Hallo Gemeinde,
ich habe eine schönen Meinung/Zusammenfassung von einem Kollegen bekommen.
Ist zwar eine weiterführung von meinem anderen Posting ( http://85.88.1.69/forum/showthread.php? ... did=204060) aber ich hab mir gedacht ich eröffne einen neuen Tread, weil die Meinung echt lesenwert ist:
....habe gestern Abend auch gesehen dass der Link von der Wasserkraftlobby ist, natürlich berichtet der nicht objektiv, denn die geforderten freifliessenden
Flüsse und Bäche kosten natürlich Geld, der Fischpass in Iffezheim hat einige Millionen gekostet.
Allerdings hat der Mann in einigen Punkten recht, wenn es zb. um die Situation im Rheinseitenkanal bzw im Restrhein geht,
Die Situation dort ist ganz klar, dort ist der Rhein aufgrund des Raparationsvertrag von Versailles den Franzosen zur Wasserkraftnutzung
Zugesprochen worden, d.h. es wurden bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts 7 Grosskraftwerke gebaut, der eigentlich freifliessende Rhein wurde in eine
Kette von Stauseen verwandelt, die durch den Rheinseitenkanal verbunden wurden sind http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0011/gm02t.htm , dieser Kanal ist abgedichtet, sodass auch kein Rheinwasser ins Grundwasser fliessen kann, das alte eigentlich Flussbett http://gkg.edubs.ch/gkg/oekolog/istein/bild8_2.jpg ist auch noch teils vorhanden, und wird über parallel Wehre mit Wasser versorgt.Hier lagen die eigentlichen Laichgebiete des Lachses, leider unerreichbar wegen der Stauwerke, nur iffezheim hat den Fischpass, , siehe auch im nachfolgendem link die Ansicht des Oberrheintals vor der
Rheinbegradigung und heute: http://gkg.edubs.ch/gkg/oekolog/istein/istein1.html
Wie der Mann schon ganz gut beschreibt ist die Menge des Wassers welches in den Restrhein/Altrhein fliesst sehr unterschiedlich, je nachdem wie es die Franzosen
gerade brauchen, ist der Stausee zu hoch , dann gibt es halt richtig viel Wasser, bei dem derzeitigem niedrigen Wasserabfluss im Rhein ist es wohl sehr wenig.
Ist ja ganz klar, das hier die Eier vomLachs, die ja einige Monate in diesem Stadium sind ( siehe auch hier http://www.nabu-giessen.de/neue_hp/specht/sp2_03.htm Von Walter Fricke, Regierungspräsidium Gießen, Obere Fischereibehörde ) plötzlich durch extrem schnell steigende Wasserstände weggespült werden,
im Falle eines natürlichen Hochwassers wäre dies nicht der Fall, da das Wasser über Tage langsam und stetig ansteigt.
Wie man sieht liefert der Lobby Mensch genügend Argumente gegen sich selbst, er schreibt ja das eigentliche Problem wäre die verschlammung der Laichgruben,
ist ja auch kein Wunder wenn sich an einem Fluss Wehr an Wehr reiht, in einem natürlich freifliessenden Fluss würden die leichteren Sedimente mitgespült,
Zum Thema Stauhaltung kann ich euch als Paddler ein ganzes Buch schreiben, ganz schön lästing andauerend das Boot über trockene Wehre zu schleppen,
und dann noch unterhalb eine ganze Weile zu treideln weil alles Wasser duch den Mühlbach geht.
http://www.lfvbaden.de/Aktuelles/Aktuel ... tgross.jpg
Das habe ich übrigends auch im Sommer im bayrischen Wald auch beobachtet, dort gab es super Bäche, ca 3 oder 4 Meter breit, 30 bis 50 cm tief, plötzlich war da ein Wehr, und das ganze Wasser war im einem Rohr verschwunden, unterhalb des Wehres war der Bach trocken.
Aber es gibt immer noch schöne Flussoberläufe im Rheinsystem die meiner Meinung nach, wie zb. die Enz bei Pforzheim oder auch Bäche
die der Nahe zufliessen, wie z.b. Kellenbach/Simmerbach im Hunsrück, oder schöne Eifelbäch wie zb. die Prüm, und das ganze Lahngebiet/Wied/Dill der Weg dorthin ist teils auch durch Stauwerke versperrt, am Main sieht es nich besser aus.
Meiner Meinung nach sollte man in Bezug auf das Lachsprogramm weitermachen, denn selbst wenn der Lachs nicht mehr wieder eingebürgert werden kann, ist er doch ein guter Lobbyträger um wieder freifliessende Flüsse und Bäche zu haben, das freut nicht nur die Angler sondern auch Wassersportler und Naturfreunde,
können die Fische erst mal wieder wandern dann regelt die Natur das wieder selbst, siehe auch die Rückkehr des Lachses in die Wisper, dort mussten nur ein paar
Hindernisse aus dem Weg geräumt werden und schon war der Lachs wieder da.Da war es einfach da der Bach nicht durch irgendwelche verstaute Bundeswasserstrassen fliessen muss, sondern direkt dem Rhein bei Eltville zufliesst, bis zu den Sperrwerken im Holländischen Rheindelta ist der Weg dann frei, die Sperrwerke sind auch für den Lachs angeblich passierbar . An der Sieg und Ruhr ist die Situation ähnlich.
So wie zu ersehen sieht es am Mittelrhein, und am Niederrhein recht gut aus, da dort aufgrund fehlender Flussverbauung und Stauhaltung der Weg frei ist, und in
einigen Nebenflüssen die Vorrausetzungen geschaffen wurden ( SIEG,Lahn.Ruhr.Wisper, das ist aber leider nur ein kleiner Teil der eigentlichen Laichgebiete, nach den Kommentaren im Forum sieht es wohl an einigen Nebenflüssen der Elbe auch ganz gut aus.
Das grösste ehemalige Laichgebiet, nämlich der südliche Oberrhein und der Hochrheinabschnitt von Freiburg bis Schaffhausen ist grösstenteils verschwunden, und für Wanderfische versperrt, dort wo früher Aue war ist heute Ackerland, und das wird immer trockener aufgrund des abgedichteten Kanal.
Ausserdem gibt es kaum noch grosse Kiesflächen am Oberrhein, da kann der Wasserkraft Lobby Mensch sich auch wieder an die Nase fassen, die Binnenschiffer ebenso,durch den Ausbau des Oberrheines auf eine Fahrtiefe von 2,90cm bis Basel sind ja wie bereits erwähnt Stauwerke gebaut worden, dadurch kann auch kein Geröll mehr im Oberrhein mitgerissen werden, also gibt auch weiter unten kein kies.Und im Kies bei ordentlicher Strömung im sauerstoffreichem Wasser wächst der Lachs.
Rheinabwärts, also nach dem letzten Stauwerk Iffezheim Richtung Norden gibt es zwar wieder ein paar wenige Kiesbänke,aber ich denke dort ist mittlerweile das Wasser zu warm für Lachse und zu wenig Sauerstoff aufgrund geringerer Strömung.
Also so wie es aussieht ist derzeit noch nicht an eine sich selbst tragended Population am Oberrhein zu denken, wenn man sich die Statistik der Video Anlage am Iffezheimer Fischpass weiter unten anguckt, dann sind es auch noch nicht alzu viele Lachse die bisher zurüchgekommen sind.
Zu dem Thema Lachs und Rhein noch ein paar weiterführende links:
Fischpass iffezheim:
http://www.lfvbaden.de/DegelBericht/DD0 ... 031231.pdf
Durchwanderungsstatistik des Fischpasses, man beachte die hohe Zahl an Rapfen
http://www.lfvbaden.de/Aktuelles/Aktuel ... 8okt04.pdf
Landefischerei Verband Baden mit krassen Beiträgen zum Thema Wasserkraft:
http://www.lfvbaden.de
http://www.lfvbaden.de/Aktuelles/Aktuel ... eutsch.pdf
http://iksr.org/
http://www2.ms-visucom.de/r30/vc_conten ... ericht.pdf
http://www.lachsverein.de/70_lachspress ... s/nahe.pdf
lachs in der Nahe
Grüsse
Rudi
Nochmal Lachs in Deutschland
Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.






