Geräte-Besprechung - Fliegenrollen:
HARDY Marksman #4/5
Hardy Marksman Fliegenrollen vereinen ein modernes, ansprechendes, achsenloses Design mit klassischen Elementen, feiner Technik, superpräziser Fertigung und einfacher, zuverlässiger Handhabung.

Die Marksman Serie umfasst vier, fein abgestimmte Mittelkern-Fliegenrollen- Modelle für die leichte Fischerei in den Schnurklassen von #2 bis #6.

Verfügbare Modelle 
(Stand 05/2010):
Marksman #2/3
Marksman #3/4
Marksman #4/5 und
Marksman #5/6

Unser Testmodell war eine HARDY Marksman #4/5.

Technische Daten (eigene Messungen)

Farbe Mattsilber, Oberfläche anodisiert
Gewicht: 108,7 Gramm
Rollendurchmesser: 77 mm
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel/Bremsrad): 39 (62) mm, Spuleninnenbreite: 22,7 mm
max. Spulentiefe (nutzbar): 22 (19) mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit leerer Spule: 10,8 cm
Schnurfassung: WF5F + um 80 Meter 20lbs-Backing
Lieferumfang: Karton, Neopren- Rollentasche, Beipackzettel (allerdings von einer Hardy Demon Rolle...) und Warrenty Card (in englisch)
Garantie: Lifetime Warrenty für den Erstbesitzer.
Seriennummer: ja, auf Rollenfuß graviert
Preise (UVP): Rolle: 289 €, E-Spule: 119 €

Beschreibung und Praxistest:
Leichte Mittelkern-Fliegenrolle in moderner, ansprechender Optik mit klassischen Elementen, aus dem vollen Aluminiumblock gedreht und gefräst. Die Oberfläche ist mattsilbern anodisiert. Laut Hersteller (von uns nicht geprüft) ist die Rollenserie für den Einsatz im Salzwasser geeignet. Die kugelgelagerte Spule läuft achsenlos und perfekt rund im geschlossenen Rollenrahmen (die beste Lösung für eine sichere Schnurführung und höchste Rollenstabilität). Die gehäuseseitige Platzausnutzung ist gut, jedoch nicht ausgeschöpft. Die Rollenrückseite ist bis auf eine Lochreihe geschlossen. Der Spulenkern ist offen, der Spulenboden wurde zur optimalen Belüftung durchgehend langgelocht, die Spulen-Vorder- und Rückseite, sowie der leicht übergreifende Spulenrand mit mehreren durchgehenden Lochkränzen versehen. Am Gehäuse befinden sich drei Stege: hinten ein etwas breiterer, vierfach gelochter Steg für den zweifach von außen angeschraubten, auf zwei kleinen Säulen sitzenden Rollenfuß, sowie seitlich oben und unten, etwas nach vorne gezogen, jeweils ein schmaler Steg für die Schnurführung - die ideale Anordnung, da die Vorderseite damit komplett Steg- (und Hindernis-)frei ist. Auf der Spulenvorderseite befindet sich eine schöne, angenehm große und griffige Kurbel aus Edelstahl, welche butterweich, absolut spielfrei und perfekt läuft. Ihr gegenüber sorgt ein Kontergewicht für einen tadellos ruhigen Spulenlauf. Scharfe Ecken und Kanten sucht man bei der Marksman Rolle vergeblich, ebenso gibt es absolut keinerlei störendes Spiel, kein Kippeln der Spule in ihrer Führung, kein Schlagen und nirgendwo zu große Abstände - das alles spricht für eine äußerst präzise Verarbeitung.
Die Spule lässt sich leicht und einfach wechseln, hierzu wird die große Schraube auf der Gehäuserückseite komplett per Hand abgeschraubt und abgenommen, anschließend kann die Spule nach vorne heraus gezogen werden.
Ein Umbau von Links- auf Rechtshandbetrieb oder umgekehrt ist grundsätzlich nicht nötig, da die Rolle in beiden Laufrichtungen gleich funktioniert. Im Betrieb lässt die Marksman in beiden Laufrichtungen eine Rätsche in mittlerer Lautstärke hören. Der Rundlauf der Spule ist absolut abweichungsfrei und gut ausbalanciert, lediglich bei hohen Drehzahlen tritt eine leichte Unwucht auf, verursacht allein durch ein nicht hunderprozentig passendes Verhältnis zwischen den Gewichten von Kurbel und Kontergewicht.
Die Marksman besitzt keine regelbare Bremse, sondern eine Hemmung, die über ein mit Federkraft gestütztes Ritzel an der Spulenrückseite, im Verbund mit einem großen Zahnrad im Rollengehäuse, arbeitet ("Click check Bremssystem"). Da hierbei keinerlei Kunststoffteile verwendet wurden, sondern alle Teile aus Metall sind, sollte der Rollenbenutzer lange Freude an diesem bewährten System haben. Diese Hemmung lässt die Spule weich und ruckfrei anlaufen und funktioniert zuverlässig als Überlaufsperre. Bei Bedarf kann zusätzlich eine Handbremsung verwendet werden, in dem man a) mit dem Finger von der Rollenrückseite aus im Inneren der Rolle bzw. an der großen Schraubmutter auf der Rollenrückseite Druck anlegt und bremst (denn diese dreht sich immer mit) oder b) am Spulenrand auf der Vorderseite bremst. 
Optisch, sowie von Gewicht und Größe her passt unser Testmodell Marksman #4/5 optimal zu #5er Fliegenruten. Das Fassungsvermögen der Rolle ist mit einer #5er WF-Schnur und um 80 Meter 20lb-Backing sehr gut.
Fazit: Die Marksman ist optisch ein kleines Schmuckstück, gibt sich technisch und funktionell in absoluter Bestform, weist eine sehr präzise Fertigung auf und besitzt neben einem top Preisleistungsverhältnis eine gute Garantie. Mehr kann man sich von einer leichten, feinen Fliegenrolle für diese Schnurklasse nicht wünschen!

Bezug: Hardy und Greys Produkte erhalten Sie im einschlägigen Fachhandel.



Testbericht ©: www.fliegenfischer-forum.de - April 2010
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