Werfen bei starkem Wind

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Styx

Werfen bei starkem Wind

Beitrag von Styx »

Moin

Ich angel immoment häufiger in Dänemark z.B. an der Kongeau .
Hab nur das Problem das es dort meistens sehr windig ist (ca windstärke 4 )
und die Forellen recht tief stehen ( War bis jetzt auch immer noch ein wenig Hochwasser und recht starke strömung )
Jetzt muss ich also mit schweren Streamern gegen den Wind anwerfen um auf Tiefe zu kommen ...

Dabei hab ich nur leider häufiger die wiese hinter mir oder mich selbst getroffen als die Au ....

Gibt es iregndwelche Würfe mit denen ich gut gegen den Wind ankomme ? Uferseite wechseln oder ähnliches geht leider nicht da es nur von einer Seite erlaubt ist zu fischen und wathose ist auch verboten .....

Bei den letzten Malen hab ich immer den schweren Streamer mit nem zusätzlichen Bleischrot beschwert , grade ans andere Ufer geworfen (Das hab ich mit viel meistens noch hinbekommen) dann den köder rumtreiben lassen und zurückgezupft ....
Das ist mir aber irgendwie zu blöd so denn da könnt man ehrlichgesagt mit ner leichten Spinnstange hundert ma besser arbeiten ...
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Dirk Janßen
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Beitrag von Dirk Janßen »

Beschreib doch bitte mal Rute, Schnur, Vorfach.

TL
Dirk
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Wie Dirk schon schreibt, ein paar mehr Informationen wären hilfreich.
Vorab, ohne diese Infos. Was immer geht ist Doppelzug und wenn eben möglich ist Seitwurf statt Überkopf. Ich weiß daß das in DK an den Auen nicht immer möglich ist, da man mitten im mannshohen Gras steht, aber jetzt im Frühjahr gehts vielleicht doch... Streamer nicht zu üppig binden, weil sonst sehr windfängig, ausserdem nehmen sie nicht so viel Wasser auf und lassen sich leichter werfen.
Gruß Harald
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Jens2001
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Beitrag von Jens2001 »

die einzige wiklich Lösung ist das Gerät eine oder zwei AFTMA-Klassen höher nehmen..... also, anstatt #5 #6 oder #7.......
ein bißchen was bring auch eine sehr schnelle Rute mit einer entsprechenden Schnur die nicht so Wind fängig ist..... natürlich immer in Kombination mit Doppelzug........ wie gesagt die beiden einzignen Möglichkeiten ge´gen Wind anzukommen ist Gewicht und Schnurgeschwindigkeit...... für solche Bedingungen habe ich meine SAGE TCR die ich auch wiklich nur bei Wind benutze, da ich diese steife Rute eigentlich nicht wiklich mag......

Gruß Jens
Styx

Beitrag von Styx »

Benutze ne Rute Klasse 6 und Schwimmschnur klasse 5-6 is glaub ich ne DT Schnur ...

Ich weiß ne WF wär praktischer aber sone Schnur ist ja nicht grade billig :verlegen:
Das gleiche gilt für ne schwerere Rute ...

War heute übrigens wieder oben und Konnte diesma 9 Forellen über 40 cm landen =) allerdings war heute auch ausnahmsweise ma null Wind :D
Nico (Berlin)

Beitrag von Nico (Berlin) »

Hi!
Hier mal meine Tips: Kommt der Wind von der "falschen" Seite, d.h. auf den Wurfarm solltest Du Backhand werfen. Kommt der Wind von vorn: Vorschwung mglst. flach, hinten hoch. Sidecast ist ok. wenn Du Platz hast.
Wenn Du tief runter musst, am besten eine Sinkschnur verwenden. Das hat zwei Vorteile: Du kommt weiter runter und zum andern sind Sinkschnüre dünner und bieten daher weniger Luftwiderstand. Beschwerte Streamer lassen sich leider nicht besonders gut werfen. Das ist dann fast wie Spinnangeln.

Petri


Nico
Wolf_XXL

Beitrag von Wolf_XXL »

Original geschrieben von Nico (Berlin)
Hi!
Hier mal meine Tips: Kommt der Wind von der "falschen" Seite, d.h. auf den Wurfarm solltest Du Backhand werfen. Kommt der Wind von vorn: Vorschwung mglst. flach, hinten hoch. Sidecast ist ok. wenn Du Platz hast.
Wenn Du tief runter musst, am besten eine Sinkschnur verwenden. Das hat zwei Vorteile: Du kommt weiter runter und zum andern sind Sinkschnüre dünner und bieten daher weniger Luftwiderstand. Beschwerte Streamer lassen sich leider nicht besonders gut werfen. Das ist dann fast wie Spinnangeln.

Petri


Nico
Hallo,

bliebe nur noch anzumerken das das werfen mit der Sinkschnur weitaus schwieriger ist da schlechter vom Wasser abzuhenen, und ich der Beschreibung von Styx einfach mal entnehme das er noch nicht ganz so geübt ist. Da rate ich gerne, sich wann immer sich die Gelegenheit bietet, Windwürfe auf der grünen Wiese zu trainieren. Das Fliegenfischen an der Ostseeküste und seinen Wassernahen Regionen ist oft auch ein Kraftakt und kann ganz schön in die Knochen gehen.

Gruß
Wolfgang
uwe v. immentun

Beitrag von uwe v. immentun »

Hallo Styx,

die Fischerei an den Auen sieht manchmal von den Bedingungen her so ähnlich wie an der Küste aus. Wie vor schon erwähnt wirst Du um eine neue Schnur nicht herumkommen. Ich empfehle Dir auch eine WF mit kurzer Keule und dann versuchen (trainieren) möglichst enge Schlaufen zu wedeln, damit der Wind nicht so in den Schlaufenbogen greifen kann. In dieser Kombination ist es an der Küste bei mir so: Schnur aufnehmen, einen, maximal zwei Rückschwünge und dann schießen lassen. Meine Erfahrung ist, daß die superschweren Streamer sich superbeschissen werfen lassen. Hier würde ich ein bißchen experimentieren. Die kurzen Keulen haben schon mal den Vorteil, daß sie auf Grund ihres höheren Gewichts am Schnurende die schwereren Streamer besser transportieren. Dann muß aber auch das Vorfach dazu passen, d.h., daß es beim Wurf nicht "einknickt", also die Energie von der Keule auf den Streamer übertragen kann. Hier mußt Du ein bißchen ausprobieren, das Vorfach kürzer und dicker machen, evtl. Polyleader (teuer) verwenden. Ich bastel mir für solche Gelegenheiten die Vorfächer selber. Vorfachlänge 1,5 bis 2,5 m aus Monofil, zweigeteilt, eine Hälfte 0,5 bis 0,45, die andere Hälfte 0,25 bis 0,20. Die Dinger sind dann nicht teuer, man trennt sich dann schneller von einem Vorfach, wenn es nicht funktioniert und man kann sie vor Ort schnell neu knüpfen oder anpassen. Andererseits muss ich sagen, daß ich bei einer WF mit kurzer Keule selten die Streamer noch zusätzlich beschwere, obwohl die Windverhältnisse einen dazu verleiten, meistens hilft bei mir ein "konzentrierteres" Werfen.
Manche sagen, eine "harte und schnelle" Rute muß her, damit man enge Schlaufen werfen kann. Meiner Meinung nach hängt das vom persönlichen Wurfstil ab. Ich selber bevorzuge eher "weichere und langsamere" Ruten. Auch hiermit lassen sich engere Schlaufen werfen indem man versucht, trotz der größeren Krümmung der Rute, die Rutenspitze auf einer halbwegs geraden Bahn zu bewegen. Daß meine ich, wenn ich sage, daß ich eine Pause einlege, eine Lullerpiepe rauche und dann wieder "konzentrierter" zu Werke gehe.

Liebe Grüße aus dem Oldenburger Münsterland

Uwe.
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pehers
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Beitrag von pehers »

Flach und egal geht allemal!
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I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
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