...im trüben fischen...

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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Ralf S.

...im trüben fischen...

Beitrag von Ralf S. »

Hallo Leute,
wie fischt ihr wenn ihr aufgrund von Wassertrübung o.ä. keine Fische erkennen könnt?
Gibts da Unterschiede zwischen stehendem und fließendem Wasser?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Gruß
Ralf
allgaeufly
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Beitrag von allgaeufly »

hi,

es kommt ganz auf das gewässer an! außerdem auf die ursache und den grad der trübung! wenn du das evtl. noch etwas präzisieren könntest! ;-)

wir sind hier bei uns oft mit hochwasser und schneeschmelze (lang in den frühsommer hinein) konfrontiert und fangen trotzdem gut!

also bis dann...
„Jetzt weiß ich endlich was ich dir bieten kann Marge! Völlige und nie-endende Abhängigkeit!”

Homer Simpson
Ralf S.

Beitrag von Ralf S. »

Hallo allgfly,
ich wohne am Südrand der Lüneburger Heide.
Hier haben viele Gewässer sandigen Untergrund und transportieren dann ja auch immer mehr oder weniger Sand.
Auch das Wasser der Seen die ich hier kenne ist einfach nicht klar.
Wie also sollte ich meine Fliegen servieren wenn ich aufgrund des Wassers keinen Fisch erkennen kann?
Ich haffe ich konnte klären.


_____________________________________________________________
Gruß
Ralf
Stephan Rist
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im trüben...

Beitrag von Stephan Rist »

...also wenn ich in den Donau-Ausständen auf Hecht fische, ist das Wasser dort eigentlich auch immer trüb. Ich fische daher je nach Jahreszeit und Wetter:
1. mit dem Popper - der macht solchen 'Krach' am Wasser, dass er nicht gesehen werden muss, nur gespürt. Macht Riesenspass, besonders die Bisse sind wirklich spektakulär.

2. mit großen Bunny-Streamern, entweder mit konischen Köpfen oder Kugelaugen, oder Glasaugen, oder...Hauptsache der Streamer kommt etwas auf Tiefe und das Hasenhaar spielt gut. Als Farben haben sich Schwarz, Grau und Dunkelblau als Favoriten herausgestellt - das liegt wohl am guten Kontrast, den diese Farben in trübem Wasser bieten.

Beim Forellenfischen hab ich zweierlei Trübung erlebt:
1. Leicht 'angestaubtes' Wasser, zB nach tagelangem, leichten Regen. Ich fische dann meist mit Nymphen, da die Fische meiner Erfahrung nach bei solchem Wasser selten steigen. INsgesamt fange ich bei solchen Umständen aber sehr gut, liegt wohl daran, dass das Sichtfeld der Fische durch die leichte Eintrübung enigeschränkt ist.

2. wirklich trübes Wasser: Vergiss es, da geht nix mehr, und man sollte die Fische in Ruhe lassen. Hab mal gehört, dass sie genug Probleme haben, ihre Kiemen vom Schlamm zu reinigen und genug Sauerstoff aufzunehmen (keine Ahnung ob das stimmt). Ausserdem schmecken sie nicht gut, wenn sie einige Tage in brauner Brühe geschwommen sind.

Hope that helps!

TL

Stephan
allgaeufly
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Beitrag von allgaeufly »

hi,

also ich habe die erfahrung gemacht, daß gerade bei ablaufendem hochwasser o. bei schmelze (wenn die trübung nicht mehr so extrem ist-also angestaubt) die "großen" bafos gerade mit div. streamern (marabou, conehead muddler usw. ) oder schweren großen jig fliegen gut zu befischen sind. meine theorie ist, daß die großen dann nicht so scheu sind und intensiver rauben (ihre unterstände verlassen?). außerdem sieht der fisch dann nicht so gut! aber das sind meine "laien-theorien"! ;-)
das resultat ist aber einfach so! in einem gebirgsbach bei uns, wo man sonst max. ne 35-37er fängt, hatte ich genau bei oben beschriebenen verhältnissen nur 39/40/42!
welche fische befischt man dort bei euch in der heide?

wie der kollege oben sagte: groß und kontrastreich, nicht unbedingt tief (aber meistens)

so long


stephan
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Homer Simpson
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pehers
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Beitrag von pehers »

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei trübem Wasser besonders dunkle Streamer noch genommen werden. Ich fische dann meist schwarze Zonker mit Tungsten Conehead.

Tight Lines,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo,
ablaufendes, noch "angestaubtes" Wasser erlaubt/erlaubte mir vor kurzem, den mittlerweile scheuen Döbel an unserem ansonsten klaren Flüsschen in ansonsten unbekannten Mengen zu fangen.
Mit den Forellen an anderen Flüssen ist das ähnlich.
Die obige Situation hat sich bei mir in vielen Jahren als die nahezu fangträchtigste erwiesen.
Ich vermute, es liegt daran, dass die Fische nach dem Hochwasser nun endlich ihre Unterstände verlassen können, um zu fressen. Vorher waren sie mit sich verstecken beschäftigt, jetzt sind sie hungrig und können aufgrund der noch vorhandenen Wassertrübung den - nach Möglichkeit- glitzernden Köder nicht so genau betrachten und müssen außerdem wegen des noch schnellen Wassers sofort zugreifen.
Für Streamer und glitzernde Nymphen ist das die optimale Fangsituation.

Gruß Werner
Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Werner !

Ich glaube eher die großen Forellen werden durch das grobkörnige Geschiebe in der Mitte eines Flusses bei Hochwasser aus ihren angestammten Ständen herausgedrückt und suchen näher am Rand neue Unterstände zumindest zwischenzeitig. Es dauert auch etwas bis sie wieder in ihre alten Einstände zurückkehren können, an die man normalerweise nicht rankommt .

freundlichst
Gebhard
Der immer auf Seiten der Fische steht!
heimwerkerking

Beitrag von heimwerkerking »

Bei trüben Wasser sind grün oder olivfarbende Zonker mein Favorit.
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Stimme hier Gebhard zu ,bei zunehmendem Wasserstand unabhängig von Trübung erhöht sich der Druck und der Fisch sucht sich neue ökonomisch günstige Standplätze,kann tiefer oder flacher sein ,wichtig ist der Strömungsschatten.Am einfachsten geht er dem Druck durch ausweichen zu den Uferregionen aus dem Weg.Bei zusätzlicher Trübung im verträglichem Mass(angestaubt)oder trüber,sollte man zumindest in Bachregionen zunächst die Uferregionen mit kleinen Taschen kategorisch abfischen ,hierbei ist es meist egal ob Trocken oder nass.In diesen Bereichen setzen sich die trübenden Sedimente als erstes(weniger Druck)und durch die geringere Wassertiefe ist die Optik für den Fisch wieder gegeben.hier lässt sich manche Überraschung erleben.
Weiterhin bieten sich flache Rieselstrecken bei höherem Wasser an ,welche sonst nicht so produktiv sind ,aber nun durchaus eine Passage auch für grössere Fische darstellen um in obere oder untere Streckenabschnitte zu kommen.Hier ist die klassische Nassfliege oder Streamer wie bereits von Kollegen beschrieben oftmals erfolgreich.
Beste Grüsse,Rolf
-----------------------------------------------------
...a fisherman`s dream , is a trout in the stream ...
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo Gebhard,
mag sein, dass deine Deutung der Sachlage für stark strömende Gebirgsflüsse zutreffend ist.
An den von mir hauptsächlich befischten Gewässern bedeutet Hochwasser nicht unbedingt grobes Geschiebe in der Flussmitte, sondern eher eine relativ träge ( gemessen an Gebirgsflüssen ) vor sich hin strömende Brühe.
Ich fange bei ablaufendem, noch angestaubtem Wasser die Fische durchaus in der Flussmitte.
Ich vermute aber, dass je nach Fließwasserstruktur beide Einflüsse- der von dir und der von mir geschilderte Umstand- eine Rolle spielen.

Gruß Werner
Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Werner !

Ganz richtig, als Schluchtenheini habe ich natürlich an die geschiebeführende Flüsse gedacht .

Bei langsamen Niederungsbächen ist das sicher anders, da bleiben die schon in der Flussmitte.

freundlichst
Gebhard
Der immer auf Seiten der Fische steht!
allgaeufly
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Beitrag von allgaeufly »

hi nochmal,
auch ich hab die erfahrung gemacht an unseren gebirgsbächen, daß gerade an den "rändern"- übergängen von trüben zum klaren wasser am rand (an kiesbänken o. von einer rinne zum flachen) viele bisse erfolgten! also das wasser mal neu "lesen" unter diesen bedingungen!





gruß
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Homer Simpson
Ralf S.

Beitrag von Ralf S. »

Hallo leute,
erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Ich merke schon das es wohl schwierig ist eure Erfahrungen auf ein Gewässer zu übertragen das ihr nicht kennt.
Die Köderempfehlungen werde ich berücksichtigen.

Diese Jahr ist eh gelaufen, im nächsten Jahr solls dann losgehen.
Bis dahin bleibt evtl nur noch ein paar Mal der Forellensee um die Ecke
:) .
Gruß
Ralf
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