Hallo Mathias,
einfach mal Googeln …..
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/p ... FF_NEU.pdf
Unter den Fachleuten ist diese Problem mit der Kolmation und die Auswirkungen in den Fließgewässer schon lange, lange bekannt.
Ich bin auch nur ein Laie auf diesem Gebiet und kein Biologe!!! Aber das ganze Nass, ist nun halt mal eines meiner Hobby's….

Und ich möchte doch immer sooo gern Wissen, warum alles so ist wie es ist.
Sehr hilfreich sind Karten.
Es gibt Karten über Fließgewässerlandschaften. Die verraten uns etwas über die Tatformen, das Gestein, die Sohle im Fluss und auch was für Sediment das Fließgewässer transportiert.
Es gibt Karten, die erzählen uns sehr viel darüber wie stark ein Fließgewässer verändert- verbaut ist. Also etwas über die Strukturklassen.
Es gibt Karten, die erzählen uns sehr viel über Saprobie. Also darüber wie stark unsere Fließgewässer organisch Belastet- Verschmutzt sind.
Es gibt Karten, die erzählen uns sehr viel über Trophie. Also wie stark die pflanzliche Produktion und die Produktion von Plankton ist. Außerdem erzählt uns die Gewässergütekarte Trophie etwas über Wassertrübung in Form der Schwebealgenproduktion, auch über Sauserstoffkonzentration- Sauerstoffschwankungen und Nährstoffbelastung.
Gewässergüte Trophie II- III eutroph- polytroph, bedeutet in aller Regel schon eine deutliche Verschlechterung im Kieslückensystem. Schlecht für Bachforelle & Co. Aber für Zybriden wie Aitel ist das ganze kein wirkliches Problem.
In der heutigen Zeit, muss man nicht einmal ein bestimmtes Fließgewässer sooooo gut kennen und dennoch kann man sich einen groben aber eigentlich doch schon sehr, sehr genauen Überblick verschaffen, wie ein Gewässer aussieht und wie es mit der Reproduktion der Kieslaichenden Fische wie Bachforelle bestellt ist.
Das die Kieslaichplätze sich trotz verbesserter Wasserqualität durch Kolmation in den letzten Jahrzehnten verschlechtert haben müssen, (!) zeigen uns auch Zeigerarten wie z.B. Großmuschel an.
In den durch grundgebirgs-geprägten Regionen, Granit- Gneis, Schiefer, ... leben Großmuschel wie die Flussperlmuschel.
Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
Die Flussperlmuschel ist vor dem Aussterben bedroht, trotz verbesserter Wasserqualität!!!

Es gibt bei der F. schon seit Jahrzehnten keine ausreichende, d.h. bestandserhaltende Reproduktion. Aber!!! Die Vermehrung klappt, bei den sehr alten Muscheln. (Das haben versuche, Künstliche Vermehrungen gezeigt.)
Als derzeit größte Bedrohung für die Flussp. wird der Eintrag von Feinsediment aus dem Gewässerumland genant.
Noch mehr als die Bachforelle bzw. über einen längeren Zeitraum, brauchen die Jungmuscheln ein intaktes Kieslückensystem.
Noch so eine Zeigerart.
Die Bachmuschel oder auch Kleine Flussmuschel, kam noch in den 1950ern in den meisten Bach- und Flussläufen bayernweit

vor. Untersuchungen in der Bestandsentwicklung zeigen, dass die Art mehr als 90%

ihrer ursprünglichen Verbreitung in Bayern verloren hat.
Obwohl einer der wichtigsten Wirtsfische der Aitel (Döbel) ist!!!
Genau wie bei der Flussp. sind die jungen Bachmuscheln abhängig von einem intakten Kieslückensystem also einer nicht kolmatierten Flusssohle.
(Oben im Foto ist eine Malermuschel und darunter ist eine Bachmuschel. (Unio crassus)
Zuviel Nitrat im Wasser aus der Landwirtschaft und verstopfte Sohlsubstrate sorgt für das ausbleiben von Bachforellenbrut, und Jungmuscheln der F. und Bachmuschel.
In einigen Salmonidengewässer in denen die Fließgewässersohlen kolmatiert sind, zeigt sich ein erhöhtes Bachforellenbrut- Jungfischaufkommen, seit dem WV- Boxen mit Bachforelleneiern im Augenpunktstadium ausgebracht werden.
Mann sollte sich halt immer das Gesamtpaket anschauen, bevor gleich voreilige Schlüsse gezogen werden.
LG
Christian
PS:
Siegfried. hat geschrieben: ... ... ...nur Die Folge davon ist aber u.a. das Äschengewässer ohne Barben schlechter bewertet werden als mit

Siegfried
@ Siegfried
Könnte die Begründung nicht auch sein, weil die Barben auch Nasen nicht mehr in die Äschenregion zum Laichen wandern können?! Wegen der vielen, vielen, vielen Staustufen.

Bei uns ist das nämlich so!!!
