Diskussion um Stellnetze im Odense Fjord

[hares ear]

Hallo Zusammen,
die Jungs von Go Fishing haten bei Facebook folgenden Link drin:
http://www.tv2fyn.dk/article/347796:For ... o_id=50001
Da mein Dänisch fast nicht existent ist, hatte ich mit Martin Jörgensen von Globalflyfisher geschrieben. Es gibt eine Diskussion zum Verbot der Stellnetze im Odense Fjord, offensichtlich im Zusammenhang mit den Besatz Maßnehmen in der Odense Au.
Vll kann ja Jemand der in Dk lebt diese Diskussion verfolgen und uns gelegentlich auf den neuesten Stand bringen?
TL
Florian

[Hinchely]

Hallo Florian.
Gern versuche ich es zu erklären.
In al den Jahren wo das Meerforellen-Projekt exsistiert hat, hat es gewundert das die grösste Au auf Fyn ( Odense Au ) ein so, verhältnissmässig schlechten Aufgang hat. Manche von unseren kleineren Flüsse haben viel besseren Aufgang.
Wir Sportangler hatten lange den Verdacht das die Netzfiscerei in Odense Fjord daran Schuld war. (Und das NICHT die Stellnetze, sondern die Kiemennetze!!! Grosser Unterschied)
Die Odense Fjord ist wie ein grosser Trichter, und die Meerforellen volgen hier jedes Jahr ganz bestimmte Wanderungsruten. Das heist, das es sehr leicht ist sie in Netzten die richtig plaziert werden zu fangen. Und das ganz legal!!
Neben den vielen Hobbyangler, die kurze Netze stellen dürfen, giebt es dann auch 2 registrierte Nebenerwerbsfischer, die Paraktisch unbegernzt fischen dürfen. Und dazu kommen noch die illegalen Piraten!! Ich habe Persönlich mahl den einen im Herbst getroffen, wo schätzungsweise 50 - 75 Meerforellen im Boot waren. Alle grössere und dunkle Fische. Also auf dem Weg zum Laichen. Der Mann kannte die Odense Fjord wie seine Hosentasche, und erzählte Stoltz das er genau wusste wo er fischen sollte. Er setzte seine Netze bei Flut, und wie er sagte. Wenn dann Ebbe kommt haben die Meerforellen 2 Möglichkeiten. Entweder auf Land gehen, oder in meine Netze !!! Er hatte ungefähr 800 - 1200 Meter Netz)

Nach vielen Jahren Kampf (10 - 15 Jahren) um die Politiker darauf aufmerksahm zu machen, scheint es jetzt das es vielleicht gelingt ein Netzverboot in Odense Fjord zu bekommen. Und dann hoffentlich auch andere Fjorde in Dänemark die genau das gleiche Problem haben.

Witzig ist es, das die Netzangler in der Diskussion erzählen das sie nur sehr sellten Meerforellen fangen. Die Nebenerwerbsangler sagen das gleiche, und sollen auch vorzeigen was sie zu dem Steueramt aufgeben wenn eine entschädigung berechnet werden soll. Hehe. Da haben sie sich mit dem schwarzen verkauf im Fuss geschossen !!

Guckt euch mahl Odense Fjord bei Googel Maps an. Da könnt Ihr selbst dir tiefen Rinnen sehen und euch vorstellen wie leicht es ist sie mit Netzen abzusperren!!

Wenn noch Fragen, dann los..
Gruss, Steffen

[Winston Lover]

Merci Steffen,

vielen Dank für deinen Bericht. Hoffentlich wird das Problem gelöst werden.


Gruß,
Vincent

[hares ear]

Danke Steffen. Ich hatte gehofft, dass Du das Thema aufnehmen würdest.
Zum Thema professionelles Gerät: Gill Net wird im Deutschen mit Stellnetz übersetzt, den Begriff Kiemen Netz verwendet man eher selten. Die ganz langen Netze (oft mehr als 10 nautische Meilen, ich habe auch schon von 100 NM gehört) für Schwert- und Thunfisch heissen Treibnetze (Drift Nets)
Reusen mit Leitnetzen, wie man sie öfter an der Ostsee sieht, würde ich als "Fish Traps" übersetzen
TL
Florian

[Hinchely]

OK. Wusste ich nicht.
Was ich mit "Stellnetz" meine, sind die, die mann in Dänemark oft sieht, wo Pfähle vom Strand ins Wasser ausgehen, wozwischen grobes Netz ausgespannt ist,
und die am Ende eine "Falle" ausmachen.

Und ja. Die Zich Kilometerlangen Kiemennetze, Treibnetze, sind furchtbar!! Gottseidank haben wir die nicht hieroben!!

Gruss, Steffen

[FoolishFarmer]

Moin,
nur um Übersetzungspannen vorzubeugen:

Danke Steffen. Ich hatte gehofft, dass Du das Thema aufnehmen würdest.
Zum Thema professionelles Gerät: Gill Net wird im Deutschen mit Stellnetz übersetzt, den Begriff Kiemen Netz verwendet man eher selten.

Hm, also für mich ist Stellnetz mehr ein Sammelbegriff für alle Garnnetze mit Ober- und Unterleine, denn in die Gattung Stellnetze fallen z.B. auch noch die Spiegelnetze.
"Kiemennetze" verwenden ich und meine Kollegen dagegen eigentlich regelmäßig (beruflich bedingt). Richtig eingesetzt sind diese wesentlich selektiver einsetzbar, beispielsweise um Jungfische zu schonen.

Reusen mit Leitnetzen, wie man sie öfter an der Ostsee sieht, würde ich als "Fish Traps" übersetzen

Korrekt. Der deutsche Begriff dafür ist Trappnetz (Reuse mit sog. Leitflügeln) und meint genau was Steffen beschreibt:

Was ich mit "Stellnetz" meine, sind die, die mann in Dänemark oft sieht, wo Pfähle vom Strand ins Wasser ausgehen, wozwischen grobes Netz ausgespannt ist, und die am Ende eine "Falle" ausmachen.

So oder so aber ein positives Engagement im Odensefjord.

[Jomel]

Moin,

eine interessante Sache ist da am Laufen. Was haltet ihr denn im Erfolgsfall von einer zusätzlichen Reglementierung der Angelei im Fjord (neben der Schonzeit) zum weiteren Schutz, nicht nur der Laichfische. Ich finde es immer gräßlich anzusehen, wie viele Angler wie die Geier an bestimmten ergiebigen Plätzen lauern und Mengen an Fischen töten.

Bei uns in Deutschland wäre das auch sowas von Nötig in einigen Fjorden. Neben den Laichzügen gibt es noch ein Problem: viele Forellen verbringen die Winter in den inneren Bereichen der Förden. Hier werden sie sehr leichte Opfer für Stellnetze (Kiemennetze ) und auch übereifrige Angler. In diesem Frühjahr wurden in der Kieler Förde zum Beispiel zentnerweise Forellen von nur einem Nebenerwerbsfischer vernichtet.
Und das mit dem selber-ins-Bein-schießen wegen Schwarzverkauf ist ja mal richtig geil!

[fabs.franz]

Moinsen,

ja in deutschland bräuchten man so eine regelung auch. ich habe neulich ein kilometerlanges netz vor der nase gehabt und wunder mich über nichts mehr, was die geringen aufstiegszahlen der flüsse angeht. da ist eine menge klüngel dahinter, mit kommunalen politikern und amtsleuten. da erinner ich mich an den vorfall an der trave, als ein fischer mit seinem freund vom fischereiamt mit elektrogerät die meerforellen und alles andere auch abfischte. solange diese netze da sind, wird sich nichts ändern.
trauriger gruß vom
fabian

[Bernd Ziesche]

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[uwe103]

Guten Morgen,

ich war vorletzte Woche für einige Tage am Mariager Fjord. Dort am späten Nachmittag mit meinem Bekannten, welcher dort lebt, die guten Plätze angefahren und schon mal in Augenschein genommen, um sich auf den kommenden Tag zu freuen. Am nächsten Morgen waren alle, aber auch sämtliche aussichtsreichen Plätze, mit Stangen und Netzen zugestellt gewesen. Da muss jemand in der Nacht oder in den ganz frühen Morgenstunden sehr fleißig gewesen sein
Das Problem ist somit nicht nur im Odense Fjord.

Da kommt einem nach hunderten von Kilometern Autofahrt wirklich die Galle hoch.
Um so schöner ist dann die Info von Steffen zu lesen, dass sich die "Nebenerwerbsfischer" selbst in den Fuß geschossen haben