DerRhöner hat geschrieben: ↑30.09.2024, 08:49
Hallo allerseits
Wenngleich mir ein Wort zu den Ursachen und deren Bekämpfung fehlt, scheint mir das doch eine vernünftige Herangehensweise zu sein.
Das Schlimmste für alle die in dem Sektor arbeiten sowie deren Kunden ist ja die Unplanbarkeit von Ereignissen, wie sie diesen Sommer geschehen sind. Jetzt können sich alle drauf einstellen. Und nicht nur das, die Organisatoren der Fischerei (Wasser-"Eigentümer" und Tourismusveranstalter) können selbst entscheiden, was für sie die bessere Lösung ist. Da kann dann hinterher keiner sagen: "Die böse Regierung hat aber...."
Ich bin jetzt mal gespannt, wie viele - die meiner bescheidenen Meinung nach beste Lösung - nun striktes Catch & Release einführen.
Gruss
Christian
Hallo Christian,
reines Catch&Release ist in Norwegen leider grundsätzlich verboten, wird aber unter bestimmten Voraussetzungen als Hegemaßnahme erlaubt,
siehe nachfolgende Übersetzung...:
Catch & Release kann man sehr kontrovers diskutieren. Ich darf seit 7 Jahren in Norwegen die ganze Saison von 3-4 Monaten leben. An vielen
Flüssen gibt es schon Auflagen, generell Rogner, oder Rogner über 65 cm zu releasen, damit die Bestände besser gesichert werden. Ich selber
setze bis ca. 15.07. alle Lachse zurück, auch die Milchner, so lange die Wassertemperatur unter 15 Grad ist. Da haben sie eine reale Überlebens Chance, wenn ich sie vernünftig behandle.
Wenn ich bei Temperaturen über15 Grad fische, nehme ich dann erlaubte Fische mit, weil die das releasen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft überleben. Bei Fischen die man zurück setzen muss, gibt es von den Behörden tolerierte, größere Ausfälle. Ein großer Negativfaktor sind die Fotoshootings, bei denen die Fische lange leidend an Land gezerrt werden, zwischen Steinen liegen oder sonstwie unsachgemäß gehalten werden... nichts gegen ein Foto, aber bei den meisten Fotos in den Statistiken bekommen ich da das gruseln....
In Zuläufen vom Namsen habe ich im Juli/August erlebt, was C&R anrichten kann. In einem Beat oberhalb mit einem Wasserfall wird sehr gut gefangen und viel releast. Ich finden dann am Folgetag immer mehrere tote Lachse und Meerforellen unterhalb...! An Gaula und Orkla war die C&R Quote seit Jahren bei ca. 66 %, egal wie warm das Wasser im Sommer ist und wird. Auch darf man in Beats dort die Fische releasen, bis man einen Fisch gefangen hat, den man mitnehmen möchte. Interessanter Weise waren diese 2 Beispiele von C&R Flüssen in 2024 nun gesperrt und andere große Flüsse mit einen C&R Quote vonca. 10 % wurden wieder geöffnet (Quelle:
www.elveguiden.no). Ob man da schon negative Auswirkungen auf den Bestand sieht, ist nur eine Vermutung, aber doch evtl. schon auffällig. Von da her ist für mich REINES CATCH & RELEASE nicht die Lösung, sondern sollte wohl abgewogen verwendent werden...
"Das Norwegische Lebensmittelaufsichtsbehörde (Mattilsynet) über „Catch and Release“
„Catch and Release“ bezieht sich darauf, Fische zu fangen, die dann sofort wieder freigelassen werden, in der Hoffnung, dass sie überleben.
In einigen Fällen ist dies legal, in anderen Fällen illegal.
Es gibt mehrere gute Gründe, unversehrte Fische wieder freizulassen. Sie können zu klein sein oder man fängt Fische, die man nicht behalten möchte.
Eine reine Catch-and-Release-Praxis bedeutet, dass man im Voraus entschieden hat, alle unversehrten Fische wieder freizulassen.
Reines Catch and Release ist illegal, eine begrenztes Zurücksetzen von Lachs und Forelle erlaubt.
Das Tierschutzgesetz gilt auch für Wildfische.
Der Fang ist eine große Belastung für den Fisch. Er wird gestresst und kann Verletzungen davontragen. Wenn der Fisch nicht schnell getötet, sondern vor dem Freilassen viel handtiert wird, wird er weiteren Belastungen ausgesetzt.
Reines Catch and Release – wo das Ziel nur darin besteht, die Freude und Spannung des Fischens zu erleben und dann den Fisch wieder freizulassen – steht im Widerspruch zum Tierschutzgesetz und ist in Norwegen verboten.
Untersuchungen zeigen, dass Lachs und Forelle mit großer Wahrscheinlichkeit ohne dauerhafte Schäden überleben, wenn das Fangen und Wiederfreilassen auf verantwortungsvolle Weise durchgeführt wird.
Für alles Zurücksetzen ist es eine Voraussetzung, dass nur unverletzter und lebensfähiger Fisch zurückgesetzt wird, selbst wenn dies bedeutet, dass das Fischereiquoute aufgebraucht ist und das Fischen für den Tag beendet werden muss.
Freizeitfischer sind auch verpflichtet, bestimmte Fischarten im Meer wieder freizulassen, wenn sie unter dem Mindestmaß sind.
Viele Grüße
Norbert