Sommerurlaub in Thüringen

[Truttus]

Hallo, ihr Fliegenfischer Thüringens!

Ich möchte in diesem Sommer zusammen mir meiner Frau die Mitte Deutschlands kennen lernen - und bei der Gelegenheit natürlich auch in dem einen oder anderen Fließgewässer dort die Trockene präsentieren. Unterkunft haben wir vom 12. - 28.07. in Bad Blankenburg. So grob bin ich über die Fliegenfischerei in der Umgebung dank der informativen Berichte im Forum im Bilde, werde mich also erst einmal an Schwarza und Saale umschauen.
Dankbar wäre ich Euch für aktuelle Informationen. Welcher Fluss oder welche Strecke (auch außer Schwarza und Saale) ist zu der Zeit besonders zu empfehlen, welcher eher nicht? Gibt es irgendwo besondere Einschränkungen? Welche Fliegenmuster gehen wo und wann am ehesten, und so weiter und so fort?

Viele Grüße,
Volker

[Jens2001]

Hallo,
ich kann dir zur Zeit meien Gegend nciht wirklich empfehlen, Saale Schwarza sehr schwierig, der Kormoran hat saubere Arbeit abgeliefert, ich war selbst an der Saale und habe ein paar schöne Fische gefangen, aber ich bezeichne mich mal als alten Hasen und es war sehr mühselig! Die Karte für die Schwarza habe ich mir diese Saisonggeschenkt, ich fische den Fluss seit 30 Jahren und wenn ich keine fangfähigen Fische sehen kann, dann fängst du auch keine! Ausnahmen bestätigen die Regel. Zu Ilm und Werra kann ich wenig sagen, das waren dann aber auch schon die wesentlichen Forellenflüsse in Thüringen!
Sorry für die schlechten Nachrichten!

lg Jens

[Karl]

HAllo Volker,
ich kann die Meinung von Jens bloß bestätigen. Wir waren über Fronleichnam für 4 Tage zum fischen in der Gegend und konnten zu dritt mit Müh und Not 3 maßige Fische fangen. Wir waren 2 Tage Saale Kaulsdorf und 1 Tag Schwarza (haben dort auch zufällig Jens getroffen, Hi Jens ). Es wird zwar viel auf den Kormoran geschimpft, allerdings gab es dieses Jahr an der Saale relativ wenig und er wurde auch konsequent geschossen. In der Saalestrecke ist es z.B. so, blinkern erlaubt, Maß 30cm, Entnahme 4 St. Die Veinsmitgliedern wissen wann gesetzt wird, blinkern die Fische radikal raus, sozusagen put & take und schimpfen dann über den Kormoran. Äsche ist nicht geschont, 30cm Maß. Sämtliche Fischer, welche wir trafen waren unzufrieden.
Gruß Karl

[Jens2001]

hallo karl,
na die Sache mit dem rausblinkern kommt noch erschwerdend hinzu, bin da prinzipiell schwer dagegen!
aber mir ist es schon lieber, wenn die blechpeitscher die gefangenen fische raus holen, als die schwarze mistbrut im winter.
ich war an der saale, sehr mühselig, aber die bachforellen die ich gefangen habe waren sehr schön, dafür waren aber weite flussabschnitte ohne einen einzigen biß
und die leute die mich kennen wissen dass ich was vom geschäft verstehe...
ist schon echt traurig, ich habe ja wirklich immer alle leute in meine gegend eingeladen, dass ich jetzt schreiben muss, fahrt besser wo anders hin

lg jens

[Truttus]

Hallo ihr Hiobs: Jens und Karl!

Besten Dank für eure ungeschönten und klaren Antworten. Die nehmen mir zwar viel von meiner Vorfreude auf den Urlaub und das Fischen in Thüringen, werden mich aber vor nachträglichen Enttäuschungen und Selbstzweifeln an meinen Angelkünsten bewahren. Mitnehmen werde ich meine 5er Gespließte aber trotzdem. Den Vorwurf der Unbelehrbarkeit muss ich mir dann wohl gefallen lassen.

Wirklich erschreckend aber ist, dass auch an anderen deutschen Mittelgebirgsflüssen der Fischbestand immer weiter abnimmt. Seit nunmehr über 10 Jahren war ich alljährlich mindestens einmal für ein paar Tage an der Bode im Ostharz. Anfangs war die Angelei echt klasse. Die Bachforellen waren zwar überwiegend klein, aber überaus zahlreich und steigfreudig. Im letzten Jahr waren kaum noch Fische zusehen. Dieses Jahr habe ich mir einen Besuch der Bode ganz geschenkt. Auch dort haben die hässlichen schwarzen Vögel den Fischbestand stark dezimiert und eine großzügige Entnahmeregelung (3 Bachforellen ab 28 cm pro Tag) den Rest erledigt.

Nochmals allerbesten Dank für eure Antworten!
Volker