Als Jugendlicher habe ich meine ersten Angelerfahrungen an norwegischen Bergseen sammeln dürfen. In späteren Jahren habe ich die Leidenschaft für Forellen in Norwegen wiederentdeckt. Es hat dann aber noch relativ lange gedauert, bis ich vor 12 Jahren den Fischereischein in Baden-Württemberg gemacht habe. In der Folgezeit habe ich mich mit der Spinnrute auf Hecht und Zander probiert. Die Gewässer im Großraum Stuttgart, für die man ohne Vereinsmitgliedschaft Gastkarten bekommt, haben mich jedoch nicht nachhaltig überzeugt.
Da ich aber privat häufig in Oberbayern bin, habe ich mich vor 5 Jahren entschieden, dem Fliegenfischen eine Chance zu geben. Kurs gemacht, die erste 9‘ 5er Rute gekauft und im Oberland an den schönen Flüssen die ersten Aha-Erlebnisse beim Fliegenfischen gehabt. Flüsse kennenlernen, Standplätze der Forellen antizipieren und nach jedem Hochwasser zum Teil wieder von vorne zu beginnen - das gesamte Naturerlebnis zählt für mich mindestens ebenso wie der gelegentliche Fangerfolg. Die Einhandrute packe ich heute iegentlich nur noch dann aus, wenn ein Schlupf stattfindet. Mittlerweile fische ich an Isar, Loisach und Inn fast ausschließlich mit Switch bzw. Troutspey. Die Erklärung dazu im übernächsten Absatz.
Norwegen hat mich nie losgelassen. Ganz im Gegenteil. In früheren Jahren standen für mich lange Wanderungen im Fjell im Vordergrund. Bestenfalls am Abend mal die Angel herrichten. Das hat sich in den letzten 10 Jahren jedoch deutlich geändert. Seen wurden vermehrt als Wanderziel auserkoren. Später haben wir uns Hütten im Fjell gemietet und von dort aus Tagestouren zu unterschiedlichsten Gewässern unternommen. Hauptsache den ganzen Tag draußen, das Fjell genießen und hin und wieder tolle Fische fangen. In einer geheizten Hütte lässt sich am Abend das manchmal garstige Wetter auch einfach besser ertragen. Eventuell ist dies auch ein Tribut an das zunehmende Alter
.Tja und dann habe ich irgendwann das Lachsfischen für mich entdeckt. Angefangen hat es 2012 an der Driva mit der Spinnrute. Gleich am ersten und einzigen Tag hatte ich meinen ersten Lachs. Es folgten weitere Urlaube mit nur einzelnen Tagen an Lachsflüssen in Troms und Nordland bis ich irgendwann auch den ersten Großlachs für wenige Minuten gehakt hatte. Die heftigen Kopfstöße haben irgendwie einen Trigger in mir ausgelöst
. Und so kam es wie es wahrscheinlich kommen musste. Der Schwerpunkt der Norwegenurlaube hat sich eindeutig hin zum Lachsfischen bewegt. Die Spinnruten haben mittlerweile ausgedient. Dafür wächst das Arsenal an Zweihandruten und Schnüren fast unaufhörlich. Nicht unerwähnt soll das Training der Wurftechniken bleiben – da gibt es für mich noch viel zu lernen 
. Und so bietet es sich für mich an, auch an den heimischen Gewässern Switch- und Zweihandruten einzusetzen.Viele Grüße und tight lines!
Tilman
