Frage der Kontrolle

[Forstie]

Hallo zusammen!

Ich habe kürzlich die Ehre erfahren, als Gewässerwart für unseren Vereinsbach empfohlen worden zu sein. Das freut mich sehr, da ich schon oft das Bedürfnis verspürt habe, mich noch ein Stück mehr für unseren Bach einzusetzen, aber außer der regen Teilnahme an Uferreinigungs-Aktionen nicht so recht die Möglichkeiten hatte, das auch zu tun. So werde ich dieses Amt mit freuden annehmen.
Wie ich schon vor einiger Zeit einmal das Problem anschrieb, haben wir leider etliche Vereinskameraden, die es mit der Bestandespflege unserer Forellen nicht so genau nehmen, sprich: Ich bin mir ziemlich sicher, daß wir viele Kameraden haben, die sich nicht an das Fanglimit halten (4 Forellen am Tag, 36 im Jahr), unter ihnen auch einige Osteuropäer....
Solche Menschen die meinen, wenn sie schon 70 € für eine Jahreskarte ausgeben, dann muß das auch in Form von Fisch doppelt wieder reinkommen. Frei nach dem Motto: Wenn ich nicht kontrolliert werde, dann kann ich morgends, mittags und abends 4 Fische mitnehmen....
Nun, es ist bei uns so, daß jeder Karteninhaber einen Anderen kontrollieren darf, es aber nur die allerwenigsten machen.
Jetzt habe ich mir folgendes überlegt:
Da ich ja jetzt noch mal ein Stückchen mehr Verantwortung für unser Gewässer trage, wollte ich damit beginnen, unser Gewässer häufiger, jedoch in unregelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Ich verspreche mir davon den Effekt, daß die krummen Vögel im Verein einmal bemerken, daß sie nicht einfach weiterhin machen können was sie wollen. Sozusagen Verstöße gegen die Entnahmeregeln durch einfache Präsenz minimieren.
Nun komme ich zu folgendem Problem:
Ich für meinen Teil sehe es so, daß wenn ich ehrlich bin und mich an die Regeln halte, ich auch kein Problem damit habe kontrolliert zu werden. Leider sehen das sicher nicht alle so.
Damit mich keiner falsch versteht: Ich würde sicher nicht an drei Tagen aneinander drei mal den gleichen Kollegen kontrollieren, aber sicherlich öfter als es bisher geschah.
Ich frage mich einfach, ob es im Sinne des Gewässers sinnvoll ist, regelmäßige Kontrollen einzuführen, oder ob ich mich damit einfach nur zum Affen mache.
Wer nichts verbotenes macht muß sich auch nicht fürchten oder darüber aufregen kontrolliert zu werden, so sehe ich das eben.

Sagt ihr mir einfach mal was ihr dazu denkt,

freundliche Grüße,

Martin

[Michael T]

Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein meiner Ansicht nach, und wieso solltest Du Dich damit zum Affen machen? Da spielt der Betrag der für eine Jahreskarte ausgegeben wird keine Rolle, und wo gibts denn schon Jahreskarten um 70,-. Also wenn Du mich fragst gibts da nur eins: Wer sich nicht an das Limit halten kann, dem sollte die Karte entzogen werden.

Beste Grüße
Michael

[robert h]

Hallo Martin,

das Kontrollproblem ist vom rein technischen Ablauf relativ leicht in den Griff zu bekommen.
Der Verein braucht eine Regelung folgenden Inhalts:

"Jeder entnommene Fisch ist unmittelbar nach dem Fang waidgerecht zu töten und mit Datum, Gewässer (falls meherere vorhanden), Fischart und Länge in die Fangliste (das Fangbuch) mit Kugelschreiber einzutragen. Erst nach erfolgter Eintragung darf das Fischen fortgesetzt werden. Das Gewicht muss spätestens am nächsten Tag eingetragen sein. Verstöße werden mit einer Geldbuße von ... Euro geahndet. Bei wiederholten Verstößen kann ein Vereinsausschluss erfolgen."

Damit hast Du das Problem im Griff. Die Angaben in der Fangliste brauchst Du zum Jahresende sowieso um eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Gewässer durchzuführen.

Versteh das alles bitte als wertfreie, rein twechnische Hinweise. Ob es im Hinblick auf die Gesamtatmosphäre im Verein klug ist so zu verfahren, mag und kann ich nicht beurteilen.

Viele Grüße
Robert

[Maggov]

Hallo Martin,

ich gehe davon aus, dass Ihr eine ähnliche Klausel wie Robert sie beschrieben hat bereits in Eurer Satzung und/oder auf den Karten habt.

Ich denke es ist wichtig wie man die Kontrollen durchführt. Wenn Du wie die Axt im Walde vorgehst, dann wird bereits bei der ersten Kontrolle böses Blut fliessen. Wenn Du aber mit der gleichen Art wie hier im Thread auf mich zukommen würdest, dann würde ich mich freuen, wenn man sich wiedersieht... wenn Du verstehst wie ich das meine.

Ich glaube auch, dass man so leichter an viele Informationen kommt die sonst verloren wären. Ein Beispiel:

Ein Angelkollege beobachtete 2 Jungs in einer reinen Fliegenstrecke wie sie mit Käse die Forellen fingen. 2 Stück waren schon im Eimer und die Haselnussstecken wieder mit einem einem stück Käse beködert im Wasser... Anstatt den beiden Jungs nun die Leviten zu lesen (Alter ist mir nicht bekannt) - interessierte sich der Kollege für Ihr Vorhaben und ratschte etwas mit den Kindern. So erfuhr er, dass Ihr Vater das wohl regelmässig betreibt und schon viel grössere Kaliber gefangen hätte ....

Ich gratuliere Dir zu Deinem neuen Amt. Ich glaube dass dieses Amt den Charme hat, dass man nochmal mit ganz anderen Augen an "seinem" Fluss entlangläuft und wünsche Dir viel Freude dabei.

Viele Grüsse

Markus

[Harald aus LEV]

Hallo Martin,
natürlich hast Du das Recht Kontrollen zu machen.
Wie Markus bereits schrieb kommt es hauptsächlich darauf an, wie Du vorgehst.
Ich habe einmal von einem Fall gehört, da hat sich während des Nachtangelns der Aufseher regelrecht angeschlichen und stand plötzlich neben dem Angler. Der hat sich so stark erschreckt, daß es fast in ein Handgemenge ausgeartet ist. Wenn ein Gewässerwart so vorgeht, braucht er sich nicht zu wundern.
Die meisten Fischer an Deinem Gewässer wirst Du ohnehin kennen. Mache es doch einfach so, daß Du erst einmal häufiger auftauchst und einfach nur ein Schwätzchen hälst. Nach 2 -3 Wochen fängst Du an zu kontrollieren. Bis dahin hat es sich herumgesprochen, daß Du präsent bist und alle haben ihr Gesicht gewahrt. Wenn jetzt noch jemand mehr Fische als erlaubt im Beutel hat, ist er selbst schuld.

Gruß
Harald

[Forstie]

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die Glückwünsche und auch für die Antworten.

@Robert h (& Markus): Ja es gibt solch eine Klausel in unseren Verordnungen, was ich auch gut finde. Da bisher aber nur so ungenügend kontrolliert wurde, ist nur durch die Klausel alleine ja noch nicht sicher gestellt, daß jeder sich auch daran hält. An sich erleichtert diese aber sicherlich die Feststellung von Betrügereien, was ich als klaren Vorteil sehe.

@Markus & Harald: So in dieser Art hatte ich mir das auch vorgestellt. Daß man mit zu forschem und unfreundlichem Auftreten schnell auf verschlossene Türen trifft, ist mir bewußt. Ich denke daß ich mit einem guten Mix aus Freundlichkeit, aber auch erkennbarer Entschlossenheit an die Sache herangehen werde, dann finden wir bestimmt ein gutes Auskommen miteinander.
Den Tip von Harald finde ich sehr interessant, ich denke ich werde mir diesen zu Herzen nehmen.

Vielen Dank für Eure Mutzusprechungen, ich freue mich schon sehr darauf, mich ab sofort noch ein Stückchen mehr für unser Wässerchen einzusetzen.

Viele Grüße,


Martin

[Hans.]

Hallo furstochs,

ich hatte hier im Forum schon mal eine Diskussion zum Thema Regeln und möchte mich kurz fassen.
Jeder Angelverein hat Kontrolleure. Beim meinem Verein bin ich sogar verpflichtet, das Auto kontrollieren zu lassen (ist aber noch nie vorgekommen). Das weiß ich aber VORHER, bevor ich dem Verein beitrete, jedenfalls dann, wenn ich die Satzung und andere aufgestellten Regeln vorher gelesen habe (bekommen habe ich sie vor Unterschrift alle). Wenn mir das nicht gefällt, muss ich da nicht Mitglied werden. Werde ich Mitglied, habe ich mich an die Regeln zu halten. Fertig!!!!

Fazit: Wer unter diesen Voraussetzungen einen Kontrolleur, der korrekt und freundlich am Wasser kontrolliert, anmotzt oder anderswie dumm kommt, hat sofort aus dem Verein zu fliegen.

Grüße
Hans

[Workmachine]

Moin Martin,

Ich kenne das Problem wenn sich Angler nicht an die Regeln Halten!

ein Scenario Möchte ich hier gerne beschreiben:

Es war ein milder Sommertag als ich am Vereinssee ankam, und zu meiner sandbank ging an der ich immer zu fischen Beginne Dort stand bereits ein Osteuropäer in Badeshorts im wasser und angelte mit Pose auf weißfische, ein anderer lag am ufer und hatte ne Pulle Wodka am Hals.
Ich dachte mir, was solls jedem das seine.
Dann bekam Der Angler einen biss und fing eine Brasse,doch anstatt zum ufer su gehen und den Fisch zu versorgen, Spielte er zielwerfen und der fisch landete in der Aldi-Tüte die der Wodkamann schon offengehalten hatte.
Ich forderte den Angler höflich auf den Fisch und alle anderen fische die noch in der Tüte Zappelten abzustechen!
Zurück kamen in seiner heimatsprache ein Paar Beleidigungen die wirklich unter die Gürtellinie gingen (ein paar von den Wörtern wusste ich zu übersetzen) welche ich nun nicht näher beschreiben will.
Etwas früher im Jahr würde ein kontrolleur von einem Osteuropäer Niedergestochen weil er keinen Angelschein hatte weswegen ich mich rückwärts zurückzog und auf die andere seite des sees ging.
Während meines rückzuges Flogen zwei zuvor geleerte Bierflaschen an mir vorbei, woraufhin ich mein Handy Zückte und die Polizei Benachrichtigte. Von denen kam nur die Frage ob ich sie verarschen will.
Dann versuchte ich einen aufseher zu benachrichtigen, aber von denen war wie immer keiner zu erreichen.

Ich hoffe etwas derartiges Wird dir nie Passieren, also sei vorsichtig!
Und voralledem Zuverlassig!

Mfg Tobi


PS: Die osteuropäer die vorletztes Jahr mir Dynamit gefischt haben sitztn hoffentlich immer noch im Knast, mann sind die Blöd!!!