Liegt das an mir oder am Gerät?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

AKNE

Beitrag von AKNE »

Hallo erstmal!
Aufgrund der Größe der Hechtstreamer würde ich den Wechsel auf eine leichtere Schnurklasse lassen.
Du solltest am Gewässer einmal ohne Streamer werfen, um zu sehen ob die Probleme dann noch vorhanden sind. Das Problem bei den Hechtstreamer ist, dass mann nicht so enge Schlaufen werfen darf, es ist eben keine leichte "schöne" Fischerei. Zudem darfst Du bei der Sinktip nicht so viel Schnur in der Luft halten wie bei einer F oder I. Mein Tipp, max. 1-2 m zusätzlich zu dem sinkenden Teil draußen halten, die Schlaufe beim Werfen (aufgrund der Ködergröße) etwas größer halten und das ganze mit Doppelzug wie einen Schußkopf rausschiessen... Gruß Alex

Fische selber mit so großen Besen, ist nunmal anstrengender....:(
JoshuaTree

Beitrag von JoshuaTree »

Danke werde es Testen
Hermi

Sink-Tip

Beitrag von Hermi »

Das Problem kenne ich nur zu gut. Habe eine #8 Triangle Bass-line. Zusammen mit einem schnell sinkenden Vorfach (Polyleader etc.) stellte sich das gleiche Problem ein. Abhilfe schafft ein Rollwurf, um Sinkspitze und Streamer "nach oben" zu bekommen. Dann sofort mit dem Abheben beginnen, damit die Spitze nicht wieder untergeht. Beim Werfen auf möglichst gleichmäßige und geschmeidige Bewegungsabläufe achten, dann schlägt die Sinkspitze auch nicht so hart. Habe für größere Tiefen aber auf Teeny T-300 gewechselt. Ist noch weicher im Wurf und bringt für mich erstaunliche Weiten, selbst mit einem halben Kaninchenfell.
JoshuaTree

Beitrag von JoshuaTree »

Teeny T-3000 !? Das ist eine Schnur oder ? Wo bekomme ich die denn her ?
JensR

Beitrag von JensR »

Hallo,

das ist eine Sinkschnur aus dem Hause Teeny. "T" ist die Serie, "300" das Gewicht in engl. grains.
Die gibt es z.B. bei Brinkhoff ....


Gruß, Jens
plautzenede

Beitrag von plautzenede »

das ist alles gut und schön was hier so steht das mit deiner rute und der neuner sinktip ist auch ok. so fische ich auch in der ostsee. wenn ich auf hecht gehe nehme ich mir immer streamer aus synthetik die nehmen nicht soviel wasser auf.dann hat man nicht das gefühl einen schweinekopf zu werfen und wenn du die schnur anhebst dann sollten nur noch vier, fünf meter im wasser sein, dann ordentlich doppelzug und dann klappt es auch mit dem hecht.und vergleiche nicht das streamerfischen mit dem trockenfliegenfischen da gibt es keine gemeinsamkeiten.
Baltic_Herring

Beitrag von Baltic_Herring »

Hi JT - ich habe nun diesen Thread für 'ne weile verfolgt und möchte doch noch einiges erwähnen:

Mathias meint das Du evtl. Deine Rute überlastest - ich denke ehe nicht, ich selbst habe 'ne #6 und werfer Köpfe bis 28g (ca #11 Schnur !!!!!!!) OHNE Probleme ich halte es für fast Unmöglich das wir (als ON Werfer eine Rute überlasten). Was ist "überlastung" überhaupt?

Grosse Hecht-Wüschel sind nicht einfach zu werfen, in der Regel muss Du Dein Timing verlangsamen aber es gibt noch etwas das Verhältniss Fliegen-Grösse zur Schnur Gewicht bzw Grösse :-)

Ich habe eine Tabelle der von ein guten Freund von mir erstellt worde, beigefügt:

Line Weight Fly size
3 28 -12
4 up to 10
5 up to 8
6 up to 6
7 up to 4
8 12 - 1/0
9 up to 2/0
10 up to 3/0
11 up to 4/0
12 up to 6/0

Da sind natürlich viele Überlappungen, eine schwere Hecht "Socke" braucht ggf eine Schwerere Schnur als angezeigt.

Mit ein Double-Zug kannst Du auch schwerere Fliegen werfen als mit ein einfache oder gar ohne Zug - die Schnur geschwindigkeit ist in der Regel höhe.

Wie ich sagte benutze ich ein 6'er Rute und verwende sicherlich 5 oder 6 verschieden Köpfe (Trocken) plus 1 oder 2 Intermediate. Die Köpfe schneide ich aus "Mill-Ends" Kosten Faktor ca 8€ / Stück - also Mann kann es leisten sich zu verschneiden und be dem Preis wird Mann förmlich zum Experimentieren aufgefordert - also RAN.

Nun zu Deine Erfahrung mit der 9'er Rute - ganz ehrlich warum sollst Du weiter werfen können mit einen 9'er Rute ausgestatet mit 'ne 8'er Schnur? (ein weltklasse Werfe macht es, weil 'ne 8 hat wenige Luftwiderstand als 'ne 9'er er hält auch die ganze Schnur in die Luft) Was war der Logik Deines Händlers Dir eine 9'er ausgestatet mit eine 8'er Schnur zu geben? Leider sind sehr viele Händler überfordert wenn es sich um FliFi Werfen handelt :-(

Um die 9'er Rute mit 'ne 8'er Schnur wirklich zum Arbeiten zu bringen must Du NOCH MEHR SCHNUR IN DER LUFT HALTEN - weil der 8'er wiegt wenige (als Vergleich denke einfach an 'ne 30g Spinnrute, versuch ein 5g Küstenwobbler damit zu werfen, es geht aber die Rute ARBEITET NICHT. Du werfst Dich zum Tote!!).

Auch beim gut abgestimmte Geschirr (Ziel-Fisch>Fliegen Grösse>Schnur>Rute) ist es trotzdem schwierig Hect-Wüschels (oder Dorsch Wüschels, "Socken" halt) aus dem wasser zu kriegen. Ich fische aus und dann hole ich meine Schnur mit ein Roll-Wurf auf die Wasser Oberfläche - dann Rückwerf, DZ und los.
Matthias

Beitrag von Matthias »

Original geschrieben von Baltic_Herring
... Mathias meint das Du evtl. Deine Rute überlastest - ich denke ehe nicht, ich selbst habe 'ne #6 und werfer Köpfe bis 28g (ca #11 Schnur !!!!!!!) OHNE Probleme ich halte es für fast Unmöglich das wir (als ON Werfer eine Rute überlasten). Was ist "überlastung" überhaupt? ...
Hallo Baltic_Herring,

interessante Frage! Ich denke, daß eine Rute für den jeweiligen Einsatzzweck (abhängig von gewünschter Wurfweite, Fliegengröße, äußeren Bedingungen, ...) ein optimales Wurfgewicht hat. Meiner Meinung nach ist die Rute dann überladen, wenn Schnur, Vorfach und Fliege schwerer als das optimale Wurfgewicht sind und die Wurfweite bzw. -performance unter der mit dem optimalen Wurfgewicht erreichbaren liegt. Soweit meine Meinung ... streng genommen ist eine Rute so lange nicht überlastet, bis das Material Schaden nimmt ;-)

Nochmal zum eigentlichen Problem, ich habe auch mal eine 7/8er Rute gehabt, die mit 8er Schnur und "Hecht-Socke" (aus meiner Sicht) überlastet war. Sicherlich ist es ein subjektives Gefühl, aber ich hatte den Eindruck, daß der "Bumms" von unten raus fehlt ... irgendwie ähnlich zäh wie die Beschleunigung in einem schwach motorisierten Auto. Mit meiner 8/9er Rute erreiche ich mit der gleichen 8er Schnur und dickem Streamer größere Wurfweiten. Die Rute hat mehr Reserven und eher ein "crispy feeling" beim werfen.

Viele Grüße, Matthias
Baltic_Herring

Beitrag von Baltic_Herring »

Moin Mathias - Vorweg bin ich persönlich der Meinung das Hecht-Socken oder Dorsch-Wüschel ohnehin nicht einfach zu werfen sind (und in so fern hat JT evtl. mit fast das schwierigste angefangen ????), Du hast recht das ein Hecht-Fliege einfacher zu werfen ist mit 'ne 9'er oder gar 10'er Rute mit entsprechende Schnur - auch ggf. "überleint", warum nicht.

Ich habe Jahre lang auf Backf. und Äschen gefischt, aber irgendwie war der "Sex" raus, ich suchte eine neue Herausforderung (Fischenmässig :-). Dann bin ich vor einigen Jahren mit MeFo fischen angefangen aber ich wollte nicht wie alle anderen mit 'ne 8'er Rute nein ein 6'er musste hier. Ich war frustriert, mein werfen war nicht wie ich mir das vorgestellt habe - alle sprachen von 30+m Würfe ind ich konnte max 22-25m werfern. Genau wie JT, fing ich an zu grubeln - Rute, Können alles möglicher wurde durch gekaut. Im letzen Jahr (Mai) war ich in Ireland mit miene FliegenRute (mit ca 15g Kopf d.H Rutenklasse + 2 oder 3) und -einen 1 Teilige-Pistolen-Griff Spinnrute. Eines Morgens habe ich meinen (10-20g Spinnrute) mit ein Gigant von Löffel "überladen" dabei ging mir einen Licht auf mit meine Werferie. Ich zu Hause, einige MillEnds von John-Norris bestellt, fing ich an zu basteln - hier ein AFTM Tabelle, dort gesurft. Ich bin zu den Schluss gekommen das mein 6'er Rute (Winston Boron) durchaus in der Lage sein musste ein Kopf von 30g zu werfen (AFTM #6 heisst ca 10g für 30 Fuss sprich ca 30g für 'ne ganze Schnur - und ein gute Werfer kann schon die ganze Schnur in der Luft halten) Letzendlich habe ich einige Prototyoköpfe erstellt, eine davon wog um die 29g !! Ich dann zur Wiese - zum erstenmal in meinem leben habe ich die 30m Grenze erreicht (wohlgemerkt auf die Wiese, windgeschutzt und nicht am Wasser) Über die Wochen wurde mein Wurfstil (wenn Mann es so nenen kann :-) ) besser, ich habe bis fast an die 40m regelmässig werfen können (gemessen auf der Wiese, mit ca 6'er Fliege (Pink Figgy um genauer zu sein) !!) Allerdings hat sich gezeigt das ein solchen Schnur (wenn auch ein Trockener) einfach nicht aus (vom) dem Wasser heraus holen lesst, also weiter experimentieren. Ich bin jetzt bei einen Gewicht von ca 22g (Trocken) und für einen Intermediate liegt es 3 oder 4 Gramm niderige. Ich möchte betonen diese Werte sind abgestimmt auf meine Rute sowie mein Wurfstil.

Ich denke nicht das die 30m - 40m vom Überleinen DIREKT kommen, sondern durch das Überleinen wird die Rute zum Arbeit gezwungen - mit eine leichtere Kopf muss Mann in der Lage sein den genauen "Zugpunkt" zu fühlen, und genau dar habe ich noch Probleme.

Was bedeutet das Ganze für mich an der Ostsee, ich komme jetz mit 4 False-Casts + 1 * Roll-Wurf klar, danach fliegt meine MeFo Fliege in Richtung 30m Grenze. Ich wedle nicht wie ein Windmühle herum, und werde nicht so schnell müde.

stuart
Matthias

Beitrag von Matthias »

Original geschrieben von Baltic_Herring
... Ich denke nicht das die 30m - 40m vom Überleinen DIREKT kommen, sondern durch das Überleinen wird die Rute zum Arbeit gezwungen - mit eine leichtere Kopf muss Mann in der Lage sein den genauen "Zugpunkt" zu fühlen, und genau dar habe ich noch Probleme ...
Hallo Stuart,

indirekt hast Du schon Recht ... physikalisch betrachtet ist das sehr interessant. Setzt man eine konstante Biegung bzw. Aufladung (= konstante Kraft) der Rute voraus, wird diese einen leichten Schußkopf auf eine höhere Geschwindigkeit beschleunigen, als einen schweren. Der Impuls (Masse x Geschwindigkeit) beider Schußköpfe ist aber gleich, d.h. ohne äußere Einflüsse müßten beide die gleiche Weite erreichen. Wenn man es nicht schafft, die Rute mit dem leichten Schußkopf durch stärkere Beschleunigung, Doppelzug, etc. genauso stark aufzuladen wie mit dem schweren Schußkopf (was bei diesem durch seine Masseträgheit wesentlich einfacher ist), wird der Wurf kürzer ausfallen.

Viele Grüße, Matthias
Baltic_Herring

Beitrag von Baltic_Herring »

Morning Mathias - ich möchte sogar ein Schritt weiter gehen -- da der Luftwiederstand im Verhältnis zu Geschwindigkeit² steht, ist es möglich "dünnere" Schnüre (Intermediate oder Sinking) weiter zu werfen (bei gleicher Line-Geschwindigkeit et al) als ein vergleichbare dickere oder Floater. Des wegen wiegen meine Intermediate-Köpfe 3g oder 4g weniger als die Floaters ...

Es stimmt, Klarheit auf Papier bringt Klarheit im Kopf ... es ist mir jetzt erst Klar geworden das Problem wahrscheinlich daran liget das die Schnurgeschwindikeit nicht hoch genug ist ....

... oder mit anderen Worten Zugpunkt-Timing und/oder Stop stimmen nicht...

... 'bin jetzt weg 'muss zur Wiesse :D


stuart
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