dazu: Das mag sein, ist aber irrelevant! Ich kann die sinnhaftigkeit dieser Einschränkungen uU diskutieren, muss aber dann akzeptieren, wenn andere dahinter mehr sehen, als es möglicherweise ist. Das Pendel, das Du schilderst, schwingt eben in beide Seiten. Im Übrigen finde ich - entgegen der etwas mimosenhaften anderslautenden Einschätzungen -, dass diese Diskussion sehr unaufgeregt von statten geht.
1. Das sind Maßnahmen, die Hand in Hand gehen müssen! Die Preise müssen nicht notwendigerweise steigen, wenn ich als Bewirtschafter die Härte habe, nach Verkauf der Lizenz Nr. xy zu sagen, dass es schön, aber für heuer aus ist! Wenn ich teuren Besatz runter fahre, könnten viele Reviere in Österreich sogar deutlich billiger werden!
2. Zuerst mal ist es egal, ob ein entrüsteter Lizenznehmer, der C&R fischt oder ein Kochtopffischer wie ich anruft und sich beschwert, nichts gefangen zu haben. Das passiert ständig, kein Schmäh! Dann wieder ist zu sagen, dass auch C&R über Stress und Verletzungen zu einer erhöhten Sterblichkeit der wieder releasten Fische führt. Das wird aber oft unter den Teppich gekehrt!
Dann darf ich auf den Effekt der kompensatorischen Sterblichkeit verweisen. Schöpft man keinen Ertrag ab, dann führen die natürlichen Mechanismen der Bestandsregulierung (limitierende Faktoren: die Habitatqualität lässt nur eine bestimmte Anzahl an Individuen zu, Nahrungsangebot, etc.) dazu, dass dieser Bestand über eine gewisse Gesamtindividuenzahl hinaus nicht steigen kann. Die Individuen die ein gewisser Flussabschnitt nicht erhalten kann, wandern ab, gehen ein oder fallen Prädatoren zum Opfer. Das bedeutet umgekehrt, dass die Entnahme dieses Prozentsatzes, eben des natürlichen Ertrags, jedenfalls ohne irgendeinen Effekt auf den Gesamtbestand entnommen werden kann. Wird diese Anzahl an Individuen nicht überschritten, dann hat eine Entnahme überhaupt keinen Effekt auf den Gesamtbestand! Auch C&R hat über diesen Effekt hinaus keinerlei Sinn! Irgendwer schöpft den Zuwachs ab - verlass Dich drauf!
Lediglich dann, wenn ich einen zu niedrigen Bestand habe, macht es Sinn keine Abschöpfung vorzunehmen.
L.G.
Hans
@ Niederbayer: Es wurde dezidiert hier von einigen Postern festgehalten, dass Einschränkungen nicht akzeptabel sind! Meine Meinung dazu: Das mag sein, ist aber irrelevant! Ich kann die sinnhaftigkeit dieser Einschränkungen uU diskutieren, muss aber dann akzeptieren, wenn andere dahinter mehr sehen, als es möglicherweise ist. Das Pendel, das Du schilderst, schwingt eben in beide Seiten. Im Übrigen finde ich - entgegen der etwas mimosenhaften anderslautenden Einschätzungen -, dass diese Diskussion sehr unaufgeregt von statten geht.
1. Das sind Maßnahmen, die Hand in Hand gehen müssen! Die Preise müssen nicht notwendigerweise steigen, wenn ich als Bewirtschafter die Härte habe, nach Verkauf der Lizenz Nr. xy zu sagen, dass es schön, aber für heuer aus ist! Wenn ich teuren Besatz runter fahre, könnten viele Reviere in Österreich sogar deutlich billiger werden!
2. Zuerst mal ist es egal, ob ein entrüsteter Lizenznehmer, der C&R fischt oder ein Kochtopffischer wie ich anruft und sich beschwert, nichts gefangen zu haben. Das passiert ständig, kein Schmäh! Dann wieder ist zu sagen, dass auch C&R über Stress und Verletzungen zu einer erhöhten Sterblichkeit der wieder releasten Fische führt. Das wird aber oft unter den Teppich gekehrt!
Dann darf ich auf den Effekt der kompensatorischen Sterblichkeit verweisen. Schöpft man keinen Ertrag ab, dann führen die natürlichen Mechanismen der Bestandsregulierung (limitierende Faktoren: die Habitatqualität lässt nur eine bestimmte Anzahl an Individuen zu, Nahrungsangebot, etc.) dazu, dass dieser Bestand über eine gewisse Gesamtindividuenzahl hinaus nicht steigen kann. Die Individuen die ein gewisser Flussabschnitt nicht erhalten kann, wandern ab, gehen ein oder fallen Prädatoren zum Opfer. Das bedeutet umgekehrt, dass die Entnahme dieses Prozentsatzes, eben des natürlichen Ertrags, jedenfalls ohne irgendeinen Effekt auf den Gesamtbestand entnommen werden kann. Wird diese Anzahl an Individuen nicht überschritten, dann hat eine Entnahme überhaupt keinen Effekt auf den Gesamtbestand! Auch C&R hat über diesen Effekt hinaus keinerlei Sinn! Irgendwer schöpft den Zuwachs ab - verlass Dich drauf!
Lediglich dann, wenn ich einen zu niedrigen Bestand habe, macht es Sinn keine Abschöpfung vorzunehmen.
L.G.
Hans
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I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
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Maggov
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Hallo Flo,
ich denke es ist egal wie Du den Befischungsdruck regulierst so lange Du weißt (!) was der Überschuß ist den man noch nachhaltig abschöpfen kann.
Oft scheitert es hier schon auf der Seite der Gewässerwarte die nicht in der Lage sind Bestandsaufnahmen zu machen bevor besetzt wird oder weil sich z.B. nicht genügend Helfer finden. Ist dann der eingeschätzte Bestandsüberschuß aus Sicht der Fischenden zu niedrig wird dieser auch gerne mal überstimmt.
Wenn Du heute an ein Wasser gehst und mit Fischern sprichst ist es oft erstaunlich welche Grössen da als "normale" Forellen erwartet werden. Ich würde jetzt mal behaupten Du kommst irgendwo bei 35cm im Mittel raus. Wenn man eine normale Generationenpyramide unterstellt dann müssten wir ja über kleinere Fische laufen um an die guten Gumpen zu waten...
Die Möglichkeiten den Befischungsdruck zu regulieren sind vielfältig, neben den beiden oben genannten Variablen Preis und Befischungstage kann man noch Strecken als Schonstrecken ausweisen oder eben die Befischungsweise so regulieren dass tatsächlich weniger gefangen wird.
Es gibt einige Studien die sich mit Sterblichkeitsraten von Fischen nach Releasen auseinander setzen - diese können für eine Einschätzung der "Kapazität" eines Wassers ein Anhaltspunkt sein. Das Problem ist dass die Studien sehr verallgemeiner (mach die gleiche Studie in Frühjahr und Hochsommer sowie Herbst und Du wirst ganz andere Werte jeweils kriegen) als auch dass man im Vorfeld schlecht sagen kann wie viele Fischer wie fischen (als C&R oder nicht).
Der Besatz von fangfähigen Fischen macht aus meiner Sicht wirklich so gut wie nie Sinn (ausser die schnellste Befriedigung von Kochtopffischern) da diese oft nicht überlebensfähig sind (können sich nur schlecht umstellen, sind Vogelfutter oder wandern ab) und eher eine Konkurrenz für das natürliche Aufkommen darstellen als eine Unterstützung der Bestände. Dass es trotzdem so oft geschieht ist doch auch ein klares Zeichen dass die Pflege und der Erhalt der exitierenden Bestände mehr ein Argument ist dass man bringen muss weil es "öffentlich erwartet" wird.
LG
Markus
ich denke es ist egal wie Du den Befischungsdruck regulierst so lange Du weißt (!) was der Überschuß ist den man noch nachhaltig abschöpfen kann.
Oft scheitert es hier schon auf der Seite der Gewässerwarte die nicht in der Lage sind Bestandsaufnahmen zu machen bevor besetzt wird oder weil sich z.B. nicht genügend Helfer finden. Ist dann der eingeschätzte Bestandsüberschuß aus Sicht der Fischenden zu niedrig wird dieser auch gerne mal überstimmt.
Wenn Du heute an ein Wasser gehst und mit Fischern sprichst ist es oft erstaunlich welche Grössen da als "normale" Forellen erwartet werden. Ich würde jetzt mal behaupten Du kommst irgendwo bei 35cm im Mittel raus. Wenn man eine normale Generationenpyramide unterstellt dann müssten wir ja über kleinere Fische laufen um an die guten Gumpen zu waten...
Die Möglichkeiten den Befischungsdruck zu regulieren sind vielfältig, neben den beiden oben genannten Variablen Preis und Befischungstage kann man noch Strecken als Schonstrecken ausweisen oder eben die Befischungsweise so regulieren dass tatsächlich weniger gefangen wird.
Es gibt einige Studien die sich mit Sterblichkeitsraten von Fischen nach Releasen auseinander setzen - diese können für eine Einschätzung der "Kapazität" eines Wassers ein Anhaltspunkt sein. Das Problem ist dass die Studien sehr verallgemeiner (mach die gleiche Studie in Frühjahr und Hochsommer sowie Herbst und Du wirst ganz andere Werte jeweils kriegen) als auch dass man im Vorfeld schlecht sagen kann wie viele Fischer wie fischen (als C&R oder nicht).
Der Besatz von fangfähigen Fischen macht aus meiner Sicht wirklich so gut wie nie Sinn (ausser die schnellste Befriedigung von Kochtopffischern) da diese oft nicht überlebensfähig sind (können sich nur schlecht umstellen, sind Vogelfutter oder wandern ab) und eher eine Konkurrenz für das natürliche Aufkommen darstellen als eine Unterstützung der Bestände. Dass es trotzdem so oft geschieht ist doch auch ein klares Zeichen dass die Pflege und der Erhalt der exitierenden Bestände mehr ein Argument ist dass man bringen muss weil es "öffentlich erwartet" wird.
LG
Markus
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flo staeuble
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