Große Fliegen werfen

[Johannes Krämer]

Hallo zusammen,

kennt ihr das Problem beim Werfen großer Fliegen, dass diese sich wie Propeller in der Luft drehen. Das führt oft dazu, dass sich das Vorfach bereits nach kurzer Zeit wie wahnsinnig kräuselt.
Gibts da irgendeine Möglichkeit das zu vermeiden, bzw den Effekt zu verringern?

Gruß

Johannes

[Frank.]

Lieber Johannes,

das Problem kennt wohl fast jeder von uns - oftmals ist es schon in der Konstruktion der Flügel von großen Fliegen begründet.
Aber ein wenig Abhilfe kann man mit dem Werfen schaffen: Die Dickschiffe unter den Fliegen verdrallen das Vorfach beim Wurf um so schneller, je dynamischer der Wurf ausgeführt wird, gerade dann, wenn sie auch nur ein ganz bisschen asymmetrisch gebunden sind. Manchmal wird das deutlich besser, wenn man auf den Doppelzug und überhaupt auf allzu große Schnurbeschleunigung verzichtet.

Dein Frank

[Maggov]

Hallo Johannes,

Du kannst den Vorfachdurchmesser erhöhen und ein steiferes Vorfachmaterial probieren.

Des weiteren ist die Bindeweise und das verwendete Material eine Möglichkeit das zu vermeiden. Ich habe die Erfahrung gemacht dass der klassische Hechelkranz und/oder die eingebundenen Flügel sind oft und gerne "schuld". Wenn man den Hechelkranz mit weicheren Fiebern bindet, CDC Fliegen verwendet und die steifen Flügel (z.B. aus Hechelfedern) mit weichen Materialien tauscht (z.B. CDC oder Antron) dann drallt es deutlich weniger.

LG

Markus

[Frank.]

Ja, klar - Markus hat vollkommen Recht mit dem Hinweis auf das Vorfach. Das ist besonders deshalb wichtig, weil große Fliegen in aller Regel besser fangen, wenn sie ordentlich auf das Wasser klatschen und eben nicht sanft wie ein Löwenzahnsamen landen. Das geht mit einem relativ kurzen, kräftigen Vorfach ohnehin besser.

Dein Frank

[Johannes Krämer]

Hallo,

das mit dem kürzeren Vorfach muss ich dann mal ausprobieren. Ich hatte neulich das Problem mit der Chernobyl Ant, da hatte ich nach kurzer Zeit mit dem Doppelzug so ein wunderschönes Kneul... Leider hatte ich kein dickeres Vorfach dabei. Vermutlich müssten auch Wasserwürfe das Problem einschränken, oder?

Gruß

Johannes

[Kurt Zumbrunn]

Hallo Johannes,

Kann mich den Aeusserungen von Frank und Markus nur anschliessen!
Eine weiche Gespliesste hilft wie so oft......
Trockenfliegen sollte man nicht mit Ruten der "Höher-Schneller-Weiter"-Fraktion präsentieren.

Beste Grüsse und wenig Drall wünscht Dir
Kurt

[Frank.]

Wasserwürfe das Problem einschränken, oder?

Lieber Johannes,

Wasserwürfe und Trockenfliege- das passt meines Erachtens nicht wirklich gut zusammen. Auch bei einem Rollwurf ziehst du die Fliege fast zwangsläufig für eine längere Strecke unter Wasser, ohne dass sie danach die Chance hat, "trockengeworfen" zu werden. Ihre Schwimmfähigkeit wird, fürchte ich, arg leiden.

Dein Frank

[Neubrandenburger]

Moin Jungs,

ich kann mich euren Erfahrungen nicht ganz anschliessen ... sanfte Würfe werden vorgeschlagen, das versucht mal mit einer Cherno mit ner gespliessten in Klasse 3, dass dürften "Gewaltwürfe" werden. Dem entsprechend wird das ganze nur noch drallen.... eine Klasse 6 geht mit solchen Fliegen deutlich sanfter um. Wasserwürfe sind mit einer Cherno völlig ok da diese so gut wie gar kein Wasser aufnimmt sofern sie ordentlich gebunden wurde und auch hierbei versagen niedere Klassen ... ein Freund hat schon mit einer 5er mehr Drall als ich mit 6er und wie Frank schon sagte eine sanfte Präsentation ist eh nicht gefragt. Hechtfliegen wirft ja auch keiner mit ner 5er ....


(Schreibfehler nachträglich behoben)

[webwood]

Servus Ben,

wer sagte denn, das gespliesste Ruten bei Klasse 3 aufhören?
Wenn, müsste man schon z.B 6er Carbon mit 6er Bambus vergleichen.

Tight Lines

Thomas

[Thomas E.]

Wasserwürfe das Problem einschränken, oder?

Lieber Johannes,

Wasserwürfe und Trockenfliege- das passt meines Erachtens nicht wirklich gut zusammen. Auch bei einem Rollwurf ziehst du die Fliege fast zwangsläufig für eine längere Strecke unter Wasser, ohne dass sie danach die Chance hat, "trockengeworfen" zu werden. Ihre Schwimmfähigkeit wird, fürchte ich, arg leiden.

Dein Frank

Hallo Frank,

es gibt den "Dry Fly Spey/Switch- Cast", bei dem die Fliege kaum mal Wasserkontakt bekommt.

Die Durchführung ist für alle, die "switchen" können, relativ einfach :
Man zielt dabei nach vorn höher, wassert aber dann nur einen kleinen Teil der Schnur als Widerlager auf, Vorfach und Fliege hingegen nicht !
Das kann man beliebig wiederholen, der Präsentationswurf geht dann wie gewünscht raus, wie auch immer es die fischereiliche Situation erfordert.

Will man es besonders gut machen, schaltet man zum Abheben noch den O- Pickup/Snake Roll davor.

Außerdem gibt es heutzutage genug tolle Materialien zum Fliegenbinden, die kein/kaum Wasser aufnehmen.

[HansAnona]

Hier gut zu sehen:

http://youtu.be/P39ixYMXhSg

Liebe Grüße,

Alf

[Frank.]

es gibt den "Dry Fly Spey/Switch- Cast", bei dem die Fliege kaum mal Wasserkontakt bekommt

Ja, danke, lieber Thomas! Beugen die sehr langen Flug- und die vielen Beschleunigungsphasen der Fliege aber, um zum Thema zurückzuleiten, dem Verdrallen des Vorfachs vor?

Dein Frank

[Der Mo]

Hallo Johannes,

der Fehler liegt bei der Chernobyl Ant an der Länge der Gummibeine.
Sind Sie zu lang verdrallen Sie das Vorfach innerhalb kürzester Zeit.
Versuch einfach die Beine zu kürzen, dann funktionierts.

[Johannes Krämer]

Hallo,

Danke für die vielen Antworten. Ich werde den Dry-Fly-Spey Cast mal ausprobieren.
Das mit den Beinen einkürzen kann ich mir noch nicht so wirklich vorstellen, dass das wirklich daran liegen soll, bzw. dass die Beine so einen großen Einfluss haben. Lasse mich da aber auch eines Besseren belehren.

Gruß

Johannes

[fjorden]

Hallo,
warum komplizieren. Nutze entsprechende Vorfachstärken und gehe eventuell in der Rutenklasse rauf.
Gruß
Fjorden