Folge 9

10. Ablängen und Verhülsen des Blanks

Bevor wir den Blank verhülsen, muss dieser noch auf die richtige Länge gekürzt werden. Da Querschnitte am Bambus zum ausreissen neigen, empfiehlt es sich, die Stelle, wo gesägt werden muss, mit Malerkrepp zu umwickeln. Dies verhindert, dass die Bambusfasern ausreissen. 

Ein fertig geschliffener und gesägter, sauber gehobelter Blank ist für mich einer der schönsten Anblicke beim Bau einer Gesplissten:

Wenn der Blank nun die richtige Länge aufweist, imprägniere ich diesen das erste mal. Ich habe dazu ein einfaches und sehr zweckmässiges Verfahren. 

Die Firma R&G bietet in ihrem Sortiment auch einen 5 Min. Epoxydharz an. Den angemischten Leim verteile ich auf dem Blank und wische diesen mit einem weichen Tuch ab. 
Es entsteht ein ganz feiner Epoxydharzfilm und dieser schützt die Rute bestens vor eindringender Feuchtigkeit. 
Der Blank ist nun bereit für das Anpassen der Hülsen.
***

Je nachdem was für Hülsen man verwendet, können diese noch besser an den Blank angepasst werden.  In den USA und auch in England gibt es Hersteller für qualitativ sehr gute Nickelsilber-Hülsen. Auch einige Rutenbauer in Europa verkaufen sehr schöne Produkte. Ich verwende diejenigen der Firma Goldenwitch sehr gerne. Die feinen Lamellen an den Hülsen können mit einer Schere noch in die Spitze geschnitten werden, damit ein möglichst feiner Uebergang zum Blank erfolgt. 

Da ich aber einen Kollegen habe, welcher gelernter Maschinenmechaniker ist und über eine Drehbank verfügt, lasse ich die Hülsen in letzter Zeit immer öfter durch ihn fertigen, manchmal auch aus Bronze. Das Anpassen der Hülsen auf den Blank geht am besten auch auf der Drehbank. Der Blank sollte aber nicht vollständig überdreht werden müssen, sonst verwendet man zu kleine Hülsen. 

Die Passgenauigkeit der Hülsen auf dem Blank, scheint mir ein sehr wichtiger Punkt zu sein, denn hier finden grosse Uebertragungskräfte statt. Im Idealfall werden nur die äussersten Kanten des Blanks gebrochen und die Hülse sollte sitzen. 

Ueblicherweise muss die männliche Hülse noch eingeschliffen werden. Je nachdem wie viel Uebermass das männliche Teil hat, gehe ich unterschiedlich vor. Bei viel Uebermass, spanne ich das männliche Hülsenteil in die Bohrmaschine und nehme 400er Schleifpapier zwischen Daumen und Zeigefinger. Bei geringem Uebermass arbeite ich nur von Hand. Bei beiden Methoden wird der „Schlussgang“ mit sehr feiner Stahlwolle gemacht. 

Die Hülse montiere ich auch mit Epoxydharz von R&G:

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