Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

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Michael.
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Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Michael. »

Hallo,

ich greife das in diesem Thread (http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... 65378.html) angeregte auf, für lustige bis ernste Erlebnisse und Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen und am Fischwasser einen neuen Thread zu eröffnen. Das Thema ist so vielfältig, dass unser Frank ja bereits mehrere Bücher darüber schrieb :wink:

Los gehts, wir sind gespannt auf Eure Geschichten!

Euer Michael
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tea stick
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von tea stick »

Michael. hat geschrieben: Das Thema ist so vielfältig, dass unser Frank ja bereits mehrere Bücher darüber schrieb :wink:
Ich sach' nur: "Ballonseide", sach' ich!

Freimut
TL!
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The Sharpshooter
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von The Sharpshooter »

Hallo Gemeinde,

ich hab' keine "tolle Geschichte", aber mache meistens die Erfahrung, daß Passanten durchaus neugierig und damit offen für Erklärungen sind. Sie sind wirklich interessiert an dem was wir tun, wenn wir nur die Gelegenheit nutzen ihnen das verständlich zu erklären. Und dabei kann man was über Gewässerökologie, über die Fischfauna, über den Zustand des Gewässers, aber auch über die Art unseres Fischens (der kleine widerhakenlose Haken und dass man damit auch noch einen großen Fisch fangen kann - das finden fast alle spannend!) und vor allem: über unsere Leidenschaft erzählen. Und das fasziniert auf alle Fälle. - Naja, ich meine mit all dem nicht große Vorträge, aber ein wenig Zeit sollte man schon opfern, denn auf der anderen Seite: Fischer haben keine große Lobby und grade die Einheimischen vor Ort, die Anlieger, die Bauern sollten wir schon versuchen für uns zu gewinnen. Zumindest ist es hilfreich, wenn sie uns oder unsere Leidenschaft wenigstens ein wenig verstehen können.
Natürlich gibt's manchmal auch bloß blöde Sprüche ... die ignoriere ich normalerweise, wenn ich mich auch manchmal (in ganz seltenen Ausnahmefällen) laut und deutlich selber frage, warum ausgerechnet immer der Dorfdepp die großen Reden schwingen muß ... Einmal hab' ich so einen deutlich mit Bierdunst versehenen Zeitgenossen meine Polbrille aufgesetzt und ihn am Genick haltend von der Brücke tief schauen lassen - und er hat allen erzählt dass da ganz viele Fische seien. Naja, geht doch!

Generell aber: freundlich sein, ernst nehmen ... und irgendwann sagen, jetzt is aber gut, jetzt mach ich weiter.Petri!

Genau. Petri!

Christian
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greypanther
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von greypanther »

Aus meiner Erfahrung lautet die Standardfrage (außer natürlich, "beißen sie?". Meine Antwort: "ja, wenn ich gereizt werde!"): "sind denn hier Fische drin?"
Meine stereotype Antwort: "ja natürlich, Bach-, Regenbogenforellen und Äschen". Staunend-freundliches, aber unverständiges Kopfnicken des Spaziergängers (männlich! Vorbei ziehende Frauen haben mir am Wasser noch nie irgendwelche Fragen gestellt) als Reaktion auf meine Erklärungen.
"Und, kann man die mit solchen Stöckchen fangen?" - "Ja!"
Danach entfernen sich die Wissensdurstigen zumeist, fest überzeugt davon, gerade mit einem Außerirdischen geplaudert zu haben.
Ganz besonders hingegen schätze ich die Ignoranz und Frechheit mancher Hundebesitzer, die, obwohl ich am Bach eigentlich nicht zu übersehen bin, zwanzig Meter vor mir Stöckchen-aus-dem-Wasser-holen mit ihrem Fifi meinen üben zu müssen. Solchen Zeitgenossen verpasse ich dann sehr gerne eine volle Breitseite. Leider sterben die Ignoranten nie aus und leider scheinen sie entlang unserer Fischwasser immer gehäufter aufzutreten.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
Siegfried.
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Siegfried. »

greypanther hat geschrieben:Aus meiner Erfahrung lautet die Standardfrage (außer natürlich, "beißen sie?". Meine Antwort: "ja, wenn ich gereizt werde!"......
... Leider sterben die Ignoranten nie aus und leider scheinen sie entlang unserer Fischwasser immer gehäufter aufzutreten.
Hallo Klaus,
meine Standardantwort: "Sehe ich aus wie ein Hund?"
und zum zweiten sagt mein mein Kollege Christoph, es gäbe ein altes sizilianisches Sprichwort, das da lautet: "Die Mutter der A rschlöcher ist immmer schwanger"

Das Schlimmste was mir in der Richtung bisher passiert ist, waren die von ein paar Jugendlichen aus einem fahrenden Pickup abgeschossenen Kugeln, die mir im Salmon River in Idaho um die Ohren pfiffen und mit einem ganz harmlosen pfoff ins Wasser eintauchten. Die Jungs lachten sich dabei noch kaputt. Konnte nicht nach ihrer Mutter fragen.

Glück auf

Siegfried
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gespliesste
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von gespliesste »

Hallo,
tea stick hat geschrieben:Ich sach' nur: "Ballonseide", sach' ich!


wat iss denn bitte gegen nen gepflegten "Gelsenkircher Anzug" einzuwenden?

ich kann nur empfehlen mal Christi Himmelfahrt (Vatertag) an der Bode in Treseburg zu fischen. Die hiesige Gaststätte hatte schon morgens ihre Lautsprecher auf der Terasse aufgebaut, aus denen in Konzertlautstärke: "Herzielein, du sollst nicht traruig sein ..." und andere Smash-Hits zum besten gegeben wurden, dazu standen alle 10 Minuten eine Gruppe besoffener mit Bollerwagen auf der Brücke und schreien lauthals: "Waaahht maaacht deeen deeer daaa, hahahahahah. Gibbbs hia fisssche?"

Dazu gab/gibt es in Treseburg eine Fuhrt durch den Fluss. Da fuhr dann eben mal der Getränkelaster durch die Stelle, an der gerade noch ein zarter Stieg zu vernehmen war. Wie froh wäre ich über einen unschuldigen Hundebesitzer mit Stöckchen gewesen ...

LG,

Olaf
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Kami »

gespliesste hat geschrieben:Hallo,
tea stick hat geschrieben:Ich sach' nur: "Ballonseide", sach' ich!


wat iss denn bitte gegen nen gepflegten "Gelsenkircher Anzug" einzuwenden?

ich kann nur empfehlen mal Christi Himmelfahrt (Vatertag) an der Bode in Treseburg zu fischen. Die hiesige Gaststätte hatte schon morgens ihre Lautsprecher auf der Terasse aufgebaut, aus denen in Konzertlautstärke: "Herzielein, du sollst nicht traruig sein ..." und andere Smash-Hits zum besten gegeben wurden, dazu standen alle 10 Minuten eine Gruppe besoffener mit Bollerwagen auf der Brücke und schreien lauthals: "Waaahht maaacht deeen deeer daaa, hahahahahah. Gibbbs hia fisssche?"

Dazu gab/gibt es in Treseburg eine Fuhrt durch den Fluss. Da fuhr dann eben mal der Getränkelaster durch die Stelle, an der gerade noch ein zarter Stieg zu vernehmen war. Wie froh wäre ich über einen unschuldigen Hundebesitzer mit Stöckchen gewesen ...

LG,

Olaf
Hallo,

an der Stelle an der Bode angel ich auch oft. Ist schon lustig, wenn die Autos da durch den Fluß rasen und die Transporter der Gaststätten rasen da im wahrsten Sinne des Wortes mit einer guten Bugwelle durch den Fluss.. Die armen Forellen. Die Stelle ist aber gerade zu prädestiniert fürs "Aufmerksamkeits-Angeln", da man eben an einem Treffpunkt von Wanderern, Motorradfahrern und anderen Touristen ist. Bisher habe ich noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Aber soweit ich mich erinnere, war ich an Christi Himmelfahrt letztes Jahr sogar auch an der Bode, nur an ruhigeren Stellen. Man kriegt aber vor allem von Brücken oft Fragen zu hören, was man da mache, ob da Fische drinnen seien, ob man schon was gefangen habe, wie das bitte mit der dicken Schnur funktionieren soll und auch warum man den Fisch gerade zurückgesetzt hätte. ;)

Grüße,
Amadeus
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Neubrandenburger »

Hallo,

auf die Frage. "Beißen Sie?" Antworte ich, "Nein, sie können mich ruhig streicheln." Das lockert ein aufkommendes Gespräch meist schon auf.

Aber gerade vor ein paar Tagen hatte auch ich wieder so eine Begegnung mit der dritten Art. Ich bin fröhlich am fischen und gedanklich in meine Sache vertieft, da schleicht sich ein älterer Herr von hinten an und wie aus dem nix brüllt er mich fast an (war wohl schwerhörig)
"Naaaa, ist deine Rolle kaputt?"
Total erschrocken wende ich mich ihm zu. "Guten Tag, nein wieso denn?"
Älterer Herr, "Na du ziehst ja die dicke Leine da mit der Hand ein."
Ich sage, "Ja, das gehört in dem Fall zur Köderführung das ist eine Flugangel, dass ist Fliegenfischen was ich mache."
Älterer Herr, "Aha! Ich empfehle dir den Angelschein zu machen da lernst du in Gerätekunde wie man eine Angel richtig aufbaut und montiert. Du hast die Rolle viiiiel zu weit unten angebaut, und mit solch einer Leine kann man gar keine Fische fangen!"

Ich sage, "Danke für den lieben Rat. Es gibt heute leider viel zu wenige nette aufmerksame Mitmenschen" "Und ich hätte hier beinahe so weiter gefischt, ich Trottel" "Wenn sie mich das nächste mal sehen kann ich es bestimmt schon besser."

Älterer Herr, "Ja ja, manchmal kann man auch von uns alten noch was lernen." Ich sag,"Ja stimmt, nochmals danke." .... und er geht glücklich einem Jungen Mann geholfen zu haben.

Aber er kann ja nix dafür :mrgreen:
Liebe Grüße,
Ben
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webwood
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von webwood »

Da hab ich auch noch einen oder zwei.

Ich fischte an der Würm. Ein A-Loch warf sein Stöckchen so, dass sein Husky genau neben mir durch das Wasser trampelte. Ich wechselte die Stelle und das Spiel wiederholte sich. Ich fragte, ob das denn jetzt sein müsse, es wäre doch genug Platz für beide da, so entstand ein kleiner Streit. Ich bin nicht darauf eingegangen, doch hatte ich echt keine Lust mehr zu fischen. Normalerweise ist der Parkplatz an der Würm rappel-voll. Das Wetter war an diesem Tag schlecht. Nur 3 Autos. Meines, eines in das gerade Leute einstigen und noch eines. Das musste nun meinem Husky-Freund gehören. Irgendwie hat sich dann ein Tannenzapfen ordentlich tief in seinen Auspuff verirrt.

Als ich noch Ansitzangler war, fischte ich am Widdersberger Weiher. Der liegt zwischen Herrsching und Kloster Andechs. Irgendwelche Bitt-Prozesionen auf diesem Weg sind da ganz alltäglich. Von Weitem schon hörte ich ein "Murmel die Murmel - Bitt für uns" Als der Trupp auf meiner Höhe war, konnte ich mir ein "Fischmöööada, Fischmöööada " anhören. Ich will gewiss keine Religion verunglimpfen aber da ist mir wirklich der Kragen geplatzt. Ich bin den kleinen Damm hochgerumpelt und habe die Typen echt zusammen gepfiffen. "Sie sollen mir doch mal sagen, was für ein Job ihr Petrus hatte? Gebrauchtwagenhändler vielleicht? Was hat Jesus vermehrt "Hamburger oder was"

Wie auch immer, solche "Highlights" sind sehr selten, aber reichen aus, mir einen Angeltag restlos zu versauen.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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grayling-attraktor
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von grayling-attraktor »

Ach ja, die lieben Zuschauer...

Das mit den "fragenden Männern" ist mir auch schon aufgefallen!

An der Preßnitz fragte uns einmal ein wanderner Herr auf einer Brücke, warum wir denn die stattliche Forelle wieder freilassen!?
Wir erklärten ihm kurz den Sinn der Sache, den er jedoch leider nicht verstehen "wollte" und mussten uns noch irgendwelche Sprüche von
ihm anhören. Anders seine Frau, die uns zwinkernd zunickte und das Zurücksetzen gut fand!

Vor ein paar Jahren waren wir in Thale am Fluß vor der Jugendherberge. Dort führte eine Brücke über den Fluß, welche zu den Wanderwegen führte.
Nachdem wir dort 20 min gefischt hatten, standen zwei Personen auf der Brücke und guckten uns zu. Als ich mich das nächste Mal umdrehte in Richtung Brücke standen dort ungelogen ca. 25 Personen(!) auf der Brücke, filmten uns und hüllten uns in Blitzlichtgewitter.

Seitdem ist unser Spruch zu Menschen mit Kamera mal leise mal laut: Foto nen Euro, Filmen Vierfuffzich!

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Paul
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Zweihandwedler »

Als Fliegenfischer hat man es schwerer als andere Angler, bei mir ist grenzt leider der Kurpark an das Gewässer und Fliegenfischer scheinen Eigentum der Passanten zu sein. An den wenigen Stellen mit Rückraum an den man richtig werfen, kann steht dann immer ein Kurgast genau im Wurfbereich. Nein die gehen nicht weg, auch nicht nach Ansprache, da sie mit der Kurtaxe mich scheinbar mitgekauft haben.
Dann kommt abends immer ein Vollpf**** mit 2 Kötern die er ohne unterlass ins Wasser jagt, sieht er einen Angler oder Enten wirft er den Ball für seine Hunde genau dahin. Leider trauen sich die Enten fütternde Omas nicht den Typ zu lynchen.
MFG
Jürgen
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Olaf Kurth »

Zweihandwedler hat geschrieben: Dann kommt abends immer ein Vollpf**** mit 2 Kötern die er ohne unterlass ins Wasser jagt, sieht er einen Angler oder Enten wirft er den Ball für seine Hunde genau dahin. Leider trauen sich die Enten fütternde Omas nicht den Typ zu lynchen.

Ein leidiges Thema, in der Tat. Bei interessierten Menschen habe ich überhaupt kein Problem über mein Hobby zu reden. Ob es sich um Spaziergänger oder Anwohner der Gewässer handelt. Ich kenne z.B. einen älteren Bauern, dessen Hofgelände an unser Fließgewässer grenzt. Oft habe ich mit ihm bzw. seinem Sohn ein Schwätzchen am Wasser gehalten und Dinge erfahren, die mir geholfen haben. Dass auch das ein oder andere hochprozentige Fliegenfischer-Getränk dabei gewechselt wurde, versteht sich von selbst. Gerade in ländlichen Gegenden kennen die Anwohner "ihre" Gewässer von Kindesbeinen auf sehr genau und können einem naturbewussten Fliegenfischer wertvolle Informationen geben.

Die oben genannten Vollpf**** mit Hunden oder auf Pferden kenne ich. Wenn sie am Wasser auftauchen, dann schimpfe ich wie ein Rohrspatz über die blöden Angler! "Verdammt nochmal, wer hat diesen Scheisz schon wieder ins Wasser gebracht", ich kann mich da richtig reinsteigern, während ich aus dem Wasser steige. ("Der Rubikon ist sowas von überschritten......" :wink: )
Verwundert gucken mich die Hundebesitzer oder eben die Reiter (die gerade ins Wasser steigen wollen) an und sind irritiert. Aufgrund meiner Schimpftirade werde ich meist gefragt, was denn los sei, "Sie sind doch selbst mit einer Rute unterwegs, was haben Ihnen denn die Angler getan", werde ich oft gefragt.

Es sei einfach unfair, was so manche Kollegen machen würden, wetter ich weiter. "Die Spinner nehmen auf nichts und niemand mehr Rücksicht. Abgeschlagene Flaschenhälse werden hier bewusst in den Gewässerboden eingebracht, manchmal auch übergroße Drillinge, damit sich die Tiere verletzen, die hier einfach nur schwimmen wollen", sage ich und zeige die ramponierte Stelle am Watschuh. "Genau hier bin ich haarscharf an einer abgeschlagenen Bierflasche vorbei gerutscht, können Sie sich vorstellen, wie es ihrem Hund (oder Pferd) geht, wenn er mit seinem weichen Ballen da drauftritt?"

Ihr könnt euch vorstellen, wie schnell die Hunde zurückgepfiffen werden, oder die Reiter mit ihren Pferden aus dem Wasser steigen. Diese Geschichte wird nicht nur von mir, sondern auch von einigen Kollegen erzählt und zeigt Wirkung. Wir "ehrbaren" Fliegenfischer sind natürlich empört, weil wir sowas nicht unterstützen können. [-X :-({|=

„Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagte,
wo kämen wir hin
und keiner ginge,
um zu sehen,
wohin wir kämen,
wenn wir gingen.“
(Kurt Marti)


Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

da ich meinen Hund beim Fischen meistens mit habe, gibt es da auch keine Probleme. Der fängt alle ungeliebsamen Besucher vor dem Pool schwanzwedelnd ab.

Ich weiss auch nicht, ob wir jetzt die Nutzung der natürlichen Ressourcen mit Hunde- oder Pferdebesitzern gegeneinander aufrechnen sollten. Hunde oder Pferde werden ja meist nur an den leicht zugänglichen Stellen ans Wasser gelassen und die hat ja keiner für sich gepachtet.

Wenn da mal wieder ein Labrador mit Arsc*bombe in den Pool neben dem Parkplatz einschlägt, dann mach ich mir nix draus und geh halt etwas weiter, alles was fernab der Wege ist, wird in der Regel auch nicht von Pferden oder Hunden heimgesucht.

LG,

Olaf
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von Siegfried. »

gespliesste hat geschrieben:Hallo,


Ich weiss auch nicht, ob wir jetzt die Nutzung der natürlichen Ressourcen mit Hunde- oder Pferdebesitzern gegeneinander aufrechnen sollten. Hunde oder Pferde werden ja meist nur an den leicht zugänglichen Stellen ans Wasser gelassen und die hat ja keiner für sich gepachtet.

LG,

Olaf
Doch, haben wir gepachtet, ich wüßte jedenfalls keinen Pachtvertrag in dem solche Stellen ausgenommen sind oder eine Ermäßigung der Pachtsumme vorgenommen wird. Und aufzurechnen braucht man auch nichts, die Angler sind die einzigen die zahlen, der Rest ist Gemeingebrauch, wobei ich die Doppeldeutigkeit der Bezeichnung nur unterstreichen kann. Ferde haben zudem meist auch noch Pfurten, bei Hunden ist die Furt dagegen eher am Stöckchen.

Gruß
Siegfried
Zuletzt geändert von Siegfried. am 30.01.2012, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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jinzel
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Re: Geschichten mit Zuschauern beim Fliegenfischen

Beitrag von jinzel »

Hi,

Manchmal können Zuschauer nerven, manchmal sind Sie eine wahre Bereicherung.
An meinem "Hausgewässer" (kleiner Teich) treffe ich z.b. regelmäßig einen recht einfach gestrickten Kerl - mit Hund. Der ist auch erstmal nett, fragt was so geht und erzählt immer was er schon so tolles gefangen hat, leider erzählt er aber jedes Mal das selbe... Ich weiß nich ob sein Gedächtnis so schlecht ist aber inzwischen zeige ich ihm schon offen, dass es mich nicht interessiert. Leider hat der Typ auch noch einen Pfiffi, der gerne planscht. Da ist er dann auch immer so nett und fragt, ob der denn mal baden darf. Wenn man aber sagt: "Nö. Bin grade erst angekommen und er verscheucht ja alles" is dem Typen das auch egal und schon fliegt der gammelige Tennisball ins Wasser und wo gerade noch offensichtlich was am jagen war ist nach 5 Würfen mit dem Ball und dem Geplansche von Pfiffi definitiv Ruhe. Man muss dazu sagen, dass der Teich nur etwa 100m lang ist und auf der genau anderen Seite genauso schöne Hundebadestellen hätte.... schon ärgerlich. Leider ist er auch nicht der Einzige der das so handhabt.

Andererseits habe ich dort auch einen alten Dorfansässigen getroffen, der sehr sehr nett war und mit dem man super reden konnte. Da ich erst seit 10 Jahren im Ort wohne, weiß ich nicht sonderlich viel über seine Geschichte. Durch den alten Herrn erfuhr ich aber, dass der heute sehr natürlich wirkende Teich vor 50 Jahren noch ein Freibad war, in dem er häufig mit seinen Freunden war. Wenn man dann mal nachhakt, weiß man schnell wo früher der Nichtschwimmerbereich und der Sprungturm war und wie die dazugehörigen Wassertiefen aussahen. An denen hat sich bis dato nicht viel verändert und so weiß ich seitdem wo Kanten, Tief- und Flach-Wasserbereiche zu finden sind was mir schon enorm geholfen hat. Zuschauer können also auch sehr hilfreich sein.

Zuschauer: Fluch und Segen zugleich.
Wie immer ein zweischneidiges Schwert.
Beste Grüße,
Gunnar
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