Fledermaus-Tod durch Flifiabfall

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Hollodrio
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Fledermaus-Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Hollodrio »

Hallo, letztens beim Fischen sah cih mal was ganz anderes was so Angelabfall anrichten kann. Ich sah etwas was vom Baum hing, beim genaueren betrachten stelle es sich als Fledermaus heraus, die wahrscheinlich elendig an einer am Baum abgerissenen Fliege oder Nymphe hing,die sie am Abend auf derJagd in der Luft geortet hat. Die Fliege hin so blöd, bzw. war so abgerissen, das s ca. einen Meter herunterhing. Ich schautedann natürlic genauer undkonnteeinige Meter witr noch eine tote finden, die auf die selbe art zu Grunde ging. Habs sowas vorher nochnie gesehn.
Gruß Oliver
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Neubrandenburger
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Neubrandenburger »

Nicht jeden Pilz den du im Wald findest solltest du auch essen!
Liebe Grüße,
Ben
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Heinz
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Heinz »

Hallo,

natürlich sollten wir Angler nicht Zivlisationsmüll - gleichweder Art - in der Natur verbleiben lassen und auch abgerissene Fliegen etc. entfernen - soweit möglich. In diesem Zusammenhang möchte ich aber noch auf etwas hinweisen. Fledermäuse sind schützenswerte Tiere und auch gesetzlich geschützt, aber es gibt Populationen, die eine spezielle Art von Tollwut beherbergen, die auch auf Menschen übertragbar ist und nach Ausbruch tödlich verläuft. Speziell in den Niederlanden und in Deutschland wurde diese Tollwutart bereits nachgewiesen, aber auch in anderen Ländern. In Österreich lt. AGES noch nicht - aber dies bedeutet auch keine 100 %ige Sicherheit. Deswegen sollte man besser Fledermäuse nicht anrühren. Bei Verdacht auf Infektionsmöglichkeit sollte man sich sofort impfen lassen, die Impfung ist nicht anders oder schmerzhafter(im Gegensatz zu früher), als eine andere Impfung. Hier die Informationsseite der AGES dazu:

http://www.ages.at/uploads/media/AGES_T ... er_Web.pdf


Grüsse
Heinz
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salmosalar
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von salmosalar »

Kein Einzelfall.
Rettet den Kormoran, praktitziert C&R....
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greypanther
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von greypanther »

Hi @all,

ich finde es auch schlimm, wenn Fledermäuse durch Flifi-Hinterlassenschaften zu Tode kommen, und das sollte unter allen Umständen vermieden werden. Dennoch, ich behaupte jetzt mal, das sind alles nur wenige Einzelfälle und schaden den Populationen nicht wirklich (abgesehen von dem zu vermeidenden grausamen Schicksal einzelner Tiere). Ein Schädigungspotenzial ganz anderer Größenordnung stellt die fortschreitende Zertörung von Lebensraum für die Flattermänner dar.
Zuletzt geändert von greypanther am 14.08.2012, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Klaus


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Frank.
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Frank. »

Heinz hat geschrieben:Deswegen sollte man besser Fledermäuse nicht anrühren
Lieber Heinz,

vielen Dank für die Warnung! Freilich ist die Chance, sich bei einer Fledermaus mit Tollwut zu infizieren, denkbar gering. In ganz Europa sind bislang ganze vier Fälle dokumentiert worden! Vielleicht sollte man deshalb eher darauf hinweisen, dass eine eventuell notwendige Rettungsaktion mit Vorsicht durchgeführt werden sollte, dass man sich die Hand mit einem Tuch umwickeln, notfalls einen Socken als Handschuh verwenden (jetzt aber bitte keine blöden Witze über die davon ausgehende olfaktorische Vergiftungsgefahr für die Tiere! Wirkt ja vielleicht wohltuend narkotisch ...) und möglicherweise auch einen Tierarzt konsultieren kann. Wenn man tatsächlich gebissen werden solle, dann sofort ab zum Arzt - das ist richtig.

Ich persönlich würde in jedem Fall versuchen, das Tier zu retten.

Dein Frank
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Siegfried. »

Hallo Klaus und Frank,
danke für die statements, schließe mich an und trage mal dazu bei, dass ich es viel interessanter fand in den letzten beiden Wochen beim Fischen mehrmals am hellichten Tage in knaller Sonne vor blauem Himmel Fledermäuse gesehen zu haben und dass ein Kollege beim Stammtisch das auch berichtete. Hatte die Tiere bisher noch nie in dieser Beobachtungsschärfe im Flug zu Gesicht bekommen. Ich vermute mal, dass die Tiere (Mütter und Nachwuchs) nun die Wochenstuben verlassen haben und wegen der kühl/feuchten Witterung und des bohrenden Hungers am Tage unterwegs waren.

Glück Auf und light lines

Siegfried
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Frank. »

Siegfried. hat geschrieben:Hatte die Tiere bisher noch nie in dieser Beobachtungsschärfe im Flug zu Gesicht bekommen.
Lieber Siegfried,

bei uns sind besonders im Spätsommer und Herbst tagsüber recht oft Fledermäuse unterwegs - soweit sich das in der Schnelle des Vorbeiflugs beurteilen lässt, handelt es sich dabei um Exemplare des Großen Abendseglers, für die das ein recht normales Verhalten ist. Wie du am Link siehst: typische Gäste in Bochum.

Dein Frank
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Siegfried. »

Hallo Frank,
danke für den link. Den Großen Abendsegler kenne ich zu anderen Gelegenheiten recht gut, auch bei Helligkeit fliegend aber doch schon meistens im Übergang zur frühen Dämmerung. Meine Gewässer liegen zudem nicht in Bochum (da geht trotz allem Lokalpatriotismus salmonidenmäßig nur im Randbereich etwas), sondern schon im Sauerland und es handelte sich definitiv nicht um eine so große Art und zudem mit dem "falschen" Verhalten beim Jagen. Für mich war das jedenfalls bisher in der Form neu, wenn das bei euch üblich ist, umso interessanter. Siehe dein Motto!

Light lines

Siegfried
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März Braune
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von März Braune »

Kleine Zwischenfrage: Wenn in der Dämmerung Fledermäuse hinter eurer Fliege herjagen, stellt ihr das Fischen ein? Oder geht es unbeirrt weiter?
Gruß Klaus

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Frank.
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Frank. »

Lieber Klaus,

persönlich habe ich es bislang in all den vielen Jahren, die ich mit der Fliege fische, auch noch nicht ein einziges Mal gesehen, dass Fledermäuse Jagd auf meine Fliege gemacht hätten.

Ich vermute, dass diejenigen Nachtjäger, die sich gelegentlich verfangen, durch Zufall gehakt werden, wenn sie im Flug von der Schnur erwischt werden. Ohne ganz genau über das Ortungsssystem der Fledermäuse orientiert zu sein, kann ich mir zumindest vorstellen, dass "unsere" Fliegen viel zu schnell unterwegs sind, um ins Beuteschema zu passen - das kann aber auch vollkommen falsch gedacht sein; ich weiß es schlicht nicht. Jedenfalls habe ich schon mehrfach gehört, dass gefangene Fledermäuse von der Fliege in den Flügeln oder am Körper gehakt waren.

Eines aber ist klar: Wenn ich sehen würde, dass die Tiere meine Sedge zu erwischen suchen, würde ich sofort aufhören zu fischen.

Dein Frank
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von März Braune »

Danke Frank,

mir ist es schon häufiger vorgekommen, dass Fledermäuse hinter meiner Fliege her waren. Ob sie Erfolg gehabt hätten weiß ich nicht, da ich das Fischen in solchen Momenten immer einstellte.
Gruß Klaus

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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von AlexX!! »

hiho

ich bin ja im sommer viel, zeitweise fast ausschliesslich spät abends unterwegs,
da kommt es regelmäßig vor das Flugsäugetier hinter der Fliege herjagt. Bei uns
gibt es die auch in Massen. In Nachbars Dach fliegen im Frühsommer unzälige ein,
wir haben mal bei 50 aufgehört zu zählen.
Wenn sie mir beim Fischen um die Ohren zwitschern, hab ich solange einfach auf Rollwurf
umgestellt, auch wenn ich ebenfalls den Eindruck hab, das unsere Köder zu schnell für
die Tierlein sind.

Grüße
Alex
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Frank. »

März Braune hat geschrieben:mir ist es schon häufiger vorgekommen, dass Fledermäuse hinter meiner Fliege her waren. Ob sie Erfolg gehabt hätten weiß ich nicht.
Hmm, das führt mich zu einem faszinierenden Rätsel, und ich wäre wirklich froh, wenn jemand helfen könnte: Das Echo-Orungssystem der Fledermäuse liefert ihnen ja die genauen "Flugdaten" der Beute; die reflektierten Signale pflanzen sich naturgemäß per Schallgeschwindigkeit fort und übermitteln Größe des Objekts, seine Geschwindigkeit und die Entfernung Jäger/Beute.
Soweit ich weiß, schaffen Kleininsekten nur sehr wenig Tempo; ihr Limit ist physikalisch recht begrenzt. So bei 30 km/h (Highspeed der Biene) ist wohl Schluss; eine Libelle - Formel I unter den Insekten - schafft 90 km/h. Unsere Kunstfliegen sind m.E. deutlich schneller unterwegs; wenn ich mich recht erinnere, kommt man bei einem Wurf mit Doppelzug so auf 160 Sachen, aber auch ein durchschnittlicher Überkopfwurf sollte doch schneller als eine Libelle sein, oder? Aber das weiß ich einfach nicht genauer!
Wir haben doch ein paar mathematisch und physikalisch beschlagene Mitglieder hier im Forum. Vielleicht hat jemand Interesse daran, das zu kalkulieren? Ab welcher Geschwindigkeit einer "Beute" wird es für die Fledermaus möglicherweise schwierig, ihre Anflugdaten zu berechnen? Oder liegt die Differenz zwischen dem Tempo einer echten und einer künstlichen Eintagsfliege für die Fledermaus im irrelevanten Bereich? Und: Ja, klar - landen tut die Fliege wohl eher im Bienentempo und darunter.

Das könnte alles auch Konsequenzen für die "verträglichste" Wurftechnik bei FleMa-Attacken haben ("Wenn Fledermäuse fliegen, fische ich nur mit Doppelzug!")

Ja ja ... So doofe Fragen kann wahrscheinlich nur ein Geisteswissenschaftler stellen ...

Euer Frank
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Re: Fledermaus Tod durch Flifiabfall

Beitrag von Frank. »

Manchmal hilft Nachdenken ... Da Fledermausortung und Radarfallen sozusagen auf ähnlicher Technologie funktionieren und den Dopplereffekt nutzen, scheinen Geschwindigkeiten jedenfalls bis ca. 250 km/h keine Probleme zu machen - falls eine Fledermaus ähnlich schnell wie eine Kamera reagieren sollte, jedenfalls.
Oder liege ich damit falsch?

Euer Frank
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