Welche Küstenschnur?

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fliegenfeger
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von fliegenfeger »

Moin,

@Werner

über die Dehnung habe ich mir beim Spinnfischen mehr Gedanken gemacht, aber das kann natürlich auch beim Fliegenfischen eine Rolle spielen, wie du schon beschrieben hast. Oft habe ich aber das Problem, dass die Meerforelle nach dem Anschlag auf mich zu geschwommen kommt und auch bei high speed Strippen der Kontakt verloren geht.
Bei der Farbe des Kopfes bevorzuge ich klare Köpfe, deren Vorteile ich zwar nicht im Meer, aber beim Fischen am Forellensee feststellen konnte. Zum deinem Hinweis der Reflexionen die Frage wie machst du das mit dem Vorfach? Mit dem Edding schwarz einfärben?
Runningline ist ein eignes Thema, wobei ich für mich eine sehr gute Lösung gefunden habe.

@Thomas
Thomas E. hat geschrieben:Die DT halbiert, die Spitze auf 1,5m Frontverjüngung gekürzt und von hinten auf um 10,5m geschnitten.
Das ist aber nix mit Reartaper und mehr Gewicht im vorderen Keulenbereich. Wie rum schlaufst du denn ein? :mrgreen:

Gruß

Armin
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Thomas E.
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von Thomas E. »

Moin Armin,

an die Verjüngung kommt das Vorfach.
Ein Reartaper vermisse ich nicht.

Schnüre mit deutlicher Zunahme an Gewicht im vorderen Keulenbereich rollen nach m.M. nicht so sauber aus.

Göran hat dieses simple Profil einst empfohlen, für Überkopfwürfe/Küste bleibe ich dabei.

Beim nächsten Treffen bringe ich die Schnur mal mit. :mrgreen:
Gruß
Thomas Ellerbrock
orkdaling

Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
nun ist es ja auch zu 90% so das die Anglerschaft keine Schnurreserven hat oder halt gar nicht schnippeln will.
Warum auch, gibt doch fuer jede Situation die geeignete Schnur.
Das gilt genau so fuer die Bachfischerei, die Lachsfischerei, das Nymphen oder eben die Fischerei an der See auf die verschiedensten Fischarten.
Das ist ebenfalls so an der deutschen, dænischen , schwedischen , finnischen oder von mir aus auch irischen Kueste.

Mal abgesehen von der Stærke der Running ,die nicht nur eine Bedeutung fuer die Fingerfertigkeit des Fischers hat, die eher etwas mit Kraftuebertragung, Stabilitæt im Flug zu tun hat (besonders bei RL +SK), ist das Profil einer Leine das entscheidende Kriterium.
Bei den RL gibt es geflochtene von 0,76 bis 1,08mm, und bei den Mono-RL von 0,50 bis 0,68mm (beziehe mich auf die runden , nicht Flats)
Fuehrende Hersteller empfehlen die Stærke der RL nach Art und Gewicht des verwendeten Schusskopfes und nicht nach Fischgrøsse.(Dicke RL fuer dicke Fische hahaha)
Die Dehnung kønnen wir getrost vernachlæssigen, bei heutigen 5 oder 6 %, da hat jede Monofile Angelschnur mehr und die haken auch Fische.

Wenn da nicht das Profil wære, warum eigentlich zig verschiedene und das auch noch weltweit?
Ganz einfach, weil die Physik weltweit gilt.
Und darum kann ich zu 90% einen bestimmten Schnurtyp verwenden, ob es Sinn macht steht auf einer anderen Seite.
Bleiben wir mal an der deutschen oder dænischen Ostsee mit fast gleichbleibenden Strukturen - auch da entscheidet der Wind und die Fliegen welches Profil geeignet ist.
Darum sind 90% eine Illusion.
Schon wenn ich gegen oder mit Wind werfe, schon eine sagen wir mal Fliege in Durchschnittsgøsse kann mit oder ohne Kugelaugen gebunden sein ( Frede, Magnus) oder ich will oder muss eine Reke(Garnele) unter der Welle anbieten , um spæter auf Gurgler oder Trockenfliege um zu steigen.

Werfen kann ich auch zu 100% alles was auf dem Markt ist, die Physik entscheidet ueber den Erfolg bzw Sinnhaftigkeit.
Einen SK (meist 8,5 bis 10,m) oder eine WF-Schnur mit solch einer Keule und Aufbau kann ich an der dt. oder dæn. Ostsee mit einer Polar Magnus gegen auflandigen Wind werfen- ohne Problem.
Versuche ich das mit einer WF mit 12m oder gar 14m Kopflænge wird es aber weniger gut gelingen.
Die in DK und S und N (warum die auf deutscher Seite so wenig gefischt werden ist mir ein Rætsel) sehr oft gefischen Kobberbassen, CDC-Reke, Mysis oder halt Gammarus bindet man aber im Gegensatz dazu nicht an eine kurzkeulige Leine.
Anders gesagt, das Profil entscheidet ueber den Transport der Fliege ,ob ich schiessen oder ablege und auch ob ich mit dieser Leine schnell oder langsam einstrippen kann.

Kurz und Knapp - auch bei der Kuestenfischerei ist es nicht ander als bei der Bachforellenfischerei wo trockene, nass oder Nymphen und Streamer an verschiedensten Leinen zum Einsatz kommen. So ist es auch bei der Flussfischerei (Nicht nur Lachs, auch Rapfen usw) und so ist es bei der Verwendung verschiedener Ruten /Wurfstile.

Wenn man von einer Allround oder Standard- leine spricht, was immer die 2.beste Løsung ist, dann bewegen sich die WF Profile um 10-12m, die SK bis 10m.
Diese haben auch keine kurzen oder langen Front taper, da ist so 2m angesagt - halt Durchschnitt.

Uebrigens ist (fuer mich )die angesprochene Arctic Silver dann keine Standardschnur.
Dies Compact hat 3.9m Front und nur 1,1m Rear Taper und deren Floater(Veltet) hat bei einer Gesamtlænge (Keule) von 10,9m ein Front Taper von 4,45, Rear Taper 1,65 und dazwischen ein Belly von 4,8m.
Wenn man sich dagegen die GL Coastal ansieht, 9,8m Kopf(darauf bezieht sich auch die Gewichtsangabe) mit einen 4m Rear Taper fuer mehr Flugstabilitæt under "Kuestenverhæltnissen".
Da wuerde ich, wenn ich mich mich fuer eine entscheiden muesste, die Coastal vorziehen weil alltagstauglicher.

Gruss Hendrik

Fluefiskeren.no
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Lille_mysis01_1.jpg (39.36 KiB) 1819 mal betrachtet
sowas ist nun mal nicht die erste Wahl fuer "Alltags" Leinen wird aber alltæglich gefischt in den Perioden wo sie vorkommt.
derflow
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von derflow »

Bachneunauge hat geschrieben:Liebe Forumsmitglieder;
Nach 6 Jahren und vielen Stunden am Strand hat meine Guideline Coastal am Übergang zur Runningline eine deutliche Bruchstelle. Über kurz oder lang muss Ersatz her. Nun ist das Angebot an Küstenschnüren erheblich angestiegen. Orvis; Hardy, Arctic Silver etc. Von der neuen Coastal hört man teilweise nicht so gute Bewertungen. Ich fische eine Greys XF2 Salt in #7. Welche Schnur könnt ihr empfehlen.
Beste Grüße Dirk
Moin Christian,

ich hoffe Du hast Dich noch nicht von Deiner defekten Coastal getrennt (wenn Du es vor hast gerne melden :D ) . Bin vielleicht etwas spät dran aber hoffentlich nicht zu spät. Je nach dem ob Du Dich mit monofilen Runninglines anfreunden kannst würde ich an Deiner Stelle einen Schusskopf aus der alter Schnur machen und damit losziehen. Du wirst erstaunt sein wie gut/effektiv sich die Kombination an der Küste fischen lässt und wie viele Extrameter die monofile RL bringt (das Original lässt sich zwar gut greifen bremst aber auch beim Abfeuern).
Alternativ die Bruchstelle flicken….

Keine Ahnung ob man das aus meinen ersten Zeilen herauslesen kann aber ich bin kein Freund der aktuellen Küstenschnüre einschlägiger Hersteller. Habe in den letzten Jahren viel ausgetestet und rumprobiert, gekauft wieder verkauft, ausgeliehen, mit Freunden getestet und bisher noch keine bessere Lösung als die oben beschriebene gefunden. inzwischen habe ich 8 oder 9 Köpfe aus besagter Schnur in unterschiedlichen Gewichtungen/Sinkraten :) (mein Ziel an der Küste ist mit zwei maximal drei Leerwürfen die rund 10m Sk aus den Ringen zu bringen, abzufeuern und je nach Wetterlage entspannt zwischen 10 und 20m Runningline hinterherzujagen… klappt auch, meistens).
An aktuellen Vollschnüren, die ich in letzter Zeit geworfen habe stört mich, dass diese in der Keule im vorderen Drittel stärker geworden sind - angeblich damit sie besser gegen Wind ankommen, grössere Fliegen transportieren können usw. . Habe ich ordentlich Seiten- oder Rückenwind (was ich grundsätzlich bevorzuge) ist das für mich kontraproduktiv. Gefühlt „sackt“ die Schnur im Wurf auf den letzten Metern ab (rollt auch nicht so schön ab) - mag ich nicht. Bei direkten Weitenvergleichen auf der Castingwiese haben diese Schnüre auch längst nicht so gut abgeschnitten - ok sicherlich auch ein Stück weit auch Geschmackssache und von persönlichen Vorlieben geprägt.
Gruß

Florian

zwei Hände sind besser als eine :-)
fliegenfeger
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Florian,

ich hoffe es ist o.k. wenn ich mich kurz einmische.
Aus der Coastal einen Schusskopf zu machen ist ein guter Vorschlag, was auch gut funktioniert.(habe ich auch gemacht)
Aber zu der Monorunningline würde mich doch interessieren, welches Material du verwendest. Ich habe mit verschiedenen Monos keine gute Erfahrungen gemacht. Schlechte Griffigkeit besonderes mit kalten und nassen Händen, viel Getüddel was nach relativ kurzer Zeit nur noch für den Mülleimer zu gebrauchen war wiegen die paar Meter (wieviel???) nicht auf. Für 10-20m Runningline nachzuschießen brauche ich keine Mono. :mrgreen:

Gruß

Armin
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Thomas E.
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von Thomas E. »

Eine sehr beliebte Schnur hier im Norden ist/war die, die von unserem Laden in HH konstruiert wird.
Es wird der Kopf der Coastal verwendet, aber mit einer anderen (besseren) normal beschichteten RL übergangslos verbunden.

Armin,
habe auch viele Mono*s ausprobiert und war überwiegend nicht sehr zufrieden.
Länger schon benutze ich wieder eine normale .029 Rl.
Gruß
Thomas Ellerbrock
orkdaling

Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von orkdaling »

Moin Armin,
also an der Kueste fische ich WF und gern mit duenner RL , da hat halt jeder seine Vorlieben.
Im Fluss sind aber meist Køpfe + Running angesagt (ausser bei den Vollschnueren mit Long Belly)
Frueher fischte ich die USL von Scientific, war zu der Zeit das beste was man an geflochtenen fischen konnte. Viele RL verschiedener Marken hielten bei weitem nicht so lange.
Diese hier mit 030"/0,76mm https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... nning-line

Dann kam diese hier, die ich auch/immer noch fische. Etwas steifer als die USL von SA. Da vertuedelt nichts. 028"/0,7mm und 25Lbs
https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... nning-line

Fuer schwerere Kaliber, gemeinst sind nicht die Fische sondern die SK Gewichte fische ich seit gut 3 Jahren ausschliesslich Monos und zwar runde !
Egal ob die vielfarbigen von Scierra /wechselt alle 10m) oder die von OPST https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... -50-m-pink und fuer noch schwerere Køpfe auch diese mit 0,62mm https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... nning-line
Grund ist aber nicht das ich damit weiter werfe, nee die Monos sind einfach haltbarer. Die von SA haben eine Saison mitgemacht, die GL schon 2 aber die Mono von Scierra hab ich nun die 3. Saison drauf und die wird auch das næchste Jahr schaffen. Die OPST pink hat nun auch die 2. Saison ueberstanden, auf allen meinen EH und Switch.
Die 0,62 URL von SA hab ich an Køpfen ab 38 bis 50g, die fliegen und fliegen, da vertuedelt sich nichts und da wetzt nichts durch.

Fuer die leichten Køpfe, also auch was man an der EH /Kueste fischen wuerde kann ich die OPST empfehlen.

Ach ja Griffigkeit, die mit der ich begonnen hatte, Scierra in 0,50 und 0,56, kønnte ich bei 50m Længe ja drehen aber das war noch nicht nøtig und ist dank der Oberflæchenbeschaffenheit immer noch griffig auch wenn ich einen Kopf #10 einstrippe oder sie im Speycast mit 1 Finger gegen den Kork /Oberhand druecke.

Dagegen beobachte ich oft wie manche FF versuchen das Gekringel zu løsen was manche geflochtenen verursachen besonders wenn sie zu weich werden und um den Blank schlængeln.

Fazit, auch die letzten verbliebenen geflochtenen werden nur durch Mono RL (rund) ersetzt.
Gruss Hendrik
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Achim Stahl
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
fliegenfeger hat geschrieben: das wird so langsam doch recht verwirrend. Deshalb die Frage an die erfahrenen, europäischen Küstenfischer wie soll eine optimale Küstenschnur denn sein? Die Frage bezieht sich hier auf eine Schnur, mir der ich in 90% der Umstände vernünftig fischen kann; deshalb sollen extrem große oder kleine Fliegen unberücksichtigt bleiben auch extreme Windverhältnisse und spezielle Gewässerstrukturen sollten außen vor sein.

- spielt die Dehnung eine Rolle oder ist es egal; bei den neueren Schnüren liegen die Werte zwischen 4% und 6% bei älteren Schnüren habe ich Angaben von 1% gefunden
- wie sollte das Taper verlaufen? Bei den vorgeschlagenen Schnüren sind sehr unterschiedliche Taperverläufe, so dass ich gleich einen Schusskopf nehmen kann und je nach Bedarf mal so oder anders rum einschlaufe.
- die Farbe des Kopfes wichtig oder eher unerheblich?
- Sinkverhalten
- die Runningline dick oder dünn

Gruß

Armin
Ich fühle mich jetzt mal angesprochen, und wahrscheinlich bin ich in diesem Thread derjenige, der am meisten an der Ostseeküste fischt... 8)

Ein wenig trägt sicher zur Verwirrung bei, dass sich so viele Leute in dieser Diskussion mit guten Ratschlägen einbringen, die in ganz anderen Revieren als der Ostseeküste zuhause sind und an Letzterer nur äußerst selten fischen... :wink:

- Die Dehnung spielt definitiv eine Rolle, wie immer beim Streamer- und Salzwasserfischen mit starken Vorfächern, wenn man auf große Distanzen Fische souverän mit einem Strip Strike haken möchte.

- Das Taper sollte so sein, dass man für eine relativ große Distanz wenig Leerwürfe braucht, die Schnur aber dennoch in der Luft ruhig bleibt, sie sich gut gegen den Wind streckt aber die Fliege nicht zu hart serviert. Das heißt, ausgewogenes Front Taper, mittellange Keule, langes Rear Taper und eine Runningline, die so dünn ist, dass sie gut schießt, aber immer noch dick und robust genug, dass sie sich gut greifen lässt und nicht zu schnell verschleißt. Für mich persönlich bedeutet ein gutes Küstentaper nicht, dass ein Weitenjäger damit kompromisslos Maximaldistanzen wirft, sondern dass ein Durchschnittswerfer damit entspannt an der Küste bei den meisten Bedingungen klar kommt. Ich selbst fische an der Küste auch viel lieber entspannt, als dass ich einen werferischen Leistungssport betreibe.

- Meine Erfahrung ist, dass die Farbe der Schnur den Fischen ziemlich egal ist. Wenn wir 12 bis 15 ft lange Vorfächer verwenden, haben die Schnüre eigentlich keine Scheuchwirkung mehr. Natürlich möchte man trotzdem, zumindest im Keulenbereich, lieber dezente Farben haben. Das einzige No-go für mich sind komplett transparente Schnüre oder Spitzen, weil komplett transparent nur mit einer monofilen Seele geht, und die so viele Nachteile mit sich bringt -Dehnung, Memory, Lebensdauer, fehlende Möglichkeit zu spleißen/schweißen - dass ich das definitiv nicht will. Für Einsteiger ist es oft ganz gut, wenn die Schnur nach der Keule eine andere Farbe in einem guten Kontrast hat, um beim Werfen zu sehen, wieviel Schnur bereits in der Luft ist.

- Das Sinkverhalten soll zu der Situation passen. Ich persönlich fische im Sommer meistens eine Schwimmschnur und die restliche Zeit eine Intermediateschnur (2" pro Sekunde). Man sollte meiner Meinung nach auch beide Varianten haben, damit man sowohl bei viel Welle, tiefem oder sehr flachem Wasser, grundnah oder mit Oberflächenfliegen... vernünftig fischen kann.

- Die Runningline sollte so dick sein, dass man sie gut greifen kann und dass sie lange hält und so dünn, dass die Schnur weit schießt. Das ist sozusagen figelinsch... :wink:

Dann ist für eine Küstenschnur noch wichtig, dass sie auch bei extrem niedrigen Temperaturen noch geschmeidig ist und dass sie, trotz der starken Beanspruchung (tausend Distanzwürfe für einen Fisch... 8) ) lange hält.

Ich persönlich kenne drei bis vier verschiedene Küstenschnüre, die ich wirklich empfehlen kann. Eine neue teure (Küsten-) Schnur zerschneiden und in Heimarbeit eine andere Runningline anbringen würde ich nicht.


Viele Grüße!

Achim
Früher war mehr Lametta!
orkdaling

Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von orkdaling »

Moin Achim,

die Dehnung - hier sprach man von 5 oder 6 % - also 1% mehr oder weniger macht den Kohl nicht fett. Wenn du einen Kopf fischst mit seperater RL hast du weitaus mehr Dehnung.
Herstellerangaben - 6% bei geflochtener von GL und SA. Zu den Monofilen macht man kaum Angaben.
Die Dehnung der Vision Tane mit 22% ist vergleichbar mit einer Monolilen Schnur - und das sagt der Hersteller dazu "Tane hat einen Kern mit 22% Stretch für die heiklen Situationen, in denen dünne Vorfächer benötigt werden " (ist aber keine Kuestenschnur)

Die Stærke der RL hat nichts mit Fischgrøsse zu tun sondern mit dem zu tranportierendem Gewicht des Kopfes .
Eine zu duenne oder zu weiche schlængelt sich um Blank oder Ringe. Genau darum raten Hersteller erst ab #8/9 zu geflochtenen mit ueber 25-30Lbs.
Bei Monofilen ist es nicht anders, hier sind z.B. sehr duenne dabei und man sieht was die fuer eine Tragkraft haben
https://www.adh-fishing.de/fliegenschnu ... fluo-green
Zur URL von SA liest man - "URL – die Ultimate Running - Diese Schuss-Schnur besitzt einen monofilen Kern, der mit einer Silikon/Öl-Beschichtung zweifach ummantelt wurde; daher ist diese Schnur besonders glatt. Reibung wird somit besonders gering gehalten, was für dich beim Werfen größere Distanzen bedeutet.
Diese Schuss-Schnur ist absolut rund, und weist eine Dichte auf, die vergleichbar mit der von Wasser ist. Daher schwimmt diese Schnur höher als vergleichbare andere Mono-Schnüre. Sie streckt sich auch unter kalten Bedingungen gut und besitzt ein sehr gutes Verhältnis aus Schnurdurchmesser und Tragkraft.
Kann ich nur bestætigen. Da es diese ab 0,62mm gibt eignet sie sich besonders gut fuer Køpfe in Klassen #9/10 und 10/11 also mit Gewichten ab 38g aufwærts.

Ein 2. Aspekt bei der Wahl der RL bzw der Fliegenschnur und deren RL ist zweifellos das was Fjorden anspach. Manche FF haben Probleme mit der duennen RL besonders bei Kælte und den nicht ausbleibenden nassen Fingern. Da muss man leider auf dickere nicht ganz so schussfreudige zurueck greifen.

Man kønnte also sagen, Stærke und Steifheit der RL hat etwas mit dem Gewicht der Keule, ja sogar mit dem Wurfstil zu tun (zumindest bei Spey und Unterhandwuerfen)
Mit der Griffigkeit ist das eher subjektiv, weil jeder andere Finger hat. Mir rutscht auch eine 0,50mm beschichtete Mono nicht durch die Finger und bei mir schneidet selbst bei 3 monatiger Lachs/Mefosaison nichts ein. Andere haben sogar mit 0,80 mm Geflochtener Probleme trotz weichem Coating.

Da gehe ich voll mit, auch wenn ich auf der anderen Seite der westlichen Ostsee wate (von Gedser, ueber Trelleborg bis hin nach Bornholm wo es bis auf die felsigen Abschnitte genau so aussieht wie an der Førde)
Zitat "Für mich persönlich bedeutet ein gutes Küstentaper nicht, dass ein Weitenjäger damit kompromisslos Maximaldistanzen wirft, sondern dass ein Durchschnittswerfer damit entspannt an der Küste bei den meisten Bedingungen klar kommt. Ich selbst fische an der Küste auch viel lieber entspannt, als dass ich einen werferischen Leistungssport betreibe."
Entspannt kann man aber auch eine Schnur werfen mit langem Front Taper, mit langen Vorfach um Fliegen "ab zu legen" wenn erforderlich. Das duerfte auch vergleichbar sein denn auf beiden Seiten gibt es Wald, Wiesen, Raps und somit Anflugnahrung. Auch die winzigen Tangfliegen gibt es ueberall entlang der Kueste vom Skagerrak, ueber østliche und westliche Ostsee bis hoch zum Baltikum.
Gruss an die Førde
Hendrik
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Achim Stahl
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

orkdaling hat geschrieben:Moin Achim,

die Dehnung - hier sprach man von 5 oder 6 % - also 1% mehr oder weniger macht den Kohl nicht fett. Wenn du einen Kopf fischst mit seperater RL hast du weitaus mehr Dehnung.
Doch. Definitiv. Die Dehnungswerte, die hier ins Feld geführt werden, sind nicht wirklich die, die ich in der Praxis erlebe. Ich hab mich schon oft über irgendwelche "Gummischnüre" geärgert. Und es hat einen Grund, weshalb ich an der Küste keine Schußköpfe mit seperater (dehnbarer) Runningline fische. :wink:


Viele Grüße!

Achim
Früher war mehr Lametta!
orkdaling

Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,

Ich halte es da mal mit H.Mortensen (Salmologic, frueher Zpey) der ja nicht nur Laks sondern auch das Mefofischen betreibt und Ausruestungen dazu entwickelt.
Er sagte mal- O Ton - die meisten Fischer denken falsch herum. Von ihrer Rute ueber die Schnur zur Fliege. Aber die Fliege fængt den Fisch, die passende Schnur transportiert sie und danach suche ich mir die Rute aus. (also welche Klasse, Længe m.B.)

Und nun mein Senf dazu.
Die Fliege wæhle ich zum Zielfisch - Saison und regional abhængig.
Diese Fliege bestimmt in Form, Grøsse,Gewicht mit welcher Schnur (Profil, Længe) ich sie werfen kann.
Das unter Beruecksichtigung der Verhæltnisse (Wind, Rueckraum oder auch erforderliche Lauftiefe)
Und danach entscheide ich welche Rute (Aktion, Klasse, Længe) dazu erforderlich ist.

Was hat das ganze nun mit Kuestenschnur zu tun?
Hab es anfangs schon geschrieben, der Begriff Kuestenschnur ist ueberbewertet, eher ein Verkaufsargument.
Das was oben steht trifft genau so auf die Bach-oder Flussfischerei zu, gilt an einem grossem Wald- oder Bergsee und unabhængig ob es auf Mefo, Bafo, Saibling oder Døbel geht. Das ist auch nicht anders bei Meerbarschen oder aber Meeræschen. (komplett andere Fliegen und Schnuere aber beide an der Kueste zu finden)
Wenn ich gegen den Wind werfe, wenn ich teils grøssere Fliegen /Streamer fische ,gelten ueberall die gleichen physikalischen Gesetze.
Und wenn wir mal von den reinen Salzwasserschnueren absehen (tropic) dann sind alle SA und GL und Rio ... Leinen suess- und salzwassertauglich.
Durchgewetztes Coating gibt es auch bei der Flussfischerei, abgebrochene Loops genau so, das hat aber was mit den verwendeten Qualitæten zu tun (Thema Billigschnur)

Warum lassen denn viele Marken bei den wenigen verbliebenen Herstellern fertigen? NAM zB bei RIO.
Weil nur diese in der Lage sind entspechende Materialien (Seele/Coating) zu verwenden die es ermøglichen Schnuere mit verschiedenen Profilen, Sinkraten zu fertigen ,die es uns ermøglichen unter allen Bedingungen die passende Leine zu fischen.

Da schreibt Gl das sie bei Køpfen, Leinen und Runnings eine Geflochtene mit 30lbs verwenden, ab Klasse#9 mit 40lbs. Sie geben zB die Coastal mit 5% die Bullet mit 4%an.
Andere RIO, SA schreiben nur von dehnungsarm, von connect core , aber man kann sich ja hier im Forum bei Schnurtests schlau machen.
Oder man liest was die auf ihren Seiten verøffentlichen.

RIO schreibt:
...Eine Fliegenschnur besteht aus zwei Komponenten: einem Kern und einer Beschichtung. Während die Beschichtung von Anglern die meiste Aufmerksamkeit erhält, liefert der Kern drei sehr wichtige Beiträge. Der Kern liefert die Stärke einer Fliegenschnur, kontrolliert die Dehnung der Schnur und beeinflusst die Steifigkeit der Schnur.
Bei RIO verwenden wir 5 verschiedene Kernmaterialien in einer Vielzahl von Stärken, Typen und Größen. Der Verwendungszweck jeder Fliegenschnur wird bei der Auswahl des Kernmaterials sorgfältig bedacht, da die Endleistung genauso von der Wahl des Kerns wie vom Schnurkonus abhängt.
Neben Standardkernen hat unser F&E-Team drei kundenspezifische Kerne mit geringer Dehnung entwickelt. Diese Kerne sind einzigartig bei RIO und bilden das Rückgrat unserer besten und leistungsstärksten Fliegenschnüre...

Scientific schreibt:
DER KERN: DAS RÜCKGRAT JEDER SCIENTIFIC ANGLERS FLY LINE. In der Welt der Fliegenschnüre ist man nur so gut wie der Kern, auf dem man aufbaut. Ohne die richtigen Kernmaterialien hätten Linien keine Chance gegen die rauen Umgebungen, die Mutter Natur im Ärmel hat. Im Laufe der Jahre haben wir Stunden um Stunden damit verbracht, optimierte Kerne für jeden Fisch, jede Umgebung und jede erdenkliche Angelsituation zu konstruieren.... Ein Kern bestimmt die Stärke, Dehnung und Steifigkeit der Schnur... Unsere hohlen, geflochtenen Multifilament-Kerne sind geschmeidiger und für alle Wetterbedingungen geeignet.... Unser steifer geflochtener Monofilament-Kern reduziert das Verheddern und ist ideal für wärmere, tropische Gewässer ...

Und darum halte ich es so wie Mortensen, stelle meine Ausruestung so zusammen wie oben beschrieben und fische im See, Bach, Fluss, Fjord, Ostsee die gleichen Leinen nur halt die passende Leine zu den Fliegen und sich ændernden Bedingungen.
Ich habe gar keine wo was von Kusete drauf steht, oh doch Baltic Seatrout in F/I #6 und #7 und dann noch Floater in #8 (nehm ich aber im Fluss (Lachs/Mefo)
Die bei GL schreiben was von Forelle, Streamer und Kueste in der Schnurbeschreibung zur Coastal und Bullet.
Bei Scientific lese ich was von Grayling, Trout, Steelhead, Salmon
Vision - https://youtu.be/d6LZUdq5dJY https://youtu.be/VKMp8f7auOg - man muss halt sehen wann was passt.

Gruss Hendrik

Achim, ja was drauf steht und was drin ist sind ja immer 2 paar Schuhe, ging mir aber um das prinzipielle. Natuerlich sollte eine Leine zum Streamern keine "Gummileine" sein.
Die Schnuere mit nur 2 % haben aber auch relativ fette Runnings auf grund der verwendeten dickeren Kerne.
Die USL von SA gibts zB mit 25lbs und 0,76mm was vergleichbar mit der Running einer WF ist.(hab ich auf Switch bis #7)
Ich fische im Fjord/Ostsee/Skagerrak auch keine Einhand mit SK (nur noch bei der DH Fischerei #8/9 bis #10/11), sonst ausschlieslich WF.
Nicht wegen der Dehnung sondern wegen der Profile, gibt ja nun mal keine EH-SK mit 12, 14, 16m Længe so wie man sie beim Ablegen braucht.
Bei der DH Fischerei bleibt nichts anderes uebrig, fast nur SK auf dem Markt und da ist man auf gute Qualitæt bei den RL angewiesen.
fliegenfeger
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo,

@Hendrik,Achim
orkdaling hat geschrieben:Wenn du einen Kopf fischst mit seperater RL hast du weitaus mehr Dehnung.
Achim Stahl hat geschrieben:Und es hat einen Grund, weshalb ich an der Küste keine Schußköpfe mit seperater (dehnbarer) Runningline fische.
Das kann man so nicht stehen lassen. Ich habe RL mit unter 1% oder um 1% Dehnung und bei den Köpfen liegen die Werte zwischen 4% und 8%. Erstaunlicher Weise ist der mit den 4% ein transparenter Kopf, womit ich auch Achim widersprechen will.
Ich habe mal einige WF Schnüre bzgl. Dehnung durchgetestet und die Werte für RL und Kopf lagen alle zwischen 5% und 8%, auch bei Schnüren, wo die geringe Dehnung extra aufgeführt wird. Die einzige Ausnahme war eine GL Costal, die wie im Forumstest nur eine Dehnung von 1% aufweist und nicht besonders dick ist.

Gruß
Armin
orkdaling

Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von orkdaling »

moin,
da hast du Recht, es gibt auch da mittlerweile gute RL mit gringer Dehnung. Die Mehrheit hat aber die oben erwæhnten Kerne und die haben wie die Leinen 5-6%.
Es gibt auch welche mit 1-2%, geht dann aber wieder auf den Kerndurchmesser, also die Stærke der RL.
Nun hat auch die RL eine Masse die von der WF Keule oder halt dem Schnusskopf im Wurf gezogen wird bzw diesen im Flug beeinflusst.
Es ist also kontraproduktiv an einen Kopf mit høheren Gewicht eine im Vergleich zu duenne RL zu knuepfen, genau so dumm wære es an einem eher leichten Kopf eine zu dicke RL zu knuepfen. Das Verhæltnis muss stimmen. Sonst kommt es zu Verschlingungen oder geht halt auf die Weite.

Die TSL 2,0, also eine mit geflochtenem Kern aus monofilen Schnueren, hat aber immer noch 6% sagt GL selbst.
Mir aber Wurst, weil die eh zum Einsatz kommt an den leichteren Klassen ( bis #7) weil sie 25lbs bzw 028"/ 0,70mm hat.
Was ist die die zu erwartenden Fischart bzw welches Gewicht wirkt denn auf die RL damit die sich ueberhaubt streckt?
Die RL der WF oder SK ziehen sich ja nicht automatisch um die angegebenen Werte sondern muessen ja durch eine Kraft dazu gebracht werden. Im Schnurtest sind die Gewichte/Zugkraft angegeben, kann man auch hier bei den Schnurtests lesen.

Meine konkrete Aussage bezog sich daher auf den vergleich einer WF mit zb 4% wie die erwæhnte/vorgeschlagene GL Bullet und im Vergleich dazu eine seperate RL mit 6%.
Mir persønlich machen 1 oder 2 % Unterschied nichts aus.
Bei der Fischerei im Fjord, Bach, Ostsee sind eh nur WF drauf und egal ob die von GL oder SA oder... sind, die sind heute so gut und haltbar das ich mir keinen Kopf darueber zerbreche. Da muss nur das Profil und die Sinkrate zum Einsatz passen. (rede aber von hochwertigen leinen und nicht von Chinaschrott)
Schusskøpfe meist bei Ueberkopfwerferei ok, aber beim Einstrippen bis vor die Fuesse und bei der Verwendung kleinerer Fliegen (ablegen,trocken) taugen auch nicht besonders.
Es gibt sie dazu nicht in den erforderlichen Længen, Profilen (wenn wir mal vom schiessen lassen absehen)
Eine Vielzahl RL hat das Problem das das Coating nicht all zu lange mit macht, daher eher runde Monos wie die OPST. (hatte ja erwæhnt wie lange die bei Dauereinsatz durchhalten - 1 Saison)

Warum mache ich mit keinen Kopf um die Dehnung, ich rede von den ueblichen 5-6%.
Nur als Beispiel weil da noch høhere Kræfte wirken !
Bei der DH Fischerei kommen bis auf wenige Ausnahmen (zb Vollschnuere zur trad. Spey Werferei) nur SK zum Einsatz.
Egal ob relativ kurze gewichtige Skagit oder halt længer Spey und Scandi Køpfe. Diese SK haben Gewichte von 30 bis 55g und Længen von 8 bis 16m und alle sind ja nun mal an RL gehængt.
Hatte ja bereits einige sehr gute erwæhnt, zB die OPST Lazar http://www.fliegenfischer-forum.de/opst.html ( 4% bei 1,8kg Zugkraft) oder die URL von SA (etwas stærker und daher fuer die gewichtigeren Køpfe geeignet, ausserdem kann man 60m in zwei RL teilen)

Wenn ich also an eine duenne Lazar (0,41 bis 0,57mm) einen 30g Kopf #7/8 hænge oder halt an die etwas dickere URL (0,62=45LbS/20kg) einen 38-42g in#10/11 oder gar einen 16m Kopf mit 55g hænge, wenn da Fische anbeissen die weitaus mehr Gewicht entgegen setzen als eine Mefo beim Anbiss, na dann mache ich mir keinen Kopf um 1 oder 2% Dehnung. Und , Thema Haltbarbeit, die Mono von Scierra mit 0,50mm hab ich die 3. lachssaison drauf.

Uebrigens kommt es hin und wieder (leider) vor das auch kleine Mefos, ja sogar Lachssmolt anbeissen oder hængen bleiben . Auch mit diesen monofilen bemerkt man jeden Anfasser. Zu erwæhnen vielleicht noch das die meisten Bisse ebenfalls auf 20-30m erfolgen.

Aussteiger, und das haben viele Tests mit Vereinskollegen gezeigt, fuehren wir auf die Form/Art der Haken zurueck.

Ich will also niemanden einen SK mit separater RL ausreden. Das ist Geschmackssache. Fuer mich und die Vielfalt bei der Kuestenfischerei die ich betreibe ( von Bodentruktur und Fischart bis hin zu Wurfstil/technik) sind die SK aber wenig geeignet und darum nur WF an der Kueste.
Aber da gibt es ja auch was ganz interessantes zu den Mythen SK - WF was Achim (Kiel) mal verøffenlicht hat. lesenswert !

Gruss Hendrik

Ach ja, ein Fisch der 1 oder 1,5m tief steht und nach oben schiesst, die Fliege schnappt um damit in seinen Einstand zu verschwinden, der hakt sich schon auf grund des Widerstandes die ihm dabei die schwimmende Leine entgegen bringt. Ok , bei handlangen Forellen wohl eher nicht, hahaha.
Amin, weil du GL Coastal erwæhnst, die CoastalEvolve fische ich in #6 und will die nicht tauschen. Wenn ich mit fruehere und die jetzigen Coastal 2.0 Schusskøpfe ansehe, na denke ich eher an eine Maurerschnur als Seele, hahaha.
https://www.guideline.no/Media/Cache/Im ... 20339.Jpeg
TorstenHtr
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Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von TorstenHtr »

Hi,

Für Armin:
Aber zu der Monorunningline würde mich doch interessieren, welches Material du verwendest. Ich habe mit verschiedenen Monos keine gute Erfahrungen gemacht. Schlechte Griffigkeit besonderes mit kalten und nassen Händen, viel Getüddel was nach relativ kurzer Zeit nur noch für den Mülleimer zu gebrauchen war wiegen die paar Meter (wieviel???) nicht auf. Für 10-20m Runningline nachzuschießen brauche ich keine Mono. :mrgreen:
Ein Experiment von Lasse, einfacher Wurfstil ohne sich anzustrengen, 4 Verschiedene Kombinationen:
https://vimeo.com/559430460

am weitesten flog der Schnusskopf inkl. Mono-Runningline mit 48m, gefolgt von einer Long-Belly Schnur 31m, dann DT mit 30m und Schlusslicht WF mit 9m Keule 29m.

Müsste man machen für aktuelle Schnüre, wäre sicher ganz interessant - es gibt ja kaum Vergleichstests.

Manche mögen Mono-Schussschnüre, andere kommen gar nicht mit diesen Schnüren klar. Ich fische ganz gerne damit, Voraussetzung ist ein guter Schusskorb mit Spikes und eine möglichst "Memory"-freie Schnur. Aktuell verwende ich eine 50er von Berkley, die wird leider nicht mehr produziert. Die OPST Lazar ist bestimmt gut, aber der Preis für so ein paar m Monofil finde ich sehr grenzwertig - ich habe irgendwo gelesen das die von Sunline (-> Siglon) hergestellt wird.

--

Dehnung:
Interessantes Thema, das man vielleicht experimentell untersuchen sollte. Meiner Meinung nach sind viele Dinge Mythen oder Werbung vielleicht gehört das auch dazu.

Welche Schnur ist denn konkret eine "Gummileine"? Habt ihr dazu Beispiele, Muster?

Ich hatte mir die Schnurtests auf der Hauptseite durchgelesen, im Mittel beträgt die Dehnung so ~5% bei 1,8 kg Belastung, eine Monofile liegt im ähnlichen Bereich. Hab das zuhause gestern grob getestet, 20m 50er Monofil fühlen sich fast genauso an wie eine durchschnittliche Fliegenschnur mit Dacron-Kern. Die Angaben von den Herstellern kann man nicht direkt vergleichen, z.T. wird auch Bruchdehnung angegeben, d.h. die Dehnung kurz vor "Peng".

Warum erfolgt der Test im FF-Forum eig. mit 1,8kg?

Viele Grüße,
Torsten
orkdaling

Re: Welche Küstenschnur?

Beitrag von orkdaling »

Moin,

Vergleiche hinken immer etwas - wie dick waren die RL der DT und WF, wie das Verhæltnis Kopfgewicht zur RL (konstruktiv bedingt unterschiedlich von Leine zu leine)
Eine WF mit 9m Kopf kann auch ein kurzes oder langes Rear Taper haben bzw unterschiedlich lange Handlingszone.

Und ganz entspannt, naja, ich stelle mir den Werfer mit Schnurkorb und Wasser bis zur Guertellinie vor. Steht er dann immer noch so da ? Und wie lange macht er solche Uebungen am Wasser? Mal ganz abgesehen das er vielleicht bei 25 oder 30 m ablegen will . Mit SK und sau duenner glatter RL kommt er da auch nicht zum Erfolg.

Nun gibt es ja auch die Sbiro-Fraktion, die vielleicht ein WG von 20g und eine Mono 0,25 oder 0,30mm benutzen. Monofile Schnuere haben laut Hersteller und siehe Test eine Schnurdehnung von Ø 25% - die fangen aber trotzdem Fische.
Die verlinkte Vision Tane hat zB 22% , dann sagt der Eine Gummischnur dazu, der Andere will aber die Dehnung haben wenn er mit duenner Vorfachspitze fischt.
Es soll ja auch Leute geben die sich auf Meeræsche versuchen, andere wieder auf Meerbarsch - das alles wære ja bei der Entfernung, der Dehnung, der Vorfachstærke zu beachten und wir wuerden immer noch von Kuestenschnur reden.
Aber wie so oft, fuer die meisten zæhlt wohl nur die max. Weite, das auch noch bei Wind mit einer Fliege Gr1 - dann ist`s halt eine gute Kuestenschnur, hahaha.

Und daran sollte man auch denken - da taugen auch nicht alle RL oder WF
In meiner Lieblingsbucht
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Gruss Hendrik
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