Friedfisch auf Fliege

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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master136
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Friedfisch auf Fliege

Beitrag von master136 »

Hallo, liebe Fliegenfischer !
Ich wohne an einem " Antisalmonidenfluss " und bin deshalb gezwungen auf Friedfische wie Brassen,Rotaugen zu angeln.Gibt es vielleicht einen Gleichgesinnten,der mir tipps geben kann :?:
Gruss Stephan
Zuletzt geändert von master136 am 22.03.2008, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo, liebe Fliegenfischer, da ich noch Anfänger bin, wäre es nett wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet. mfg Stephan
Darth Wader
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Beitrag von Darth Wader »

hallo master

du hast dich ja heute in allen rubriken verewigt... :D

was richtig laune macht, das ist das trockenfliegenfischen auf weißfisch. ein gutes rotauge am feinen geschirr ist was gutes. und fette döbel sind ein guter spaß, weil die nämlich viel schlauer sind als zum beispiel ne verfressene "dumme" forelle und entsprechend schwieriger zu fangen.

also trocken auf weißfisch würde ich -weil ich damit die besten erfolge hatte- käferimitationen empfehlen, die du unter über das wasser ragende äste servieren solltest. auf die art habe ich auch schon barsche mit der trockenfliege gefangen. funzt natürlich nur im sommer, wenn die friedfische auch aktiv sind.

mit nymphen oder streamer (für kräftige döbel) geht es natürlich auch, macht aber meines erachtens weniger spaß. um nochmal auf die bauernschläue der döbel zurück zu kommen: mit der nymphe wird es dir meistens so ergehen, dass du an einem platz, an dem döbel stehen, zuerst nen halbwegs vernünftigen (oder sogar nen guten) fisch fängst, mit dem nächsten wurf den nächstkleineren, dann noch ein-zweimal kleingemüse und dann haben die das spiel durchschaut und deine muster werden ignoriert. die großen döbel zu überlisten, das ist hohe schule...

mit tief geführten nymphen auf barben, das ist auch guter spaß, aber kaum ne empfehlenswerte methode für anfänger, weil anspruchsvoll. aber ne barbe im drill zieht schnur wie ein gehaktes u-boot!

ich wohne ja hier im schwarzwald in der forellenregion und habe selten gelegenheit, auf weißfisch zu fischen. aber wenn ich die gelegenheit habe, ist das eine sehr willkommene abwechslung für mich. ich war sogar schon im urlaub gezielt auf döbeljagd und bin dafür einige kilometer gefahren (ardèche).

hier im forum gibt es bestimmt einige weißfisch-experten, die können dir echte hammer-tipps geben.

viel spaß
Ubicunque piscans sto
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webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo Master136?

Zu deiner Frage gibt es ein sehr gutes Buch
"Neues Fliegenfischen auf Döbel. Rotauge, Karpfen und Co.
von Hermann Klier / ISBN 3-275-01338-6
Taktik und Muster werden dort ausführlich beschrieben.

Wenn Du mal einen Karpfen oder erst recht eine Barbe an der Gerte haben wirst, wird Dir das Wort "Friedfisch" reichlich merkwürdig erscheinen.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Beitrag von Maggov »

Servus Master136,

auch ich gehe ab und zu gerne mal auf Aitel/Döbel und Barbe. Bei den Aiteln habe ich bisher sehr gute Erfahrungen mit den gängigen Trockenfliegen für Forellen gemacht. Die Literatur erwähnt gerne die Red Tag, es gehen aber auch Palmer, Rehhaarsegde, Spents, Adams, also die gängigen Muster. Von CDC Fliegen würde ich Dir abraten, obwohl die gut bis sehr gut fangen verschleimen Dir die Döbel die Fliegen derart, dass sie anschliessend eher als Nassfliege zu fischen sind.

Bei Barben haben sich Jig-köpfe gut bewährt, da du sehr nahe am Grund bleiben musst und so weniger Hänger hast. Die technik hierzu ist allerdings wirklich etwas Übung und man muss sich den Strip-Strike antrainieren (so bleibt die Fliege länger in Grundnähe).

Letztes Jahr war ich mit dem Boot auf Hecht unterwegs - es war ein heisser Sommertag, absolut windstill und die Hechte haben sich absolut nicht bewegt. Da der Uferbereich sehr flach war haben wir auf "Flatfischen" mit dem Boot auf Aitel umgestellt. Das hat richtig Laune gemacht. Mit dem Boot die Aitel suchen und einen 2-er Wooly-Bugger als Streamer. Auf Sicht Aitel fischen ist nicht nur spannend sondern auch effizienter - v.a. mit der Nymphe am Fluss. Erstaunlich fand ich, dass auch Rotaugen (richtig schöne Exemplare) den Streamer attackiert und genommen haben - war eine schöne Abwechslung.

Du solltest aber auch die Raubfische in Deinem Gewässer nicht ignorieren - Barsche, Hechte und evtl. Rapfen sowie Zander. Mittlerweile gibt es nicht nur viele Infos udn Erfahrungen zu einigen Fischarten sondern auch so gut wie alles an Gerät um mit besonderen Verhältnissen klar zu kommen. Dir stehen also viele Möglichkeiten offen.

Viele Grüsse

markus

P.S.: Da wo Ansitzfischer fischen und ggfs. sogar Anfüttern unbedingt eine Mais- und Brotfliege probieren! ;)
Uwe
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Beitrag von Uwe »

Mach ich auch gern auf die (meist-)friedlichen nicht Salmonidenvertreter fischen

Daher das hier

Guckst Du..


http://fliegenfischer-forum.de/swap9.html

Grüße

Uwe
Christian S.
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Beitrag von Christian S. »

Kleine Geschichte dazu:

Bei uns in der Nähe gibt es einen großen Baggersee, ca. 500 m lang und etwa 100-150 m breit. Da sitzen tage- und wochenlang die Karpfenangler mit Ihrem High-Tech-Boilies, Futterbooten, Bojen, Weitwurfbleien und was die sonst noch alles brauchen ;-). Ich habe da ein Ruderboot liegen, und nach heissen Sommertagen, so gegen 18.00 bis 20.00 Uhr abends kommen die Brachsen und Karpfen hoch. Keine Ahnung warum, vielleicht um noch ein paar Strahlen der Abendsonne abzukriegen. Ich fahr dann manchmal raus um Brachsen und Karpfen "auf Sicht" zu fischen. Die Fische ziehen in großen Schulen mit mind. 50 Tieren in einem relativ eng begrenzten Bereich immer in der Mitte des Sees. Vom Ufer aus sind die nicht zu sehen.

Ich also stehend im Boot, die Fliegenrute in der Hand. Nach den ersten Leerwürfen kommen schon die Kommentare der Sitzfischer. Spätestens nach dem dritten oder vierten Fisch wirds dann ruhig am Ufer.

Meine Erfahrung: am besten sind rote, unbeschwerte Nymphen, Größen sind fast egal. Immer die Seite einer Schule anfischen, nie mittenrein.

Mit 'ner 5er gehts noch gut auf Brachsen, bei Karpfen sollte man mindestens eine 7er, besser aber mit einer 8er fischen.

Tight lines, dry socks, have fun!

Christian
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Brocki
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Beitrag von Brocki »

Moin Stephan!

Die "Bomber"-Fliegen sind auch Top auf Döbel und sonstigen Fischen die sich an der Oberfläche aufhalten!
An welchem Nichtsalmonidenfluss treibst Du dich denn rum?

Besten Gruß-

Micha
Fischen ist kein Hobby.Es soll eine Leidenschaft sein!!! (Alexander Spoerl)
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo master136,

Gerade im Frühjahr wenn das Nahrungsangebot noch gering ist sind die Aussichten auf große Barben, Rapfen, Döbel, Aland…, nicht schlecht!!!
Ich fische im Frühjahr ab Mitte März, wenn es das Wetter und der Wasserstand erlauben in den nahe gelegenen Flüssen meiner Region, vor allem am Mittleren Regen (mittlere Barbenregion) und habe beim Flifi manchmal richtige Sternstunden!
Für Barben benutze ich schwere Nymphen, oft Flohkrebs-Imitate die ich in Grundnähe anbiete. Barben lassen sich am Regen mit Nymphe, meist nur zu Beginn der Laichzeit und kurz danach gezielt befischen, die Fische sammeln sich in der Nähe von Kiesbänken, dann kann man sie anwerfen und sein Glück versuchen. (in dieser Zeit sind die Barben verliebt und nicht ganz so scheu wie sonst) Barben sind echt superstarke Kämpfer!!
Für Rapfen benutze ich kleine Streamer, häufiger aber Goldkopfnymphe (nur Schwarze brachten bisher Erfolg am Regen) und immer schön strippen und zusätzlich mit der Rutenspitze leicht in die Schnur schlagen damit der Köder leicht hüpft, denn Rapfen wollen etwas hinterher jagen!!
Der Rapfen ist am Regen für mich Zielfisch Nr. 1, das ganze Jahr über.
Einzelne Fische von gut 70 bis ca. 80 cm habe ich schon beobachten können! (In Fachbüchern habe ich von Ausnahmefischen bis 1,2m bei ca. 12kg gelesen.) Ein Wolf im Schafspelz ist der Rapfen – er gehört zu den Friedfischen, ist aber ein waschechter Räuber!!
Manchmal wenn einer direkt an der Wasseroberfläche die Nymphe attackiert, hört man ein unverkennbares Geräusch, wie platschen und einsaugen zugleich, wenn du Rapfen schon mal bei der „Laubenjagt“ beobachten konntest, kennst du vielleicht dieses Geräusch.
Kraftvoll sind die ersten Fluchten nach dem Anbiss, eine echte Kämpfernatur, große Fische sind anfangs einfach nicht zu bremsen! „Adrenalin pur“
Im Sommer steigen große Alande, meist in den Abendstunden und lassen sich gut mit der Trocknen überlisten.
Grosse Döbel fische ich hauptsächlich im zeitigen Frühjahr und im späten Herbst bis Ende November- Anfang Dezember mit Goldkopfnymphe, aber auch mit kleinen Streamern.
Meine Ergebnisse aus dem Frühjahr 12.04. bis 14.05.2007
5x Alande zwischen 30 und 49cm
7x Döbel zwischen 30 und 52 cm
2x Rapfen 58cm und 55cm
4xBarben zwischen 55und 61 cm
Das waren Übrigens meine ersten Barben seit gut 12 Jahren und die allerersten 4 Stück die ich mit`ner Fliegenrute gefangen habe!!!
Also ich meine auch wenn`s kein Salmonidenwasser ist, kann Fliegenfischen im Fluss eine feine und vor allem spannende Sache sein.

PS: Wenn du nur vom Ufer aus fischst, solltest du unbedingt auf einen Teleskop-Kescher nicht verzichten!! Ich selbst nutze einen kleinen 2-teiligen Kescher Länge 150 cm, mit einer Bügelgröße von 50x50 cm den ich in einer Keschertasche am Rücken trage.

Viel Spaß beim Flifi.
Grüße Christian S.
Christian S.
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Beitrag von Christian S. »

Gammarus roeseli hat geschrieben:
Viel Spaß beim Flifi.
Grüße Christian S.

:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Noch ein Christian S. ?

:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:
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webwood
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Beitrag von webwood »

PS: Wenn du nur vom Ufer aus fischst, solltest du unbedingt auf einen Teleskop-Kescher nicht verzichten!! Ich selbst nutze einen kleinen 2-teiligen Kescher Länge 150 cm, mit einer Bügelgröße von 50x50 cm den ich in einer Keschertasche am Rücken trage.
Hallo Christian,

kannst Du Deinen Kescher auch noch aufklappen, wenn du einen Fisch drillst und nur eine Hand frei hast? So einen Kescher suche ich nämlich schon seit langem. Bitte teile das Fabrikat mit. Schon mal vorab Danke.

TL

Thomas
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo Thomas,

den Kescher den ich nutze, hat eine Tranportlänge von nur 60 cm und lässt sich auch im Drill mit einer Hand problemlos in ca. 3 Sekunden aufklappen. Er hat dann eine Länge von 1,10 m um ihn dann noch auf die Gesamtlänge von 1,50 m auszuschieben brauche ich allerdings Daumen und Zeigefinger der 2.Hand.Was sich aber auch noch mit einer Gerte in der Hand gut bewerkstelligen lässt.
Kescher-Fabrikat: „Schwarzer Peter“ Sorry, ich meine natürlich Cormoran.
Ich möchte hier keine Werbung machen,
aber den Kescher und die Keschertasche gibt es z.B. im Askari-Katalog.
Da ich kein Freund vom langem Suchen bin, Kescher: S. 391 (Nr.5) und Tragetsche: S. 485(Nr.10).Schade das es Tasche nur in einer Farbe gibt.
Kescher und Tragetasche habe ich mir ursprünglich für die Spinnfischerei zugelegt.
Beides hat sich so gut bewährt, dass ich es halt auch sehr gern beim Flifi an tieferen Gewässern und Wehranlagen nutze.
Ich hatte mal ein Problem mit einer schönen 40 iger Bafo, die sie sich in ca. 1,60 m
Wassertiefe um einen Ast gewickelt hat, dank des Kescher konnte ich den Fisch samt Ast ohne Probleme landen. Mit einem normalen Fliegenkescher hätte ich da Null Chancen gehabt.


PS: Keschertasche am Rücken schaut vielleicht nicht sonderlich ästhetisch aus, ist aber in Zweckmäßigkeit sicher durch nichts zu schlagen.

Grüße Christian S.
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webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo Christian,

danke für deine schnelle Antwort. Werd mir dann mal besagten Katalog besorgen.

TL

Thomas
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Beitrag von stalling-frank »

Hallo Christian,

kannst Du Dir vielleicht noch die Mühe machen, die Bestellnummern von Tasche und Kescher angeben. Im Internetshop von Askari habe ich beides auf die Schnelle nicht finden können. Vielen Dank im voraus.

TL

Frank
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo Frank,

habe gerade ganz wenig Zeit,werde dir später deine Frage in einer PN beantworten.

Grüße Christian
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo Zusammen,

im Alltag schaut das in etwa so aus,



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Grüße Christian S.
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