An die Karpfen Pros

[buselito88]

Hallo zusammen

Einmal mehr beisse ich mir am schönen Bodensee die Zähne aus...
Da ich bei den aktuellen Temperaturen die Forellen nicht zusätzlich belästigen möchte, war mal wieder
ein Fischzug auf Karpfen angesagt.
Leider bin ich auch heute wieder Karpfenschneider geblieben. Lediglich ein grosser Döbel hat sich gnädig gezeigt.
Das Problem: Das Wasser ist glasklar und die Karpfen extrems spooky. In den Youtube Videos sind die nie so
heikel
Fische vom Kajak meist stehend, aber sobald ich näher als ca. 15m komme (auch wenn ich von hinten heran komme) registrieren mich
die Fische und ziehen ins Schilf. Wenn ich sitzend fische ist es ein wenig
besser, aber wie soll ich da die Bisse erkennen? Habe ich die Fische nicht schon bei der Annäherung gespooked, dann ist meist nach dem auftreffen der Fliege
schluss. Es ist zum verzweifeln....
Zum Tackle: Fische eine Loop Opti Stillwater in 6
Bis heute habe ich noch mit ner Airflo 40+ gefischt. Habe mir aber gerade eben ne Guideline Highwater geordert.
Da die 40+ nen sehr agressives Taper hat und bei der Präsentation nicht besonders sanft ist.
Da sollte die Highwater Abhilfe verschaffen.
Fische ein gezogenes Vorfach in 9ft und dazu noch n Tippet von ca. 1m mit 0.20mm (Länge sollte also auch nicht das Problem sein).
Was kann ich noch anders machen, dass es endlich mal klappt mit den Karpfen?
Muss vllt. noch erwähnen, dass ich selten gründelnde Karpfen antreffe. Wenn sie cruisen, probier ich es schon gar nicht...
Sehe nur eine Möglichkeit wenn sie gründeln. Aber auch das will nicht funzen.

Ich danke euch bereits im Voraus für eure Tipps.

Liebe Grüsse
Pascal

[Norman506]

... eine Handvoll Partikel füttern und eine Brotfliege[FACE WITH STUCK-OUT TONGUE AND WINKING EYE][SEE-NO-EVIL MONKEY][HEAR-NO-EVIL MONKEY][SPEAK-NO-EVIL MONKEY] dann kann man Karpfen trocken fangen


Tl

Norman

Gesendet von meinem SM-G950F mit Tapatalk

[Friedemann]

Hallo Pascal,
vorab, ein Karpfen Pro bin ich nicht.
Aber wenn Karpfen an der Oberfläche " cruisen " kann man sie anwerfen.
Das Schnurtaper ist egal da ich die Karpfen nicht direkt anwerfe sondern
die unbeschwerte, recht große Nymphe ein paar Meter vor den Karpfen,
natürlich in deren Schwimmrichtung, werfe.
Wenn du etwas weiter wirfst hast du die Chance die Nymphe besser
in die Schwimmrichtung zu ziehen.
10 - 20 cm hinter der Nymphe kommt eine große Trockenfliege ans Vorfach.
Sie dient als " Schwimmer " und hält die Nymphe in " Maulhöhe " der Karpfen.
Du könntest auch einen Bissanzeiger nehmen aber ich meine dass eine
große Fliege ( z.B. Stimulator ) unauffälliger ist.

Gruß aus Hessen
Friedemann

[buselito88]

Vielen Dank bereits für eure Antworten.
@Normen: Habe vergessen zu schreiben, dass das genau nicht möglich ist . Fische am Untersee und da herrscht teils ne ordentliche Strömung.
So auch an dem Spot wo die Fische aktuell stehen. 100 Meter weiter oben hätten sie einen ruhigen Bereich, in welchem sie auch jedes Jahr laichen,
aber in diesem Bereich ist nix mehr los, leider....

@Friedemann Das wird vermutlich auch schwierig umzusetzten, weil die Fische in ca. 50-70cm tiefen Wasser stehen. Aber muss mal n paar Muster binden,
die nicht so arg schwer sind und diese mal bissl weiter vor ihnen präsentieren.

Evnt. hat ja noch jemand anderes einen guten Input.
Ich bleibe auf jedenfall am Ball.

Tight lines
Pascal

[Flots]

Hallo Pascal
ich beschäftige mich schon seit mehr als 10 Jahren mit dem Fang von Karpfen und habe auch einige Zeit gebraucht bis ich's drauf hatte. Hier ein paar Grundllage die ich als wichtig erachte.
Die Fische die ich fangs sind sehr groß 8- 15 kg und daher auch sehr vorsichtig.
Als Ruten verwende ich Sage TCX und ONE in 9.6 und 10 ft in Klasse 6 , da ich mit sehr langen Vorfächern fische auch wenn ich im seichten Wasser fische.
Gründelnde Fischen sind leicht zu fangen und zu finden ,da kleine Blasen aufsteigen. Fliege langsam absinken lassen , dazu nehme ich Fliegen in gelb und orange oder weniger auffällige Nymphen mit UV-Dubbing Hakengröße 10. Oft hilfts die Fliegen wenn sie am Grund ist langsam über dem Boden zu zupfen, oft schnappen die Karpfen sie dann .
Fische die herumziehen reagieren nur wenn sie etwas interessiert, dann sollte die Fliege einfach langsam absinken, oft bin ich erstaunt wenn ich sehe wie ein Karfpen abdreht und die Fliege einsaugt.Für diesen Zweck habe ich mir die gleichen Fliegen mit verschiedenen Gewichten gebunden,da das richtige Absinktempo ausschlaggebend ist.
Karpfen an der Oberfläche gibts bei mir im großen See nicht.
Anfüttern tun man als Fliegenfischer nicht. Die restlichen Karpfenfischer am See die ordentlich was in den See kippen sind oft verärgert wenn sie sehe wie schnell und einfach ich große Karfen fange.
Neben den Karpfen fange ich oft großße Brachsen und auch mal einen Zander oder auch Waller den die bunten Fliegen interessieren.
Gerne bin ich dir auch bei den richtigen Fliegen behilflich. LG Theo

[dreampike]

Hallo Theo,

fängst Du die Karpfen vom Boot oder vom Ufer aus? Mir erging es mit dem Belly Boat ähnlich wie Pascal, wenn ich nahe genug bin um sie zu sehen oder anzuwerfen, dann flüchten sie. Vom Ufer aus funktioniert das besser, da kann ich mich anschleichen oder hinter Bäumen oder Büschen in Deckung gehen.
Wolfgang aus Ismaning

[Flots]

Hallo Wolfgang
ich kann zum Teil in den See waten ,ist zwar schwieriger mit den langen Vorfächern zu werfen. Die Fische kommen oft aber sehr nahe an mich ran , schaut aus als ob sie neugierig sind, und lassen sich oft auch auf kurze Entfernung fangen. Mit dem Belly vertreibe ich sie. Sonst haben sie auch von der Schur keine Scheu , Bissanzeiger verwende ich nicht weil das alles im Drill stört .LG Theo

[Flots]

Hallo Zusammen
das wichtigste an der Karpfenfischerei mit der Fliege ist aus meiner Sicht zeitig in der Früh zu fischen. Ich fange die meisten Fische zwischen 0500 und 0800 Uhr , ganz selten tagsüber. LG Theo

[buselito88]

@Flots
Servus Theo
Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung. Die scheint mit den Erfahrung von Friedemann ziemlich einher zu gehen.
Werde dann wohl weiter die langen Vorfächer fischen und halt sehr leichte Muster verwenden. Wie gesagt, habe ich mich vor allem von Youtube inspirieren lassen
und da fischen die meisten FF ziemliche Geschosse
Wenn Du mir gerade so anbietest genaueres zu den Fliegen zu erfahren, bin ich natürlich nicht abgeneigt .

TL
Pascal

[chrmuck]

Hallo Pascal, hallo Zusammen,

... mir ergeht es ähnlich wie Dir! Mein erster Karpfen war zwar kein Zufallsfang, da ich die Gruppe gründelnder Karpfen direkt angeworfen hatte, aber dass er meine Fliege (eine kleine, rote, unbeschwerte Nymphe) genommen hat, betrachte ich im Nachhinein als Zufall oder gnädigen Umstand.

Seitdem versuche ich mein Glück auf Karpfen immer wieder mal, und auch wenn zwischendurch mal ein Fisch hängen bleibt - außer kurzem Kontakt war ich erfolglos! Ich befische dabei einen Warmwasserbereich meines Vereinsgewässers, die Strömung dort ist ganz ordentlich, die Fische fressen und gründeln aber in den eher ruhigen Flachwasserbereichen, ca. 30 bis 80 cm tief. Bevorzugt gehe ich abends fischen, bei bedecktem Himmel und Dämmerung trauen sich die Karpfen gründelnd bis in die flachen Uferbereiche, man sieht Rücken und Flossen aus dem Wasser herausragen! Sie zeigen sich sehr empfindlich gegenüber Störungen am Ufer (Tritte, Shilouette, Schatten auf dem Wasser, schnelle Bewegungen) und hauen ab - sehr eindrucksvolle Bugwellen in alle Richtungen! Solange man sich vorsichtig nähert und geduckt am Ufer bewegt, werden sie nicht vergrämt. Seltsamerweise stört die Fliegenschnur oder das Vorfach sie überhaupt nicht, nach meinem Eindruck auch nicht die ins Wasser fallende Fliege... sie gründeln einfach weiter. Aber ich weiss nicht, was sie da fressen - meine Nymphe oder Nassfliege, egal ob unbeschwert oder leicht absinkend, ist es jedenfalls nicht! Ich hatte auch schon die Idee mit dem Brot, finde es aber auch etwas unsprortlich für´s Fliegenfischen. Oberflächenköder habe ich aber noch nicht probiert. Das werde ich mit der oben beschriebenen Methode (schwimmende Fliege und dahinter ´ne Nymphe) mal probieren. Sind immerhin zwei Fliegen, also zwei Chancen!

Hier noch ein paar Fragen an alle Mitleser; wie sieht es mit solchen Haarmontagen aus, also Fliege oder Nymphe an feinstem Vorfach und erst dahinter der eigentliche Haken, den der Fisch dann bestenfalls miteinsaugt? Hat das schon mal jemand probiert? Und welche Fliegen sind nach Eurer Meinung erfolgreich? Eher unbeschwert oder mit Gewicht? Bei unserem Gewässer könnte es passieren, dass eine gewichtete Fliege evtl. im Schlamm eintaucht und dann nicht gefunden wird...

Egal, ich werde es weiterhin versuchen, vielleicht mal wieder heute Abend. Wenn´s klappte, werde ich berichten!

Viele Erflog allen Anderen und herzlichen Gruß

Christian

[Flots]

]Hallo ich hab euch hier mal ein paar meiner Fliegen eingestellt.
[attachment=2]IMG_2775.JPG[/attachment

[webwood]

wie sieht es mit solchen Haarmontagen aus, also Fliege oder Nymphe an feinstem Vorfach und erst dahinter der eigentliche Haken,

Servus,

ich glaube nicht, dass das funktioniert. Deine Fliege/Nymphe schmeckt ja nach nichts. Warum sollte der Karpfen wohl noch einsaugen um dann am eigentlichen Haken zu hängen?

Es mag vieleicht für die Karpfenpirsch hilfreich sein. Ich habe folgendes beobachtet: Unser Starnberger Landratsamt ist architektonisch recht stylisch und von Flachwasserflächen umgeben. Da sind sehr kapitale Karpfen drin. Wenn ich nun mit meinem Krankenwagen, also großes weisses Auto langsam einparke passiert gar nichts, kaum öffne ich die Türe und steige aus, entstehen Schlammwolken im Wasser und die kapitalen Burschen suchen blitzartig das Weite. Das ganze an einer Wasserfläche, die wohl niemals beangelt wird. Karpfen schauen zwar ein bischen blöde aus, sind es aber gewiss nicht. Der Drill ist echt der Hammer, aber ich fische nicht mehr auf Karpfen. Kulinarisch gibt es einfach bessere Fische.
Ich bin ja auch Bayer und kein Franke (Duck und weg )

Thomas

[Butenbremer]

aber ich fische nicht mehr auf Karpfen. Kulinarisch gibt es einfach bessere Fische

Dass Du Dich hier als Pfannenfischer outest, damit hätte ich nicht gerechnet

Und wenn schon die Brotfliege als unsportlich erachtet wird, was ist dann erst mit der Maisnymphe???

Spaß beiseite. Ich habe neulich meine Schwiegereltern in der Oberpfalz (auch ganz wichtig: NICHT FRANKEN!) besucht und dort am alten Ludwig-Main-Donau-Kanal mit Sohnemann und seinem Opa auf Karpfen gefischt. Ich hatte nur meine Fliegenruten dabei und habe es mit der Nymphe probiert. Außer ein paar schönen Rotfedern leider erfolglos. Mein Schwiegervater hat aber etwa 1,5 Meter vom Ufer entfernt in ca. 1 m Wassertiefe einen schönen 10Pfünder gefangen, obwohl wir, in Begleitung eines Vierjährigen, nicht gerade leise waren. Ob und wie leicht Karpfen zu vergrämen sind, scheint mir von Gewässer zu Gewässer sehr unterschiedlich zu sein.

TL
Bernd

[FlyandHunt]

Hallo Pascal

Gründelnde Fischen sind leicht zu fangen und zu finden ,da kleine Blasen aufsteigen. Fliege langsam absinken lassen , dazu nehme ich Fliegen in gelb und orange oder weniger auffällige Nymphen mit UV-Dubbing Hakengröße 10. Oft hilfts die Fliegen wenn sie am Grund ist langsam über dem Boden zu zupfen, oft schnappen die Karpfen sie dann . LG Theo

Servus Theo und danke für deine hilfreichen Tipps!

ich war am Montag das erstemal so "richtig" auf Karpfen aus. Ich konnte die Karpfen im seichten Wasser (im Fluss) angehen. Die Karpfen waren nur einige Meter entfernt. Angeworfen und mit deiner Technik hatte ich beim ersten Wurf (!!!) direkt einen 8 Pfünder am Haken. 0,18er Vorfach und 5er Rute brachten den Knaben sicher in den Kescher!

Hat Spaß gemacht und im Sommer die Salmoniden schonen ist auch gut!

Gruß
Ferdinand

[Flots]

Jetzt beissen die richtigen Brummer


LG Theo