Wie fischt Ihr "Spider" Muster?

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zeroces
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Wie fischt Ihr "Spider" Muster?

Beitrag von zeroces »

Hallo und frohes neues Jahr!

Mit großer Vorfreude bin ich heute an meinen Bindestock gegangen um die leere Fliegendose zu füllen.

Um warm zu werden habe ich ein paar Spider Muster (Partridge an Yellow, Greenwells Glory) gebunden, da die ja doch sehr einfach sind.

Dabei ist mir schmerzlich aufgefallen, daß ich auf diese Muster noch nie etwas gefangen habe.

Deshalb nun meine Frage:
Wie schauen eure Erfolge mit diesen Mustern aus? Welche Muster fischt Ihr typischerweise und auf welche Art?

Für eure zahlreichen Antworten bedanke ich mich schonmal im voraus.

Marcus
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

Ich habe mmit einfachen Nassfliegen schon sehr schöne Fischtage erlebt. Vor allem wenn die Fische direkt unter Wasseroberfläche aktiv sind, kommt man mit einer schlichten Nassfliege zum Erfolg, wenn die Trockene versagt: Man kann oft Oberflächenaktivität beobachten, allerdings wird die Trockene verweigert.
Ich biete die Nassfliege dann gerne stromuf an und lasse sie regungslos auf mich zukommen. Man kann Fische so auch auf Sicht ansprechen. Im weiteren Verlauf der Drift fische ich die Fliege mit etwas Eigenleben und lasse sie am Ende der Drift wieder aufsteigen. Auch hier bekommt man viele Bisse.
Ob man das ganze mit dead drift, subsurface swing oder Leisenring lift beschreibt, ist Geschmacksfrage.
Viel Spaß mit deinen nassen Mustern wünscht
daniel
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hi Marcus,

Spiders (= North Country Flies) sind meine absolute Geheimwaffe auf Forellen und Äschen. Wenn die Fische steigen, so kannst Du diese Muster im Oberflächenfilm bis ca. eine Handbreit darunter direkt stromauf, schräg stromauf oder quer zur Strömung fischen. Die spärliche Bindeweise und die Leichtigkeit dieser Fliegen unterstützt diese Art der Präsentation sehr gut.

Die Bisse siehst Du ähnlich gut wie bei der Trockenfliegen an dem Schwall, den ein steigender Fisch verursacht. Da die umständliche Trocknerei und Einfetterei nach jedem Biss entfällt, gebe ich den Spidern den absoluten Vorzug vor den Trockenfliegen.

Die Spiders fischen am besten in rasch fließendem Wasser (Rauschen, Abschnitte unterhalb von Wehren etc.), da sie sehr gut ertrunkene bzw, im Film gefangene Insekten immitieren.
In jedem Fall garantieren die Spiders eine aufregende und erfolgreiche Fischerei.

Wenn Dein Englisch gut genug ist, dann würde ich Dir diesen Link empfehlen:
http://www.flyfishinghistory.com/north_country.htm
oder gleich das Buch von T.E. Pritt "North Country Flies"

Gruß
Klaus
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Klaus


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zeroces
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Beitrag von zeroces »

hallo und danke für eure antworten!

ich habe im prinzip so gefischt wie ihr es bescchreiben habt, jedoch leider ohne erfolg.
das liegt dann aber vermutlich an der vorhherrschenden fischarmut an meinem stammgewässer.

ich fische vorwiegend an der mittelhessischen dill bei wetzlar. eigentlich ein schönes gewässer mit ordentlich gefälle, kiesigem grund und abwechslungsreicher gewässerstruktur. jedoch haben die forellen und äschenbestände in den letzten jahren extrem gelitten.

ich schieb es also mal nicht auf mein unvermögen, sondern auf den bestand! ;)

dennoch, ich freue mich schon auf die kommende saison, denn dicke döbel und barben hat es en masse.

gruß und frohes neues jahr

marcus
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hi Marcus,

auch Dir ein frohes Neues Jahr und vielleicht noch ein paar ergänzende Bemerkungen zu der Spider-Fischerei.

Die beste und erfolgreichste Art, Spiders zu fischen, ist die traditionell englische "long rod - short line" Technik.
Weiche Ruten von mindestens 9,5 Fuß, besser sogar 10 Fuß, sind eine wichtige Voraussetzung für den dauerhaften Erfolg mit Spidern. Hinzu kommt, dass man diese Fliegen am besten auf kurze Distanz (2 - 3 Rutenlängen!) präsentiert, denn nur so hat man direkten Kontakt zur Fliege und kann sie in der erfolgreichsten Tiefe bzw. an der Oberfläche (s.o.) halten. Weite Würfe, wie heute Mode, lassen die Fliege nur zu tief absinken und machen die Bisserkennung deutlich schwieriger.
Die kurzen Würfe bedeuten aber auch, dass man sich sehr, sehr vorsichtig und natürlich stromauf watend im Gewässer bewegen muss, damit man nahe genug an die anzuwerfenden Fische heran kommt.

Viel Erfolg mit den Spidern! Sie sind gewiss jeden Versuch Wert. Und, hast Du erst einmal den Bogen raus, so möchtest Du diese Muster bestimmt nicht mehr in der Fliegendose missen.

Gruß
Klaus
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Beitrag von Isoperla »

Ich kann Das Buch " The soft hackled fly addict" von Sylvester Nemes empfhelen.
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