Gerätefragen Danielsson/Scierra

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Uwe

Gerätefragen Danielsson/Scierra

Beitrag von Uwe »

Hallo Kollegen,

um es nicht zu lang zu machen, habe ich zwei kurze Frage:

1) wo ist der Unterschied zwischen den FW und LW Rollen von Danielsson abgesehen von der Robustheit? Bzw. lohnt es sich für diese Robustheit Xmal10 Euronen mehr zu berappen. Hat jemand schlechte Erfahrungen mit den FW-Rollen gemacht?
Das können in diesem Fall auch Erfahrungen von Loop-Rollen sein, die waren ja nun schon vorher da, ich meine nicht Danielsson sondern Loop, was ja Danielsson ist, also war Loop Danielsson und nicht umgekehrt und jetzt nicht mehr, ach ihr wisst schon was ich meine...

2) Ich habe eine neue Scierra HM2 #6. Ich will hier auch gar nicht die Rute diskutieren ,die finde ICH ziemlich geil. Ich such nur noch eine geeignete Schnur.
Also, ich habe sie letztens Probegeworfen (ok, das Eis in den Ringen hat weder der Wurfweite noch der Schnur gutgetan) und habe das subjekive Empfinden (ist Empfinden nicht immer subjektiv?, na egal) das die eher eine 7er als sechser ist.
Mit meiner Steelfin XXD #6 verträgt sie sich sehr gut, aber es müssen schon ein paar Meter draußen sein. Eine Cortland 7er Sinktip schluckt sie ohne Klagen, aber mit Guidline Pounch 6# komme ich irgendwie nicht auf Distanz. Klar kann das auch an mir liegen. Als reiner Freizeit-Ostseeangler sind "fast and far" nicht unbedingt meine Spezialdisziplinen, aber ich möchte mir für gelegentlich Ostseetrips, wenn dann noch zufällig ruhiges Wetter ist, oder wenns an unserem See, den ich ab und an beehre, dann doch mal weit sein muss oder kleiner Waschlappen für Hechte ans Vorfach kommt eine geeignete Schnur besorgen. Mir schwebt da ne 7er LeeWulff Bass Taper vor.
Irgendwo habe ich hier mal gelesen, dass das mit dem Aftma-Angaben im allgemeinen und bei Scierra im Speziellen eh so'ne Sache ist...

Kann meine Vermutung jemand bestätigen, der auch 'ne HM2 fischt? Es ist übrigens keine Saltwater, sonder die "normale".

Bitte lasst mich nicht allein in meiner Unwissenheit

PS:Ach ja, am Wochenende wenn Zeit ist kommt mal 'ne 8er Bass Taper drauf. Mal schaun was sie dazu sagt....
PPS: Na wenn das keine kurze Frage ist, dann wartet mal auf eine lange von mir :D :schnarch:

Uwe
Jens2001
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Beitrag von Jens2001 »

Hallo Uwe,

zu 1.) kauf Dir die LW sie ist nicht nur die robustere Rolle sondern auch die schönere von den beiden....... und sie ist etwas schwerer und balanciert zu mindest bei mir die Ruten perfekt aus.......
Ich habe von der LW-Serie 4 Stück sind zwar alles noch die original Loop Teile aber ob Loop oder Danielson drauf steht es ist ja Danielson drin......
kannt bedenkenlos zuschlagen sind in meinen Augen die besten Rollen die auf dem Markt sind!!!!

LG Jens
Nico (Berlin)

Beitrag von Nico (Berlin) »

Hallo! Die FW haben keinen Klicker, sind etwas leichter gearbeitet und die Bremse ist etw. kleiner dimensioniert. Unter Kl. 8 würde ich in unsren Breitengraden guten Geweissens die FW als Alternative zur LW empfehlen.

Besten Gruß

Nico


http://www.flyfishers-delight.de
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo Uwe,

kann die Aussagen von Jens nur bestätigen, die Loops (jetzt Danielson) sind auch für mich die derzeit schönsten, robustesten und zuverlässigsten Rollen auf dem Markt. Mit den Bremsen stoppst Du LKW's oder D-Züge, das Design ist edel und die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Ich fische drei Modelle und die werden die nächsten 30 Jahre intakt sein. :rolleyes: :cool:

Ein kleiner Wermutstropfen sind die knapp bemessenen Kapazitäten, d.h. beispielsweise auf meiner LW 2-5 passt neben der 5er DT nur noch ganz, ganz wenig Backing auf die Rolle. Bei der LW 6-9 und der LW8-12 ist es ähnlich. Die mittlere schwamm schon mehrfach in der Ostsee und sie sieht heute noch aus (bis auf kleine Gebrauchsspuren) wie aus dem Laden. Kauf Dir die Danielson jetzt vielleicht auf Messen ein bisschen günstiger. Du wirst Dich ärgern, wenn Du es nicht tust und Dich wieder mit einer vermeintlich günstigeren trösten willst. Ich habe schon einige angerostete Scierra-Rollen von Kollegen gesehen.

Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
1-2-fly

Beitrag von 1-2-fly »

Moin,

ich fische die Loop FW 5-8 nun schon fast drei Jahre problemlos im Salzwasser.
Kann man nichts mit flasch machen. Ich finde das geringe Gewicht grandios, passt optimal zu den neuen ultrleichten Ruten, die immer mehr auf den Markt strömen. Die Backingkapazität ist bei deisem Modell zumindest auch mehr als ausreichen zusammen mit einer 8er Schnur.
...und an die Zweihandrute kommt dann die LW 9-11, ebenso perfekt.

T.L.
(auch)Jens;)
FliFi-Rudi

Beitrag von FliFi-Rudi »

Hallo Uwe,

zu oben genannten Rollen kann ich leider nix sagen – ich fische nur Scierra, Guideline und Okuma ...;o).

....bzgl. passender „HM2-Schnur“ schon mehr, ich fische fast die komplette HM2 Serie (außer den Zweihändern).

Du hast nicht unrecht, dass die AFTMA-Angabe auf der HM2 irgendwie nicht stimmt....aber wie genau ist die AFTMA überhaupt. Bedenke, bei der AFTMA-Angabe werden die ersten 3m bei der Messung abgezogen, Du fischt in der Praxis aber stets mit diesen 3m+Vorfach, Leader, ... dieses Mehrgewicht beträgt so ungefähr 3-4g. – da ist mal schnell der Meinung, dass die „Scierra“ ein bis zwei Klassen mehr verträgt ! Die Entscheidung ob Scierra nun "falsche" Angaben macht soll jeder für sich entscheiden - ich persönlich kann solche Meinungen die in diesem Forum öfters geäußert werden nicht teilen, weil die Angaben (rec.wt.) von Scierra nämlich der Praxis entsprechen und keinen theoretischen Angaben.

Wenn Du nun eine AFTMA 6 (10.4g) + die o.g. 3-4g. rechnest, dann kommst Du auf das "recommended weight" von ca. 14g. und genau dies wird auch auf Deiner HM2 empfohlen ;o)! Wiege für deine Schnurtests einfach mal Deine Testschnüre, all incl., auf einer Digi-Waage ab, dann solltest Du die richtige Schnur(klasse) finden, ohne die ungenaue AFTMA-Angabe (diese Angabe sollte für Deine Tests als „grober“ Richtwert dienen).

Was den Schnurhersteller/-typ angeht – schau Dich mal für Deinen Einsatzbereich nach einem Schusskopf um (das Basstaper ist nicht wirklich was anderes als ein SH) - wenn Du dann mit einem SH klar kommst (von Wurfstil, ....), dann kannst Du das „Ding“ ggf. selbst bauen, Anleitungen gibt’s ja genügend. Schau parallel auch mal nach der neuen Scierra HMT Flugschnur (kommt in den nächsten Wochen in den Handel). Dies ist eine WF-Schnur, die ähnlich der J.Wullf Triangle ist – eine absolut Spitzenschnur, meiner Meinung nach (zumindest der Prototyp davon, den hab ich zu genüge geworfen).

TL
Flifi-Rudi
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Volker Furrer
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Beitrag von Volker Furrer »

Bedenke, bei der AFTMA-Angabe werden die ersten 3m bei der Messung abgezogen



Hallo Rudi,
wie kommst du darauf das die ersten 3 Meter abgezogen werden?

Ich habe dies schon in dem ein oder anderen Beitrag gelesen - aber (Sorry) er ist QUATSCH. Nichts wird abgezogen.
Die AFTMA-Angaben beziehen sich auf die ersten 9,14 Meter der Schnur.


Gruß

Volker
Petri Heil

Volker
FliFi-Rudi

Beitrag von FliFi-Rudi »

Hallo Volker,

wenn die Aussage Quatsch ist, dann lies bitte mal die Definition von einigen anerkannten Autoren zu diesem Thema - ich stelle deren Aussage hier mal nicht in Frage. Komischerweise geht auch meine/die Scierra Rechnung auf --> AFTMA + 3 bis 4g. (für 3m+Leader) = „rec.wt“ – wie erklärst Du dies?! Ferner glaube ich nicht, das eine Hywel Morgan oder ein Hendrik Mortensen nicht wissen was Sie schreiben/berechnen?

Als Gegenbeweis bitte ich Dich, auch gleich anzugeben, wo Du Deine Angabe/"Version" her hast .... "nur" die ersten 30ft. (9.14m) ..... wo genau wird begonnen diese 9.14m zu messen? Dafür muss es auch ein "white paper" geben, wenn Du Dir so sicher bist und die oben gemachte Aussage als "Quatsch" deklarierst.... würde mich sehr interessieren....ich freue mich immer wieder Neues/das Richtige zu lernen und/oder diskutieren!

Mein Motto - "Nobody kann alles wissen"! ;o)

In diesem Sinne,
TL
Flifi-Rudi
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Beitrag von Volker Furrer »

Hallo FliFi-Rudi,
ich wollte dich nicht persönlich angreifen - und hoffe du hast es auch nicht so verstanden.

Ich weiß nicht wo/was/wann Mogan u. Mortensen geschrieben haben, oder ob du hier evtl. etwas mißverstanden hast (ohen dir zu nahe treten zu wollen).

Tatsache ist jedoch das man nachsehen kann wo man will, nirgends findet man einen Hinweis darauf, dass die ersten 3 Meter hier abgezogen werden sollen.

Nicht nur das die in der Praxis schon kaum noch durchführbar ist, es ist schon scheirig genug die ersten 9,14 Meter relativ genau zu wiegen - wenn ich jetzt auch noch die ersten 3 Meter separat wiegen sollte - dann ab diesem Punkt nochmals wiegen - usw.


Und, wie sollte die Rechung bei z.b. einer Basstaper aufgehen? Hier ist gerade in der vordersten Spitze der Schnur das größte Gewicht. Und genau diese Gewicht soll herausgewogen/herausgerechnet werden?
Das macht doch keinen Sinn - oder ?!?!?


Hier ein paar Beispiele:

http://www.cortlandline.com/technical/t ... tml#weight

http://www.flyfishingforum.com/expertis ... atings.htm

http://www.activeangler.com/articles/fl ... lines1.asp

http://www.troutcatchers.co.uk/Fly-Line-Info.htm



Nichts für ungut, aber ich bleibe bei meiner Ansicht/Überzeugung.


AFTMA bezieht sich auf die ersten 30 ft (als 9,14 Meter) der Fliegenschnur.



Gruß

Volker


PS:
wo genau wird begonnen diese 9.14m zu messen

- ganz Einfach. Da wo vorne die Fliegensschnur anfängt !!!
Petri Heil

Volker
Jens2001
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Beitrag von Jens2001 »

@Volker Furrer

nun ich muss mich jetzt hier auch mal reinhängen FliFi Rudi hat recht, jedenfalls fast laut AFTMA Definition wird die AFTMA-Klasse durch die ersten 30' abzüglich Spitze definiert und diese Spitze kann in einigen Fällen schon mal 3 m lang sein in anderen sicherlich nicht....... und diese Spitzendefinition ist genau das, was die ganze AFTMA Klassifikation so schwammig macht!!!! Die einen wiegen mit Spitze die anderen ohne..... usw.
Ihr dürft hier aber nicht vergessen, dass die AFTMA Klassifikation für von Ihrer Geometrie her ganz einfache Schnüre gemacht wurde (die AFTMA ist nämlich schon asbach) damals gab es nur paralle Schnüre und doppelt verjüngte Schnürre!!!!! bei einer paralellen Schnur war das Spiel ja wohl ganz einfach einfach 30' abgemessen und fertig!!!! bei einer DT wurde die verjüngung abgezogen, dann 30' und wieder war die geschichte erledigt diesen ganzen Schnickschnack, Keulenschüre mit zig unterschiedlichen verjüngungen Trieangeltäper usw. gab es nciht und für diesen Neumodischen Kram war die AFTMA Spezifikation einfach nicht gemacht..... und da kann sie Heute eben nur noch als grobe Orientierung dienen....... gibt nur zwei Möglichkeiten....... entweder die Schnur kaufen, die vom Hersteller der Rute spezielle für die Rute entwickelt wurde z.B. bei Sage oder solange probieren bis man die ultimative Schnur für seine Rute gefunden hat!!!
Die eine Spitze ist lang und dünn die andere kurz und dick...... und wo die Spitze aufhört und das eigentliche Täper anfängt, weis oft nur der Hersteller selbst, wenn überhaupt jemand!

LG Jens
Fly-Ing

Beitrag von Fly-Ing »

Hallo Uwe, FliFI-Rudi, Volker und alle anderen,

ich habe den Eindruck, die AFTMA Klassifizierung betreffend wird hier etwas mißverständlich argumentiert.

Ich denke wie Volker auch, die AFTMA Angaben beziehen sich auf die ersten 9,14 Meter der Schnur, nur wurde früher das am Ende der Spitzenverjüngung nicht abgeschnittene mehr oder weniger lange dünne parallele Stück nicht mit gerechnet.

Das Vorfachgewicht, bei Polyleadern 2 bis 5 oder noch mehr Gramm, wurde bei der AFTMA Angabe nie mitgerechnet oder berücksichtigt.

Deshalb sind die Ausführungen von FliFi-Rudi insofern stimmig, dass man das auf der Rute angegebene empfohlene Wurfgewicht schon inclusive Vorfach betrachten muss.

Hat man normalerweise beim Werfen den Schusskopf einer WF Schnur außerhalb des Spitzenrings, dann sollte, wenn das für diese Rute empfohlene Wurfgewicht korrekt angegeben ist, das Gesamtgewicht = Schusskopfgewicht + Vorfachgewicht in etwa dieser Angabe entsprechen.

Was das Werfen eines Schusskopfes anbelangt, kann nur immer wieder darauf verwiesen werden, wer mit einer WF Schnur wrft, wirft einen Schusskopf!

Nur bei der WF Schur ist der Schusskopf "fest" mit der Running Line verbunden. Bei einem Schusskopfsystem manchmal auch, aber meistens ist der Kopf mittels Schlaufen mit der Runningline verbunden, um ihn gegebenenfalls austauschen zu können.

Wer das immer noch nicht kapiert, soll doch mal eine durchgescheuerte WF Leine zerschneiden, das schadhafte Stück entfernen, und die Reste neu zusammensetzten.

Beim Werfen mit diesem zusammengestzten Teil kann er versuchen, sich zu erinnern, wie gut oder wieviel besser er vorher damit geworfen hat.

War der Schusskopf bei der WF Schnur zu schwer, kann er dabei auch gleich auf das "richtige" Gewicht verringert werden. Bei zu leichtem oder zu kurzem Kopf setzt man einfach das fehlende Stück dazwischen.

So machen es zumindest die meisten Profis. Es ist das durch Göran Anderson populär gewordene Prinzip der individuellen Anpassung des Schnurgewichtes an die Rute.

Das Wurfgewicht muss passen damit das Werfen richtig Spaß macht!

Gruß Fly-Ing
nixfänger
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Beitrag von nixfänger »

Moin Uwe,
ich habe mich seinerzeit für die Loop FW entschieden weil die E. Spule der 4-seven auch auf die 5-eight paßt. Mit einer Rolle und entsprechenden E. Spulen deckst Du also fünf Schnurklassen ab, geht bei der LW nicht.

Gruß
nixfänger
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hi, sorry das driftet etwas vom Originalthema ab,

Volker hat im Prinzip vollkommen Recht,

(1) Kurz, die AFTMA Spezifikation bezieht sich ausschliesslich auf die 1. 30ft. oder 9.14m der Fliegenschnur - manchmal wird ein ganz kurzes Level-Stück abgerechnet (so wie Fly-Ing richtig schreibt), weil die Spitze sich kürzt durch anknoten des Vorfachs. Das sind aber dann max. 1 ft. oder 30cm und kann ignoriert werden, das macht so gut wie keinen Unterschied und wird IMHO nicht immer migerechnet.

Jens:
>AFTMA Definition wird die AFTMA-Klasse durch die ersten 30' abzüglich >Spitze definiert

Falsch, es werden definitiv keine 9ft. o.ä. abgezogen, da wird man keine Quelle in der Literatur finden! Wäre nicht sinnvoll da es auch unterschiedliche Spitzenlängen oder Compound-Taper wie die TT gibt und weil das Frontaper auch einiges wiegt und beschleunigt wird.

Wer das nicht glaubt möge z.B. Bruce Richards vom Marktführer 3M/Scientific Anglers fragen.

Der AFTMA Standard existiert seit 1962, vorher gab es kryptische Buchstabenkürzel (für Seidenschnüre).


(2) (insbesondere für Flifi-Rudi) Eine AFTMA Spezifikation für Fliegenruten hat es nie gegeben. Diese existiert ausschliesslich für Fliegenschnüre. Also ist die Schnurklasse die auf einer Rute steht weder wahr noch falsch, sondern lediglich eine Empfehlung des Herstellers. Der kann sich irgendwelche Zahlen ausdenken, was ihm gerade gefällt. Zumindestens bei namhaften Firmen ist die Schnurklasse meist sinnvoll, ich hatte aber ein paar Ruten vor allem in der unteren Preisklasse die überhaupt nicht besonders mit der entsprechenden Schnurklasse harmoniert haben.

Es gibt Bestrebungen für ein einheitliches Messsystem für Fliegenruten, wie z.B. die momentan am meisten verbreitete Common Cents Methode. Dort wird z.B. die mittlere Steifigkeit der Rute gemessen - also welche Kraft erforderlich ist, um die Rutenspitze um eine bestimmte Distanz gegenüber der Normalstellung auszulenken.

---------

Rein subjektiv für mich scheint mir Scierra nicht gerade die seriöseste Firma zu sein - z.B. verstossen die mutwillig gegen den AFTMA Standard (steht sogar auf der Homepage) und die Ruten sind mir aufgefallen durch schlampige Ringwicklungen bei hohem Rutenpreis.
Vielleicht weil die was mit Airflop (produzieren die Scierra Schnüre) zu tun haben, die in UK für ihre zweifelhaften Produkte bekannt sind.

Bis dann..
Torsten
FliFi-Rudi

Beitrag von FliFi-Rudi »

Hallo Volker ….. Du tust mir nun wirklich Leid, ich hab wirklich einen kleinen Roman geschrieben, denn Du nun durchlesen darfst :-)!,

ich nehme es Dir natürlich nicht "krumm" und fühle mich auch nicht pers. angegriffen, wieso auch, es geht hier sachlich um ein Thema das jeden interessiert, auch "akzeptiere" ich natürlich Deine und Fly-Ing´s Meinung – auch wenn die Norm was anderes sagt (es sei den ihr liefert mir wirklich einen anders lautenden Auszug der AFTMA, der meine, die von Jens und alle anderen Aussagen von z.B. Malcom Greenhagh, Denys Ovenden, … entkräften :-) !).

Übrigens, für solche Meinungsverschiedenheiten ist doch ein Forum da, oder nicht - wer nicht kontrovers diskutieren kann, der sollte lieber Schachspielen oder Krippefiguren schnitzen gehen ;o) !

.....der Philosoph sprach – „so, nun schnell zurück zum eigentlichen Thema“! :-)


Lieber Volker, in Deinen angegebenen Quellen (Cortland, ….) stehen überall nur die 9.14m, aber kein definitiver Hinweis, wie die Klasse lt. AFTMA bestimmt wird (9.14m sind dort auch nur ein Synonym für Irgendwas, mehr nicht) – Ich denke aber, wir sind extrem nah am Kern der Sache, denn dieses „AFTMA-Chaos“ ist wahrscheinlich auch der Grund, dass jeder Hersteller auf dieser Welt ein total anderes Gewicht als „AFTMA-Klasse“ erhält/anwendet (wahrsch. auch 3M, lieber Thorsten!?) , wenige Hersteller haben dies erkannt und versuchen es „richtiger“ zu machen.

Du und Fly-Ing haben natürlich nicht unrecht, dass bei den neuen Hightech-Taper diese Spezifikation schon sehr unglücklich/veraltet ist (wie auch Jens in seinem Beitrag schreibt), aber die AFTMA-Norm ist halt immer noch gültig (s.o.) und da können wir nichts dran ändern – ob und wie sich die Schnur-/Rutenhersteller dran halten können wir schon zweimal nicht beeinflussen (ob nun mit oder ohne den 3, 2, 1, 0m vorne dran) - ich weis auf jeden Fall – Scierra hat dieses Normproblemchen schon länger erkannt, wird deswegen aber leider oftmals falsch interpretiert (auch hier im Forum), vielleicht auch nur, weil sich manche Fliegenfischer wirklich nicht mehr über die Entstehung/Norm der AFTMA im klaren sind – alle reden nur noch davon, dass die Angaben auf den Ruten nicht stimmen – man rechnet nur noch über die „weltbekannten“, immer vorgebeteten 9.14m (s.o. bei Deinen Quellen), fertig ist die Laube ?! …dies mag ja oftmals auch irgendwie passen, aber es gibt dennoch unnötige Diskussionen, Falschaussagen und dann wird schnell mal gesagt – Eh Mann, Scierra ist totale .....piiiiep..... da stimmt ja gar nix! Der nächste kommt dann …. stets nach dem Prinzip der Lemminge – einer springt voraus, die anderen alle hinterher….am Schluss bildet sich eine komplett falsche Meinung.

Mein Fazit: Ich gebe jedem Recht, der sagt: Die AFTMA-Angaben auf den Ruten/Schnüren, what ever stimmen nicht, weil so gut wie kein Hersteller den vorderen Teil mit einbezieht (s.o.)! Ich sage aber klar nein, nur zu den ersten 9.14m, wenn diese ohne mindestens 2-4g für Vorfach, …. als Referent herangezogen werden - da bleibe ich "meiner AFTMA-Norm" treu, bis ich eines besseren belehrt wurde.

Nochmals kurz zu meiner Berechnung zurück - selbst wenn nun mit einem Mittelwert von 1,5m/oder 3g gerechnet wird (zusätzlich zu den 9.14m), aufgrund der verschiedenen Taperlängen und Gewichtsverteilungen der ersten, dann liegt Scierra mit dem "rec.wt." immer noch sehr nahe bei der AFTMA-Angabe, wie viele Hersteller können dies von sich behaupten?..... außerdem, eine Universalrute für alle Taper wird es nie geben – hier muss also immer getestet und/oder gewogen werden!

Ich denke wir alle sind uns einig - die Schnurhersteller machen sowieso was sie wollen (und die AFTMA ist für heutige Verhältnisse zu ungenau) - und gerade hier ist es doch ein "himmlisches Geschenk", wenn plötzlich ein Hersteller die (empf.) Gewichtsangabe als Wert angibt (Scierra ist da, wie für manch andere Dinge auch, halt der Vorreiter - dank Hywel und Hendrik)...... man muss an dieser Stelle einfach etwas umdenken, so wie es auch die „Schusskopffischer“ tun. Mit dem „rec.wt.“ ist es in Zukunft für alle auf jeden Fall viel einfacher, auch für Dich Volker, als Händler .....AFTMA-Diskussion hin oder her!

Ach ja, wer noch rätselt, ....JA ich bin bekennender „Scierratologe“ – ich fische die fast die ganze „Dänenpalette“ - von A wie Watklamotten bis Z- wie Fliegenhaken....... - also bitte, alle Mutmaßungen können ab sofort eingestellt werden ;o).


Mit philosophischen und technisch orientierten Fliegenfischergrüßen ;o)
Flifi-Rudi


-The End - ;o))))))))
FliFi-Rudi

Beitrag von FliFi-Rudi »

Hallo Thorsten …. Danke für Deine Einwände,

sag mir bitte - wo genau soll ich die „AFTMA Spezifikation für Fliegenruten“ genannt haben, mir ist schon klar dass es hier um Schnurgewichte handelt …… – ich hoffe nicht, dass ich mich nirgendwo verschrieben oder falsch ausgedrückt habe?

Ferner sind wir uns alle irgendwie einig, so wie auch Jens schreibt, die AFTMA bezieht sich nicht auf jedes Taper (DU schreibst, die AFTMA ist von 1962, da gab es aber garantiert noch keine von Dir genannten „Spezialtaper“). Auch Du beziehst Dich auf irgendwelche Quellen – Frage: ist 3M = "AFTMA-Gott" ? Auch eine Bitte an Dich, liefere einen originalen Auszug der AFTMA-Norm, dann sehen wir alle was darin steht – denn um diese Frage geht es hier und ob sich die Hersteller überhaupt noch und wie dran halten, nicht um irgendwelche neue Taper die der AFTMA schon lange nicht mehr entsprechen (die Scierra EDP ist so ein spezielles Taper, hast da vollkommen recht, da gibts nix zu rütteln dran) ……– ach ja, keiner konnte bisher den AFTMA-Norm-Beweis liefern, auch ich noch nicht, denn ich finde im Moment die alten Bücher nicht, wo es drinsteht, konnte auf die Schnelle nur eines von den beiden Autoren Greenhalg und Ovenden finden (Fliegenfischen und Fliegenbinden, Scherz Verlag) - und darin wird Dir, lieber Thorsten, widersprochen. Es wäre toll, wenn vielleicht Du diese Frage schnell auflösen kannst, dann haben wir eine neue Basis für unsere sehr interessante und bisher, so finde ich, sachliche Diskussion.

Die Unterstellungen einer unsauberen Geschäftsweise können wir bei allen Anbieter anwenden, oder besser noch wir lassen es einfach, da es nicht zu Thema gehört.

By the way - die Verarbeitung z.B. einer GLoomis Streamdance ist stellenweise schlechter und dat Ding kostet zudem das doppelte einer Scierra HM2, ……, hier macht auch keiner einen wirklichen Aufstand, oder - wieso dann bei Scierra?!

TL
Flifi-Rudi
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