Meerforellenfieber

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trutta1
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Meerforellenfieber

Beitrag von trutta1 »

Liebe Fliegenfischer,

seit 2022 war ich nicht mehr so richtig an der Ostsee! Ok 2023 gab's nen Kurztripp mit nichtfischender Familie, was nicht so recht produktiv
war! Zwischenzeitlich hatte ich mich für einen Bosnientrip entschieden, der ja auch fantastisch war!
Aber in diesem Jahr wollte ich unbedingt wieder an die "dänische Südsee"! ( hab ich von Achim geklaut! :wink: )
2 "gestandene Ostseefischer" :badgrin: aus NRW :roll: überredeten ein frisch vermähltes Paar aus unserem Verein zu dieser Tour.
Ich weiß nicht , ob sie sich von Anfang an im Klaren waren, was dies bedeutet!
Ich fahre seit 1990 regelmäßig zum Fliegenfischen auf Meerforelle nach Dänemark. Anfangs mit regelmäßiger Erfolglosigkeit, die mich aber
nie verzweifeln ließ.
Irgendwann platzte der Knoten, dank meiner vielen Aufenthalte in Dänemark. Damals konnte ich schon frühzeitig berufliches mit meiner Passion
teilen, nur dies brachte mir die Erfahrungen, die mir noch heute helfen erfolgreich zu sein. Meinen dänischen Angelfreunden bin ich dafür
noch heute sehr dankbar!
Beim letzten Trip 2022 verlor ich eine sehr große Meerforelle kurz vorm Kescher und das am ersten Tag. Ob man jemals wieder solch eine Chance
bekommt, steht in den Sternen. Aber jeder Wurf kann ja einen Einschlag bringen, das weiß jeder der genau so positiv verrückt ist, wie ich.
Das gebuchte Haus war nur 200 m vom Hotspot entfernt und somit optimal, vor allem für Einsteiger.
Wir kamen relativ staufrei durch die bekannten Engpässe, so dass wir noch ein paar Stunden Zeit hatten, unsere "Gier" nach dem Ostseesilber
zu stillen. Ich brauchte relativ kurze Zeit um den ersten Grönländer so um die 40cm zu landen. Aber auch alle anderen hatten Erfolg!
Vor allem die Hornhechte machten viel Spaß an den leichten Ruten.
Der 2. Tag brachte erst einmal mehr Wind. Und zwar aus Ost-Südost! Genau das was ich bevorzuge, aber eben nicht alle!
Die Wellen schlugen schon recht heftig ein, konnten mich jedoch nicht davon abhalten, das Riff zu "erklimmen"-
Allen anderen erschien das auch wurftechnisch zu schwierig.
Aber schon nach kurzer Zeit kam der Einschlag! Ich wusste sofort, dies ist was Größeres. In der Endphase der Drills passierte genau das gleiche
wie vor 3 Jahren. Die Meerforelle zeigte sich in ihrer ganzen Größe in einem herrlichen Sprung. Aber dieses Mal blieb ich der Sieger!
Glatt 70cm lagen kurze Zeit später vor mir. Ein wunderschöner Fisch!
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Wir konnten in dieser Woche noch viele schöne Fische fangen, nur diese Meerforelle konnte nicht getoppt werden.
Überrascht war ich über die vielen kleinen Meerforellen, die wir fingen.
Im Gespräch mit dänischen Fischern erfuhren wir, dass das fünische Meerforellenprogramm im letzten Jahr wieder aufgenommen wurde, um den
touristischen Einbruch entgegenzusteuern. Dieses würde auch den Fang vieler untermaßiger Meerforellen erklären, aber vielleicht hat
jemand genauere Infos!?
Anbei noch einige Impressionen von der "dänischen Südsee".
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TL, Frank
Zuletzt geändert von trutta1 am 08.05.2025, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meerforellenfiber

Beitrag von FlyandHunt »

Hallo Frank,

Glückwunsch und Petri!
Wann genau warst du da?

Habe gehört im April war es sehr gut und im Mai wie tot.

Grüße
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trutta1
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Re: Meerforellenfieber

Beitrag von trutta1 »

Also wir waren in der letzten Aprilwoche, die ja dann in den Mai überging.
Es war eine Woche Sonne pur. Anfangs mit reichlich auflandigem Wind, der das Werfen nicht einfach machte.
Aber Fische waren reichlich da. Ich habe jeden Tag meine Meerforellen, wenn auch kleinere, gefangen.
Und Hornhechte waren auch reichlich vor Ort.
Wenn man es darauf angelegt hätte... aber wir wollten ja Meerforellen! 😅
Als der Wind etwas einschlief bzw. drehte und "Welle" fehlte, wurden die Meerforellen richtig Vorfachscheu.
Die abgelegte Fliegenschnur spookte so manche MF.
Als ich auf eine transparente Keule mit 5-6 m Vorfach wechselte, fing ich auch wieder.
Zum ersten Mal probierte ich es mit 2 Fliegen und hatte sehr oft eine MF an der Springerfliege.
Den dahinter laufenden Tobiasstreamer ignorierten sie, obwohl Schwärme junger Tobiasfische zu sehen waren.
Also tod war da nichts und selbst am letzten Tag bekam ich noch mal die Chance auf eine sehr gute Meerforelle, die aber dann leider kurz vor mir abdrehte.

TL, Frank
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Achim Stahl
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Re: Meerforellenfiber

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

FlyandHunt hat geschrieben: 08.05.2025, 10:47

Habe gehört im April war es sehr gut und im Mai wie tot.

Das ist immer wieder so im Lauf des Jahres. Meistens sind Temperaturunterschiede, Windrichtungen oder der Sauerstoffgehalt des Wassers die Ursache. Oft fischen auch diejenigen, die die Fischerei "wie tot" empfinden einfach an den falschen Stellen. Gerade in der letzten Zeit, bei hellem Sonnenschein, andauernd drehendem Wind, glasklarem Wasser und vielen Hornhechten unter Land, war es wirklich schwierig, Forellen zu fangen.

Auch bei mir wechseln sich gerade Tage mit sehr guten Fängen und Phasen mit mehreren Schneidertagen hintereinander regelmäßig ab.

Das mit den vielen kleinen Fischen im Frühjahr ist normal. Wir treffen immer wieder auf Trupps von Smolts, die gerade ins Salzwasser abfgewandert sind.

Viele Grüße!

Achim
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Re: Meerforellenfieber

Beitrag von trutta1 »

Hallo Achim,
in den letzten Jahren war ich ausschließlich im Frühjahr an der Ostsee.
Immer wieder fingen wir reichlich Grönländer, so 30- 45 cm. Die waren immer gut genährt. Entnommen habe ich keinen dieser Fische, da mein persönliches Mindestmaß 50 cm ist.
Auch da entnehme ich nicht jede Meerforelle!
In diesem Jahr fingen wir extrem viele, wirklich Kleine (20-30cm), was ich so noch nicht kannte.
Hast Du Infos, die die Aussagen der dänischen Fliegenfischer bestätigen?
Ich wusste auch nicht, dass das fünische Meerforellenprogram vor ein paar Jahren eingestellt wurde, bzw. nicht mehr staatlich unterstützt wurde.
Wie mir 2 Dänen unabhängig erklärten, soll dies im letzten Jahr wieder aufgenommen worden sein, um wieder mehr Urlauber (Angler) anzulocken.

TL, Frank
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Re: Meerforellenfieber

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Frank,

mir ist nur bekannt, daass vor ein paar Jahren eine Aufzuchtstation auf Fühnen geschlossen wurde. Soviel ich weiß, werden aber von anderen Stellen weiterhin Eier erbrütet und Brütlinge besetzt, sowie auch weiterhin Gewässer renaturiert. Auch wir in SH machen das an sehr vielen Fließgewässern. Grundsätzlich ist es natürlich immer das Ziel, einen selbstreproduzierenden Bestand zu bekommen. Das besdeutet auch, die Gewässer in einen Zustand (zurück-) zu versetzen, der ausreichend Laichbetten bietet und auch sonst für Meerforellen geeignet ist.

Ich denke, es macht keinen großen Unterschied, ob man einen 45er oder 50er Grönländer entnimmt. Beides sind noch keine potenten Laichfische und werden es auch nicht, wenn man sie vorher abschlägt. Sie sind aber im Vergleich zu größeren Fischen relativ häufig vorhanden. Eine zurückhaltende Entnahme ist deshalb nicht unbedingt problematisch. Anders sehe ich das bei großen Weibchen. Sie sind wesentlich seltener und haben bereits so lange überlebt, dass sie bald viele Eier legen werden, wenn wir sie nicht noch kurz vor dem Ziel abschlagen. Bei großen Fischen, die wir (anhand ihres Laichhakens) eindeutig als Männchen identifizieren können, ist es nicht so fatal, wenn wir - ebenfalls sehr zurückhaltend - mal einen größeren Fisch entnehmen.

Viele Grüße!

Achim
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