Storsjö/Ljungdalen

[fliegenhampler]

Hallo Fliegenfischergemeinde,

Wer hat Tips bzw. Erfahrungen mit der diesjährigen Fischerei im Ljungan etc im Härjedalen?

Meine Frau und ich sind jetzt schon seit fast einer Woche hier in Storsjö, und der Verzweiflung sehr nahe.
Wir haben hier inStorsjö und Ljungdalen den Ljungan/Sölvbacka Strömmen und den Skärkan ausgiebig befischt, jedoch sind die Resultate erschreckend.
Wasserstände und Insektenaufkommen sind eigentlich gut, jedoch bekommt man ausser Babyäschen-Forellen nichts an den Haken.
Das hiesige Fishing Camp schiebt alles auf die sehr wechselnden Wasserstände im Juli auf Grund des Wetters, was mich jedoch nicht so richtig überzeugt.

Wir waren gestern weiter östlich am Ljungan bei Asarna, Aran und am Fuan, die wir im Juni schon befischten, und dort lief es zwar auch nicht optimal, jedoch um Welten besser als bei Ljungdalen.

Vielleicht hat ein erfahrener Schwedenfischer eine Erklärung für mich.
Meine Vermutung ist, dass es hier doch ziemlich überfischt ist. Was dafür spricht, ist dass der untere Skärkan und der Hennan zum Fischen gesperrt sind um die Bestände zu schonen laut hiesigem Fishingcamp.

Wie sah und sieht es diesen Sommer in anderen Teilen Härjedalens aus?

Vielen Dank für eure Hilfe und Antworten im vorraus,

ein enttäuschter
Marko

[Michael.]

Hallo Marko,

die Haupt(fließ)gewässer der Region könnten jetzt gegen Ende der Saison tatsächlich reichlich gebeutelt worden sein. Wir waren 1 x Mitte Juni dort - die Fischerei war erste Sahne und einmal Ende August: tote Hose! Damals sind wir auch auf ein Lager tschechischer Urlauber gestoßen (so an die 20 Leute), die jeden Abend ein Fischgrillfest veranstalteten...

Ich würde ausweichen am einen der vielen kleinen Seen ums Camp herum und es auf Äschen (!) und Saiblinge versuchen. Hast Du ein Belly Boat mit dabei?

Gruß
Michael

[fliegenhampler]

Hallo Michael,

vielen Dank für deine Antwort.

Ein Bellyboot haben wir nicht dabei, da wir uns nur der Fischerei in fliessendem Gewässer widmen wollten.
Wir haben am Storssjön ein kleines Motorboot, jedoch gestaltet sich die Fischerei im See genauso schwierig, egal ob mit Fliege,Wobbler oder Wurm.
Unsere enttäuschende Ausbeute im See beträgt für 2 Wochen 2 Quappen,5 Forellen und ein paar kleinere Äschen.
Viele Schweden die wir treffen, beglagen sich dieses Jahr auch darüber, dass die Natur den Sommer ausgelassen hat und vom kurzen Frühling direkt zum Herbst übergangen ist, dies ist vielleicht auch ein Grund für die schwierige Fischerei.

Gestern war der erste vernünftige Tag, an dem ein ordentliches Steigen zu vernehmen war, und wir auch dementsprechend viele schöne Äschen fingen.

Was jedoch komisch ist, ist dass die Fische sehr konzentriert stehen, d.h. an einer Stelle fängst du 5 Fische und dann kommt auf einen Kilometer nicht ein Zupfer.
Manche Flussabschnitte scheinen vollkommen leer zu sein.

Gruß
Marko

[Ralf]

Hallo Marko,
das ist natürlich sehr frustrierend, in einer solch schönen Gegend zu sein und kaum etwas geht. Bitte versteh das jetzt nicht als Besserwisserei, aber ich muss zugeben, dass Du für diese Jahreszeit, den August ehrlich gesagt nicht in der Top-Gegend bist. Je weiter das Jahr fortschreitet, umso weiter sollte man in Schweden nach Norden fahren. Nach über 20 Jahren Erfahrung in Schweden hab ich feststellen müssen, dass es gewisse Richtlinien gibt, an die die man sich bezüglich Region zum Fischen halten sollte, will man seine Chancen erhöhen.
Mit fortschreitender Jahreszeit verschiebt sich der Schlupf von Süd nach Nord, Juni bis Mitte Juli Härjedalen, Ende Juni bis Ende Juli rund um Östersund, Mitte Juli bis Saisonende Lappland und ab Ende Juli Nordschweden und Finnmark, das wäre mein grundsätzlicher Rat. Mit zwei Wochen früher oder später kann man eigentlich mit brauchbarer bis sehr guter Fischerei in diesen Regionen rechnen. Grund ist meist die nach Norden fortschreitende Schneeschmelze, damit der sinkende Wasserstand, steigende Wassertemperaturen und einsetzender Schlupf. Im August hat man in den südlichen und mittleren Regionen oft das Problem, dass das Wasser schon länger recht warm ist, insbesondere die Fische aber schon wochenlang gefressen haben und fett und satt sind. Sie fressen dann sehr viel weniger und wenn nur in kurzen Phasen. Das hab ich in etlichen mehrwöchigen Lapplandaufenthalten selbst schon öfter erlebt.
Dieses Jahr waren wir z.B. schon Anfang Juni aus beruflichen Gründen im Härjedalen, eigentlich etwas zu früh, wie sich dann auch bestätigte. Die ersten 5 Tage ging fast nichts, dann setzte der Schlupf ein und eine sehr gute Fischerei setzte ein. Wann man nach Schweden fährt hängt auf jeden Fall auch sehr von der Flussgröße und seinem Einzugsgebiet ab. Kleine Flüsse fischen oft früher, hören aber auch früher auf. Große Lapplandflüsse könne oft lange hohe kaltes Wasser durch die Schneeschmelze haben, fischen dadurch aber auch länger.

Um das Ganze gut einschätzen zu können braucht es einiges an Erfahrung oder eben gute Tipps. Unser zweiter Trip nach Lappland dieses Jahr war wieder ein Erfolg, weil wir wochenlang das Wetter und die Wasserstände da oben im Auge hatten und nicht zuletzt durch jahrelange Erfahrung, wodurch wir wussten, wo wir bei welchem Wasserstand an unserem Fluss fischen mussten. Entscheidend aber war: wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort.
Was im August helfen kann, ist es nachts auf die sich auf der Laichwanderung befindenden Forellen zu versuchen, aber auch das ist nicht einfach. Flexibel sein, z. b. mit Zelt, hilft auch, dann muss man zwar durchaus einige hundert Kilometer nach Norden drauflegen, doch das kann den Urlaub retten. Bei gemieteter Hütte oder mit Familienanschluss ist das natürlich nicht so ohne weiteres möglich.

Ich hoffe auf jeden Fall für euch, dass es noch was wird mit einigen schönen Fischen.

Beste Grüße
Ralf

[OLDBOY]

hi,
ich komme gerade aus idre/ särna wieder und wir hatten die gleichen luxusprobleme relativ hohes wasser, kleine jedoch zahlreiche fische.

wir hatten nichts desto trotz eine knaller zeit!!! so ist das leben;)


Besten Gruß
Thomas

[OLDBOY]

übrigens kann ich bestätigen, dass vor allem die forellen regelrecht fett und dickbäuchig waren....


Besten Gruß
Thomas

[fliegenhampler]

Hallo,

Kleines Update:

Die letzten 3 Tage haben einen guten Fischereitag ergeben, an dem meine Frau sowohl am See mit Grundrute eine schöne Forelle und 2 Renken fangen, und auch am Fluss mit der Fliege einige gute Äschen überlisten konnte.
Somit hat die Quengelei aus dieser Richtung etwas nachgelassen

Am darauffolgenden Tag war es wieder sehr ruhig, (vielleicht lag es auch am Wetterumschwung, da es plötzlich sehr kalt mit Nachtfrost wurde).

Gestern waren wir mal in der Gegend um Östersund, und haben uns den Damman,Harkan und Langan mal angeschaut.
Da die Fischer die wir trafen,sich alle einhellig beklagten, daß nichts gehen würde, haben wir auf ein Fischen dort verzichtet, und lediglich ein Sightseeing der Gegend und der Flüsse gemacht.

Wir werden nächstes Jahr wohl, wie auch in der Vergangenheit, im Juni um Mittsommer wieder nach Härjedalen fahren, und im August mal für eine Woche nach Kiruna fliegen, obwohl mich die vielen Mücken bis jetzt immer abgeschreckt haben.

Haben jetzt noch 2 Tage hier vor Ort die ich nun rund um die Uhr zum Fischen verwenden werde.

Gruß
Marko