La Loue / Doubs

[Norbert WAF]

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen,
kann mir jemand Auskunft geben, wie die Fischerei an den oben genannten Flüssen im französischen Jura aktuell so läuft? Vielleicht war ja jemand jüngst mal dort. Ich plane einen Aufenthalt im September….
Freue mich über jede Info
Danke & Grüße
Norbert

[ullsok63]

Hallo Norbert,
ich war zwar schon ewig nicht mehr dort aber hier gibt es immer ganz aktuelle Infos: http://www.nicolas39-peche-mouche.com/
Wenn du bei dem im Shop ein paar Fliegen oder Vorfächer kaufst, bekommst du sicherlich einige konkretere Infos.
TL Uwe

[Fliifi-Sepp]

Zumindest am Doubs ist anscheinend die Talsohle beim Fischbestand durchschritten. Nach einem Bericht des SR hat sich der Fischbestand im Doubs seit 2004 verdoppelt: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktu ... c58e8133ec

Aber Posts von Fischern, die in jüngster Zeit dort waren, sind sicher noch wichtiger.

Eine gute Adresse für den Doubs ist sicher auch Rolf Frischknecht mit seinem Shop "Swissflies": https://swissflies.ch
Der hat das ehemalige Geschäft eines der Urgesteine des Doubs, Urs Dublin (Mouches Dublin) übernommen und führt die Traditon weiter. Er züchtet sogar die ursprünglichen Enten für die originalen Entenbürzelfedern des Doubs. Nettes Zitat auf seiner Homepage zu den Fliegen von Urs Dublin: "Der ehemalige Besitzer des erfolgreichen Fliegen- Shops in St. Ursanne am Doubs hat seit Jahren genau das, was Fische wirklich wollen, gebunden."

Ich habe schon eine Reihe von Fliegen bei Swissflies gekauft und auch die Bälge vom Schweizer Hahn, mit denen sich die ursprünglichen Fliegenmuster der Schweiz binden lassen. Und diese Fliegen fangen übrigens auch an anderen Gewässern ganz hervorragend.

Viel Spaß an La Loue und Doubs! Und berichte von Deinen Erfahrungen!

LG Sepp

[Norbert WAF]

Hallo Uwe, hallo Sepp,
vielen Dank für eure Hinweise. Das hilft und macht Mut! Schön zu lesen , dass sich die Bestände erholt haben.Im letzten Jahr traf ich im Ardeche am Chasserac einen Fliegenfischer aus dem Jura, der mir dies bestätigte. Generell finde ich die Fischerei in Frankreich immer herausfordernd. Irgendwie ticken die Fische da anders.
Ich werde euch berichten….auch wenns möglicherweise ein Bericht vom Scheitern wird.
Stramme Leinen
Norbert

[Hans.]

.../... Eine gute Adresse für den Doubs ist sicher auch Rolf Frischknecht mit seinem Shop "Swissflies": https://swissflies.ch
Der hat das ehemalige Geschäft eines der Urgesteine des Doubs, Urs Dublin (Mouches Dublin) übernommen und führt die Traditon weiter. Er züchtet sogar die ursprünglichen Enten für die originalen Entenbürzelfedern des Doubs. Nettes Zitat auf seiner Homepage zu den Fliegen von Urs Dublin: "Der ehemalige Besitzer des erfolgreichen Fliegen- Shops in St. Ursanne am Doubs hat seit Jahren genau das, was Fische wirklich wollen, gebunden."
Ich habe schon eine Reihe von Fliegen bei Swissflies gekauft und auch die Bälge vom Schweizer Hahn, mit denen sich die ursprünglichen Fliegenmuster der Schweiz binden lassen. Und diese Fliegen fangen übrigens auch an anderen Gewässern ganz hervorragend. .../...

LG Sepp

Hallo Sepp,
danke für die Erinnerung an swissflies. Hatte den Shop etwas aus den Augen verloren. Das sollte einem Fiegenfischer nicht passieren
Die Fliegen haben das gewisse Etwas, ob man nun kauft oder versucht, nachzubinden. Die Äschenfliegen haben es mir angetan!! Mal sehen, wie sie in meinem Bach ankommen.

Das nur nebenbei zum eigentlichen Thema.

Gruß
Hans

[Fliifi-Sepp]

Hallo Hans,

auch nur nebenbei, weil sich sonst hier nicht viel tut:

Habe die Originalfliegen von Swissflies gekauft (was nicht leicht ist, da es vorn verschiedenen Mustern oft nur begrenzte Mengen gibt) und zusätzlich auch noch eine Reihe von Bälgen, Raffia und die originalen Entenbürzelfedern. Alles richtig gut! Besonders haben es mir die Bälge vom Schweizer Hahn angetan. Ingo Karvath hat mal sinngemäß geschrieben, daß es nur noch billige Asien- und Gen-Bälge gäbe und daß damit die ursprünglichen klassischen Muster nicht mehr wirklich so gebunden werden könnten, wie sie eigentlich gedacht waren (den Beitrag sollte man aus meiner Sicht unbedingt lesen: https://der-fliegenbinder.de/das-hechelmeckerli).
Voilà: Swissflies hat die ursprünglichen Bälge und mit diesen Hecheln kann man nicht nur klassischen, sondern auch modernen Trockenfliegen einen ganz besonderen Touch verleihen. Jedenfalls fangen die Fliegen mit diesen Hecheln richtig gut!
Aber wie das so ist, gibt es nicht immer alle Farben. Sollte vielleicht erst mal noch meinen Bestand prüfen, bevor ich das poste, sonst stehe ich selber blöd da, falls ich noch was brauche! Aber nein, Spaß beiseite, habe mich gut eingedeckt und brauche erst mal nichts. Zumindest voraussichtlich so lange, bis die paar Wenigen, die das jetzt lesen, die Swissflies-Seite wieder vergessen haben, da die keine Werbung machen.

LG Sepp

[Hans.]

Hallo Sepp,

danke für das Mitteilen Deiner guten Erfahrungen mit dem Material. Finde das immer sehr wertvoll. Bei einem eigenen Hakentest war ich schockiert, inwieweit auch renommierte Marken durch leichtes Aufbiegen oder Abbrechen total versagen. Bin dadurch für die Trockenfliegen beim Gamakatsu F11 gelandet. Genau der wird dort auch empfohlen. Insofern wissen die bei swissflies, was sie anbieten. Lieber ein shop mit kleiner, aber feiner Auswahl, als ein Maximalversorger, der alles hat und pauschal alles gut findet, was er hat

Und sie machen nicht nur keine Werbung, sie bieten leider auch keinen Newsletter an, mit dem sie sich immer mal in Erinnerung bringen könnten. Kommt vielleicht noch.

LG Hans

[FlyandHunt]

letzten Jahr traf ich im Ardeche am Chasserac einen Fliegenfischer aus dem Jura, der mir dies bestätigte. Generell finde ich die Fischerei in Frankreich immer herausfordernd. Irgendwie
Norbert

Hallo Norbert,

kannst du mal erzählen wie es am Chassezac war?

Grüße
Ferdinand

[Fliifi-Sepp]

Generell finde ich die Fischerei in Frankreich immer herausfordernd. Irgendwie ticken die Fische da anders.

Das liegt daran, daß in Frankreich die Gewässer meines Wissens nach praktisch nicht besetzt werden, es viele Fischer gibt (auch weil die Karten sehr günstig sind und für große Gebiete gelten). Man fischt also auf Wildfische, die einem hohen Befischungsdruck ausgesetzt sind.
Bei uns dagegen fischt man überwiegend auf Besatzfische, die wesentlich weniger scheu und damit leichter zu fangen sind.

Wer in Frankreich erfolgreich Fische fängt, der fängt überall sonst sowieso gut. Das bestätigen auch meine Erfahrungen mit fränzösischen Fliegenfischern bei uns. Methoden wie das "French Nymphing" haben nicht umsonst diese Bezeichnung und man kann internationalen Fliegenfischer-Wettkämpfen zwar durchaus kritisch gegenüber stehen, aber die Franzosen sind da immer ganz vorne dabei.
Ich persönlich bin kein wirklicher Fan dieser Fischerei, weil ich sehr gerne die Fliegenschnur werfe und nicht nur das Vorfach mit einer "dünnen Runningline". Aber man kann davon auch viel für das Trocken- und Naßfliegenfischen übertragen, vor allem auch für die strategische und taktische Herangehensweise an den jeweiligen Gewässern:
Zuerst die Lage erkunden und überlegen, von wo aus und wie man bestimmte Stellen bestmöglich befischen kann.
Dem Gewässer vorsichtigst nähern.
Waten (wenn möglich) vermeiden.
Keine unnötigen Leerwürfe.
Fische möglichst nicht überwerfen.
So präsentieren, daß der Fisch die Fliege und nicht das Vorfach zuerst sieht.

Also alles Punkte, die man eigentlich auch bei uns berücksichtigen sollte, um erfolgreich Fische zu fangen. Aber bei den vielen Besatzfischen, die in unsere Gewässer gekippt werden und die verhältnismäßig leicht zu fangen sind, oft in Vergessenheit geraten.

Für mich zählt eine (z. B. in Frankreich) gefangene wildgewachsene Forelle oder Äsche zigmal mehr, als ein Besatzfisch bei uns.
Das und die entsprechende Methode dafür soll im Rahmen der geltenden Vorschriften jeder für sich kritiklos entscheiden dürfen.

LG Sepp

[ullsok63]

Ja - und nicht nur in Frankreich sind die Franzosen damit erfolgreich.
Wie ich finde ein absolut bemerkenswerter Bericht, auch die Videos dazu:
http://www.nicolas39-peche-mouche.com/i ... mphe-a-vue

[Norbert WAF]

@ Ferdinand:
Wir hatten eine wunderbare Zeit am Chasserac. Waren im letzten Jahr im September für zwei Wochen dort. Hatten ein Ferienhaus direkt am Fluss etwas oberhalb von Les Vans .Der Abschnitt am Ferienhaus hatte alles was den Fluss auszeichnet. Zwei große tiefe Felspools, dazwischen einen breiteren etwas schnelleren Abschnitt großen Steinen und am Ende einen schnell fließenden Abfluss. Der Chasserac war an diesem Abschnitt an einigen Stellen einigermaßen gut zugänglich, was nicht überall so ist….
Gefischt habe ich ausschließlich in den Morgen- und Abendstunden. Gefangen habe hauptsächlich Barsche, auch in ordentlichen Größen. Regenbogenforellen gab‘s auch gelegentlich in den schnellen Abschnitten zwischen den Pools. Die Barsche habe ich fast ausschließlich auf Nymphen gefangen.
September ist ne gute Zeit um dort Urlaub zu machen. Die ganz große Hitze ist dann vorbei und die Kanuten werden auch weniger…

VG Norbert

[FlyandHunt]

Hallo Norbert, kenne die Gegend gut.
Fahre immer in die Lozere, das liegt direkt neben an.
Bestimmt sagt dir dann "Villefort" etwas, liegt nur 30 Minuten von Les Vans entfernt.

Wollte wissen ob es sich mal lohnt da unten angeln zu gehen. Interessant, dass alles mit Barschen bevölkert ist.

Hier ein kleiner Bericht: https://www.fliegenfischer-forum.de/fly ... p?t=277237

Grüße
Ferdinand

[Rolf Frischknecht]

Liebe alle, ich fische den Doubs (Schweizer Teil) seit 50 Jahren,
Fliifi-Sepp hat recht- das sind eben Wildfische. Zudem gibt es klar weniger als früher.

Wer Besatzfisch- Feeling sucht ist hier definitiv fehl am Platz.

Die Fische sind vorsichtig- im Sommer bei schönem Wetter steigen sie oft erst spät Abends
Wer trotzdem Lust hat, kann gern mal zu mir kommen- mein Haus wäre in Soubey/ JU/ Schweiz.

Aber bitte kein French- Nymphing- ich fische fast nur mit der Trockenfliege- das genügt.

Und P.S.: Danke für die Swissflies- Blumen.

Wir sind aber kein eigentliches Geschäft- mehr eine Flifi- Organisation.
https://swissflies.ch/

Swissflies ist kein gewinnorientiertes Unternehmen. Eventuelle Gewinne werden für projektbezogene und politische Arbeit zugunsten unserer Gewässer sowie zum Ankauf und zur Konservierung von historischen Schweizer Fliegen verwendet. Nur so, und indem begabte Fliegenbinder von heute die erfolgreichen Muster von gestern nachbinden und fischen, kann diese einmalige Kulturgut vor Zerstörung und dem Vergessen bewahrt werden. Weitere Hinweise auf bestehende Sammlungen historischer Schweizer Fliegen, auf Fliegenbinder, Bilder, Bücher etc. sind willkommen.

Wir verkaufen etwas Fliegen, weil ich die historischen Fliegen sammle- und dabei jeweils die ganzen Fliegenläden aufkaufen muss.
Dabei sind Trouvaillen ebenso dabei wie Standard Fliegen.

Gruss an alle

[Fliifi-Sepp]

Um so besser, wenn Swissflies ist kein gewinnorientiertes Unternehmen ist und Gewinne in sinnvolle Projekte investiert werden.

Ich gehöre jedenfalls zu denen, die alte Fliegen aus der Schweiz, mit den entsprechenden Bindematerialien hergestellt, sehr zu schätzen wissen und damit einem Vergessen entgegen wirken. Auch wenn ich diese Fliegen zweckentfremdet, fern ihrer eigentlichen Heimat einsetze, sind sie oft einfach der Hammer!
Ich fische viel an großen Voralpenflüssen, wo die Fische gerade mit der Trockenfliege oft nicht leicht zu fangen sind. Aber auch wenn keinerlei Oberflächenaktivität zu erkennen war, haben die alten Fliegen aus der Schweiz oft selbst kapitale Äschen und Forellen an die Oberfläche geholt. Insofern sind das für mich gar keine alten, sondern brandaktuelle Fliegen!

Ich kenne in Frankreich nur einige Bäche und Flüsse in den Pyrenäen. Den Doubs und die Flüsse in dessen Nähe kenne ich leider noch nicht persönlich. Aber sie stehen definitiv auf dem Wunschzettel! Gerade der Doubs gehört für mich zu einem der Flüsse weltweit, an dem man gefischt haben sollte.

LG Sepp

[Rolf Frischknecht]

Wie gesagt- wer es wirklich wissen will, ist willkommen. Mai Juni und September sind die besten Monate. Wenn's passt kann es auch heute noch sehr gut sein.
Es kann aber sein, dass man als Schneider heimgeht.
Denn besonders wenn sie tagsüber steigen, macht bereits ein Fehlwurf den grösseren Forellen schnelle Beine!