Trockenfliege im Stillwasser mit Bissen, aber ohne Fang.

[Talisman]

Liebe Fliegenfischer,

Ich habe in der letzten Woche mehrfach in unserem Vereinsee mit der Trockenfliege geangelt und immer wieder Bisse gehabt, aber egal wie- ob schnell angeschlagen oder gewartet- nicht einmal habe ich es geschafft einen Fisch zu haken. Was habe ich falsch gemacht oder wie macht man es beim Fliegenfischen richtig?
Obwohl in dem See auch Forellen eingesetzt wurden nehme ich stark an das es letzte Woche hauptsächlich Weissfische waren die die Fliege genommen haben, aber auch gleich wieder ausgespuckten.
Ich kann euch sagen, es war sehr deprimierend für mich, überall Ringe im Wasser, Fische die meine Fliege nahmen, aber alles ohne Erfolg.

LG Peter

[OLDBOY]

hi,

das waren mit grosser wahrscheinlichkeit kleine weissfische die die zu grosse trockenfliege nicht in ihr kleines maul bekommen haben........

[Lutz/H]

versuche mal eine Klinkhammer,
wo der Haken bzw. Körper unter Wasser liegt,
tippe auch auf kleine Weißfische, allerdings denke
ich das diese Kleinfische eher eine kleine Welle beim
durchbrechen der Wasseroberfläche machen und damit die Fliege
zur Seite "schubsen".

Ich habe früher mal viel an Harzer Talsperren gefischt,
da hatte ich das auch immer mal wieder

[Talisman]

Hallo Oldboy, hallo Lutz,

hi,

das waren mit grosser wahrscheinlichkeit kleine weissfische die die zu grosse trockenfliege nicht in ihr kleines maul bekommen haben........

Am Mittwoch hatte ich eine Daddy Longleg dran, 4 Bisse aber kein Fang. Vielleicht weil sie zu gross war, so wie du vermutest.
Am Freitag habe ich jedoch mit einer kleinen schwarzen Fliege geangelt (weiss den Namen leider nicht) da viele dunkle Fliegen über der Wasseroberfläche flogen,
aber das gleiche Ergebnis, kein Fang bei 3x von der Oberfläche genommener Fliege.

versuche mal eine Klinkhammer

Ich muss mal bei meinem (noch kleinen) Fliegensortiment schauen ob da eine mit so einem gebogenen Haken wie der Klinkhammer bei ist und die
ausprobieren.

Wie macht ihr das denn mit der Schnur/Vorfach/Sehne- holt ihr die lose raus, so das sie möglichst gerade liegt und sofort das Anschlagen mit der Rutenspitze weitergibt
oder lasst ihr die lose drinnen? Schlagt ihr überhaupt an? Ich habe in einem Anfängerbuch gelesen das man gar nicht anschlagen soll, sondern nur leicht die Rutenspitze
heben, aber da war fast immer als Situation ein Fliessgewässer als Grundlage für die Beschreibungen genommen worden, während ich ja in einem See geangelt habe.

Die meissten Bisse bei meinen Erfolglosen Angelversuchen letzte Woche, kamen übrigends 1 - 2 Sekunden nachdem die Fliege die Wasseroberfläche berührte.
Nur ein oder zwei Bisse kamen nachdem die Fliege länger auf dem Wasser trieb.

Lg Peter

[dreampike]

Hallo Peter,

na, 3 Bisse und kein Fang (mit der kleinen Fliege), da würde ich jetzt sagen das liegt noch in der Norm. Was ist denn für Dich klein? Hakengröße? Behechelung?

Ich strecke auf jeden Fall nach dem Auswerfen, so dass das (mit Mud behandelte) Vorfach untergeht und die (leicht gefettete) Fliege auf der Wasseroberfläche liegt. Die (Satzforellen-) Bisse kommen bei mir oft sehr lange nach dem Ablegen, gestern hatte ich einen Biss, als die Fliege vor sich hin dümpelte und ich links und rechts nach steigenden Forellen Ausschau hielt. Den Biß merkte ich erst, als die Forelle fest hing und einen Meter aus dem Wasser sprang...
Interessant übrigens, dass die Spinn-, Wurm- und Angelteigfraktion bereits wenige Tage nach dem Eröffnungstermin kaum noch Forellen fängt. Die Fische gehen auf nichts, was irgendwie bewegt wird, glitzert oder sonstwie auffällt. Nur kleine graue Trockenfliegen im Palmerstil gebunden oder kleine Zuckmückenlarvenimitate finden Abnehmer.
Wolfgang aus Ismaning

[Nixon]

versuche mal eine Klinkhammer,
wo der Haken bzw. Körper unter Wasser liegt,
tippe auch auf kleine Weißfische, allerdings denke
ich das diese Kleinfische eher eine kleine Welle beim
durchbrechen der Wasseroberfläche machen und damit die Fliege
zur Seite "schubsen".

Ich habe früher mal viel an Harzer Talsperren gefischt,
da hatte ich das auch immer mal wieder

deine Theorie sieht man auf dem Video recht gut:
https://vimeo.com/109960194



LG

[Lutz/H]

Genau, so in etwa, Theorie ist auch richtig,ich bin ja nicht dabei.

Nun Talisman den ultimativen Tip zu geben, da tue ich mich schwer,
da must du mal etwas rumprobieren, Trockenfliege im Stillwasser
ist so finde ich, auch keine einfache Diziplin.

Vielleicht mal ein ganz langes Vorfach versuchen, oder mit kleinen Naßfliegen
kurz unter der Wasseroberfläche zu fischen wäre vielleicht mal
ein Tip.

[webwood]

Servus Peter.

sind Lauben in deinem See?
Lauben nehmen sehr willig Trockenfliegen und spucken diese blitzartig wieder aus.
Wenn ja, versuche mal Fliegen zwischen 16 und 20er Haken und dann du musst wirklich sehr schnell sein.

Ansonsten ist im See eine Red Tag-Nymphe mit ganz sparsam Glitzerzeug auf Rotaugen und Rotfedern meine erste Wahl.

Tight lines

Thomas

[Spiegelkarpfen]

Hallo in die Runde!
Wer vielleicht schon ein paar meiner Beiträge gelesen hat, weiss das ich Peters Problem 1 zu 1 kenne und verstehe! Die hier genannten Lösungen wurden mir auch vorgeschlagen und ich konnte einige ausprobieren. Hier meine Erfahrungen:
-Muster mit nach unten gerichteter Hakenspitze funktionieren gut
-Fliegengröße eher klein wählen (16-20 ist ok) ABER: Die Rute bzw. der Anschlag(bzw. eben nicht) müssen dazu passen! Sonst zerreisst du nur viele Oberlippen bei Ansteckern und merkst es nicht. Deswegen die Frage stellen lieber "normale" Größen (16-12) zu fischen, weniger Ausbeute zu haben, dafür aber dann in guten Größen. Klar möchte man am Anfang erstmal kleine Erfolge. Aber du veranstaltest das doch nicht für 30x 6cm Rotfedern, sondern wahrscheinlich eher für die 1-2 25-30cm Exemplare.
-das Vorfach beachten, gerne um 270cm, und zusammenspiel zwischen Rute und Vorfach im Auge behalten. Beispiel eine #5 Rute in 240cm ist für eine 0.12mm Vorfachspitze zu hart.
-mein Tipp1: natürliche Farben mit einem kleinen gelb oder rot Anteil als Bisspunkt
-mein Tipp2: sehr gut ist es auch wenn die Trockenfliege kurz absinkt(zB. nach einer Attacke), dann kurz noch warten und Vorfach beobachten.

Ich hoffe da war was hilfreiches dabei.
LG & TL Enrico

[Alpenforelle]

Kann sein, dass die Fische die Fliege nur anstupsen damit sie erst mal sinkt. Probier das nächste mal einfach zu warten und schau, ob auf die abgesoffene Fliege nochmal ein Fisch kommt.

[Royal Coachman]

Hallo !

Im Stillwater sind Daddy Longlegs meisten unbrauchbar, kleine Fische nehmen einfach ein Beinchen und man glaubt es wäre ein Biss.
Genau so verhält es sich mit Schwänzchen, zu lang : Fehlbisse, an schwierigen Tagen beißen auch Forellen oft sehr vorsichtig und nehmen nur einen Teil der Fliege ins Maul.

Mein Tipp: geflügelte Hechelfliege, Hecheln unten abbrennnen wegen der besseren Wasserlage , nicht fetten sondern als Nassfliege (vor dem ersten Wurf ins Wasser tauchen und ausdrücken) fischen.

Ist aber alles Makulatur, kann auch ganz anders laufen.

Wenn nämlich ein Schneckentrieb vorkommt wirds extrem schwierig, dann "buckeln" die tollsten Fische und keiner interessiert sich für eine Trockenfliege.

Es hilft nur probieren und beobachten

tight lines
RC

[Hans.]

Es hilft nur probieren und beobachten

tight lines
RC

Genau SO ist es
An manchen Tagen schieben die Forellen zu ausladende Fliegen vor sich her und drehen ab, statt mit einem ordentlichen Happs richtig zuzupacken. Oder sie knabbern nur, der Haken landet nicht im Maul. Schwänzchen abschneiden, kleinere Fliegen nehmen, oder gleich mit schwanzlosen Fliegen fischen, Stichwort Klinkhammer, Elkhaircaddy..., oder gleich ganz auf Nassfliege umsteigen, Anleitung siehe oben.

Gruß
Hans