Letzten Sonntag klingelte gegen 3 Uhr am frühen Morgen mein Wecker. Es sollte an die Enz, Gemarkung Roßwag, zum Fliegenfischen gehen. Schnell ein kleines Frühstück, die Thermoskanne mit dampfenden Kaffee gefüllt und ein paar belegte Brote als Proviant eingepackt. Kurz noch im Netz nach Wettervorhersage und Wasserstand geschaut, dann ging es auf den Weg. Kurz nach 5 Uhr, es war noch dunkel, kamen wir, meine Lebensgefährtin und ich, am Wasser an.
Nachdem ich in die Watbekleidung gestiegen und mein Gerät fertig montiert war, konnte es los gehen.
Mittlerweile dämmerte es und kurz darauf konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang, verbunden mit Nebel und Vogelgezwitscher bewundern.

Ich hatte mich, bedingt durch den günstigen Wasserstand, entschieden mein Glück mit der Trockenfliege zu versuchen. Es waren einige Eintagsfliegen zu sehen und ich knüpfte ein entsprechendes Muster an das Vorfach.
Langsam stromab watend fischte ich beide Ufer ab, ohne jedoch einen Biss verzeichnen zu können. Sollte ich es doch mit der Nymphe versuchen?

Da, es zeigten sich einzelne Köcherfliegen auf dem Wasser, das wäre eine Alternative.
Schnell wechselte ich zu einer Buck Caddis und servierte sie mit neuer Hoffnung.


Da, ein Ring, die Fliege verschwindet im kleinen Strudel. Ich setze vorsichtig einen leichten Anhieb – Fisch. Ein kleiner Döbel kommt zum Vorschein. Na immerhin, denke ich und werfe erneut. Die Caddis furcht und wieder ein Schwall. Diesmal unter einem weit vorhängenden Ast. Nach kurzem Drill kommt eine wunderschöne Bachforelle zum Vorschein, die ich sofort release ohne sie dem nassen Element zu entnehmen.

Der Anfang ist gemacht und entspannt fische ich nun auf die kleine Insel zu. Krautfahnen sind gut durch die Polarisationsbrille zu erkennen.


Hier kommt wieder ein, diesmal etwas größerer Döbel zum Vorschein.
An der Insel steige ich aus dem Wasser und mache eine Pause. Der Kaffe tut gut und das Brot schmeckt am Wasser immer besser als am Arbeitsplatz.
Bewundernd lasse ich meinen Blick über die reichhaltige Flora und Fauna gleiten. Es gibt viel zu entdecken.




Unterhalb der Insel steige ich vorsichtig wieder ins Wasser und biete meine Fliege, dieses mal eine CDC-Variante der Caddis, an.
Es dauert nicht lange und ein weiterer Döbel macht sich auf den Weg zu mir.

Nun tut sich eine Zeit lang wenig, es sind auch keine steigenden Fische mehr zu beobachten.
Als die Caddis wieder einmal vom Ufer zur Mitte hin furcht und dabei durch den Strömungsdruck unter Wasser gezogen wird spüre ich in der Schnurhand einen vorsichtigen Biss. Ich setze den Anhieb und drille eine weitere rotgetupfte Schönheit zu mir heran.

Teils watend, teils am Ufer gehend, setze ich meinen Weg zur Straßenbrücke fort. Bis auf ein paar weitere Döbel kann ich jedoch keine Erfolge verzeichnen. Die optischen Vorzüge dieser schönen Strecke machen dies aber mehr als wett.
Nun noch ein paar Impressionen.






Die letzten drei Bilder liegen außerhalb der Gemarkung, also unterhalb der Straßenbrücke.
Es war ein wundervoller Tag am Wasser, fernab von Stress und Alltag, belohnt mit schönen Fischen mit leuchtenden Farben... Was will man mehr?
Wünsche allen ein schönes Wochenende,
Eric






