Guideline LPX Coastal Blank

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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ostlachs
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Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von ostlachs »

Liebe Forumsmitglieder,

Ende Dezember des letzten Jahres konnte ich eine Guideline LPX Coastal 9'3" in der Klasse 6 sehr günstig ergattern. Da ein Ring des Spitzensegments nicht in der Flucht war, erstmal Retoure. Das war über ADH angenehm unkompliziert. Im Januar konnte ich dann die neu erhaltene Rute das erstmal werfen. Ich bin begeistert von dem Blank und habe die Rute behalten. Jedoch gibt es ein paar Kleinigkeiten die ich bei der Verarbeitung in der Preisklasse (liegt offenbar sonst zwischen 250 und 400 Euro) nicht erwartet hätte. Bisher habe ich nur eine Rute selbst aufgebaut, aber ich wage zu behaupten, das hätte ich besser hin bekommen. Klar, ich kann mir dafür ja auch mehr Zeit nehmen als die Leute im Werk. Auch hätte ich ein zwei Sachen aus persönlichen Vorlieben heraus anders gestaltet.

Long Story short: Weiß jmd. ob und wo man nur die Blanks der LPX Coastal kaufen kann und was das in etwa kostet? Ich denke hier an die Rutenklassen 5, 7 und 9.

Viele Grüße
Lucas
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Hans.
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von Hans. »

Hallo Lucas,

mich würde sehr interessieren, WAS nach Deiner Ansicht besser sein könnte. Es ist immer wertvoll zu erfahren, was ein Rutenbauer sieht, was ich und andere vielleicht nicht sehen.

Habe übrigens nie von einem Verkauf der Blanks gehört. Schreib ne Mail direkt an Guideline, die antworten prompt: info@guidelineflyfish.com

Gruß
Hans
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ostlachs
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von ostlachs »

Hallo Hans,

Rutenbauer ist ein großes Wort für jmd. der bisher nur eine Rute aufgebaut hat :lol: Einige Aspekte und Ansichten sind vielleicht auch ein Stück weit berufsbedingt.
Mich hat vor allem irritiert, wie präzise die Ringe orientiert sind. Zweimal ging die Rute deshalb zurück. Beide male war ein Ring, aber nicht der gleiche, auffällig stark um die Rutenlängsachse zu den anderen verdreht, also nicht in der Flucht. Beim ersten mal wurde das betreffende Segment getauscht, beim zweiten mal die Rute. Würde mir beim Aufbau am Wasser beim Zusammenstecken der Segmente eine solche Abweichung der Flucht zwischen den Segmenten auffallen, würde ich nachjustieren.
Bei der getauschten Rute sind immer noch mich überraschend große Toleranzen bei den Ringen gegeben. Dies betrifft die Flucht, die Neigung der Ringe zum Blank und wie stark die Abweichung der Orientierung der Ringe zur Rutenlängsachse ausfällt. Mit letzteren meine ich "schiefe" Ringe. Ggf. kann diese Zeichenfolge mit -- als Blank-Längsachse sowie /| als Ringe verdeutlichen was ich ausdrücken möchte: ----|-----/-----|
Die Segmente werden an deren oberen Enden verschlossen. Hier wurde bei einem Segment nicht sauber gearbeitet, sodass eine kleine Grad vorhanden war.
Alles im Rahmen, schließlich habe ich ja die getauschte Rute auch behalten. Ich habe mit den ganzen Rabattaktionen auch lediglich knapp unter 190 Euro bezahlt. Im Internet werden jedoch teilweise Preise um die 400 Euro gefordert. Da hätte ich dann schon geschluckt.

Die restlichen Aspekte sind persönliche Vorlieben. Die Grifflänge wird vom Hersteller angegeben und stimmt auch. Bei einer Griffhaltung mit dem Daumen oben auch völlig ausreichend. Wenn ich jedoch nicht Blind in die Wellen sondern präzise in die Richtung eines Fisches werfe oder auch einfach mal so zwischendurch, wechsle ich, auch bei Full-Wels-Griffen, zur Haltung mit dem Zeigefinger oben. Geht auch mit dem vorhandenen Griff, aber 2 cm mehr wären schon schön. Macht die Rute aber auch schwerer, daher kann ich verstehen, dass Guideline da eingespart hat. Im Wettbewerb mit den Marktbegleitern zählt wohl jedes Gramm.
Die Ringe sind schwarz beschichtet. Ob das von Dauer ist wird sich zeigen. Bei einer meiner anderen Rute aus dem unteren Preissegment hat die Flugschnur irgendwann in die Beschichtung eingeschnitten. Kann auch an der Oberflächenstrukturierung der Airflo-Schnüre liegen. Aber ich gehe mal davon aus, dass Guideline hier was beständigeres als eine organische Beschichtung verwendet hat. Ich würde auf "Super Hard Chrome", Edelstahl oder plasmabeschichtete Ringe setzen. Die LPX hat recht große Ringe. Das gefällt mir wiederum sehr gut.
Die Rute hat keine Einhängeöse. Eine solche würde ich jedoch vorsehen.

Vielen Dank für deine Rückmeldung zum Kauf der Blanks. Ich werde dem Team im hohen Norden mal eine Mail schicken.

Viele Grüße
Lucas
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Hans.
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von Hans. »

OK, danke!
Gruß
Hans
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Trockenfliege
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von Trockenfliege »

ostlachs hat geschrieben: 15.02.2025, 14:27 Liebe Forumsmitglieder,

Jedoch gibt es ein paar Kleinigkeiten die ich bei der Verarbeitung in der Preisklasse (liegt offenbar sonst zwischen 250 und 400 Euro) nicht erwartet hätte. Bisher habe ich nur eine Rute selbst aufgebaut, aber ich wage zu behaupten, das hätte ich besser hin bekommen.

Long Story short: Weiß jmd. ob und wo man nur die Blanks der LPX Coastal kaufen kann und was das in etwa kostet? Ich denke hier an die Rutenklassen 5, 7 und 9.

Viele Grüße
Lucas
Es gibt viele Beispiele von Fliegenruten in dieser Preisklasse, deren Verarbeitung zu wünschen lassen, zB. Orvis aber auch andere.
Diese Ruten werden im Allgemeinen alle in Fernost - Korea, China - gefertigt.
Im Besten Fall lässt sich die Firma zumindest ein paar Prototypen der blanks schicken, um auswählen zu können, andere bestellen nach Katalog.

Ich hatte mal die Chance, einige blanks von so einer koreanishen Rutenbaufabrik zu ergattern.
Das waren Prototypenblanks, die eigentlich nicht mehr hätten existieren dürfen.
Auf den blanks klebten Sticker, mit dem verwendeten Material,der Länge, Schnurklasse und dem Firmennamen, für den sie gedacht waren.
Neben einigen kleinen Shoplabels waren das auch zB. Beulah, Orvis und Sage.
Durch ein bischen Recherche war zu erkennen, dass dies Ruten der 3 genannten Firmen im Preisbereich von ca. 250 - 400 € lagen.
Die Ruten der Shoplabels könnten vielleicht noch günstiger gewesen sein.
Wie geasagt, alle blanks aus dem gleichen Material, von der gleichen Fabrik gerollt und auch aufgebaut.
Nur die für Sage gedachten blanks könnten bei denen in den USA aufgebaut worden sein.

Guideline Ruten dürften auch aus dieser Ecke stammen, ob du da blanks bekommen kannst??? Bin gespannt.

Gerade in dieser Preisklasse - 300 - 500€ - empfinde ich das Preis-Leistungsverhältnis als schlecht.
Die blanks dieser Ruten kommen mir keinen Deut besser vor als deutlich günstigere, allenfalls die Komponenten fallen wertiger aus - aber nicht unbedingt die Verarbeitung - siehe auch deine Rute.

Primal Ruten sind für mich so ein Beispiel. Die haben Rutenserien von 150 - 400€.
Von denen haben ich ein paar geworfen. Da fand ich die güntigen für 150,- werferisch nicht schlechter als die teureren. Nur die Komponenten - Ringe zB. - waren bei den teureren besser. Da gibts eine nette 8´3er aus der Rawserie für 400,-, die mir von der Aktion her sehr gut gefiel - weiche Aktion bis ins Handteil, eine echte 3er, keine verkappte 4/5er mit einer weichen Spitze. Von ihrer Art her eine seltene Rute.
Aber die Verarbeitung war nicht unbedingt besser als bei der 150,- Conquest. Nur die Ringe waren glaube ich Titan.
Der Material Mehrwert von Titan gegenüber Chrom liegt aber bei relativ wenigen € und auch Griff und Rollenhalter reißen es nicht raus.
Also warum 250,- mehrt dafür bezahlen?
Ein (älteres) Beispiel für günstige Ruten sind zB. die Greys GR 50. Da habe ich die 9´8er und hatte auch noch eine andere in der Hand.
Schöne Verarbeitung, gute Materialien und der Katalogpreis war glaube ich ca. 200,-
Verkauft wurden sie dann aber günstiger, zB. Askari für 120,-.
Die Rute ist schnell, hat ein geringes Swingweight und ist von der Performance her für mich deutlich besser als manche deutlich teurere Rute.
Lange Rede....:
Ich kenne 150,- Ruten, die deutlich besser verarbeitet sind als manche 400,- Rute aber gleich gut performen.

Ich kenne die Guideline Coastel nicht und kann daher nicht beurteilen, wie sie im Reigen anderer Ruten dieser Preisklasse ausfällt.
Aber deiner Beschreibung nach ist sie zumindest von der Verarbeitung kein Überflieger.
Da du selber ja schon Rutenn baust, warum schaust du dich nciht mal bei anderen blanks um?
Was ist so anders, werferisch besser an der Guideline als an anderen Ruten? Mit welchen Ruten kannst du sie vergleichen?
Leider kann ich dir ohne die Guideline zu kennen keine andere Blankempfehlung bieten.

LG
Reinhard
ostlachs
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von ostlachs »

Hallo Reinhard,

vielen Dank für deine Einschätzung. Ich kenne mich am Rutenmarkt nicht gut aus. Bisher habe ich eher aus dem untere Preissegment gekauft. Mit meinen Flextec Ruten war ich immer sehr zufrieden. Auch mit meiner Greys und weiteren, teilweise Noname. Vor der Guideline LPX Coastal habe ich mir weitere Ruten, auch in anderen Klassen, angesehen. Greys GR80 Prowla, Greys GR60, Greys Lance, eine Shakespeare, eine Scierra und ein paar Namen die ich schon wieder vergessen habe. Durchweg war ich von der Qualität enttäuscht. Meine Felxtec-Ruten haben alle zwischen 40-70 Euro gekostet und waren top verarbeitet. Es gab nur einmal ein Problem mit der CRX meines Onkels, bei der das Spitzensegment zu locker saß bzw. sich immer wieder nach einer weile lockerte was schließlich zum Bruch des Zapfens führte. Das ich die letzte Felxtec gekauft habe ist schon eine ganze Weile her, aber keine der Ruten unter 150 Euro die ich mir jüngst angesehen habe konnte von der Verarbeitungsqualität her mit diesen mithalten. Teilweise auch die teureren nicht. Bei den ganz günstigen, um nicht zu sagen billigen, Varianten waren sogar einige Ringe durch Lötspritzer (?) so scharfkantig, dass diese wohl die Flugschnur an einem Tag zerlegen könnten. Bei der Greys Lance gab es Lackeinschlüsse im Einschubbereich. Das meinem Eindruck nach gesunkene Qualitätspreisverhältnis habe ich auf die Inflation geschoben.
Höherpreisige Ruten habe ich nur bei meinem Onkel geworfen. Hardy, Scierra, TFO. Fragt mich nicht nach den Modellen aber alles zwischen 200 und 400 Euro soweit ich weiß. Haben sich alle angenehm geworfen, aber bei ein zwei Ruten vielen mir schon einige Unsauberkeiten in der Verarbeitung auf. Der Rest war bzw. ist top, aber auch mein Onkel hat sich natürlich vorher mehrere Modelle angeguckt.
Womit kann ich also die Guideline LPX Coastal vergleichen? Nichts. Ich wollte eine etwas schnellere Rute haben und die LPX hatte einige positive Testberichte. Beim Probewerfen mit einer Guideline Reach #6 schoss die Schnur mit wenigen Leerwürfen gestreckt direkt beim ersten Versuch auf 20 m hinaus. Vorfach nicht eingerechnet. Auch ein paar Meter mehr gelangen nach kurzer Zeit. Gut, es war absolut windstill und ich stand erhöht, aber welch schöne Schlaufen mir mit dem Stöckchen gelingen und wie schön die Schnur davon schießt, da konnte ich auch über den ein oder anderen unvorteilhaften Verarbeitungsaspekt hinweg sehen. Das Werfen macht mit der Rute einfach viel Spaß und bisher hat mir keine Rute die ich in der Hand hatte vom Verhalten her so gut gefallen wie die LPX. Zumindest für den Einsatzbereich. An einem 8 m Breiten Bach würde ich mich damit wohl nicht unbedingt stellen, aber dafür wurde sie ja auch nicht gemacht.
Ich tue mich etwas schwer das Wurfverhalten einer Rute in Worte zu fassen. Probiere ich es trotzdem mal: Schnell, gutes Rückstellvermögen ohne starkes Nachschwingen, die Dynamik spielt sich hauptsächlich ca. in der oberen Hälfte der Rute ab, nicht Kopflastig, lädt sich schnell auf, auch auf Weite ist noch recht viel Präzision möglich, benötigt verglichen mit den anderen Ruten die ich kenne wenig Kraft um gut aufgeladen zu werden.

Na mal sehen was Guideline zum Verkauf von Blanks sagt.

Noch eine kleine Anmerkung zu Blanks im Allgemeinen. Mich würde mal interessieren welche Fasern von den Blankherstellern verwendet werden. Also nicht Einteilungen wie IM12 oder 40T sondern die tatsächliche Bezeichnungen. Z. B. mit Toray zu werben ist ja schön und gut, aber die Stellen alles von der Wald- und Wiesenfaser bis hin zur Hightech-Faser her. Und warum wirbt keiner mit den anderen großen Faserherstellern Teijin oder SGL? Oder habe ich das bisher nur überlesen? Auch der genaue Lagenaufbau in den verschiedenen Abschnitten wäre interessant. Und warum haben die Blanks an den unteren Enden, also den Einschüben keine 90°-Lagen? Einige wenige Lagen, auch nicht allzu lang, würden ja genügen. Die Erläuterungen von Theodor Matschewsky dazu machen aus strukturmechanischer Sicht absolut Sinn für mich.

Beste Grüße
Lucas
Trockenfliege
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von Trockenfliege »

Nach meiner über 40jährigen Erfahrung im Rutenbau habe ich festgestellt, daß das Taper eines Blanks viel wichtiger ist als die neueste Superfaser.
Taper heisst: Wie ist die Steigung der Mandrell und wie ist die Matte zugeschnitten, letzteres bedingt dann die Wandstärke im jeweiligen Bereich des blanks.
Modernere Fasern ermöglichen eher ein etwas geringeres Gewicht als die bessere Performance.
Auch die geringere Kopflastigkeit vieler Ruten ist meiner Meinung nach mehr dem geringeren Materialeinsatz im Spitzenbereich geschuldet - Stichwort Spitzenaktion - als dem so tollen Material.

Die von dir angesprochene Stützwicklung an den unteren blankenden ist wahrscheinlich dem Rotstift zum Opfer gefallen!?
Kürzlich habe ich einen 50,- blank mit solchen Verstärkungen gekauft! Da war ich sehr positiv überrascht.
Bei früheren Sageruten mit dieser Wiucklung sind mir keine Ausbrüche bekannt, ganz im Gegensatz zu moderneren Modellen, zB. XI3 oder TCX.
Dort habe ich schon leichte Riße erlebt, die aber durch die Garnwicklung nicht über die Wicklung hinaus gingen. Trotzdem in dieser Preisklasse eigentlich inakzeptabel!

Auch wenn von dir nicht gewünscht :wink: ein link zu etwas Materialkunde. Muss ja nicht weiter hier diskutiert werden. Wenn Bedarf ist, kann man einen neuen thread eröffnen.
http://rutenbauforum.de/rodbuilding/thr ... r=0&page=2

Ob irgendeine besondere Verlegung der Matten oder Fasern so viel bessere Performance oder eine höhere Bruchstabilität bringen?
RST hat mit einer besonderen Verlegung ihrer Matten geworben - "wie ein Muskel aufgebaut".
Ich kenne/besitze M1, M3 und M5 Ruten. Keine empfinde ich als etwas Besonderes, weder in Performance noch beim Gewicht.
Was natürlich hinter der RST Werbung wirklich steckt?
In der Werbung wird vieles Behauptet, was sich als falsch/gelogen herausstellt.
Schönes Beispiel sind die Inliner Ruten von Daiwa. Daiwa behauptete, daß die eine SIC Spirale im Innern hatten.
Wie soll das funktionieren? Eine extrem biegsame SIC Spirale, die nicht bricht??
Ich habe mir deswegenmal eine Inliner Karpfenrute gekauft und inspiziert ( nicht zersägt).
Da meinte ich allenfalls alle ca. 20 cm einen in der blankwand eingearbeiteten SIC Ring zu erkennen, nix Spirale.

LG
Reinhard
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Re: Guideline LPX Coastal Blank

Beitrag von ostlachs »

Kurz und knapp zum eigentlichen Thema: Guideline sagt nein.

Das mit der Steigung der Mandrell kann ich gut nachvollziehen. Schließlich geht der Radius mit dem Exponenten 4 in das Flächenträgheitsmoment und mit dem Exponenten 3 in das Widerstandsmoment ein. Wenn man dann noch wie von dir angesprochen das Prepreg entsprechend zuschneidet um nicht nur den Radiusverlauf über die Längsachse sondern auch die Wandstärkenverteilung zielorientiert kontrolliert, hat man viel Spielraum was die Biegekurve angeht.
Vielen Dank für den Link. Der Thread ist mir tatsächlich schon bekannt, auch die Materialkunde an sich, auch wenn in meinem Bereich zwar viel mit den Klassifizierungen IM, HT, HM, HS, UHM etc. um sich geworfen wird, aber 36T, 40T etc. kaum so genannt werden und sich oft nur im Herstellernamen von HM-Fasern erahnen lassen (z. B. M35J, M40J, M60J von Toray).
Gut, weiteren sicherlich interessanten Austausch zu Fasern und Matrixsystemen kann man sich ja ggf. wirklich für einen anderen Thread aufheben.

Den genauen Lagenaufbau und die Eigenschaften der tatsächlich verwendeten Fasern sind auch nur meine Interessensspielerei und sollen weniger eine Grundlage für die Kaufentscheidung der Blanks geben. Ich werde auch keinen Rutenhersteller verklagen, wenn sich nicht an die Empfehlungen der VDI 2014 gehalten wurde :lol:
Trockenfliege hat geschrieben: 18.02.2025, 22:17 Ob irgendeine besondere Verlegung der Matten oder Fasern so viel bessere Performance oder eine höhere Bruchstabilität bringen?
Dazu müsste man sich erstmal die bruchinduzierenden Lasten genau angucken. Die 90°-Wicklungen an den Blankenden sind ja aufgrund des dort gegebene Lastfalls auch sinnvoll. Daher wäre es ja spannend sich mal anzugucken, wie die Hersteller das in verschiedenen Bereichen machen. Ich denke so einen Lagenaufbau für eine Rute zu gestalten ist gar nicht so einfach. Da haben wir zum einem die bereits von dir angesprochenen Geometrieparameter und zum anderen die Lagendicken, -orientierungen und -anzahlen. Das ganze soll dann das gewünschte, recht komplexe Verformungsverhalten aufweisen, aber auch halten. Hinzu kommen die Fertigungsrestriktionen.

Beste Grüße
Lucas
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