Folge 8

9. Herstellung von Hülsen und Rollenhalter
Von Reto Balmer (Balmec)

Für die Herstellung des Rollenhalters unserer Forumsrute verwendeten wir zwei verschiedene Kupferlegierungen, besser bekannt unter den Bezeichnungen Nickelsilber und Bronze. Diese Metalle bieten vorzügliche mechanische 

Eigenschaften bezüglich Korrosion und Verschleissfestigkeit. Zudem unterstreichen wir mit der Zweifarbigkeit den Gesamteindruck der Rute. Wir verwendeten massives Metall, damit das Gewicht der montierten Gerte ausgewogen in der Hand zu liegen kommt. Der verarbeitete Rollenhalter wiegt stolze 62 Gramm, dieselbe Version aus Alu lediglich 19 Gramm.
Die verwendete Hülse wurde von Goldenwitch gefertigt und besteht ebenfalls aus Nickelsilber.

Das neuartige Design des Rollenhalters beruht zum Teil auch auf seiner Andersartigkeit in der Funktionalität. So verzichten wir auf eine seitliche Führung und übertragen die Kräfte zentrierend über die Zylinder- und Kegelstumpfflächen des Rollenfusses. Dies geschieht mittels konischen Bohrungen und exzentrischen Aussparungen.

Zur mechanischen Fertigung des Rollenhalters:

Als Erstes stellen wir den Spacer her.  Dieser wird auf einer konventionellen Drehbank gefertigt, da sich durch die exzentrische Formgebung, Arbeitsabläufe ergeben welche nicht „Automatentauglich“ sind. Zudem werden meist nur kleine Serien benötigt, oder gewichts- und designeigene Exklusivitäten hergestellt.

Hier sehen wir den Rohling aus Nickelsilber nach einem ersten Vorschruppen von Gewinde- und Exzenternenndurchmessern. Vorgängig wurde der Vollstab bereits aufgebohrt. Die bearbeiteten Oberflächen wirken noch matt und grob.

Auf dem Bild nebenan sehen wir 
bereits die beiden exzentrischen 
Anpässe, welche später zur 
Auflage des Rollenfusses dienen.

Im weiteren Verlauf sehen wir einzelne Arbeitsschritte bei der Feinbearbeitung der Exzenter. 
 

Durch das Anschrägen der Flächen beiderseits der Exzenter, werden die Passung beim Klemmring sowie die Auflage beim Schraubring für den Benutzer optisch hervor gehoben.

Die nächsten Bilder zeigen die Herstellung des Aussengewindes. Auf dem Bild unten links wird dieses zuerst mit einem Formstahl vorgeschruppt.
In einem weiteren Arbeitsgang wird das Gewinde mit einer Filiere fertig geschnitten. (Bild unten rechts)
Beim verwendeten Schraubrollenhalter hat sich ein 12 
gängiges, ½“ Gewinde bewährt, welches dem Benutzer, durch mässiges drehen am Schraubring einen angepassten Hub gewährt.
Hier sehen wir einen stranggezogenen Hohlstab aus Bronce. Aus diesem Metall werden Klemm- und Schraubring, Windingcheck (Griffabschluss oben), Hülse und Endstück gedreht. Die letztgenannten allerdings aus Vollmaterial.
Der fertig gedrehte Schraubring mit Innenkonus, dessen Verjüngung eine zentrierende  Druckverteilung auf dem Rollenfuss ermöglicht. Die abgestufte Aussensilhouette schliesst im Erscheinungsbild an Spacer und Endkappe an. Zudem bietet die wulstförmige Verdickung am Ringende einen griffigen Halt beim Klemmen der Rolle.
Der entgratete, teilpolierte Spacer mit aufgepresstem 
Klemmring welcher sich in seiner Vermassung an den Korkgriff anfügt. 

Da die Normen der verschiedenen Rollenanbieter unterschiedlich sind, verwenden wir  Passungen, welche am Spacer Übermass und am Ring Untermass, erzeugen. Dadurch wird optimale Klemmwirkung erzeugt und es lassen sich unterschiedlichste Rollen in einheitlicher Längsposition klemmen.


nach oben
weiter zum nächsten Teil ==>
zurück zum Teil 7 <==
zurück zur Übersicht / Gerätetest

Copyright © 2004 | www.fliegenfischer-forum.de | DAS Fliegenfischen Online Magazin | Kontakt