Hi zusammen,
neulich abends saß ich mal wieder da und wurde etwas tiefsinnig.
Ich machte mir Gedanken darüber, wieviel Käse man doch manchmal um die Ohren hat und wie es im Vergleich dazu in der Kindheit war.
Ich dachte daran, wie man manches mit kindlichen Augen betrachtete, wie man an viele Dinge mit kindlicher Phantasie heranging, in wievielen Momenten man als Kind ein gewisses Gefühl von Abenteuer hatte, man etwas Neues entdecken wollte... Kennt Ihr dieses Gefühl noch?
Dann fragte ich mich, warum ich heutezutage nur noch sehr selten diese Art von Gefühlen bekomme.
Ist alles zu alltäglich geworden? Sind viele Dinge, in denen wir früher noch etwas Besonderes erhofft hatten, in denen wir etwas phantastisches erwartet hatten, heute einfach zu schnöder Realität geworden?
Hat man mittlerweile einfach schon zu viel Lebenserfahrung, sodaß man weiß, daß das Meiste, was man sich als Kind wundervoll vorgestellt hat, in der harten Realität garnicht so wundervoll ist?
Ist es genau dieser Verlust dieser Gefühle, der manchen Erwachsenen dazu verleitet, zu sagen, daß er gerne wieder ein Kind sein würde?
Nun, ich habe mir diese Fragen persönlich noch nicht voll beantwortet. Ich habe mich aber gefragt, in welchen Momenten ich heute noch dieses wundervolle Abenteuer-Gefühl habe; das Gefühl, eine neue Welt zu entdecken.... -> Nämlich beim Fischen!
Es ist einfach schön, ab und an in eine Welt abzutauchen, in der man sich noch verlieren kann. Eine Welt, in der man noch in jedem Gumpen, hinter jeder Kehre den Fisch seines Lebens vermuten kann, an den man sich auf ewig erinnern wird, auch wenn es nicht der größte sein mag.
Man ist in unserer doch so industrialisierten und technologisierten Welt eins mit der Natur, fühlt sich selbst viel mehr, nimmt seine Umgebung viel intensiver wahr. Man präsentiert seine Fliege an dieser ganz besonderen Stelle, dort, wo es förmlich nach Fisch riecht, dort, wo er sein muß... Es gibt einfach nur Dich und den Fisch.
Das ist es, was mich manchmal noch so fühlen lässt, als sei ich ein Kind, das dabei ist, seinen ersten Fisch zu überlisten, Abenteuer zu erleben. Und deshalb liebe ich es.
In diesem Sinne wünsche ich euch besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr, auf daß die nächste Saison bald kommen wird...
Grüße,
Martin