Frage zum Streamerfischen!

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Kai-Uwe
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Frage zum Streamerfischen!

Beitrag von Kai-Uwe »

Ich habe diese Woche erstmals versucht, ein paar hübsche Gumpen mit dem Streamer abzufischen.
Ich führte dabei den Streamer mit kurzen Zügen, ähnlich wie beim Meerforellenfischen. Dabei bekam ich drei heftige Bisse, die ich allesamt nach wenigen Sekunden Kontakt wieder verloren habe.

Nun grübel ich natürlich über die Ursache... :?:

Mein erster Gedanke - falsche Rute!
Ich fischte eine 8,5 ft 5/6er Sportex, die ich als "weich" einstufen würde.
Ist zum Streamerfischen eine härtere Rute empfehlenswert?

Habe auch überlegt, ob ich den Anhieb - wenn es den überhaupt gab??? - hätte härter setzen müssen?

Ich seht schon, ich lechze nach Aufklärung... :wink:

Danke vorab!
Petri Heil!

Kai-Uwe
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Blackpitty
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Beitrag von Blackpitty »

ich habe das allererste Mal dieses Jahr vor 3 Wochen mit einem Streamer gefischt, es war ein selbstgebundener, und es war an der Elbe.

Ich Fischte da genau an einer Strömungskannte, und nach wniger als 3 Mal auswerfen bekam ich schon einen Biss.

Angeschlagen habe ich eigentlich kaum, und zum Vorschein kam ein kleiner Hecht :D

Ich versuchte es dann weiter, habe den Streamer immer leicht ingezupft, mit längeren Stops dazwischen, und dann kam ein heftiger biss, kurz bevor der Streamer an meinen Füßen angelangte.

Anhauen konnte ich da gar nicht, und nach mehreren Minuten kam dann ein 56cm Hecht zum Vorschein, das war bisher mein größter Fisch an der Fliegenrute.

Rute war eine Exori Prince 5/6 und der Streamer war ein Wooly Bugger in schwarz mit weißem Schwanz.


Eventuell war dein stremer zu groß für die Fische, so dass sie nur zuschnappten, aber nicht den Haken inhalierten?

Gruß Marco
Forstie
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Beitrag von Forstie »

Hallo Kai-Uwe,

ich denke eher nicht, daß es an der zu weichen Rute gelegen hat.
Ich selbst streamere auch öfters mal mit kleineren Streamern an einer Orvis Clearwater in #4, und diese Rute ist auch nicht gerade als "hart" zu bezeichnen...
Könnte es sein, daß Dein Streamermuster vielleicht so gebunden ist, daß das Material recht weit hinter dem Hakenbogen herflattert? Das könnte eine Erklärung sein... Die Forelle schnappt nach dem Streamer, erwischt größtenteils aber nur den Schwanz oder ganz wenig Haken und kommt deshalb recht schnell wieder frei.

Es könnte natürlich auch an der Art selbst, wie Du den Streamer führst, liegen. Streamerst Du grundsätzlich gegen die Strömung, oder auch mal mit der Stömung (falls sie nicht zu schnell ist)?? Oder wirfst Du schräg stromab und lässt den Streamer dann an Dein eigenes Ufer schwingen?
Ich hatte Dein Problem manchmal schon, wenn ich den Streamer voll gegen die (schnellere) Strömung gezogen habe und die Schnur somit schon recht stark vorgespannt war, als die Forelle biß. Siehe auch nächsten Absatz...

Auch kann es sein, daß der Kontakt zu Deinem Streamer zu direkt ist. Sprich --> Du hälst die Rute zu direkt und zu flach in Richtung Schnur. Somit hat die Forelle sofort beim Biß Kontakt zu Deiner Rute. Ein kleiner Puffer in Form eines leichten Schnurbogens ist da oft vorteilhafter.

Zum Anschag an sich: In den meißten Fällen wird das reflexartige heben der Rute bei Fischkontakt ausreichend sein. So war es bei mir fast jedes Mal. Die Wucht der Forelle beim Biß reicht meistens schon aus.

Ansonsten kann ich noch sagen:

Manchmal hat man Tage, an denen sitzen die Fische einfach. Und an anderen Tagen ist es zum Mäuse melken, geht mir auch öfter mal so.... :wink:

Hoffe ich konnte ein bißchen helfen,

Gruß,


Martin
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Kurt Mack
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Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Gerade dicke Döbel und untermässige Forellen, dies konnte ich bei Bissen auf Sicht feststellen, knallen schon mal auf den Streamer ohne hängen zu bleiben. Die Forellen attackieren der Streamerkopf und gerade bei langen Haken und/oder fülligen (Rehhaar)Köpfen sind Fehlbisse häufig. Döbel sind einfach schlau. Die Fehlbissrate habe ich durch kürzere Haken, kürzere Schwänze und schmalere Köpfe deutlich gesenkt. Seitdem ich nicht mehr mit der Rute anschlage, sondern mit der Schnurhand und die Rutenspitze möglichst gesenkt und gerade zur Schnur halte, haben sich die Fehlbisse verringert.

Tschüß, Kurt
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Kai-Uwe
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Beitrag von Kai-Uwe »

Erstmal Danke für die schnellen Antworten!

Ich habe als Streamer einen Rainbow Minnow verwendet. Dieser hat keinen Schwanz, dafür aber einen recht großen Kopf!

@forstochs:

Stimmt, ich führte den Streamer gegen die Strömung und hatte - bedingt durch wenig Platz - die Rute recht flach geführt.
Somit lag schon recht großer Druck auf dem Streamer.

Werd es mal mit etwas Schnurbogen und/oder anschlagen mit der Schnurhand versuchen!
Petri Heil!

Kai-Uwe
paulsn
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Beitrag von paulsn »

beim streamern sind häufige fehlbisse normal, speziell wenn man eben -wie bereits erwähnt wurde- genau gegen die strömung fischt... da hilft ein größerer hakenbogen zwar etwas, aber is auch nicht immer unbedingt das schonenste. vor allem in gewässer wo man eigentlich nicht unbedingt mit großen fischen um die 50 rechnet, ist es wohl besser ein paar fehlbisse von kleinen forellen in kauf zu nehmen.

ich fische den streamer eigentlich sogut wie nie nur einfach so gegen die strömung sondern. werfe immer schräg zum anderen ufer (bzw soweit ich halt komme :) und strippe dann relativ schnell ein. das klappt so ;) so kann man den streamer vor allem auch viel schöner führen.

einfach mal ausprobieren

liebe grüße, paul
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