Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so?
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Royal Coachman
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Hallo Bernd !
Entschuldige aber Du hast hier einen Denkfehler, die Kohlefaser ist zu elastisch und gibt dem Zug noch weiter nach, auch wenn der schon aufgehört hat. Dadurch schnellt sie dann stark gegen die lose gewordene Schnur, und genau das gilt es zu vermeiden, was aber mit einer Kohlefaser nicht möglich ist. Jeder der von Kohlefaser auf Gespließte umgestiegen ist, hatte schon sein "AHA-Erlenbnis".
Gruß Gebhard
PS: ich hatte schon Rüttelerlebnisse, daß ich geglaubt habe es beutelt mir die Rute aus der Hand!
Entschuldige aber Du hast hier einen Denkfehler, die Kohlefaser ist zu elastisch und gibt dem Zug noch weiter nach, auch wenn der schon aufgehört hat. Dadurch schnellt sie dann stark gegen die lose gewordene Schnur, und genau das gilt es zu vermeiden, was aber mit einer Kohlefaser nicht möglich ist. Jeder der von Kohlefaser auf Gespließte umgestiegen ist, hatte schon sein "AHA-Erlenbnis".
Gruß Gebhard
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- Kurt Zumbrunn
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Hi BerndBernd Ziesche hat geschrieben:Hallo Kurt![]()
Gerne komme ich Euch einmal besuchen, und stelle unter Beweis, dass man auch mit der Kohlefaserrute eine optimale Quote (gehakt zu gelandet) erzielen kann.
Unsere Bergler Seeforellen freuen sich immer wieder über Besuch aus Norddeutschland, damit dieser neue Erfahrungen sammeln kann.
Grusslio
Kurt
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Royal Coachman hat geschrieben:....ich hatte schon Rüttelerlebnisse, daß ich geglaubt habe es beutelt mir die Rute aus der Hand!
Catch & Realize!
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Bernd Ziesche
Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Servus Bernd,und ich bekomme Deine Rute aus der Hand gebeutelt?
irgendwie möchte ich Gebhard schon recht geben, obwohl ich mich jetzt verdammt weit aus dem Fenster lehne und bei weitem nicht deine Erfahrung habe.
Mit meiner Palokona ist der Drill einfach entspannter, das heißt ich habe weniger Adrenalin im Blut.
Mit meiner alten Gerte (eine Guidline LPXe) die ich aus reiner Dämlichkeit an einem Parkplatz verschusselt habe, war der Drill, wie soll ich sagen, im Handteil heftiger.
Die Palakona nehme ich nur aus besonderen Anlässen. Only dry, up stream sozusagen. Meine neue Allerweltsgerte (Kohlestecken) ist eine Stratokaster von Zenetti und die ist auch im Drill erstaunlich soft, ähnlich der Palokana. Ich denke daher, das Taper ist auch beim Drill entscheidender als das Material an sich.
TL
Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Royal Coachman
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Hallo Bernd !
Ich hatte zuerst etwas wenig Zeit, deswegen ist die Erklärung etwas ungenau ausgefallen.
Du weißt doch, daß man einen Haken auch verkehrt setzen kann: ein kurzer Druck auf die Rute läßt die Rute sich nach unten biegen und die Spitze schnellt zuerst nach oben!
Das ist dieser Effekt, der bei Kohlefaserruten dieses Gegenschlagen hervorruft. Der Fisch dreht sich rasant und die Rute federt die Schläge nicht ab, well sie zu schnell und zu elastisch reagiert.
Wenn nun noch dazu ein Jig als Köder verwendet wurde, entsteht durch die Trägheit des Jigkopfes ein zusätzlicher Hebel und der Haken ist im Nu heraußen. Dazu kommt, daß 90 % der Fliegenfischer stromab eine Fisch zu sehr forcieren.
Gruß Gebhard
Ich hatte zuerst etwas wenig Zeit, deswegen ist die Erklärung etwas ungenau ausgefallen.
Du weißt doch, daß man einen Haken auch verkehrt setzen kann: ein kurzer Druck auf die Rute läßt die Rute sich nach unten biegen und die Spitze schnellt zuerst nach oben!
Das ist dieser Effekt, der bei Kohlefaserruten dieses Gegenschlagen hervorruft. Der Fisch dreht sich rasant und die Rute federt die Schläge nicht ab, well sie zu schnell und zu elastisch reagiert.
Wenn nun noch dazu ein Jig als Köder verwendet wurde, entsteht durch die Trägheit des Jigkopfes ein zusätzlicher Hebel und der Haken ist im Nu heraußen. Dazu kommt, daß 90 % der Fliegenfischer stromab eine Fisch zu sehr forcieren.
Gruß Gebhard
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Also grundsätzlich ist es sicher eine sehr angreifbare Aussage, alle Kohlefaserruten seien Mist und zum Fischen eigentlich ungeeignet.
Ich gestehe ein, dass ich erst kürzlich eine Gespliesste von einem grossen Könner in der Hand hielt und schwer beeindruckt war.
Ich kann aber mit meiner RST in Klasse 3/4 auch die meisten Schüttler Widerhakenlos landen.
Zu einer fundierten Aussage fehlt mir einfach noch die Erfahrung mit Bambus, aber meine Lebenserfahrung sagt mir eins: nichts ist so einfach und schwaz weiß, wie manche das hier darstellen. Ich denke, es kommt ganz einfach aufs taper an, und da kann man mit der Kohlefaser so einiges falsch machen..Auch wenn da große Namen draufstehen.
Der sechser Kohlefaserprügel auf 30er Forellchen ist sicher das falsche Gerät, nicht nur zum Vergleich zu einer zarten Gespliessten.
Ich gestehe ein, dass ich erst kürzlich eine Gespliesste von einem grossen Könner in der Hand hielt und schwer beeindruckt war.
Ich kann aber mit meiner RST in Klasse 3/4 auch die meisten Schüttler Widerhakenlos landen.
Zu einer fundierten Aussage fehlt mir einfach noch die Erfahrung mit Bambus, aber meine Lebenserfahrung sagt mir eins: nichts ist so einfach und schwaz weiß, wie manche das hier darstellen. Ich denke, es kommt ganz einfach aufs taper an, und da kann man mit der Kohlefaser so einiges falsch machen..Auch wenn da große Namen draufstehen.
Der sechser Kohlefaserprügel auf 30er Forellchen ist sicher das falsche Gerät, nicht nur zum Vergleich zu einer zarten Gespliessten.
VG & Tl Gabriel
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
So. Kurzer Einwurf.
Das mit dem Hakenschärfen klappt wirklich toll um die Aussteigerrate zu minimieren.
Gestern bekam ich 2,3 Austeiger nacheinander. Kurz den Haken abgezogen und schon klappte es wieder vorzüglich.
Lg philipp
Das mit dem Hakenschärfen klappt wirklich toll um die Aussteigerrate zu minimieren.
Gestern bekam ich 2,3 Austeiger nacheinander. Kurz den Haken abgezogen und schon klappte es wieder vorzüglich.
Lg philipp
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Bernd Ziesche
Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Obi
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Hallo Bernd,
darf ich mal eine Frage fragen?
Was genau meinst Du mit "Schockabsorber"? Fischst Du mit einem Vorfach mit "shock gum" oder sowas? Wie genau sieht Deine Montage aus?
Beste Grüße,
der Obi
darf ich mal eine Frage fragen?
Was genau meinst Du mit "Schockabsorber"? Fischst Du mit einem Vorfach mit "shock gum" oder sowas? Wie genau sieht Deine Montage aus?
Beste Grüße,
der Obi
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Hallo zusammen,
es hängt auch stark von der Rutenlänge ab, eine 4er in 6ft federt weit weniger
als eine 4er mit 9ft... ganz unabhängig vom Material.
Grüße
es hängt auch stark von der Rutenlänge ab, eine 4er in 6ft federt weit weniger
als eine 4er mit 9ft... ganz unabhängig vom Material.
Grüße
"Besatz mit fangreifen Forellen ist wie eine Droge.
Es macht die Angler doof, und süchtig ... sie wollen immer mehr" (by Steini/GW-Forum.de)
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laverda
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
Hi RC
vlt hast du dich etwas unpräzise ausgedrückt aber.....
....keine Rute der Welt gibt einem Zug nach, der nicht (mehr) vorhanden ist. Die Rute gibt exakt so schnell nach, wie sich der Zug verändert und schnellt nicht von Geisterhand auf einmal gegen eine inzwischen spannungslose Schnur.
Schon gar nicht eine Kohlefaserrute, die eine sehr viel geringere Dämpfung hat und schneller reagiert als jedes andere Rutenmaterial. Die Kohlefaser selbst ist übrigens genau wie Glasfaser absolut unelastisch.
Im Drill unter hoher Zugbelastung der Schnur arbeitet ausschließlich das Rückgrat der Rute; ist dieses entsprechend steif, schlägt jeder Ruck bis ins Handgelenk. Je spitzenbetonter die Aktion der Rute, desto ausgeprägter ist diese Eigenschaft und zusätzlich ist der Hebel (ungebogene Rutenlänge) erheblich größer als bei parabolischer Aktion. Hier ist m.E. ausschließlich die Aktion der Rute relevant, d.h. das Verhältnis von Änderung der Auslenkungskraft (Schnurzug) zu Änderung des Auslenkungsweges (Biegung). Ggf. bei moderaterer Biegung noch die Rückstellgeschwindigkeit, d.h. die Dämpfungseigenschaften des Materials.
Die Rute ist zu elastisch, gibt zu schnell nach und federt genau deshalb Schläge NICHT ab? Das ist nach meinem Verständnis ein Widerspruch in sich. Außerdem ist das allein von der Mechanik/Dynamik der Rute ein riesiger Unterschied, ob du einen Ruck nach unten vom massegrößten Ende der Rute (Handteil) über die gesamte träge Rutenlänge ausführst oder der Fisch vom masselosen Ende der Rute her zuppelt. Kein unvermittelter Zug an der Spitze der Rute, wird die Rutenspitze oder einen anderen Rutenbereich in eine dem Zug entgegengesetzte Richtung bewegen, schon gar nicht wenn dieser durch die relativ langsame Fischbewegung eingeleitet wird, die über Vorfach und Schnur bereits vorgedämpft an der Rutenspitze ankommt.
Übrigens wird der "umgekehrte Anschlag" weniger durch die "nach oben schnellende Rutenspitze" verursacht, sondern durch die Trägheit, bzw Kraft der durch diese Bewegung beschleunigten Schnumasse.
Die zusätzliche Masse des Jigkopfes spielt natürlich bei ungespannter Schnur eine Rolle, dann kann der rüttelnde Fisch diesen schneller abschütteln als einen Haken ohne Beschwerung. Befindet sich steter Drill-Zug auf der Schnur, ist die resultierende Kraft der vom Fischkopf durch Rütteln beschleunigten Masse von einigen Zehntel Gramm an einem Hebel von wenigen Millimetern Länge (Schenkellänge des Hakens) i.d.R. vernachlässigbar.
90% d.h. 9 von 10 Fliegenfischern drillen stromab verkehrt? Das sind dann aber mächtig viele.
Zu starkes Forcieren verursacht nämlich einen Drill allein aus dem Rückgrat der Rute, d.h. keine oder zu geringe "Feder-Reserve" und die Schläge gehen, wie von dir berichtet, voll ins Handgelenk, dass es "die Rute aus der Hand beutelt". Eine "schnelle" Rute kommt aktionsbedingt sehr viel eher in den "harten Bereich" der Rutenbiegung als eine mit geschmeidig parabolischer Aktion. Entsprechend groß ist bei (zu) hartem Rückgrat die Gefahr, den direkten Kontakt zum Fisch, d.h. die Schnurspannung für kurze Augenblicke zu verlieren.
Es kommt m.E. viel mehr auf die Aktion an sich als auf den Rutenwerkstoff an.
Wie gesagt, vielleicht hast du dich für meine Begriffe in o.g. Passagen etwas unverständlich ausgedrückt aber nach meinem Verständnis waren diese nicht stimmig.
Gruß vom platten Niederrhein
vlt hast du dich etwas unpräzise ausgedrückt aber.....
Royal Coachman hat geschrieben: Entschuldige aber Du hast hier einen Denkfehler, die Kohlefaser ist zu elastisch und gibt dem Zug noch weiter nach, auch wenn der schon aufgehört hat. Dadurch schnellt sie dann stark gegen die lose gewordene Schnur, und genau das gilt es zu vermeiden, was aber mit einer Kohlefaser nicht möglich ist.
....keine Rute der Welt gibt einem Zug nach, der nicht (mehr) vorhanden ist. Die Rute gibt exakt so schnell nach, wie sich der Zug verändert und schnellt nicht von Geisterhand auf einmal gegen eine inzwischen spannungslose Schnur.
Schon gar nicht eine Kohlefaserrute, die eine sehr viel geringere Dämpfung hat und schneller reagiert als jedes andere Rutenmaterial. Die Kohlefaser selbst ist übrigens genau wie Glasfaser absolut unelastisch.
Royal Coachman hat geschrieben: PS: ich hatte schon Rüttelerlebnisse, daß ich geglaubt habe es beutelt mir die Rute aus der Hand!
Im Drill unter hoher Zugbelastung der Schnur arbeitet ausschließlich das Rückgrat der Rute; ist dieses entsprechend steif, schlägt jeder Ruck bis ins Handgelenk. Je spitzenbetonter die Aktion der Rute, desto ausgeprägter ist diese Eigenschaft und zusätzlich ist der Hebel (ungebogene Rutenlänge) erheblich größer als bei parabolischer Aktion. Hier ist m.E. ausschließlich die Aktion der Rute relevant, d.h. das Verhältnis von Änderung der Auslenkungskraft (Schnurzug) zu Änderung des Auslenkungsweges (Biegung). Ggf. bei moderaterer Biegung noch die Rückstellgeschwindigkeit, d.h. die Dämpfungseigenschaften des Materials.
Royal Coachman hat geschrieben: Du weißt doch, daß man einen Haken auch verkehrt setzen kann: ein kurzer Druck auf die Rute läßt die Rute sich nach unten biegen und die Spitze schnellt zuerst nach oben!
Das ist dieser Effekt, der bei Kohlefaserruten dieses Gegenschlagen hervorruft. Der Fisch dreht sich rasant und die Rute federt die Schläge nicht ab, well sie zu schnell und zu elastisch reagiert.
Die Rute ist zu elastisch, gibt zu schnell nach und federt genau deshalb Schläge NICHT ab? Das ist nach meinem Verständnis ein Widerspruch in sich. Außerdem ist das allein von der Mechanik/Dynamik der Rute ein riesiger Unterschied, ob du einen Ruck nach unten vom massegrößten Ende der Rute (Handteil) über die gesamte träge Rutenlänge ausführst oder der Fisch vom masselosen Ende der Rute her zuppelt. Kein unvermittelter Zug an der Spitze der Rute, wird die Rutenspitze oder einen anderen Rutenbereich in eine dem Zug entgegengesetzte Richtung bewegen, schon gar nicht wenn dieser durch die relativ langsame Fischbewegung eingeleitet wird, die über Vorfach und Schnur bereits vorgedämpft an der Rutenspitze ankommt.
Übrigens wird der "umgekehrte Anschlag" weniger durch die "nach oben schnellende Rutenspitze" verursacht, sondern durch die Trägheit, bzw Kraft der durch diese Bewegung beschleunigten Schnumasse.
Royal Coachman hat geschrieben: Wenn nun noch dazu ein Jig als Köder verwendet wurde, entsteht durch die Trägheit des Jigkopfes ein zusätzlicher Hebel und der Haken ist im Nu heraußen.
Die zusätzliche Masse des Jigkopfes spielt natürlich bei ungespannter Schnur eine Rolle, dann kann der rüttelnde Fisch diesen schneller abschütteln als einen Haken ohne Beschwerung. Befindet sich steter Drill-Zug auf der Schnur, ist die resultierende Kraft der vom Fischkopf durch Rütteln beschleunigten Masse von einigen Zehntel Gramm an einem Hebel von wenigen Millimetern Länge (Schenkellänge des Hakens) i.d.R. vernachlässigbar.
Royal Coachman hat geschrieben:Dazu kommt, daß 90 % der Fliegenfischer stromab eine Fisch zu sehr forcieren.
90% d.h. 9 von 10 Fliegenfischern drillen stromab verkehrt? Das sind dann aber mächtig viele.
Zu starkes Forcieren verursacht nämlich einen Drill allein aus dem Rückgrat der Rute, d.h. keine oder zu geringe "Feder-Reserve" und die Schläge gehen, wie von dir berichtet, voll ins Handgelenk, dass es "die Rute aus der Hand beutelt". Eine "schnelle" Rute kommt aktionsbedingt sehr viel eher in den "harten Bereich" der Rutenbiegung als eine mit geschmeidig parabolischer Aktion. Entsprechend groß ist bei (zu) hartem Rückgrat die Gefahr, den direkten Kontakt zum Fisch, d.h. die Schnurspannung für kurze Augenblicke zu verlieren.
Es kommt m.E. viel mehr auf die Aktion an sich als auf den Rutenwerkstoff an.
Wie gesagt, vielleicht hast du dich für meine Begriffe in o.g. Passagen etwas unverständlich ausgedrückt aber nach meinem Verständnis waren diese nicht stimmig.
Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
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- Hat sich bedankt: 268 Mal
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Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
"Also schließt er messerscharf, nicht sein kann was nicht sein darf!"
RC
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Bernd Ziesche
Re: Widerhakenlos Fischen - wie viele Fische verliert Ihr so
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.






