Gerät für Norwegen

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Spreewater
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Gerät für Norwegen

Beitrag von Spreewater »

Hallo Leute, ich werde im kommenden Jahr wieder nach Norwegen reisen.
Dort (Lyngen- und Ullsfjord) ist wie immer Hochsee- Fischen angesagt.
Jedesmal wenn wir dort sind vermisse ich jedoch die heißgeliebte Fliegenfischerei und habe deshalb beschlossen, nächstens eine Flyfi- Ausrüstung mitzunehmen.
Folgende Bedingungen finde ich dort vor: eine Brücke (100m lang) überquert in Quartiernähe den "eingeschnürten" Ullsfjord. Darunter quetschen sich die Gezeiten aller sechs Stunden auf- bzw. ablaufend durch die Enge. An dieser Stelle habe ich (bei Tidenwechsel) schon mit leichten Pilkern in ca. 6 m Tiefe schöne Dorsche/ Köhler/ Schellfische gefangen.
Das muß doch auch mit der Fliege klappen!
Nun meine Frage: Was für Gerätschaften sollte ich nehmen. Ich dachte an eine 8er Rute. Ratet ihr mir zu Schußköpfen (weil immer windig)? Oder sollte ich eine normale Floating/Sinktip nehmen?
Rolle habe ich schon, Rute such ich noch eine passende Gebrauchte.
Bin echt gespannt auf eure Meinung.
Bis dann, Micha.
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todde
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Beitrag von todde »

Moin!

Welcome on board, erstmal!
Bemühe mal die Suche nach Pollack und Norwegen - dann findest du sicherlich einige nützliche Anregungen.

gruß
todde
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Berthold
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Beitrag von Berthold »

Hallo Micha,
wenn Du in einer starken Gezeitenströmung vom Ufer in 6m Tiefe angeln willst, halte ich eine 300er Sinktip, die zu Deiner 8er Rute ja gut passen würde für etwas unterdimensioniert.
Selbst eine 650er Sinktip mit einer Sinkrate von ca. 25cm/sek. braucht ungefähr 25 Sekunden um auf die gewünschte Tiefe zu kommen. Das wäre, je nach Strömung und vermutetem Fischstandort möglicherweise noch tolerabel.
Eine 650er lässt sich mit einer 10er Rute ganz passabel werfen. Oder Du nimmst eine 9er Vollsinkschnur, die sich allerdings nicht mehr so angenehm werfen lässt.
Irgendetwas in dieser Kategorie sollte es aber wahrscheinlich schon sein, um kontrolliert in der von Dir beschriebenen Situation fischen zu können.

Viele Grüsse
Berthold
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Hallo Micha ,
wie Berthold schreibt ,keine einfache Nummer ,sicherlich keine sensible Fischerei , 600 grains plus evtl. in Kombi mit Leadcore und kurzen Vorfächern , und entsprechender Präsentation wäre zu probieren ,
beste Grüsse,
Rolf
-----------------------------------------------------
...a fisherman`s dream , is a trout in the stream ...
Spreewater
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Beitrag von Spreewater »

Hallo und schönen Advent erstmal. Sorry, habe mich Euch ja noch gar nicht vorgestellt wie es sich eigentlich gehört. Hole ich bald nach.
Also, unter einer 10er Rute brauche ich scheinbar gar nicht anfangen.
Das ist das kleine Problem, was für eine Leinenzusammenstellung geeignet wäre, das größere. Ich fische normal nur mit 5er Tackle im Bach.
In Norwegen (an beschriebener Stelle) ist es unmöglich, während des vollen Gezeitenstroms einen Köder in Grundnähe zu bringen.
Aber zwischen den Gezeiten ist es für 30 Minuten recht "zahm" dort. Da will ich Fischen.
Also als erstes Backing (100m) auf die Rolle, dann eine schwimmende Runningline und anschließend einen sinkenden Schußkopf? Würde ich als Anfänger so machen. Ihr habt da sicher mehr Erfahrung.
@Rolf: Hätte ich mir gleich von Dir auf die Rolle machen lassen sollen! Na ja, ist ja noch Zeit.
Bis dann, Micha
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todde
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Beitrag von todde »

Moin Micha!

Eine 10er Rute ist vom Ufer aus vollkommen übertrieben. In den vergangenen Jahren konnte ich mit meiner 8er Rute und stinknormalem sinkenden Schusskopf an schwimmender Runningline so manch ordentlichen Pollack bis 75 cm verhaften und sicher landen. Nebenbei bissen Köhler der 45 bis 50 cm Klasse und flotte Makrelen. Du musst nicht zum Grund herunter - die Pollacks stehen im Kelb direkt an den Felswänden und Köhler und Makrelen rauben im Mittelwasser und nahe der Oberfläche. Einfach gegen die Strömung werfen, beim Herumtreiben absinken lassen und mit kurzen Rollwürfen Schnur nachfüttern. Dann zur richtigen Zeit flott einstrippen. Denk an einen Fingerschutz, sonst kannst du nach dem ersten vernünftigen Pollack wieder einpacken.
Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Berthold und Rolf gemacht haben, aber vom Ufer aus ist diese Zusammenstellung ideal. Vom treibenden Boot so richtig tief runter auf die größeren Kameraden wäre ein stärkeres Gerät möglicherweise angebrachter.

gruß
todde
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Berthold
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Beitrag von Berthold »

@ Todde
Du hast absolut recht. So wird gefischt. Ich wollte nur die spezielle Fragestellung: 6m Tiefe in starker Gezeitenströmung zu befischen beantworten.
Und dafür ist denke ich, egal ob vom Ufer oder vom Boot, schwereres Gerät erforderlich.

Viele Grüsse
Berthold
Spreewater
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Beitrag von Spreewater »

Hallo, danke euch allen. Ich habe noch ein bisschen im Forum geblättert und noch Interessantes zum Thema gefunden.
Todde, genau so werde ich das machen! Wenn alles klappt, gibt's nach meinem Norwegen- Trip lecker Fotos hier an der Stelle.

Viele Grüße, macht weiter so und
"Petri Heil- straffes Seil" :lol:
Micha
Michl
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Beitrag von Michl »

Hallo,
Todde bringt es auf den Punkt, 10er ist völlig übertrieben.
Mit der 8er und schnellsinkendem
Schusskopf geht das auch im Straumen.
Schräg raus, nachfüttern, und dann strippen.
Pollack, Köhler und Dorsch kannst Du so fangen.
Im Straumen stehen selbst die Dorsche oft im Mittelwasser oder höher, ausserdem steigen sie regelrecht nach einem Köder auf.
Habe so schon Fische bis 15 Pfund gefangen, speziell Köhler machen dann richtig Alarm in der Strömung.
Daher sind Runningline und Backing wichtig, ein Butt an der Rute macht auch Sinn sonst schmerzt schnell das Handgelenk.
Wenn die Flut auf den Abend aufläuft und die Sonne tief steht sind Dorsche fast sicher.
Vom Boot geht das auch, zumindest an den Kanten.
Manchmal sind Köhler bis an die Oberfläche unterwegs und bei Ententeich hab ich schon die Rückenflossen der Köhler aus dem Wasser ragen sehen.
Kein Witz, wir haben auch gefangen. :shock:
Und zwar bei über 100 m Wassertiefe.
Ob man mit einer 600er vom Boot aus 30 oder 40 m runter muss nur um einen Fisch an der Fliegenrute zu haken soll jeder selber entscheiden.
Mein Ding ist das nicht, ablassen kann ich einen Pilker leichter.
Also einfach mal probieren, Versuch macht kluch.

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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