Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopulation
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Kami
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Wunderschönes Gewässer, vielen Dank für die Bilder und den Bericht. 
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Sehr schöne Bilder, insbesondere die Äschenbrut läßt's einem warm ums Herz werden. Der Fluss ein Traum!
Tja, wenn man beruflich eingespannt ist, sind zwei Stunden Anfahrt schon keine Kleinigkeit. Ich hoffe irgendwann im Leben auch so etwas mal pachten zu dürfen.
Jedenfalls danke, dass Du uns diesen schönen Bericht mit Bildern ermöglicht hast!
Tja, wenn man beruflich eingespannt ist, sind zwei Stunden Anfahrt schon keine Kleinigkeit. Ich hoffe irgendwann im Leben auch so etwas mal pachten zu dürfen.
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VG & Tl Gabriel
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koppenkitzler
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Bernhard,
Um den schwindenden Bachforellenbestand der Mur ists wirklich sehr schade.
Steigende Wassertemperaturen würd ich mal - zumindest in der oberen Mur - als Ursache eher ausschließen.
Die obere Mur ist immer noch ein "arschkalter" Bach, verglichen mit vielen sehr guten wärmeren Bachforellengewässern.
Was wirklich die Gründe sind würd mich auch interessieren. Eine These ist, dass die Regenbogenforelle aufgrund des späteren Laichtermins kolmatiertes Sohlsubstrat + Stauraumspülungen besser verträgt.
Die Eier liegen nicht so lang im Sediment.
Gut gemeinte aber kontraproduktive Besatzmaßnahmen tun wohl ihr übriges, dass gerade die ehemals so berühmten riesengroßen Mur-Bachforellen fast verschwunden sind ..
Clemens
Um den schwindenden Bachforellenbestand der Mur ists wirklich sehr schade.
Steigende Wassertemperaturen würd ich mal - zumindest in der oberen Mur - als Ursache eher ausschließen.
Die obere Mur ist immer noch ein "arschkalter" Bach, verglichen mit vielen sehr guten wärmeren Bachforellengewässern.
Was wirklich die Gründe sind würd mich auch interessieren. Eine These ist, dass die Regenbogenforelle aufgrund des späteren Laichtermins kolmatiertes Sohlsubstrat + Stauraumspülungen besser verträgt.
Die Eier liegen nicht so lang im Sediment.
Gut gemeinte aber kontraproduktive Besatzmaßnahmen tun wohl ihr übriges, dass gerade die ehemals so berühmten riesengroßen Mur-Bachforellen fast verschwunden sind ..
Clemens
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koppenkitzler
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Clemens,das könnte stimmen,doch ich bezweifle es auch als alleinige Ursache,da auch in den kalten Seitenbächen ohne Sohlsubstrat durch Stauraumspülungen die Regenbogenforellen besser reproduzieren,auch ohne Kraftwerke darüber.(so im Wölzerbach,einem Seitenbach der Mur,den ich gut kenne)
Aber Du bist ja wírklich ein Spezialist in diesen Dingen,vielleicht gibts ja noch eine Lösung des Rätsels
Kontraproduktiv sind jedenfalls jegliche Besatzversuche mit ortsfremder Bachforellengenetik und das wird halt schon noch vielerorts gemacht.
Aber Du bist ja wírklich ein Spezialist in diesen Dingen,vielleicht gibts ja noch eine Lösung des Rätsels
Kontraproduktiv sind jedenfalls jegliche Besatzversuche mit ortsfremder Bachforellengenetik und das wird halt schon noch vielerorts gemacht.
- Rattensack
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Bernhard,koppenkitzler hat geschrieben:Hallo Clemens,das könnte stimmen,doch ich bezweifle es auch als alleinige Ursache,da auch in den kalten Seitenbächen ohne Sohlsubstrat durch Stauraumspülungen die Regenbogenforellen besser reproduzieren,auch ohne Kraftwerke darüber.(so im Wölzerbach,einem Seitenbach der Mur,den ich gut kenne)
ein gutes Argument.
Vielleicht ist gerade das der Grund
Gerade in den Seitenbächen wär das schon vorstellbar auf engerem Raum (überlaichen, territoriale Jungfische etc.)
C.
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koppenkitzler
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
ich glaube trotzdem,daß zu viele fremdgenetische Bachforellen besetzt werden(dort Schwarzenbergsche Zuchtanlage?)
In der Salza funtionierts auch,man fängt Bachforellen jeglicher Größe UND die Regenbogenforellen machen weniger Biomasse aus.
Und es gibt jeden Frühling tausende Brutfische ALLER Linien.
In der Salza funtionierts auch,man fängt Bachforellen jeglicher Größe UND die Regenbogenforellen machen weniger Biomasse aus.
Und es gibt jeden Frühling tausende Brutfische ALLER Linien.
- Rattensack
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Bernhard,
letztlich wird dir keiner mit Sicherheit sagen können was zu welchem Teil dafür verantwortlich ist.
Die Besatzverpflichtung mit Verpächter-produziertem Material sehe ich auch sehr kritisch.
Die Salza ist halt ein ganz anderer Gewässertyp. Kenne auch viele Kalkflüsse in denen beide Arten seit langer Zeit friedlich koexisieren.
C.
letztlich wird dir keiner mit Sicherheit sagen können was zu welchem Teil dafür verantwortlich ist.
Die Besatzverpflichtung mit Verpächter-produziertem Material sehe ich auch sehr kritisch.
Die Salza ist halt ein ganz anderer Gewässertyp. Kenne auch viele Kalkflüsse in denen beide Arten seit langer Zeit friedlich koexisieren.
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Siegfried.
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo ihr Beiden,
das ist nun mal wieder ein Thema, dass ich, im Gegsansatz zu anderen Schonzeitswirnen, sehr interessant finde. Dank dafür.
Besonders würde mich interessieren ob in den von euch genannten Gewässern tatsächlich ein Überwiegen der RF im Bestand oder v.a. im Fang der Fischer vorhanden ist! In den beiden Gewäsern die ich sehr gut kenne (Mittelgebirge, Sedimentgestein aber nicht Kalk). Machten resp. machen die RF`n 30 bzw 20 % des Bestandes aus, kamen bzw. kommen in den Fängen der Angler aber mit ca. der doppelten Frequenz vor. Bei den reinen Trockenfliegenpuristen und in der heißen Jahreszeit in dem wärmeren von beiden scheint das Überwiegen noch stärker zu sein. Der "gefühlte" RF-Bestand ist also viel größer als der tatsächliche, wodurch (leider?!) auch die Entnahme in dem letzteren Gewässer sehr viel höher ist, als dem Bestand zuträglich.
Da die RF in dem ersteren Gewässer durch eine, in eine anliegenden Fischzucht eingeschleppte Seuche ausgerottet wurde, konnten wir feststellen, dass danach zwar die Anzahl der BF erhöhte, die Gesamtzahl und Biomasse aber deutlich kleiner blieb, als in der Zeit der Koexistenz beider Arten. Ein Ergebnis, dass sich, wie ich später feststellen konnte, mit dem in den Versuchen zur Eliminierung der RF in A im Nationalpark Gesäuse deckt, ohne dass es von den Autoren dort benannt wird, aber die Tabellen und Abbildungen sprechen da ganz für sich.
Beide Gewässer wiesen übrigens neben den Forellenarten einen davon komplett unabhängigen Äschenbestand auf, der jeweils innerhalb von 3 Jahren vom Kormoran vollständig ausgerottet wurde. Bei dem anschließenden Zusammenbruch der Forellenpopulationen erwies sich im gemischten Bestand die BF zu Lasten der RF als etwas widerstandfähiger gegen die Kormoranattacken als im reinen BF-Bestand. Aber das ist ein anderes Thema.
Glück Auf
Siegfried
das ist nun mal wieder ein Thema, dass ich, im Gegsansatz zu anderen Schonzeitswirnen, sehr interessant finde. Dank dafür.
Besonders würde mich interessieren ob in den von euch genannten Gewässern tatsächlich ein Überwiegen der RF im Bestand oder v.a. im Fang der Fischer vorhanden ist! In den beiden Gewäsern die ich sehr gut kenne (Mittelgebirge, Sedimentgestein aber nicht Kalk). Machten resp. machen die RF`n 30 bzw 20 % des Bestandes aus, kamen bzw. kommen in den Fängen der Angler aber mit ca. der doppelten Frequenz vor. Bei den reinen Trockenfliegenpuristen und in der heißen Jahreszeit in dem wärmeren von beiden scheint das Überwiegen noch stärker zu sein. Der "gefühlte" RF-Bestand ist also viel größer als der tatsächliche, wodurch (leider?!) auch die Entnahme in dem letzteren Gewässer sehr viel höher ist, als dem Bestand zuträglich.
Da die RF in dem ersteren Gewässer durch eine, in eine anliegenden Fischzucht eingeschleppte Seuche ausgerottet wurde, konnten wir feststellen, dass danach zwar die Anzahl der BF erhöhte, die Gesamtzahl und Biomasse aber deutlich kleiner blieb, als in der Zeit der Koexistenz beider Arten. Ein Ergebnis, dass sich, wie ich später feststellen konnte, mit dem in den Versuchen zur Eliminierung der RF in A im Nationalpark Gesäuse deckt, ohne dass es von den Autoren dort benannt wird, aber die Tabellen und Abbildungen sprechen da ganz für sich.
Beide Gewässer wiesen übrigens neben den Forellenarten einen davon komplett unabhängigen Äschenbestand auf, der jeweils innerhalb von 3 Jahren vom Kormoran vollständig ausgerottet wurde. Bei dem anschließenden Zusammenbruch der Forellenpopulationen erwies sich im gemischten Bestand die BF zu Lasten der RF als etwas widerstandfähiger gegen die Kormoranattacken als im reinen BF-Bestand. Aber das ist ein anderes Thema.
Glück Auf
Siegfried
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Siegfried,
Spannend, ist wohl so dass vielfältigere Fischbestände den Lebensraum effizienter ausnützen können bzw. unterschiedliche Arten auf "schlechte Jahre" unterschiedlich reagieren und der Gesamtbestand diese besser abpuffern kann.
An der Mur überwiegen die Regenbogenforellen gegenüber den BF nicht nur im Anglerfang, sondern deutlich auch bei Elektrobefischungen.
Zusätzlich gibts einen sehr guten Äschenbestand.
Ich nenne die Mur gerne als Beispiel, das zeigt, dass Regenbogen nicht soo giftig für Äschenbestände sein können wie das manche gerne hätten.
Clemens
P.S. du meinst sicher den Nationalpark Kalkalpen
Spannend, ist wohl so dass vielfältigere Fischbestände den Lebensraum effizienter ausnützen können bzw. unterschiedliche Arten auf "schlechte Jahre" unterschiedlich reagieren und der Gesamtbestand diese besser abpuffern kann.
An der Mur überwiegen die Regenbogenforellen gegenüber den BF nicht nur im Anglerfang, sondern deutlich auch bei Elektrobefischungen.
Zusätzlich gibts einen sehr guten Äschenbestand.
Ich nenne die Mur gerne als Beispiel, das zeigt, dass Regenbogen nicht soo giftig für Äschenbestände sein können wie das manche gerne hätten.
Clemens
P.S. du meinst sicher den Nationalpark Kalkalpen
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo,
weil’s gerade zum Thema passt mal zwei Fragen.
Ich habe gelesen es wird davon ausgegangen, dass sog. Erstlaicher schlechtere Ergebnisse erzielen bei der Fertilität (Fruchtbarkeit)
als ältere Laichfische. Ist das so richtig? (Wenn ja, sollte und müsste das Schonmaß für unsere Salmoniden deutlich angehoben werden.)
Und mal noch eine Frage zur Wassertemperatur in den Salmonidengewässern.
Wir haben Salmonidengewässer in der Oberpfalz wo deutliche Temperaturschwankungen auftreten. Im Sommer bzw. im wärmsten Monat haben wir im Durchschnitt Wassertemperaturen von ca. 17-18 °C allerdings kommt es in Zeiten von Hitzeperioden (am Tag bis zu 35 °C) immer wieder zu kurzzeitigen (für Stunden) Maximaltemperaturen von ca. 24-25 °C Wassertemperatur. Es hat den Anschein, die Bachforellen überstehen diese kurzzeitigen sehr hohen Wassertemperaturen auch recht gut solange im Wasser der Sauerstoffgehalt im Bereich der Sättigung liegt.
Nun habe ich gelesen, dass bei der Haltung von Salmoniden (ich glaube das die RB gemeint ist) über 18°C die Eier der Fische dann sogar zum Zeitpunkt der Ovulation (Abgabe der Eier zur Laichzeit) überreif sein können. Stimmt das und ist das dann bei der Bachforelle auch so?
LG
Christian
weil’s gerade zum Thema passt mal zwei Fragen.
Ich habe gelesen es wird davon ausgegangen, dass sog. Erstlaicher schlechtere Ergebnisse erzielen bei der Fertilität (Fruchtbarkeit)
als ältere Laichfische. Ist das so richtig? (Wenn ja, sollte und müsste das Schonmaß für unsere Salmoniden deutlich angehoben werden.)
Und mal noch eine Frage zur Wassertemperatur in den Salmonidengewässern.
Wir haben Salmonidengewässer in der Oberpfalz wo deutliche Temperaturschwankungen auftreten. Im Sommer bzw. im wärmsten Monat haben wir im Durchschnitt Wassertemperaturen von ca. 17-18 °C allerdings kommt es in Zeiten von Hitzeperioden (am Tag bis zu 35 °C) immer wieder zu kurzzeitigen (für Stunden) Maximaltemperaturen von ca. 24-25 °C Wassertemperatur. Es hat den Anschein, die Bachforellen überstehen diese kurzzeitigen sehr hohen Wassertemperaturen auch recht gut solange im Wasser der Sauerstoffgehalt im Bereich der Sättigung liegt.
Nun habe ich gelesen, dass bei der Haltung von Salmoniden (ich glaube das die RB gemeint ist) über 18°C die Eier der Fische dann sogar zum Zeitpunkt der Ovulation (Abgabe der Eier zur Laichzeit) überreif sein können. Stimmt das und ist das dann bei der Bachforelle auch so?
LG
Christian
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Siegfried.
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Clemens,
mit dem Nationalpark hast du bestimmt recht, da kennst du dich ja viel besser aus und ich habe nicht vorm posten noch mal in die Lit. geschaut.
Interessant, dass bei euch die RF im Bestand so stark sind. Meinst du, dass das wirklich an der Konkurrenzüberlegenheit liegt oder, wie man aus deinen und Bernhards Ausführungen ja auch schlussfolgern könnte, am mangelnden Reproduktionserfolg der BF, der einfach Platz frei lässt, in den dann die RF hineinstoßen können? Zur Einnischung ist jedenfalls noch zu bemerken, dass in den hiesigen Gewässern der Platz des Räubers ganz eindeutig von den BF´n und das schon ab 35 cm und überhaupt nicht von den Rf ´n eingenommen wird, obwohl die über 60 cm Länge erreichen.
Dass man gerade bei den Lebensformentypen im gleichen Gewässer(system), also z.B. so etwas wie Flussforellen bei euch in der Mur, durch (falschen) Besatz sehr viel zerstören kann, wird seit einiger Zeit in Amiland intensiver diskutiert, dort v.a. im Zusammenhang mit dem Aussterberisiko der Metapopulationen bei Katastrophen und in Folge des Klimawandels.
Bzgl. Äschen und RF konnte ich bisher noch in keinem Gewässer negative Interaktionen beobachten, nicht mal bei Besatz mit "fangfähigen" RF.
@Christian. Das mit den Letaltemperaturen bei Salmoniden ist nicht ganz einfach, hat in bestimmtem Rahmen aber natürlich auch was mit dem O2-Gehalt zu tun, va. aber mit Ausweichmöglichkeiten in bessere Temperaturbereiche, was in normalen Gewässern meist möglich, im Laborexperiment aber natürlich nicht gegeben ist. Sicher ist aber bei unseren Forellen die Grenze dessen, was sie länger als ein paar Mittagsstunden aushalten können, eher bei 25 als bei 27 Grad. Wüsten-Regenbogen- und -Cutththoat-Forellen im Westen Amerikas halten dagegen regelmäßig bis 29 Grad durch.
Mit der Haltung von Forellen kenne ich mich nicht gut aus. Im Freiland tritt die Überreife der Eier jedenfalls bei BF nicht wegen zu hoher Sommertemperaturen auf, sondern v.a. dann, wenn sie zur (eigentlichen) Laichzeit zu hoch sind, so dass die Eier zu lange im Körper zurückgehalten werden müssen, bis die Temperatur entsprechend weit gefallen ist, was nach meiner Kenntnis in der Zucht als Laichverhalt(en) bezeichnet wird und so weit gehen kann, dass gar nicht abgelaicht wird. Meist werden die Eier dann resorbiert, es kann aber auch zur Laichverhärtung kommen, die sogar zum Tod der Fische führen kann. Bei RF tritt dagegen eher der umgekehrte Fall ein, dass die Temperatur im Frühling zu schnell ansteigt und nicht wieder ausreichend fällt, so dass sie die Eier nicht rechtzeitig oder nicht vollständig "los werden". Folgen sind die gleichen wie bei den BF ´n.
Glück Auf
Siegfried
mit dem Nationalpark hast du bestimmt recht, da kennst du dich ja viel besser aus und ich habe nicht vorm posten noch mal in die Lit. geschaut.
Interessant, dass bei euch die RF im Bestand so stark sind. Meinst du, dass das wirklich an der Konkurrenzüberlegenheit liegt oder, wie man aus deinen und Bernhards Ausführungen ja auch schlussfolgern könnte, am mangelnden Reproduktionserfolg der BF, der einfach Platz frei lässt, in den dann die RF hineinstoßen können? Zur Einnischung ist jedenfalls noch zu bemerken, dass in den hiesigen Gewässern der Platz des Räubers ganz eindeutig von den BF´n und das schon ab 35 cm und überhaupt nicht von den Rf ´n eingenommen wird, obwohl die über 60 cm Länge erreichen.
Dass man gerade bei den Lebensformentypen im gleichen Gewässer(system), also z.B. so etwas wie Flussforellen bei euch in der Mur, durch (falschen) Besatz sehr viel zerstören kann, wird seit einiger Zeit in Amiland intensiver diskutiert, dort v.a. im Zusammenhang mit dem Aussterberisiko der Metapopulationen bei Katastrophen und in Folge des Klimawandels.
Bzgl. Äschen und RF konnte ich bisher noch in keinem Gewässer negative Interaktionen beobachten, nicht mal bei Besatz mit "fangfähigen" RF.
@Christian. Das mit den Letaltemperaturen bei Salmoniden ist nicht ganz einfach, hat in bestimmtem Rahmen aber natürlich auch was mit dem O2-Gehalt zu tun, va. aber mit Ausweichmöglichkeiten in bessere Temperaturbereiche, was in normalen Gewässern meist möglich, im Laborexperiment aber natürlich nicht gegeben ist. Sicher ist aber bei unseren Forellen die Grenze dessen, was sie länger als ein paar Mittagsstunden aushalten können, eher bei 25 als bei 27 Grad. Wüsten-Regenbogen- und -Cutththoat-Forellen im Westen Amerikas halten dagegen regelmäßig bis 29 Grad durch.
Mit der Haltung von Forellen kenne ich mich nicht gut aus. Im Freiland tritt die Überreife der Eier jedenfalls bei BF nicht wegen zu hoher Sommertemperaturen auf, sondern v.a. dann, wenn sie zur (eigentlichen) Laichzeit zu hoch sind, so dass die Eier zu lange im Körper zurückgehalten werden müssen, bis die Temperatur entsprechend weit gefallen ist, was nach meiner Kenntnis in der Zucht als Laichverhalt(en) bezeichnet wird und so weit gehen kann, dass gar nicht abgelaicht wird. Meist werden die Eier dann resorbiert, es kann aber auch zur Laichverhärtung kommen, die sogar zum Tod der Fische führen kann. Bei RF tritt dagegen eher der umgekehrte Fall ein, dass die Temperatur im Frühling zu schnell ansteigt und nicht wieder ausreichend fällt, so dass sie die Eier nicht rechtzeitig oder nicht vollständig "los werden". Folgen sind die gleichen wie bei den BF ´n.
Glück Auf
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Siegfried,
danke!
LG und für Mitternacht nen guten Rutsch!
PS: In dem kleinen Fluss (ist der Fluss aus dem Thema Grundeis) gibt es über viele Kilometer für die BF keine geeigneten Ausweichmöglichkeiten bei derart hohen (kurzzeitigen) Maximaltemperaturen im Wasser. (Nachts sinkt die Wassertemperatur recht schnell.) Sehr ähnliche Bedienungen mit sehr hohen Maximaltemperaturen im Wasser sind auch aus anderen Regionen dokumentiert. Ein Beispiel ist ein Forellenbach im Vogtland wo bei der Überprüfung noch vorhandener Flussperlmuscheln im Triebelbach (Sommer 1963) ein Temperaturmittel von 17°C und eine Maximaltemperatur von 24,6 °C im Bach beobachtet und dokumentiert wurde. (Die Flussperlmuscheln haben die hohen Wassertemperaturen gut verkraftet so heißt es.)
danke!
LG und für Mitternacht nen guten Rutsch!
PS: In dem kleinen Fluss (ist der Fluss aus dem Thema Grundeis) gibt es über viele Kilometer für die BF keine geeigneten Ausweichmöglichkeiten bei derart hohen (kurzzeitigen) Maximaltemperaturen im Wasser. (Nachts sinkt die Wassertemperatur recht schnell.) Sehr ähnliche Bedienungen mit sehr hohen Maximaltemperaturen im Wasser sind auch aus anderen Regionen dokumentiert. Ein Beispiel ist ein Forellenbach im Vogtland wo bei der Überprüfung noch vorhandener Flussperlmuscheln im Triebelbach (Sommer 1963) ein Temperaturmittel von 17°C und eine Maximaltemperatur von 24,6 °C im Bach beobachtet und dokumentiert wurde. (Die Flussperlmuscheln haben die hohen Wassertemperaturen gut verkraftet so heißt es.)
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koppenkitzler
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Siegfried und Clemens!
Interessante Ausführungen was die Temperatuten betrifft,ich denke unsere (Vor)alpenflüsse sind im Herbst noch genug kalt,aber wenn es dänische Bachforellen mit orangen Tupfen sind,wird halt bei uns null produziert.
Also,das mit dem "gefühlten Regenbogenbestand",das kann ich sofort nachvollziehen wenn es sich dabei um eingebrachte Fangfähige handelt,welche auf Alles beißen,während die Bachforellen vielleicht jedes Jahr als Einsömmrige eingebracht wurden und als quasi Wildgewachsene sich ein eher wildes Verhalten aneigneten.
War letztes Jahr an der Steyr und konnte an einem Tag 16 Hybridtatschger von einem Kilo und eine einzige herrliche Bachforelle fangen(obwohl Letztere wahrscheinlich häufig im felsenreichen tiefen Wasser sind).
-Zum Nationalpark Kalkalpen:
Zufall,daß Clemens und Du darüber sprecht.
Ich habe heuer öfters die Enns genau am Gesäuseeingang(also an der Nationalparkgrenze) befischt,hatte 2,5 km des Flusses alleine quasi zur Probebefischung.
Werde es jetzt auch im Winter noch einmal auf Huchen probieren.
Eine herrliche Gegend,aber:
da ist auch mit der Angel kam was drinnen,das ganze Jahr habe ich drei Fische gefangen(eine 55 cm Traumregenbogen und zwei Bachforellen, mit 15 cm und etwa 35 cm welche eher nach Besatzmaterial aussahen,das kenne ich mittlerweile auch schon ohne Flossendeformitäten).
Oft war ich einen Tag ohne Biß und Sichtung eines Fisches,was mir beim Fliegenfischen extrem selten passiert.
Das Wasser ist also nachwievor fast fischleer,lt einer Diplomarbeit der BOKU Wien von 2009 sind zwar alle drei Salmonidenarten in allen Größen(!) vertreten,aber bei nur sehr wenig adulten Tieren.
So ist auch bei einer Reproduktion eine relevante Bestandserholung ohne wesentliche Besatzunterstützung unwahrscheinlich.
Die Bachforellen sind dabei am häufigsten,gefolgt von den Äschen,es gibt nur etwa 5 % Regenbogen,auch Koppen und ukrainische Bachneunaugen sind vertreten.
Die Fischbiomasse beträgt um 10% der Biomasse von 1990,entspricht also einem Schwund von fast 90% in 20 Jahren !!!!!!!
Die Kormorane sind meiner Meinung derzeit nicht mehr so das Problem(die waren es früher),denn die sind dort wo Fische sind
Und auch nicht die Regembogen ,welche verschwindend vertreten sind
Mein Angelverein hat mehrere Niederungsgewässer der ich würde sagen Forellen bis Barbenregion.
Diese sind in den letzten 30 Jahren auch ohne zusätzliche Stauraumbildungen und Kraftwerke massiv schlechter geworden.
Auch der Ausfang beträgt vielleicht 10% des ehemaligen Ausfanges,der Befischungsdruck ist niedriger(!) als früher.
Regenbogenforellen werden nie eingebracht und sind hier auch wirklich nicht das Problem,obwohl in allen Gewässern zumindest an Teilstreckengeringe selbstrepr. Regenbogenbestände vorhanden sind,die Bachforellen sind stets deutlich zahlreicher.
Auch wurden teilweise auch Strategien des "Nullbesatzes" durchgezogen,da Besatzmaßnahmen oft nichts gebracht haben bzw auch nicht erwünscht sind,wegen ortsfremder Genetik etca.
So gesehen gibt es also sicherlich noch ganz andere Gründe,die wir gar nicht so kennen,denn die genannten Gewässer wurden teilweise wirklichn in ihrer Struktur phänomenal verbessert.
Ich persönlich(bin ja ein beobachtender Hobbyangler und kein Spezialist wie Clemens!)glaube ,daß abseits der Strukturverarmung der Fließgewässer,der Stauräume und der ansteigenden Temperaturen ein noch ganz besonderer schwerwiegender Faktor dazukommt,den wir nicht einfach so sehen und messen können:
Nämlich der Schwund der Insekten ,der Weißfische und des Mikrokosmos.Damit meine ich einfach die Gesamtheit der Kleinlebewesen ums Wasser.
Die besagten Niederungsflüsse waren früher voller Kleintierbiomasse,riesige Weißfischschwärme waren auch vorhanden.
Auch kann ich mich erinnern als Bub viele kleine Koppen und Neunaugen in den Bächen gesehen zu haben.
Wenn wir also sagen,daß Bachforellen ab 40 cm überwiegend Raubfische sind und alte Regenbogen überwiegend Insektenfresser dann liegt das Dilemma vielleicht auch,abseits aller anderen Faktoren, im Futtermangel denke ich.
Es scheinen hier möglicherweise auch biochemische Faktoren(Umweltbelastung,Hormone?) vorzuherrschen.
Es hilft nichts wenn Brütlinge erfolgreich schlüpfen,wenn sie sich dand nicht ernähren können.
Daneben spielen sicherlich auch die in den 70igern und 80igern gebauten Kläranlagen,welche es ja überall gibt eine Rolle zu spielen.
Paradoxerweise hat die (für uns messbare)Verbesserung des Wasserzustandes insgesamt in Seen und Flüssen eine deutliche Verschlechterung der Biomasse mit sich gebracht.Ich weiß es ist wahrscheinlich für Euch ein alter Hut,aber wollte das hier auch noch einbringen.
Und die Regenbogenforelle ist an all diesen Dingen sicher nicht schuld,aber Ausländern wird ja gerne mal was zugeschoben
Bin auch gespannt was Ihr dazu sagt
Hallo Christian:
Bin kein Fachmann für irgendwelche Ablaichtemperaturen.Ich weiß es nicht.
Jedenfalls übersteigt die Wassertemperatur des oben geschilderten Baches auch in Hitzeperioden kaum 13 oder 14 Grad.
In den Niederungsgewässern aber übersteigen die Wassertemperaturen oft über viele Tage die 20 Gradgrenze.
Daß das Bachforellen nicht lange tolerieren ist klar und ein Grad plus in den letzten 30 Jahren kann da schon sehr relevant sein denke ich
Guten Rutsch an Alle!
Interessante Ausführungen was die Temperatuten betrifft,ich denke unsere (Vor)alpenflüsse sind im Herbst noch genug kalt,aber wenn es dänische Bachforellen mit orangen Tupfen sind,wird halt bei uns null produziert.
Also,das mit dem "gefühlten Regenbogenbestand",das kann ich sofort nachvollziehen wenn es sich dabei um eingebrachte Fangfähige handelt,welche auf Alles beißen,während die Bachforellen vielleicht jedes Jahr als Einsömmrige eingebracht wurden und als quasi Wildgewachsene sich ein eher wildes Verhalten aneigneten.
War letztes Jahr an der Steyr und konnte an einem Tag 16 Hybridtatschger von einem Kilo und eine einzige herrliche Bachforelle fangen(obwohl Letztere wahrscheinlich häufig im felsenreichen tiefen Wasser sind).
-Zum Nationalpark Kalkalpen:
Zufall,daß Clemens und Du darüber sprecht.
Ich habe heuer öfters die Enns genau am Gesäuseeingang(also an der Nationalparkgrenze) befischt,hatte 2,5 km des Flusses alleine quasi zur Probebefischung.
Werde es jetzt auch im Winter noch einmal auf Huchen probieren.
Eine herrliche Gegend,aber:
da ist auch mit der Angel kam was drinnen,das ganze Jahr habe ich drei Fische gefangen(eine 55 cm Traumregenbogen und zwei Bachforellen, mit 15 cm und etwa 35 cm welche eher nach Besatzmaterial aussahen,das kenne ich mittlerweile auch schon ohne Flossendeformitäten).
Oft war ich einen Tag ohne Biß und Sichtung eines Fisches,was mir beim Fliegenfischen extrem selten passiert.
Das Wasser ist also nachwievor fast fischleer,lt einer Diplomarbeit der BOKU Wien von 2009 sind zwar alle drei Salmonidenarten in allen Größen(!) vertreten,aber bei nur sehr wenig adulten Tieren.
So ist auch bei einer Reproduktion eine relevante Bestandserholung ohne wesentliche Besatzunterstützung unwahrscheinlich.
Die Bachforellen sind dabei am häufigsten,gefolgt von den Äschen,es gibt nur etwa 5 % Regenbogen,auch Koppen und ukrainische Bachneunaugen sind vertreten.
Die Fischbiomasse beträgt um 10% der Biomasse von 1990,entspricht also einem Schwund von fast 90% in 20 Jahren !!!!!!!
Die Kormorane sind meiner Meinung derzeit nicht mehr so das Problem(die waren es früher),denn die sind dort wo Fische sind
Und auch nicht die Regembogen ,welche verschwindend vertreten sind
Mein Angelverein hat mehrere Niederungsgewässer der ich würde sagen Forellen bis Barbenregion.
Diese sind in den letzten 30 Jahren auch ohne zusätzliche Stauraumbildungen und Kraftwerke massiv schlechter geworden.
Auch der Ausfang beträgt vielleicht 10% des ehemaligen Ausfanges,der Befischungsdruck ist niedriger(!) als früher.
Regenbogenforellen werden nie eingebracht und sind hier auch wirklich nicht das Problem,obwohl in allen Gewässern zumindest an Teilstreckengeringe selbstrepr. Regenbogenbestände vorhanden sind,die Bachforellen sind stets deutlich zahlreicher.
Auch wurden teilweise auch Strategien des "Nullbesatzes" durchgezogen,da Besatzmaßnahmen oft nichts gebracht haben bzw auch nicht erwünscht sind,wegen ortsfremder Genetik etca.
So gesehen gibt es also sicherlich noch ganz andere Gründe,die wir gar nicht so kennen,denn die genannten Gewässer wurden teilweise wirklichn in ihrer Struktur phänomenal verbessert.
Ich persönlich(bin ja ein beobachtender Hobbyangler und kein Spezialist wie Clemens!)glaube ,daß abseits der Strukturverarmung der Fließgewässer,der Stauräume und der ansteigenden Temperaturen ein noch ganz besonderer schwerwiegender Faktor dazukommt,den wir nicht einfach so sehen und messen können:
Nämlich der Schwund der Insekten ,der Weißfische und des Mikrokosmos.Damit meine ich einfach die Gesamtheit der Kleinlebewesen ums Wasser.
Die besagten Niederungsflüsse waren früher voller Kleintierbiomasse,riesige Weißfischschwärme waren auch vorhanden.
Auch kann ich mich erinnern als Bub viele kleine Koppen und Neunaugen in den Bächen gesehen zu haben.
Wenn wir also sagen,daß Bachforellen ab 40 cm überwiegend Raubfische sind und alte Regenbogen überwiegend Insektenfresser dann liegt das Dilemma vielleicht auch,abseits aller anderen Faktoren, im Futtermangel denke ich.
Es scheinen hier möglicherweise auch biochemische Faktoren(Umweltbelastung,Hormone?) vorzuherrschen.
Es hilft nichts wenn Brütlinge erfolgreich schlüpfen,wenn sie sich dand nicht ernähren können.
Daneben spielen sicherlich auch die in den 70igern und 80igern gebauten Kläranlagen,welche es ja überall gibt eine Rolle zu spielen.
Paradoxerweise hat die (für uns messbare)Verbesserung des Wasserzustandes insgesamt in Seen und Flüssen eine deutliche Verschlechterung der Biomasse mit sich gebracht.Ich weiß es ist wahrscheinlich für Euch ein alter Hut,aber wollte das hier auch noch einbringen.
Und die Regenbogenforelle ist an all diesen Dingen sicher nicht schuld,aber Ausländern wird ja gerne mal was zugeschoben
Bin auch gespannt was Ihr dazu sagt
Hallo Christian:
Bin kein Fachmann für irgendwelche Ablaichtemperaturen.Ich weiß es nicht.
Jedenfalls übersteigt die Wassertemperatur des oben geschilderten Baches auch in Hitzeperioden kaum 13 oder 14 Grad.
In den Niederungsgewässern aber übersteigen die Wassertemperaturen oft über viele Tage die 20 Gradgrenze.
Daß das Bachforellen nicht lange tolerieren ist klar und ein Grad plus in den letzten 30 Jahren kann da schon sehr relevant sein denke ich
Guten Rutsch an Alle!
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Re: Ein Bach mit natürlich reproduzierender Salmonidenpopula
Hallo Siegfried,
danke für die interessanten Infos zu den Temperaturen.
2 Antworten unten!
Vielleicht eine Kombi - die eine Art kommt mit den Bedingungen besser zu recht und Konkurrenz verstärkt die Verschiebung der Dominanzverhältnisse.
Offensichtlich sind sie also ähnlich räuberisch wie man das von großen Bachforellen kennt.
danke für die interessanten Infos zu den Temperaturen.
2 Antworten unten!
ich weiss es nicht, und dergleichen ist im Freiland leider nicht wirklich belegbar.Siegfried. hat geschrieben: Meinst du, dass das wirklich an der Konkurrenzüberlegenheit liegt oder, wie man aus deinen und Bernhards Ausführungen ja auch schlussfolgern könnte, am mangelnden Reproduktionserfolg der BF, der einfach Platz frei lässt, in den dann die RF hineinstoßen können?
Vielleicht eine Kombi - die eine Art kommt mit den Bedingungen besser zu recht und Konkurrenz verstärkt die Verschiebung der Dominanzverhältnisse.
Das ist in der Mur vielleicht anders, die RB werden dort sehr groß (3-5 kg Exemplare sind nix ungewöhnliches) und 50er RB fängt man schon beim Huchenfischen auf 20cm Streamer, voll inhaliert.Siegfried. hat geschrieben: Zur Einnischung ist jedenfalls noch zu bemerken, dass in den hiesigen Gewässern der Platz des Räubers ganz eindeutig von den BF´n und das schon ab 35 cm und überhaupt nicht von den Rf ´n eingenommen wird, obwohl die über 60 cm Länge erreichen.
Offensichtlich sind sie also ähnlich räuberisch wie man das von großen Bachforellen kennt.
A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)






