Fliegenfischerschule/welcher Wurfstil wird gelehrt?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Dieter W.
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Beitrag von Dieter W. »

Sorry Rolf, ich tu´s nicht wieder :-)

Beste Grüße

Dieter
.... einfach Fliegenfischen
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Dieter und Rolf,

ihr habt wohl Recht, dass das Thema Wurfstile vielleicht zu groß und unübersichtlich ist. Des weiteren gehe ich aber auch stark davon aus, dass nicht alle Instruktoren sich so individuell mit dem Einzelnen beschäftigen wie ihr dies tut, sondern ihren bestimmten Stil einfach weiter geben (ich habe z.B. im Sommer bei einem Kurs zugeschaut, wo auf Teufel komm raus der klassische Gebetsroither durchgepresst wurde) und da wäre eine bestimmte Beschreibung nicht schlecht. Aber wie schon Dieter erwähnt hat, ist es eher unwahrscheinlich, dass Anfänger etwas mit Stilarten anfangen können.

@Hans
Ich wollte eigentlich kein neues Thema anfangen. Das der Gebetsroither für die Küstenfischerei ungeeignet ist, habe ich nicht gemeint. Ich finde ihn halt nicht besonders effektiv. Dies liegt daran, wie schon von dir erwähnt, dass sich beim Rückschwung die Schlaufe direkt über der Wasseroberfläche bildet. Des weiteren wird man mit ihm nie die Weiten erreichen die ein gleich guter Werfer mit dem Amerikanischen erreichen wird.

Gruß Matthias
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus Matthias!

Ich wollte gar keine neue Diskussion anfangen, habe mich nur gefragt, warum!
Allerdings sehe ich das mit der Weite anders, das stimmt nur im Zusammenhang mit tiefem Waten!

Beste Grüße,
Hans
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t.z.

Beitrag von t.z. »

..
Zuletzt geändert von t.z. am 24.07.2007, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Hans,

du vollziehst beim Gebetsroither mit deiner Führungshand die elyptische Bewegung um den Schnurweg unten durch oben drüber zu erreichen. Dieser ist nicht "der direkte Weg". Beim amerikanischen Wurfstil bei dem du oben drüber/oben drüber wirfst, läuft deine Führungshand immer in der selben
Bahn. Dadurch hast du eine viel direktere Schnurkontrolle die dir dem entsprechend auch größere Weiten ermöglicht.

Gruß Matthias
Zuletzt geändert von Matthias M. am 29.12.2005, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus Matthias!

Jetzt wird's doch eine Diskussion: Ich habe das bis jetzt immer so verstanden, daß die Ellipse bei weiten Würfen nach Gebetsroither ein immer langgestreckteres nur leicht abgerundetes Rechteck wird, also doch der direkte Weg, nur leicht höhenversetzt. Das dürfte doch theoretisch keinen Unterschied machen, oder?
Aber vielleicht rührt das daher, daß ich seit einem Kurs bei Erhard Loidl auch oben drüber oben drüber werfe.

Danke für die Antwort und vielleicht folgende,
Hans
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Es gibt und gab Werfer auch absolute Distanzwerfer die einen "modernisierten" Gebethsroither pflegen,zumindest bis zu einer bestimmten Länge ,dann besteht die Kunst überzugehen in einen Überkopfwurf welcher Art auch immer um etwas mehr Leine zu tragen.Unten durch und oben drüber - heisst nichts anderes als es aussagt im Hinblick der fliegenden Leine zur rutenspitze ,in welchem Abstand ,höhe etc. erstmal egal,dies kann verändert werden.Eh wir jetzt in hochphysikalische Beschreibungen abdriften ,die gibt es gut und genügend hier im Board oder bei Paul,für einen Beginner ist max.wichtig rel. egal wie (Style)vielleicht mal eine Schnurlänge von 15 m werfen zu können - und jetzt kommts - diese Länge auch bei bewegtem Wasser effektiv fischen zu können,denn egal wie, die Hauptparameter eines Ablaufes,einer Ladung etc. bleiben gleich ,egal welcher Style- nichts anderes zählt ,zumindest beim Start und Kursbeginnern als Ziel,
beste Grüsse,Rolf
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Hans,

zu erst mal. Nicht das ihr mich falsch versteht, ich halte vom Gebetsroither sehr viel, es ist ein sehr schöner Stil zu fischen. Mit ihm wird man fast alle fischereilichen Situationen in unseren Bereichen perfekt abdecken können. Insbesondere an kleinen Gewässern wie Bächen hat er sehr große Vorteile.

Jetzt aber auf´s Thema zurück. Es gibt zwar nur sehr wenige Situationen wo man im Vorteil ist, wenn man sehr große Weiten (über 30 Meter) erreichen kann, wie z.B. an der oben erwähnten Küste oder an Seen.
Du beschreibst, dass man von der elliptischen Bewegung in ein langgestrecktes nur leicht abgerundetes Rechteck übergeht und die Schnur dabei nur noch leicht höhenversetzt ist. Es ist zwar jetzt sehr theoretisch, dass ist zwar eine Annäherung jedoch nicht der direkte Weg, den du beim oben drüber oben drüber bestreitest.

Rolf hat schon sehr schön erklärt, dass es mit dem Gebetsroither ab bestimmten Weiten irgendwann Schluß ist und man dann in einen Überkopfwurf übergeht, der dann einfach noch mehr Möglichkeiten bietet.

Gruß Matthias
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus Rolf und Matthias!

Natürlich habe ich Euch nicht so verstanden, als stündet Ihr dem Gebetsroither ablehnend gegenüber und wolltet ihn schlecht machen! Das ist ja nur bis zu einem gewissen Punkt eine Glaubensfrage sondern letztlich Physik - da kann man dann glauben, was man will - es wird sich die Physik nicht ändern lassen.

Ich bin jemand, der Fliegenwerfen im Kopf gelernt hat, ich muß verstehen, was vorgeht, wie und warum etwas nicht hinhaut - dann kann ich was dagegen tun (das ist beim Fischen zwar oft ein Nachteil, weil man sich da nicht so drauf konzentriert, aber ist halt so).

Also: Gebetsroither - Überkopfwurf:
Ist das jetzt eine Frage der Termini, ich hätte da nicht unterschieden?
Der direkte Weg zwischen zwei Punkten ist eine Gerade?
Mir ist klar, daß beim Gebetsroither, die Wurfhand keine Gerade beschreibt, sondern lediglich die Rutenspitze, die die Leine führt.

Mir ist der Unterschied also immer noch nicht ganz klar - oder ist der einzige Unterschied, daß die Höhe über dem Wasser/Boden beim unten durch geringer ist?

Dem könnte man ja mit einer engen Schlaufe gegensteuern?

Beste Grüße,
Hans
Zuletzt geändert von pehers am 30.12.2005, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Hans,

Um sehr große Weiten zu werfen muss man, wenn man mal den Schusskopf ausser acht lässt, auch bestimmte Mengen Schnur in der Luft halten könnten.
Und hier liegen die Nachtteile des Gebetsroithers, dadurch dass man durch die elyptische Bewegung nicht den direkten Weg geht verlierst du irdendwann die Kontrolle über die Schnur, d.h. man Schafft sie nicht mehr sauber zu werfen ( in der luft zu halten) und bringt keine "Energie" mehr auf um die restliche Schnur einschießen zu lassen. Dies passiert dir beim direkten "oben drüber oben drüber" auch nur halt später als beim Gebetsroither.

Gruß Matthias
Zonker

Beitrag von Zonker »

Ich glaube, es war der Roman Moser (oder irgendjemand der recht gut werfen konnte), der irgendwann mal gesagt hat: Weite erreicht man nicht durch viel Leine in der Luft, sondern durch schießen lassen. Die meisten modernen WF schnüre, die die Mehrheit von uns fischen werden (wer DT fischt, kommt es meist nicht auf max. Wurfweite an), haben nach der Keule eine dicke, die vor ein paar Jahren noch als astreine Shootingline durchgegangen wäre. Es macht meiner Meinung also wenig sinn viel mehr als die Keule in der Luft zu halten, da die Kraftübertragung bei der dünnen Nachschnur nicht mehr optimal ist.
Meine Frage also: Weiß bedeutet es "viel" Schnur in der Luft zu halten um weit werfen zu können?
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Zonker,

ich gehöre zu den Wenigen die noch oder mittlerweile wieder ausschließlich mit DT-Schnüren fischen.
Des Weiteren sehe ich große Vorteile darin, wenn man ein etwas weiter entferntes Ziel anwerfen will, wenn man sich diesem mittels stetiger Leinenverlängerung annähert um dann direkt davor abzulegen.
Was in der Regel eine höhere Genauigkeit bringt als wenn man das Ziel direkt "anschießen" läßt.

Gruß Matthias
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