Koppen => Indikator für gute Wasserqualität
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Rüdiger Höhn
Koppen => Indikator für gute Wasserqualität
Hallo,
ich war gestern zum fischen, leider ging nicht viel eigentlich garnichts. Da habe ich mir gedacht, guck doch mal unter den Steinen was so an Larven und Flohkrebsen da ist.
Dann oh Wunder, fast unter jedem größeren Stein war eine Koppe. Wenn es stimmt, dass die Koppe als Indikator für gute Wasserqualität steht, muß das Wasser in dem Fluß gut sein.
Ich hatte mal irgendwann darüber gelesen, das wenn Koppen in einem Gewässer in größeren Mengen vorkommen, die Qualitätsstufe 2 sei.
Weiß jemand mehr darüber?
Gruß
Rüdiger
ich war gestern zum fischen, leider ging nicht viel eigentlich garnichts. Da habe ich mir gedacht, guck doch mal unter den Steinen was so an Larven und Flohkrebsen da ist.
Dann oh Wunder, fast unter jedem größeren Stein war eine Koppe. Wenn es stimmt, dass die Koppe als Indikator für gute Wasserqualität steht, muß das Wasser in dem Fluß gut sein.
Ich hatte mal irgendwann darüber gelesen, das wenn Koppen in einem Gewässer in größeren Mengen vorkommen, die Qualitätsstufe 2 sei.
Weiß jemand mehr darüber?
Gruß
Rüdiger
- Graz
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Hallo Rüdiger,
die Koppe gilt unter Gewässerökologen als Bioindekator für eine Gewässergüte I-II. Darüber kommt die Koppe nicht mehr vor.
Des weiteren darf auf ein sauerstoff- und struckturreiches Gewässer geschlossen werden.
Zur genaueren Bestimmung der Gewässergüte werden natürlich weitere Bioindekatoren herangezogen. Die einzelnen Bioindekatoren haben auch eine unterschiedliche Gewichtung bei der Berechnung der Gewässergüte.
Viele Grüße,
Klaus
die Koppe gilt unter Gewässerökologen als Bioindekator für eine Gewässergüte I-II. Darüber kommt die Koppe nicht mehr vor.
Des weiteren darf auf ein sauerstoff- und struckturreiches Gewässer geschlossen werden.
Zur genaueren Bestimmung der Gewässergüte werden natürlich weitere Bioindekatoren herangezogen. Die einzelnen Bioindekatoren haben auch eine unterschiedliche Gewichtung bei der Berechnung der Gewässergüte.
Viele Grüße,
Klaus
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Hallo Rüdiger,
anbei noch ein interessanter Link:
http://www.wwa-r.bayern.de/daten/protokol.htm
Viele Grüße, Klaus
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Viele Grüße, Klaus
- Seymore Trout
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Hallo,
rein formal spielt die Groppe als Indikator für die biologische Gewässergüte keine Rolle (Saprobie über Makrozoobenthos).
Überschneidungen vorhanden mit dem Vorkommen von Indikatoren guter (biol.) Gewässergüte. Sie fehlt erst bei erheblicher Gewässerbelastung. Wesentlich sind (künstliche) Strukturen wie Steinpackungen (Laichplatz, Schutz). Daher sind Nachweise in Fulda und Rhein erklärbar, die lokal kritisch belastet sind.
Ein von mir befischter Mittelgebirgsbach weist einen extrem hohen Groppenbestand auf, dennoch wird er die Ziele der WRRL aufgrund erheblicher struktureller Defizite (guter ökologischer Zustand 2015) nicht erreichen (sagenhafter Uferverbau mit Steinpackungen).
Im natürlichen (oder naturnahen) Zustand kämen in diesem Mittelgebirgsbach aufgrund des natürlichen Vorkommens oben genannter Mikrohabitaten sicherlich ebenfalls Groppen vor, in den genannten Strömen hingegen nicht bzw. nicht in den Bestandsdichten. Da die Saprobie von Quelle zur Mündung naturgemäß zunimmt, macht die Nutzung der Groppe als Indikator für eine gute biologische Gewässergüte von in anthropogen veränderten Gewässern wenig Sinn. Als "FFH-Art" auch nicht.
Gruß
Jens
rein formal spielt die Groppe als Indikator für die biologische Gewässergüte keine Rolle (Saprobie über Makrozoobenthos).
Überschneidungen vorhanden mit dem Vorkommen von Indikatoren guter (biol.) Gewässergüte. Sie fehlt erst bei erheblicher Gewässerbelastung. Wesentlich sind (künstliche) Strukturen wie Steinpackungen (Laichplatz, Schutz). Daher sind Nachweise in Fulda und Rhein erklärbar, die lokal kritisch belastet sind.
Ein von mir befischter Mittelgebirgsbach weist einen extrem hohen Groppenbestand auf, dennoch wird er die Ziele der WRRL aufgrund erheblicher struktureller Defizite (guter ökologischer Zustand 2015) nicht erreichen (sagenhafter Uferverbau mit Steinpackungen).
Im natürlichen (oder naturnahen) Zustand kämen in diesem Mittelgebirgsbach aufgrund des natürlichen Vorkommens oben genannter Mikrohabitaten sicherlich ebenfalls Groppen vor, in den genannten Strömen hingegen nicht bzw. nicht in den Bestandsdichten. Da die Saprobie von Quelle zur Mündung naturgemäß zunimmt, macht die Nutzung der Groppe als Indikator für eine gute biologische Gewässergüte von in anthropogen veränderten Gewässern wenig Sinn. Als "FFH-Art" auch nicht.
Gruß
Jens
- Seymore Trout
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Hallo,
Gruß
Jens
der Index und die Gewichtung sind für mich nicht nachvollziehbar (bei der Bewertung anthropogen veränderter Gewässer!), haben andere ähnliche Beobachtungen gemacht?Graz hat geschrieben:Hallo Rüdiger,
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Viele Grüße, Klaus
Gruß
Jens
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Man kann die Koppe schon als Indikator für saubere Fließgewässer heranziehen.
Wichtig ist aber auch die Nahrungsgrundlage für die Koppe (Insektenlarven). Viele Larven und sauberes sauerstoffreiches Wasser sind der ideale Lebensraum.
Regenbogenforellen und Bachforellen halten den Bestand in Grenzen.
Habe an der Saale in Thüringen mehrfach Bachforellen gefangen, wo die Schwanzflosse der Koppe noch aus dem Maul hing.
....und nun ran an den Bindestock und Koppenstreamer binden!!!
Oder fangen!

Wichtig ist aber auch die Nahrungsgrundlage für die Koppe (Insektenlarven). Viele Larven und sauberes sauerstoffreiches Wasser sind der ideale Lebensraum.
Regenbogenforellen und Bachforellen halten den Bestand in Grenzen.
Habe an der Saale in Thüringen mehrfach Bachforellen gefangen, wo die Schwanzflosse der Koppe noch aus dem Maul hing.
....und nun ran an den Bindestock und Koppenstreamer binden!!!
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Vergräme den Kormoran, nicht den Fisch!
Mario
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So wird es zumindest an der Fischereischule gelehrt.
Unterhalb der Äschenregion ist die Koppe schon seltener (belegt durch E Befischung), was sicherlich auf die Wassertemperaturen (etwa 10 bis 18 Grad ist für die Koppe "optimal") zurückzuführen sein könnte.
Sie bevorzugt steinigen Grund und einen ph-Wert von etwa 6,(5-8*)-7,5.
Sicherlich wird es Ausnahmefälle geben, wie beim Sonnenbarsch.
*verschiedene Angaben
Petri Heil!
Unterhalb der Äschenregion ist die Koppe schon seltener (belegt durch E Befischung), was sicherlich auf die Wassertemperaturen (etwa 10 bis 18 Grad ist für die Koppe "optimal") zurückzuführen sein könnte.
Sie bevorzugt steinigen Grund und einen ph-Wert von etwa 6,(5-8*)-7,5.
Sicherlich wird es Ausnahmefälle geben, wie beim Sonnenbarsch.
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Mario Mende / Sachsen hat geschrieben:So wird es zumindest an der Fischereischule gelehrt.
Unterhalb der Äschenregion ist die Koppe schon seltener (belegt durch E Befischung), was sicherlich auf die Wassertemperaturen (etwa 10 bis 18 Grad ist für die Koppe "optimal") zurückzuführen sein könnte.
Sie bevorzugt steinigen Grund und einen ph-Wert von etwa 6,(5-8*)-7,5.
Sicherlich wird es Ausnahmefälle geben, wie beim Sonnenbarsch.
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Hallo Mario,
seit wann muss ein Sachse einem Hessen etwas begründen?
Ich versteh die Welt nicht mehr.
Gruß an Peg
Thomas
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Hallo Leute,
dass die Koppe ein Indikator für gute Wasserqualität sei, ist ein weit verbreitetes Ammenmärchen. Es gibt sie von den Oberläufen bis hin zu den großen Strömen (übrigens wurden unlängst in Deutschland 4 Arten differenziert). Zu Zeiten der übelsten Gewässerverschmutzung (Güte III) gab's in vielen Gewässern fette Koppen. Die Art ist als Kieslückenbewohner und Höhlenbrüter reagiert allerdings auf Verschlammung, Kolmation und dergleichen allergisch, die mit schlechter Güte einhergehen kann, aber nicht muss.
Auch die Eignung als Indikator für Strukturgüte ist meiner fachlichen Einschätzung nach mäßig - hart mit Blocksteinen regulierte Bäche können u.U. einen sehr guten Koppenbestand haben, weil der lückige Blockwurf ein super Lebensraum ist, und der Bestand an Räubern = Forellen regulierungsbedingt eher gering (siehe Beispiel von Jens).
Sie ist aber ein guter Indikator für intakte, lückige Sohlverhältnisse.
Darüber hinaus möchte ich noch ketzerisch anmerken, dass eine gute Wasserqualität oft schlecht sektoral für die Fischerei ist. Güteklasse 2 wäre (wenn die Wassertemperatur kühl bleibt) für produktive Salmonidengewässer optimal.
Soweit
Clemens
dass die Koppe ein Indikator für gute Wasserqualität sei, ist ein weit verbreitetes Ammenmärchen. Es gibt sie von den Oberläufen bis hin zu den großen Strömen (übrigens wurden unlängst in Deutschland 4 Arten differenziert). Zu Zeiten der übelsten Gewässerverschmutzung (Güte III) gab's in vielen Gewässern fette Koppen. Die Art ist als Kieslückenbewohner und Höhlenbrüter reagiert allerdings auf Verschlammung, Kolmation und dergleichen allergisch, die mit schlechter Güte einhergehen kann, aber nicht muss.
Auch die Eignung als Indikator für Strukturgüte ist meiner fachlichen Einschätzung nach mäßig - hart mit Blocksteinen regulierte Bäche können u.U. einen sehr guten Koppenbestand haben, weil der lückige Blockwurf ein super Lebensraum ist, und der Bestand an Räubern = Forellen regulierungsbedingt eher gering (siehe Beispiel von Jens).
Sie ist aber ein guter Indikator für intakte, lückige Sohlverhältnisse.
Darüber hinaus möchte ich noch ketzerisch anmerken, dass eine gute Wasserqualität oft schlecht sektoral für die Fischerei ist. Güteklasse 2 wäre (wenn die Wassertemperatur kühl bleibt) für produktive Salmonidengewässer optimal.
Soweit
Clemens






