Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

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macyog
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von macyog »

Liebe Leute, Kameraden und auch andersdenkende,

eigentlich wollte ich in meinem Leben nie wieder etwas zum Thema C&R schreiben... will ich auch jetzt nicht, aber ein Satz hat mich bewogen zumindest in diesen Thread zu schreiben,
Ich möchte es dennoch versuchen - weil wir endlich die Möglichkeit finden müssen, eine gemeinsame Stimme zu artikulieren.
Das! ist es woran die Anglerschafft arbeiten muss, und das auch noch vereinsübergreifend.
Ein Petition setzt voraus, das Leute einfach mal etwas unterscheiben. Aber, es muss jeder Angler verinnerlichen!

Keiner kann für sich Ablaß erbitten, wir hängen da alle drin! Es wird auf uns alle "herabgesehen"!

So lange es Angler, und dazu zähle ich alle Arten, es nicht schaffen, eine einheitliche vernünftige Meinung zu entwickeln, macht jede Petition keinen Sinn.

Meines Wissens nach gibt es im ganzen Flifi-Universum keine Erklärung über sinnhaften Gebrauch von C&R die die Anglerschafft aus gemeinsamer Überzeugung tragen würde. Jede Diskussion, wir kennen das, endet im Wortkrieg mehrerer Parteien ... und versumpft.

Der einzig richtige Umgang mit der Entnahme, ist der der Vernunft. Aber wie lehrt man Vernunft? Wo fängt man an?
Bei der Lehre an sich... schön wäre es, würde der Angler gemäß dem Grundsatz "Ich weiß nix ~ macht nix" auch wirklich nix machen.

Meiner Meinung nach sollte vor einer Petition auf Änderung eines Gesetzes erst einmal jeder, der fundiert diese "Vernunft" lehren kann, in seiner Umgebung sich dieser Aufgabe stellen.
Lehrt die Leute "Vernunft" + "Nachhaltigkeit" + "den richtigen Umgang mit der Natur" !
Jeder der es geschafft hat, auch nur einen Angler zu überzeugen, hat damit mehr erreicht, als eine Gesetzesänderung ad hoc schaffen kann. Dann braucht man auch keine Gesetze, Widerhaken und Threads über C&R (allein für letzteres würde ich schon mal nen gepflegtes Bierchen spendieren!)

Aber, laßt Euch nicht aufhalten ~ alles ist besser, als die gegenwärtige Situation zu akzeptieren!

So sehe ich das als Abteilungsleiter (quasi Vorsitzender), einer Angelgruppe von knapp 700 Mitgliedern

Hagen
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Frank.
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Frank. »

macyog hat geschrieben:
Ich möchte es dennoch versuchen - weil wir endlich die Möglichkeit finden müssen, eine gemeinsame Stimme zu artikulieren.
Das! ist es woran die Anglerschafft arbeiten muss, und das auch noch vereinsübergreifend.
Lieber Hagen,

Du hast Recht, denke ich. Gerne möchte ich mal versuchen, einen momentan noch ins Unreife gedachten Vorschlag zu machen: Ein erster Schritt könnte vielleicht so etwas wie eine "Freiwillige Selbstverpflichtung" sein, die von vielen Anglern öffentlich sichtbar unterschrieben wird - dahingehend, dass die Unterzeichnenden freiwillig auf die Verwendung von Mehrfach- und Widerhaken verzichten.
Könnte das, versehen mit einer kurzen, prägnanten Begründung, ein Anfang sein?

Dein und euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde!

Studiert bitte alle zuerst das Fischereirecht bzw. die Erläutereungen dazu die sich auf das BNatschG beziehen, dann werdet Ihr feststellen, daß es das, was ihr erreichen wollt, schon lange gibt, es gilt nur die Bestimmungen durchzusetzen.

RC

PS: C&R wird es nicht mehr geben, da dies einen Vorsatz bedeutet und deshalb mit dem BNatSchG nicht vereinbar ist. .
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von HansAnona »

"freiwillig auf die Verwendung von Mehrfach- und Widerhaken verzichten"

Das ist das Wesentliche worauf es ankommt. Wird von mir schon seit über 40 Jahren praktiziert.

Die da die Widerhaken dem Tier unnötige Schäden zufügen, meine ich dass es sowieso schon durch das Tierschutzgesetzt ausgeschlossen sein müsste solche Haken zu verwenden.

Gruß,

Alf
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Siegfried. »

Royal Coachman hat geschrieben:Hallo Freunde!

Studiert bitte alle zuerst das Fischereirecht bzw. die Erläutereungen dazu die sich auf das BNatschG beziehen, dann werdet Ihr feststellen, daß es das, was ihr erreichen wollt, schon lange gibt, es gilt nur die Bestimmungen durchzusetzen.

RC

PS: C&R wird es nicht mehr geben, da dies einen Vorsatz bedeutet und deshalb mit dem BNatSchG nicht vereinbar ist. .
Lieber RC,
leider stellst du dich mal wieder in die Phalanx der scheinbar gesetzesbeschlagenen und daher über jede Diskussion erhabenen "mir in Bayern" hinein. Nur ist es mit der Gesetzteskenntnis aber eben mal wieder nicht weit her, da wird gerne von einander und von den Offiziellen abgschrieben. Der Wahrheitsgehalt wird aber durch Lautstärke und Lokalkolorit nicht größer, falsch bleibt falsch.

Wenn also schon andere zurecht weisen, dann aber doch wenigstens mit dem richtigen Gesetz. Im BNatschG steht dazu rein überhaupt nix sondern ausschließlich hier:
Tierschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Mai 2006 (BGBl. I S. 1206, 1313), das zuletzt durch Artikel 20 des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1934) geändert worden ist"
Stand: Neugefasst durch Bek. v. 18.5.2006 I 1206, 1313;
zuletzt geändert durch Art. 20 G v. 9.12.2010 I 1934


Wie viele (auch wohlmeinende Naturschützer)bist du damit den selbsternannten Tierschützern aufgesessen, die diese beiden Felder ganz bewusst für die Erhöhung der eigenen Reputation vermischen. Es kann nur gar nicht stark genug betont werden (gerade auch von uns), dass Tierschutz a priori überhaupt nichts mit dem Schutz der Natur zu schaffen hat, ihm vielfach sogar entgegen steht .

Glück Auf
Siegfried
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macyog
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von macyog »

... und nun verlassen wir wieder eine sinnvolle Disskussion die mit der Fragestellung etwas zu bewegen versucht .... :?

Ich will mal soviel dazu sagen, ob als Gewässerwart, Vorsitzender eines Vereines, engagiertes Mitglied oder einfach nur vernunftbessener Fliegenfischer, kann man sich derzeit den Mund fusselig reden, weil es für jeden naiven Angler mindestens 3 Meinungen gibt und er sich größten Teils aus Unwissenheit oder plumper Faulheit sich mit dem Thema auseinander zu setzen, stur auf bestehende Angelmethoden verläßt.

Wenn wir diskutieren ob es ein Gesetz irgendwo gibt oder nicht, obwohl wir feststellen, das Verbesserungen wie widerhakenloses Fischen viel zu selten praktiziert werden , dann können nur wir dann etwas ändern wenn wir es predigen und zwar so lange, bis uns die eigene Zunge als Dubbing nutzt.

Ich bitte mal darum auf die von Frank zuletzt gestellte Fragen zurück zukommen und etwas zu zu bewegen.

Für meinen Teil, ich bin dabei, von mir aus tätoowiere ich mir noch nen Aufkleber auf`s Auto oder male mir ein T-Shirt, aber ich rede auch drüber, draußen, vor Ort ... in meinen Kursen, in der Jugendgruppe, bei Arbeitseinsätzen, beim Männerhekeln oder Frauen---, äh Fliegentausch.

Bilden wir! zu einer einzigen Aussage doch mal eine konkrete Handlungsaufforderung _ . _ . _ . und vertreten diese geballt nach außen! Verkaufen wir widerhakenloses Fischen nicht nur als Modetrend für Fliegenfischer und Carper sondern als Manifest der Anglerkultur - So! , und nicht anders, wollen und sollen wir fischen .... !

Bis hier Gesetzesgeschwafel greift ist der Weltuntergang (der nächste nach 2012) auch schon gelaufen.
.... und wer nicht reden will fragt jedes mal im Laden seines Bedarfes nach widerhaken lose Drähte, so lange bis es bei jedem Händler selbstverständlich ist, diese Haken anzubieten... jeder kann was tun!

(sorry, ich komme auch gleich wieder runter.... )
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Weder das Tierschutzgesetz noch das BNatSchg. greifen hier, denn die gesetzmäßige Ausübung der Fischerei gilt als vernünftiger Grund. Genau so steht in beiden Gesetzen.

Aus diesem Grund sind auch alle von Nabu usw. geführten Prozesse sogar in der Schweiz ausnahmslos verloren worden.

Im Übrigen bleiben gemäß § 37 Abs. 2 BNatSchG u.a die Vorschriften des Fischereirechts vom Arteschutzrecht des BNatSchG und darauf gestützter Regelungen unberührt. Die gesetztliche Voraussetzung für diesen Vorbehalt ist erfüllt, denn das Fischereirecht enthält besondere Bestimmungen zum Schutz und Pflege der ihm unterliegenden Arten. Beispiele sind die Hegepflicht und die Schonbestimungen.

RC
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Maggov »

Hallo Frank,

zunächst einmal vielen Dank dass Du ein wichtiges Thema aufgreifst und versuchst dies offen zu diskutieren.

Du kritisierst selbst den Ansatz der Gieskannenmethode einer flächendeckende Regelung aber forderst selbige. In allen Deinen Beispielen lässt sich ein Sachverhalt vor Ort finden der für eine Entnahme der Fische spricht um in ein Gewässer bestandsregulierend und somit positiv ein zu greifen.

Genau da besteht nämlich oft und gerne der Zwiespalt im Verständnis. Für mich ist der "vernünftige" Grund fischen zu gehen nicht der Nahrungserwerb oder das gesamtheitliche Naturerlebnis. Ich sehe das eher wie die Jäger: Durch den Eingriff des Menschen mit Verbauung, Verschmutzung und auch Befischung haben wir die Bestände und Habitatsstrukturen unserer Gewässer nachhaltig verändert (den Kormoran oder andere Einflüsse lasse ich wie von Dir gewünscht als auch aus Vereinfachung hier aussen vor). Deshalb ist es Ziel der Fischer (Berufs- sowie Hobbyfischer) die vorherrschenden Bedingungen und Artenvorkommen so nachhaltig und naturnah wie möglich zu stützen. Dies stelle ich sicher indem ich Fische die sich negativ auf den Arterhalt und/oder -vielfalt der eigenen oder fremder Fischarten auswirken entnehme und die Fische die das Gegenteil bewirken (sprich Arterhalt und -vielfalt fördern) will ich zurücksetzen.

Dazu benötige ich keine zusätzlichen gesetzlichen Regelungen in meinem Bundesland (das ist ja wie wir alle gelernt haben unterschiedlichst geregelt) - es reicht ein sog. Hegekonzept mit geeigneten Auflagen. Deshalb ist an vielen unseren Strecken die Äsche ganzjährig geschont, es gibt Brittelmaße und Schonmaße die vom gesetzlichen Schonmaß abweichen dürfen.

Das macht für mich auch deshalb Sinn weil ich ohne sehr viel Zeit und Informationen rund um ein Wasser niemals wissen kann was für dieses Wasser und qua definitionem oben auch für mich vernünftig ist. Deshalb wird bei uns empfohlen sich mit dem Fischrechtsinhaber über Entnahmen ab zu stimmen. So kann es sein dass ich die Barbe entnehmen muss und die Äsche zurücksetzen darf....

Ich habe fertig und grüsse

Markus

P.S.: Wenn es sein muss unterschreibe ich Deine Petition trotzdem ;)
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Siegfried. »

Hallo Hagen,
da ich seit meinen ersten Wochen Fischen mit der Fliege vor ca. 40+Jahren ohne Angsthaken fische und mir in der Zeit meine Zunge schon lange gedubbt habe, kann ich dir versichern in D geht nichts ohne Regelung. Mindestens ein Drittel aller Leute handelt nach dem Motto: Alles was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt. Und auf Vereinsversammlungen finden sich immer mehr als 50 %, die sagen freiwillig ist besser, gerade weil sie sich selbst genau das Hintertürchen offen lassen wollen. Trotzdem unterschreibe ich natürlich, wenn auch nicht aus Tierschutzgründen.

Glück Auf

Siegfried
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Frank. »

Lieber Markus,

danke - das ist ja (mitunter) gerade die Stärke unseres Forums, dass sich hier auch differenzierte Diskussion entwickeln können, die dazu beitragen, vorgefasste Meinungen zu revidieren. Genau unter diesen Gesichtspunkten hab ich ja auch den Vorschlag einer sozusagen Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) ins Spiel gebracht. Das ausgesprochene Bekenntnis zum widerhakenlosen Fischen könnte ein Schritt sein, der vielleicht - vielleicht! - den einen oder anderen zum Nachdenken bringt. Die Gießkanne "Besser-Mit-Ohne" sollte überall gleichermaßen gut wässern können. Und wäre vielleicht ein guter Schritt zur Außendarstellung.

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von laverda »

Hi liebe Flifi-Gemeinde,
wenn ich mir Gesetze, Bestimmungen und zugehörige Urteile ansehe und dabei noch ein klein wenig zwischen den Zeilen lese, komme ich persönlich zu dem Schluss, dass keiner, der mit seiner Rute ans Wasser zieht und sich respekt- und verantwortungsvoll Natur und Kreatur gegenüber verhält sich Sorgen um Verurteilung oder ein schlechtes Gewissen machen muss.
Sowohl die reine Trophäenjagd mit minutenlangem Posieren vor der Kamera und anschließendem Zurücksetzen als auch die Entnahme jeder maßigen Gräte zähle ich hier ausdrücklich nicht zu der Kategorie "Verantwortungsvoll".
Angemessenes Gerät und rücksichtsvolles Verhalten am Wasser sowie gewässerspezifische Regelungen sind Bestandteil jeder Gewässerordnung und wenn dies von allen eingehalten würde, hätten wir m.E. keinerlei Diskussionsbedarf. Meiner Meinung nach lassen die bestehenden Regelungen genug Spielraum für z.B. selektive Entnahmen sowie C&R im Sinne einer nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung. Viel verheerender sind doch die Auswirkungen bewusst schädigenden Verhaltens und die Ignoranz ganzer Heerscharen von Sackfischern.

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Siegfried!

Genau das ist das Problem, ich bin selbst in zwei Vereinen in Deutschland und es ist bei beiden das gleiche Spiel.

Der Ansatz muß jedoch bei den Bewirtschaftern sein, denn diese und nur diese legen die Bestimmungen fest und haben im Sinne der Hege einen großen Spielraum ( Zwischenschonmaße, Entnahmeverbot für Fischarten, Verlängerung der Schonzeiten usw. usw). Was aber in diesem Zusammenhang interessant ist, daß Ausübung der Fischerei und Hege der Fischbestände von Gesetz wegen nicht getrennt werden können. Im Klartext würde das bedeuten, daß der einzelne Lizenznehmer durchaus das Recht hat für sich selbst Bestimmungen zu verschärfen z.B. höheres Schonmaß oder keine Entnahme von Äschen usw.

Art.1 Abs 3 BayFig Satz 1 und Abs 2 Satz 1 :
Das umfassende Recht zur Fischereiausübung und die Hege liegen untrennbar in einer Hand. Weder das Recht zur Fischereiausübung noch das Recht und die Pflicht zur Hege können ohne das jeweils andere Element übertragen werden.


Auch hieraus läßt sich das Recht ableiten einen gefangen Fisch im Sinne der Hege zurück zu setzen, da ein Recht nicht teilweise übertragen werden kann, wenn dies der Gesetzgeber wie in diesem Falle ausschließt.

mfg
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Maggov »

Hallo Frank,

Die von Dir erwähnte Freiwillige Selbstkontrolle hatte ich auf das Thema Mehrfachhaken und Widerhaken verstanden. Gerade hier wäre mir ein gesetzliches Verbot sehr recht. Wer hat diese Diskussionen nicht schon auf Vereinsebene gehabt und ist frustriert gewesen wie wenig der Schutz untermassiger Fische und geschützter Arten der Mehrheit Wert ist.

Bei dem Thema Releasen bin ich dahingehend recht zwiegespalten da sich u.a. auch wegen der neuen Medien ein Trend abzeichnet der weiter oben schon beschrieben wurde: die Jagd nach tollen Fotos für irgendeine (online) Photogalerie... wenn ich nicht aus den oben genannten Gründen am Wasser unterwegs bin sondern zu sehr den Funfactor des Fliegenfischen im Vordergrund sehe, dann kann ich die Kritik an unserem Hobby durchaus nachvollziehen. Es ist für mich nach wie vor ein signifikanter Unterschied ob ich mich bei einem coolen Skateboard- oder Snowboardstunt filme und das online stelle oder beim Drill eines Fisches.

Soll nicht heißen dass früher alles besser war, aber früher war Angeln ein Nischensport. Heute gibt es Watjacken mit Nadelstreifen, Youtube und einen vollkommen anderen Marken Cult der sich wesentlich mehr an der Medienwirksamkeit orientiert als an der Sache an sich.

Gerade diese Fischer interessieren sich m.M. Nach kaum für das natürliche Artenaufkommen, Alterspyramiden, Limnologische Fragen und das Engagement am Wasser ohne Rute. Von der klassischen Vereinsarbeit gar nicht zu sprechen...und oft habe ich den Eindruck dass gerade diese Fischer am lautesten das Catch and Release proklamieren. Mir fällt es dann schwer die Story von dem Laichfisch ab zu kaufen. So sehr ich Ihnen das gönne...

Ich persönlich fand dass es ein User hier im Forum über eine Signatur sehr passen ausgedrückt hat und würde statt dessen lieber für das Catch and Realize plädieren.

LG

Markus
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Thotty »

recht haste Gehardt,

und hey @ all

um hier in der C&R debatte noch einmal kurz die begrifflichkeiten zu klären:

Catch & Release bedeutet:
Fischen um die Fische wieder zurückzusetzen.
und das ist verboten

wer sparringspartner sucht, soll zum kickboxen gehen..

releasen bedeutet:
gefangene fische wieder zurückzusetzen

und ist gesetzlich vorgeschrieben, wie mindestmaße und
schonzeiten auch dem dümmsten menschen gesetzlich klar machen.

und wenn ich einen fisch nicht einer sinnvollen verwertung zuführen kann,
weil der 30 pfund karpfen schlicht zu groß für meinen junggesellenkochtopf
ist, dann darf ich den selbstverständlich releasen.

im gegensatz zu den jägern die vor dem schuss entscheiden, machen
wir angler das nämlich erst nach dem biss.

und da muss ich auch nicht diesen schwachsinn erzählen, der wäre mir
glitschig aus den fingern gerutscht. man darf das. und das ist aus
fischereilicher sicht auch echt sinnvoll.

grüße
Thotty
- dry or die -
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Neubrandenburger »

Thotty hat geschrieben:im gegensatz zu den jägern die vor dem schuss entscheiden, machen
wir angler das nämlich erst nach dem biss.

Liegt vielleicht daran das wir den Fisch nicht immer sehen?
Liebe Grüße,
Ben
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