Süßwasseranfängerin mit Überflutung an möglichen Auswahlkriterien

[Hans.]

Guten Morgen Sandra,

dieser klitzekleine Moment mit der Marlo, ich nenne ihn den "Stich ins Herz", der kommt vielleicht nicht nur von der Rute, es gehört auch die Schnur dazu. Ich habe es auf der Wiese erlebt, dass eine "tote" Rute mit einer anderen Schnur plötzlich zum Leben erwachte, und diesen Moment auslöste, der dann sogar anhalten kann. Und es am Wasser lange Jahre immer wieder einfach nur schön ist, damit fischen zu dürfen.

In diesem Sinne
viele Grüße
Hans

[Thomas E.]

Guten Morgen,

wie Hans es schreibt, die richtige Schnur dazu ist wichtig.
Das sollte man, wenn möglich, ausprobieren.

Ich fische am Bach gern eine Orvis Trident TL in 8.6ft, Kl. 4
Damit decke ich sehr viel ab, nur am gr. Fluss nehme ich die Kl. 6

Zu der Orvis passt für mich die "alte" Cortland 444 WF4F optimal.
Die Rute habe ich bei meinen Händler einst für 200 Euro gekauft, fast neuwertig.

[Fliifi-Sepp]

Hallo Sandra,

ist sicher eine gute Entscheidung, die Du da getroffen hast! Der Empfehlung, die Rute mit verschiedenen Schnüren zu testen, solltest Du folgen. Wobei da teurer nicht unbedingt besser bedeutet. Frag´ einfach mal andere FischerInnen am Wasser, ob Du ihre Rolle mal an Deine Rute schrauben und ein paar Würfe damit machen darfst.

Und schlußendlich bringt üben, üben und nochmals üben das Meiste. Vielleicht gönnst Du Dir auch mal einen Kurs? Beides bringt mehr, als in der Anfangszeit zu schnell zu viele Ruten zu kaufen.
Laß´ Dich durch das unüberschaubare Angebot nicht verunsichern. Wenn Du Dich mal "eingeworfen" hast, dann wird das dann schon was. Einer der besten Fliegenfischer, den ich kannte, hat sein ganzes Leben lang auf Äsche und Forelle fast nur mit einer einzigen Rute gefischt: #5 8,6 ft., bestückt mit einer passenden DT-Schnur und hat damit meist mehr gefangen, als die, die ein ganzes Rutenarsenal für jede Gelegenheit dabei hatten. Es geht auch einfach!

LG Sepp

[FrauFliege20]

Hallo Sepp,

vielen Dank für Deine Bestätigung. Ja, den Hinweis mit den Schnüren werde ich aufnehmen! Ich bin etwas überrascht und irgendwie erfreut, dass andere Fliegenfischende diesen „klitzekleinen Moment“ auch kennen.
Ich werde ihre Erfahrung mit Rute und Schnur beherzigen.
Zum Glück habe ich die Marlo mit einer Guideline-Schnur Probe geworfen, die ich auch für die Guideline-Rute habe, sogar die Rolle passt. In vier Wochen werde ich ein paar Tage in Südschweden an der Ostsee sein. Dort freue ich mich schon auf den Marlo-Einsatz

Thema Kurs: Ich habe im letzten Jahr einen Kurs bei Flyrus in Berlin gemacht. Etwas Theorie und Überkopfwürfe auf dem Trockenen, habe ich dort wohl gelernt. Für die Ostsee nicht schlecht! Vielleicht war in den 2 Tagen auch gar nicht mehr möglich. Soweit so gut.
Aber Süßwasserfischen ist halt etwas sehr anderes. Ich kam eh vom Spinnfischen und musste den grundsätzlichen Unterschied erstmal verinnerlichen Das habe ich letztlich erst nach dem Kurs geschafft … und jetzt geht die Reise weiter Jetzt kommt das Üben an den Gewässern hier!
Vielleicht baue ich mal einen Bach-Kurs oder so in meine Camping-Urlaubsplanung ein. Ich fange erstmal an. Es gibt viel zu lernen!

Vielen Dank und viele Grüße aus Hannover, Sandra

[FrauFliege20]

Liebe fliegenfischende Unterstützer und mentale Unterstützerinnen

Ich bin echt überwältigt von der Menge an konstruktiven Hinweisen und Erfahrungen, die hier und in meinem privaten Postfach, auf meine Frage zusammen gekommen sind. Bitte seht es mir nach, dass ich nicht jedem antworten kann. Ich dachte, ich täte das nur bei den PN, aber dabei bin ich nun auch schon durcheinander gekommen und eine Antwort erschien hier. Mein Dank meint Euch echt alle.

Eure Bereitschaft, in diesem Forum zu unterstützen und eigene Erfahrungen zu teilen, beeindruckt mich sehr!

Vieles, was ich hier gelesen und erfahren habe, werde ich mir bestimmt noch öfter ansehen!
Ich lege erstmal los und gehe fischen, soweit die Zeit es zulässt.

Erstmal werde ich vermutlich mehr Fragen, als Antworten haben, aber so haben wohl alle mal angefangen. Mal sehen, wie weit ich kommen werde.

Ich wünsche Euch noch eine schöne und entspannte Saison in den Auen und an den Flüsschen.
Tight Lines, Sandra

[Trockenfliege]

Guten Abend!
Vielen Dank für die vielen Tipps.

Letztlich bin ich heute annähernd zu der gleichen Entscheidung gekommen, wie ihr mir empfohlen habt, was auch meinen Finanzen entgegen kommt.
Ich habe eine günstige, gebrauchte Greys gekauft (Grxi+ 8,6’ allerdings in #5. Ich kann den Hinweisen zur 4er allerdings gut folgen) und nun werde ich jede #4er Rute, die mir begegnen wird, Probe werfen und warten, bis ich besser weiß, was für eine Rute mir liegt …

Ich danke Euch allen!!
Viele Grüße, Sandra

Wie ich dir schon per PN geschrieben habe, ist es mit den Schnurklassenangaben auf den Ruten so eine Sache.
Ob deine Greys tatsächlich eine 5er ist? Oder vielleicht ist es schon eine 4er?
Meine 4er Sage Method ist zB. kräftiger als so manche 5er Rute!
Die Klassenangaben auf den Ruten sind eine ungefähre Einordnung, mehr nicht.
Wenn du mal verschiedene Ruten geworfen hast, auch in diesen Klassen 4,5,6 wirst du lernen, dass sich die eine 5er ganz anders anfühlt als deine 5er, vor allem mit der gleichen Schnur.
Das kann dann daran liegen, das sie unterschiedliche Aktionen haben, aber auch weil die andere 5er halt eine 6er ist.
Was dir "liegt" hat eher was mit der Aktion zu tun - Biegekurve, Rückstellgeschwindigkeit - als mit der Schnurklasse.
Wichtiger ist dann die für dich/zu deiner Rute passende Schnur - Keulenprofil und Gewicht.

Außerdem ist es völlig wurscht, ob 4er oder 5er. Worin liegt da der Unterschied?
Das ist doch wie beim Spinnangeln. Worin liegt der Unterschied zwischen einer Spinrute von 12 - 18gr und einer von 14-20gr?
So ungefähr ist ein Klassenunterschied beim Fliegenfischen einzuordnen.

Der Ausführung von Sepp kann ich mich voll und ganz anschließen, vor allem bez. der Schnur - DT.

LG
Reinhard

[MahiMahi]

Ob deine Greys tatsächlich eine 5er ist? Oder vielleicht ist es schon eine 4er?

Hallo,

meine Frau hat die gleiche GRXI von Greys und sie wirft sich mit einer #5 DT ausgezeichnet.
Nur so zur Orientierung. Aber mal das andere: Ich habe eine Sage SLT #4 in 8,6# Länge und die wirft sich
mit einer DT #5 wesentlich besser als mit der angegebenen #4.

LG
Harry

[november]

Moin aus Hannover


ich stand vor dem selben "Problem" vor einem Jahr.

Ich habe eine 6er Vision Hero zum Meerforellenfischen und dachte die 5er Hero ist dann natürlich auch perfekt. Dann kam mir aber ein supergünstiges Angebot für eine Guideline elevation in #5 mit einer guideline nova und guideline schnür in die Quere und ich habe die gekauft. Bin super damit zufrieden.

Vorletzte Woche habe ich dann bei einem großen schwedischen Versender die Vision Pitch Black im Set mit der Vision hero Rolle und der Vision Vibe 100+ Schnur für 250€ gefunden und zugeschlagen. Die ist letztes Wochenende angekommen und ich muss sagen, das ist einfach genau meine Kombi. Habe direkt beim ersten mal fischen einen guten Döbel in der Leine verhaftet. Alles harmoniert perfekt und werfen ist ein Traum.

Die Kombi findest du, wenn du "vision pitch black outfit" eingibst, ich bin mir nicht sicher was die Forenregeln zu Links zu Händlern sagen.

Bei Vision habe ich angefragt, was genau die pitch black für eine Rute ist, die Antwort war:

the rods are action wise close to each other. Choosing Hero or Pitch Black you don’t go wrong. Price range is close to each other so yes they are same level rods.

Ystävällisin terveisin / Best regards
Juha Guttorm
Vision Group Oy

[Harald aus LEV]

Hallo Sandra,
aus der Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass die Greys GRXi #5 sehr gut mit einer DT5F-Schnur harmoniert. Sollte das nicht der Fall sein, liegt es an der Schnur in dem Sinne, dass sie keine echte 5er ist. Bei DT-Schnüren ist das allerdings eher selten.

Gruß
Harald

[FrauFliege20]

Hallo Sandra,
aus der Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass die Greys GRXi #5 sehr gut mit einer DT5F-Schnur harmoniert. Sollte das nicht der Fall sein, liegt es an der Schnur in dem Sinne, dass sie keine echte 5er ist. Bei DT-Schnüren ist das allerdings eher selten.

Gruß
Harald

Hallo Harald,
Vielen Dank. Da lese ich nun schon von zwei guten Erfahrungen für die DT5 Schnur mit der Rute. Nur der bisherige Eigentümer schrieb mir, er habe mit einer WF5 Spaß gehabt … verkauft sie aber, weil er sie nur wenig benutzt hat und sie nur herum steht.
Da ich eine Airflo WF5 auf einer Rolle habe, werde ich sie einfach ausprobieren, mir aber auch bald eine DT5 zulegen und das Wurfgefühl vergleichen. … „It‘s a Long way to Tipperary, …“

Danke für Deinen Erfahrungsschatz!
Viele Grüße, Sandra

[Harald aus LEV]

Keine Bange,
sie wird auch mit einer WF5 gut zurecht kommen.

Gruß
Harald

[Angelsachse im Exil]

Wenn du noch etwas sehr schönes aus der Kategorie "(Sehr) Gut und preiswert testen möchtes, kann ich dir dieses Outfit mit gutem Gewissen empfehlen:
https://www.rudiheger.eu/crosswater-out ... cUQAvD_BwE

[Peter Ross]

Moin Sandra,

Du besitzt bereits eine 9' in #6. Das ist eine sehr vielseitige Rute, die Du neben dem Meerforellenfischen für eine Reihe unterschiedlicher Zwecke einsetzen kannst, vom Streamerfischen auf Rapfen, Barsche und Döbel und ähnliche Kandidaten auch zum Fischen von richtig großen Trockenfliegen wie Hoppern und anderen Terrestrials. Auch im Ausland wird Dir die Rute Spaß machen.

Wenn Du Dir eine weitere Rute zulegen willst, sollte sie die erste Rute sinnvoll ergänzen. Eine # 5 ist viel zu dicht an der #6 dran, kann im Grunde nichts anderes (aber vieles schlechter) und wenn Du sie dann noch in 9´nimmst, hast Du ggf. zwei fast indentische Stöcke. Das macht überhaupt keinen Sinn.

Die 8,6 macht im Vergleich zur 9` dagegen einen wirklich relevanten Unterschied. Du kannst für die klassische Bachfischerei in unseren Gefilden auch noch kürzer fischen. Ich mag persönlich 8`-Ruten. Unter 8` werden die Ruten allerdings schon ziemlich speziell und sind nach meiner Beobachtung für Anfänger auch schwieriger zu werfen.

Ich würde Dir daher empfehlen , in zweier Schritten zu suchen. In Deinem Fall eine #4 zwischen 8 und 8,6 Fuß. #4 ist so ziemlich DAS ideale Allround-Kaliber für die Bachfischerei. Trust me on that.

Irgendwann kannst Du dann bei der dritten Rute nochmals um zwei Schnurklassen nach oben gehen (#8) und Du hast alle in Deutschland und seinen Nachländern relevanten Fischereien mit drei Ruten abgedeckt (außer Lachs, aber das ist ein anderes Thema).

Nice Quiver, würde der Amerikaner sagen....

Also: Die vorhandene #6 mit einer #4 ergänzen!

Konkrete Rutenempfehlungen sind immer schwierig. Du musst die Rute wirklich testen. Empfehlen kann ich nur, was Du mal testen könntest. Die NAM 8,6 in #4 gefällt mir zB unter den aktuell reduzierten Ruten ausnehmen gut (bis auf den unpassenden Griff).

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

PR

PS: Von gebrauchten Carbon-Ruten rate ich eher ab, wenn Du deren Vorgeschichte nicht kennst. Sonst kannst Du unschöne Überraschungen erleben. Rollen? Immer gebraucht.... Da siehst Du, was Du bekommst.

[Taimen]

Hallo Sandra,
die gleichen Fragen beschäftigten mich auch am Anfang meiner Fliegenfischerei. Nachdem ich einige Ruten gekauft und probiert hatte, bin ich bei einer Abel #3 (gibt es nicht mehr zu kaufen) hängen geblieben. An kleinen Bächen und Flüssen ist eine leichte und kurze Rute von Vorteil. Zumal du meistens eh nicht weit werfen kannst und musst, z.B. wegen Buschwerk und Kurven. Und damit fange ich auch große Forellen. Meine #5 benutze ich, wenn ich Platz habe und weiter werfen möchte. Für mich gilt: Je feiner die Gerätschaft, desto größer der Funfactor.

Eine gute Rute ist oft eine nicht ganz preiswerte Investition. Ich empfehle Dir, möglichst viele Angelruten in die Hand zu nehmen. Es lohnt, mal einen Händler zu besuchen und sich beraten zu lassen.

Petri Heil