Seychellen Gruppen-Tour März 2011
Light Tackle Fly Fishing... (...war gestern!)
Ein Reisebericht von Michael Müller | Fotoindex: siehe am Ende des Berichts
Ich habe die #8er Rute mit einem Gotcha aufgetackelt und bin heute allein auf dem Flat, an einer Stelle, die bekannt ist für ihr Bonefish-Vorkommen. Erst wenige Schritte im Wasser, bemerke ich rund 70 Meter weit draußen eine vielleicht 50 m² große Stelle, wo die Wasseroberfläche sich kräuselt, ja leicht zu kochen scheint. Bevor ich weiter denken kann, klatscht und spritzt es dort fürchterlich und Fontänen fingerlanger Kleinfische springen in Todesangst meterhoch nach allen Seiten aus dem Wasser... Ich realisiere, dass es sich bei dem „kochenden Wasser“ um einen großen Kleinfischschwarm handelt, der von mehreren großen Giant- und Bluefin Trevallys belagert wird, die immer wieder mit brachialer Gewalt raubend in den Schwarm hineinstoßen. Das ist ganz großes Kino und du kannst dir vorstellen, was jetzt im dem Fliegenfischer vorgeht, der mit leichtem #8er Bonefishgerät am Rande dieses Spektakels steht – welches im Übrigen immer näher kommt... Ich klippse in Windeseile den 6er Gotcha vom 0,40er Stroft und knote rasch und mit zittrigen Fingern einen ordentlich dicken Clouser an. Der Schwarm ist nun in Wurfweite und das heftige Rauben hält immer noch an. Nach 3 bis 4 Würfen ohne Ergebnis ist es soweit: der am Rande des Schwarms platzierte und dann so schnell wie möglich eingestrippte Streamer wird von drei großen Fischen verfolgt. Bluefin Trevallys, ich werd‘ verrückt, und was für Klopper! Zu allem Überfluss springt etwas abseits ein weiterer Bluefin in seinem Jagdeifer in voller Pracht aus dem Wasser...
Beim nächsten Wurf kommt das ersehnte „Rummmmsssss“ an der Fliege! Was nun folgt, geht extrem rasant vonstatten. Innerhalb von wenigen Sekunden ist der Fisch mit meiner Fliegenschnur und rund 100 Metern Backing davon gesaust (kein Problem, ich hab‘ ja noch weitere 100 Meter auf der Rolle :-). Dann stoppt er, ich gewinne einige Meter zurück und das Spiel beginnt von Neuem. Ganze 10 Minuten brauche ich, um dem starken Fisch das gesamte Backing wieder abzuringen und das hintere Ende meiner Fliegenschnur wieder in den Rutenringen zu sehen. Nun, denke ich, ist das Schlimmste vorbei und ich kann den Bluefin ganz in Ruhe ausdrillen. Leider ein Irrtum: Kurze Zeit später fliegt mir die leere Schnurspitze entgegen: der Knoten ist aufgegangen! Was für ein Jammer.... 
Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man - ist ja klar - und viele der besonders schönen Fische gehen im Drill verloren - auch klar. Aber einen Fisch durch einen aufgegangenen Knoten zu verlieren, nur weil man beim hektischen Fliegenwechsel nicht die nötige Sorgfalt hat walten lassen, das ist absolut unverzeihlich!!! Wie zum Trotz erhalte ich an diesem Vormittag auch keine weitere Chance mehr auf einen Fisch aus diesem Schwarm...

Oben: Lass die Sonne (nicht) an dein Haar... ;-)
*Szenenwechsel*
Heute ist ein schwieriger Tag auf dem Flat, die ablaufende Flut lässt im Gegensatz zu den anderen Tagen noch reichlich Wasser in der Bucht, es herrscht ein kräftiger Gegenwind, der entsprechende Wellen fabriziert und das Wasser leicht antrübt - und zu allem Überfluss verschwindet die Sonne andauernd hinter dicken Wolken. Insgesamt eigentlich unmögliche Verhältnisse, um vernünftig Fische zu spotten und anzuwerfen. Wenn man überhaupt Fische sieht, ist es meistens zu spät: sie sind zu nah, haben den Angler schon längst gesehen und flüchten spätestens dann, wenn die Leine noch durch die Luft saust. Unter solchen Umständen verliere ich rasch die Lust und jetzt nach rund zwei Stunden Quälerei überlege ich mir ernsthaft, für heute abzubrechen und lieber in der Hängematte das eine oder andere kühle SeyBrew zu vernaschen... ein verlockender Gedanke, der immer stärker wird.

Weiter komme ich nicht mit meinen Gedanken, denn jetzt wird mir wieder einmal vorgeführt, dass im Flat einfach alles passieren kann. Jederzeit! Die Wende der Stunde kommt mit einem 8-köpfigen "Rudel" Indian Ozean Permits, die in Wurfweite rasch vorbeiziehen und dabei keinesfalls zu übersehen sind! Ich platziere meinen Gotcha (ehrlich: wirklich einen Gotcha!) mit etwas Vorhalt in der Schwimmrichtung des Schwarms und denke mir so: „Na die werden schon gleich panisch in alle Richtungen flüchten, wie immer...“, werde jedoch sofort eines besseren belehrt. Die Hälfte des Trupps dreht vor meiner Fliege nach links ab, die restlichen Fische schwimmen geradeaus weiter, einer fasst zu und... ssssssssss..., schon geht die Post ab, die Leine pfeift durch die Ringe und ich sehe mal wieder viel von meinem Backing verschwinden. Jaaaaa...!!! 
Es ist wirklich phänomenal: stundenlang passiert nix und dann - in nur einem Moment - geht alles rasend schnell! Wehe, wenn da noch der Finger in der Rolle steckt oder die Schnur vertüddelt ist... 

In diesem Fall klappt jedoch alles. Selbst nur wenige Kilo schwere Permits sind am leichten #8er Gerät starke, ausdauernde Kämpfer, die bis zum Schluss nicht aufgeben und die immer wieder kraftvoll zur Flucht ansetzen. Nach einer Weile ist der wunderschöne Fisch ausgedrillt und darf nach einem kurzen Fototermin wieder von dannen schwimmen.

Und das war nur der erste von mehreren Permits in verschiedenen Gewichtsklassen, die heute noch mit meiner Fliege Bekanntschaft machen sollten... Leider war gerade bei den schönsten Fischen - wie so oft - kein Fotograf in der Nähe...

Etwas ähnliches passiert mir kurze Zeit später mit gleich zwei Yellow Spotted Trevallys kurz hintereinander. Der zweite, größere Fisch macht es wieder einmal ganz spannend: ich sehe ihn vorbei ziehen, werfe ihm die Fliege in den Weg, er weicht im großen Bogen aus, überlegt es sich dann jedoch anders, kommt zurück und nimmt die Fliege doch noch... (raten Sie mal, welche...) und schon wieder sehe ich mein Backing durch die Ringe sausen. 
Was für ein herrlicher Tag!

Seychellen Tour - März 2011
So kann es gehen in der „modernen Welt“...  Lange und gründlich hatten wir sie vorbereitet, unsere Schiffsreise 2011 - mit dem Katamaran zu den äußeren Seychellen! Das Zielgebiet war „abgesteckt“, die Verträge ausgehandelt und das Tackle entsprechend aufgerüstet – Klassen #7 bis #14 - für heftigste Drills mit den kampfstarken Salzwasser-Räubern.
Letzten Endes machte uns jedoch allen Ernstes die Piraterie, welche von Somalia ausgehend immer weitere Kreise in den Indischen Ozean zieht, einen fetten Strich durch die Rechnung: die Regierung der Seychellen lässt bis auf weiteres keine Schiffsreisen in Richtung äußere Inseln zu. Man möchte vorbeugen, das Unheil nicht herausfordern und schon gar nicht das Image der Traumurlaubsinseln beflecken. Vielleicht war's ja auch auch besser so, wer weiß...
Also musste ein neuer Plan her. Eine Land-basierende Fischerei auf den äußeren Seychellen, die mittels Flugzeug zu erreichen sind, ist zwar möglich, dies kam aber aufgrund der heftigen Wochenpreise ab 5000 € aufwärts plus Flüge für uns nicht in Betracht. Was lag schließlich näher, als unsere im letzten Jahr gesammelten Erfahrungen der „leichten“ Flat-Fischerei auf den inneren Inseln noch einmal zu vertiefen und sozusagen als Zusatzbonus noch mit einem hochseetauglichen Boot zu komplettieren. Immerhin kannten wir einige der Flats und deren Besonderheiten schon, außerdem gab es noch eine ganze Reihe von Buchten und Möglichkeiten, die noch entdeckt und mit den bereitstehenden Mietwagen rasch erreicht werden konnten. Und mit der Option Boot waren nun auch die dicken Riff- und Freiwasser- Fische jenseits des Surfs nicht mehr vor uns sicher... Und das alles zu vertretbaren Wochenpreisen von rund 1000 € plus Flug!
Was für eine Stimmung...

Was machen also sechs fliegenfischerverrückte harte Kerle im besten Alter und der ostdeutschen Sprache gnadenlos mächtig, wiederholt auf den Seychellen, dem tropischen Inselparadies schlechthin, in das ansonsten eigentlich meist Hochzeitler, Flitterwochenmacher und Trauminselurlauber reisen? 

Das Rezept ist ganz einfach: „Fliegenfischen maximal“ und gemeinsam jede Menge „gruppendynamischen Spaß“ erleben! 
 

Direkt vom Traumstrand aufs Flat...

Ein kleiner Auszug gefällig? Am ersten Tag gleich zwei Fliegenruten auf dem Flat abzubrechen, warum weiß aber keiner so genau...; 5-Kilo-Permits sträflich vergeigen, weil „Mann“ nur mit 0,28er Vorfach fischt (Todsünde)...; Unmengen von SeyBrew (Bier) zu vernichten (ich glaube, es waren um die 400 Stück), zum Runterkühlen sozusagen...; sich offshore mit Dorados, Wahoos, Sailfish und dicken Thuns brachial anzulegen, mit riesigen Fliegen und enormer Ausdauer, beides natürlich selbstgebunden... Mehr Spaß – siehe auch bei den „Out Takes“ am Ende des Berichts...
In diesem Jahr wieder in den selben Watrevieren unterwegs, fingen wir beim Flatfischen einige schöne (Ziel-)Fische und verloren einige noch schönere... Neben den allgegenwärtigen Snappern, dieses Jahr auch in ganz respektablen Größen, waren es einige Indian Ozean Permits, von pfündigen Fischen bis hin zur Fünf-Kilo-Klasse, Yellow Spotted-, Bluefin- und Giant Trevallys und einige der vielen anderen Arten, welchen wir auch im letzten Jahr hier begegneten. Interessant war, das einige Stellen, die 2010 richtig produktiv waren, dieses Jahr nur wenige oder auch gar keine Fische hergaben, dafür aber andere Stellen, die wir neu erschlossen, außerordentlich gut fischten. Ob diese Veränderungen am monatlang fehlendem Regen, am vielleicht zu warmen Flat-Wasser, den eventuell nicht optimalen Tidenbewegungen oder an anderen Dingen liegen - wir wissen es nicht hundertprozentig. Diese Verhältnisse verlangsamen jedoch den Sauerstoffaustausch in den Flachwasserbereichen und Buchten - und damit kommen auch weniger Fische auf manche Flats...
"Flöte" an der Fliege...
Die "GT-Schleuse"...

Da guggsdu, was? / Snapper mit "Krabben"-Piercing...

Hornhecht am Streamer...

Noch ein Indian Ozean Permit...

"Snappi" über Turtle Grass

"Kabbeliges" Wasser...

Allzu viel Zeit verbrachten wir heuer jedoch nicht auf den Flats, denn nahezu täglich fuhren wir mit dem 500 PS starken Hochseeboot zwischen 5 und 9 Stunden lang auf den Indischen Ozean hinaus – zum Fliegenfischen auf starke Meeresräuber! Mit an Board war unser Fliegenfischer-Equipment im Wert von rd. 20000 Euro: um die 10 vollständig aufgetakelte Ausrüstungen a la Sage, Henschel, Abel, T&T, Loop u.a.  Mit den bei dieser Fischerei üblichen Big Game Methoden lockten wir Thunfische, Dorados, Wahoos und Sailfisch in Wurfweite ans Boot – und dann kamen in vorher ausgeloster Rangfolge unsere „Fisherman“ am meistens #12 Gerät zum Wurf & Drill. Ein gutes System, bei welchem jeder mehrfach an der Reihe war und alle Mann einen intensiven Drill- und Fangspaß hatten.

Ein schickes Boot mit allen Schikanen...

Ein "bisschen" Gerät...



Mit Volldampf voraus... |   Unten: Ralf bei der Arbeit: wenn schon krumm - dann richtig krumm... :-)

So einer „kleiner“ 4 bis 10-Kilo-Thun ("Little Thun", ähnlich dem Albacore, sie erreichen Stückgewichte bis um 12 Kilogramm), der ja ebenso rund ist wie hoch, macht an der #12er Fliegenrute derart Banane, dass es eine wahre Pracht ist. Nur brachialer Gegendruck verkürzt einen Drill dieser ausdauernden Kämpfer auf eine vertretbare Zeit. 
Die wahren Könige dieser Art von Fliegenfischerei sind jedoch mit Sicherheit die wunderschönen, farbenprächtigen und sprungfreudigen Dorados (Goldmakrelen), die wir täglich zu mehreren in Stückgewichten bis um 10 Kilogramm fingen – ein wahrhaft großartiger Sportfisch! Deren schon bezeichnende Aggressivität wurde von den Wahoos noch übertroffen.

Große Fliege fängt auch halbstarke Meeresräuber... | Kai mit Little Thun
Unten: Stefan gibt alles. Der Backingvorrat ist schon fast aufgebraucht - aber das Grinsen ist ihm noch nicht vergangen...

Diese extrem schnellen und starken Fische mit ihren rasiermesserscharfen Gebissen griffen des Öfteren unsere Dorados im Drill an und kappten dabei auch schon mal das 100 Pfund Hardmono!!! Das die Gewässer um die Seychellen erstklassig  sind, belegen auch unsere täglichen Kontakte und Drills mit Sailfish, teils in sehr respektablen Größen.  Die Attacken dieses Fisches sind spektakulär, die meisten Drills an unseren Fliegen dauerten jedoch nur wenige Minuten, bis ans Boot konnten wir leider keinen einzigen bringen. Es stellt eine besondere Schwierigkeit und Herausforderung dar, die verwendeten Fliegen und das Hakensystem so zu optimieren, dass sie einen ordentlichen Halt im harten, knochigen Maul des Sails finden...  Aber wir arbeiten dran!

Hier folgen einige Impressionen unserer Meeresfischerei, krumme Ruten, strahlende Fänger, herrliche Fische:

Ralf am Thun...

Krachendes Dorado-Gewitter...


Michael mit dem ersten Dorado unserer Tour...

Gerhard & Kai... Michael am Fisch...

Heiko am Fisch | die meisten der starken Meeresräuber ziehen die Rute zunächst einmal gerade....

Lächeln, Heiko... ;-)

Ralf ist hart am Arbeiten. Aber alles halb so wild: solange nur Rammstein aus den Boxen tönt...

Das hat doch was! Pures Gold! Gut Biss & Petri Heil, Ralf!

Hier ist Stefan mit krummer Rute....

... und glücklich bezwungen....

... da geht was ab!  Kai am Band mit einem Thun....


Diese Vögel sind ein sicheres Zeichen für einen Fischschwarm. Hier sind auch allerlei Räuber nicht weit...

... und schon wieder geht die Post ab...

Gerhard und Stefan freuen sich über Thunas...

Bezeichnend ist, das viele Fische in der Endphase des Drills unters Boot gehen wollen, was den Fliegenfischer vor nicht unerhebliche Probleme stellt...

Jetzt wird's ernst: Heiko hat 'nen Wahoo an der Fliege...

... und erwischt !

Gerhard und Kai ...


Ralf hat wieder eine... |  ... und Heiko auch...



Am Abend nach unseren durchweg erfolgreichen Ausfahrten gab es dann wahrhaft Schmackhaftes aus unserer Traumküche: Thunfisch Carpaccio, Thunfisch Steaks, gebackene Dorado-Filets (Mahi Mahi...) – fangfrisch und wohl in keinem Restaurant dieser Welt wohlschmeckender... 

Dafür u.a. ganz besonderen Dank an unseren Küchenzauberer Gerhard!



Out Takes...

So fing alles an: In Ermangelung ordentlicher Fischfänge beim Flatfischen an diesem Tag und unter dem Einfluss von reichlich SeyBrew posierten wir am Ende tatsächlich mit der Tisch-Deko... Aber iss doch geil, oder? ;-)

Raucher-Leiden, Part 1:

Rauchen macht einsam: In dieser Freiluftgaststätte wurde unser Stefan doch tatsächlich vom Bedienungspersonal angewiesen, zum Rauchen raus zu gehen...
Schau Dir doch nur mal sein Gesicht an... :-)))))


Raucher-Leiden, Part 2: Bei voller Fahrt mit 500 PS versucht sich unser Stefan eine anzubrennen...
Hartnäckigkeit wird (manchmal) belohnt: 
Brennt schließlich doch, datt Ding!!! Was, wenn er zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, dass sich nur 4 Schritte entfernt unter Deck eine vollwertige Toilette befand... natürlich "Winddicht" :-)

Der war auch gut...

Folgende Szene:
Wir sitzen abends bei leckeren Kaltgetränken zusammen. Die heutige Mischung lautet:

Whiskey - direkt aus dem Tiefkühlfach
Cola - direkt aus dem Tiefkühlfach
Eiswürfel - direkt aus dem Tiefkühlfach
Limette - frisch weggefunden...

Spruch von Kai, mit entsprechendem Gesichtsausdruck:
"Die Brühe ist zu warm..."

:-))))))))

Tja Heiko: erwischt!!! So geht das aber nun gar nicht. Denn: Drillen im Sitzen wird von der Lebenszeit abgezogen... ;-)

Heiko schockiert und mit leerem 100 Pfund Hardmono-Vorfach - nach dem Angriff eines "Big Wahoo" auf seinen Dorado im Drill.... Unerhört !!!

Links: ... ein bisschen Pause muss sein...
 

Unten:
Noch zwei Fliegenkuriositäten: 

Links: Stefans "Multi-Tube": je nach Bedarf (gewünschte Fliegengröße) bestückbar von Null bis Hundert ;-))

Rechts: Heikos Erfolgsfliege nach überstandenen Drills mit Dorados, Thuns, Wahoos, Sails - nunmehr nur noch mit ca. 10% "Restmaterial"....



Ausrüstungs-und Reise-Tipps:

Grundsätzliches in aller Ausführlichkeit zur leichten Fischerei auf dem Flat, örtl. Gegebenheiten, Verhalten, Ausrüstung, Bekleidung, Sonnenschutz, Fliegen, etc. finden Sie hier im ersten Teil unserer Seychellen-Berichtreihe (März 2010): (Klick)

Ergänzung fürs schwere Fliegenfischen auf dem Meer: Zum Einsatz kommen Fliegenruten der Klassen #10 bis #14, ein so genannter Kampfgriff ist von Vorteil, dazu stabile Fliegenrollen, die neben der entsprechenden Fliegenschnur auch noch 400 bis 600 Meter 30lb-(besser 50lb-)Backing fassen sollten und über eine belastbare Hochleistungsbremse verfügen. Anti Reverse bzw. Dual Mode Rollen bringen klare Vorteile und verhindern die nicht unerhebliche Verletzungsgefahr durch rasant rotierende Rollenkurbeln. Die verwendeten Fliegen-, Haken- und Vorfäch-Systeme sind die im Big Game üblichen Montagen, dies an dieser Stelle detailliert zu beschreiben, würde jedoch zu weit führen. Für die Hochsee-Fliegenfischerei gibt es einschlägige Literatur und diverse gute Internetseiten, außerdem wird bei Buchung über Kalahari-Afrika Spezial Safaris das gesamte notwendige Know How zur Verfügung gestellt.

Anmerkung: Enttäuscht waren wir von nahezu allen gängigen, hochklassigen Spezial-Fliegenschnüren fürs tropische Big Game - Salzwasserfischen! Nach einer Woche Ausfahrten und einigen zugegeben nicht gerade zimperlichen Fischdrills sind die Leinen durch die Bank weg nur noch gut für die Mülltonne: komplett überdehnt und das Coating buckelig und unansehnlich... Vielleicht stoßen wir ja irgendwann einmal auf ein Produkt, welches den hohen Anforderungen dieser Fischerei wirklich gerecht wird!

Reisebudget: (Fischen, Unterkunft, Flug, Mietwagen, Verpflegung, Taschengeld) für eine volle Woche: um 2000 Euro. Zusatzkosten: Hochsee-Boot (Stundenpreise, geteilt durch die Personenanzahl).

Weitere Informationen und Buchung: Kalahari Afrika Spezial Safaris, Kai-Uwe Stoß, www.kalahari-afrika.de

Allgemeine Seychellen-Infos: www.seychelles.travel

Wir empfanden diese Reise im Fazit als eine sehr gelungene, abwechslungsreiche Kombination, bei der jeder Teilnehmer auf seine Kosten kam - ganz nach persönlichen Vorlieben. Zum Schluss bleibt die Frage: Was kommt als nächstes dran? Sailfish, Marlin, Mega-Gelbflossenthun...? Na schaumermal!

Für Fragen können Sie uns gerne unter (Kontakt) kontaktieren.
***


Und weil's so schön war, zum Abschluss noch einige Foto-Impressionen ...

Flötenfische fingen wir in diesem Jahr geradezu häufig...

... dazu dicke, stachelige Snapper...

... sowie die eine oder andere Meeresschildkröte. Nein, Spaß beiseite, dieses nur wenige cm große Exemplar dürften wir in persönlicher Begleitung seines Pflegers bewundern...

Traumhaft schöne Strände....

...und kampfstarke Yellow Spotted Trevallys...

Begegnung am Strand

Wer hat hier nur diese "Kiesel" verteilt?

Permit am Gotcha

Hier hat "alles geben" nicht gereicht: mein Sailfish verabschiedete sich nach einigen Minuten wieder :-(

Zweimal lächeln, bitte....

Bei Sonnenaufgang morgens 6:00 Uhr geht es raus aufs Meer... Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier!

Ein Traum in Türkis!

Abendstimmung am Strand

Anhang: einige Großfischfliegen:
(1) Gurgler-Set by Stefan
(2) Flex Turbo Popper Red/White (6/0) und EP-Fiber Großfliege von Rudi Heger
(3) Clouser by Matthias Lünzmann


Ein Reisebericht von Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de - März 2011
Fotos ©: Michael Müller (1, 3, 5, 7-12, 20, 21, 23, 27, 43, 45, 46, 50, 67, 68, 74, 78-84, 86-93)
Stefan Beier (4, 15-19, 23, 28, 32, 34, 35, 42, 44, 51, 52, 58, 60, 72, 73, 75-77)
Heiko Franke (2, 6, 13, 22, 25, 26, 31, 33, 36, 37, 40, 48, 56, 62, 64-66)
Ralf Rudolf (47, 53, 55, 57, 69, 71, 85)
Kai-Uwe Stoss (24, 29, 30, 38, 39, 41, 42, 49, 54, 59, 61, 63, 70)
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.



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