Fliegenbinden-Special Nr. 1/2019 | Fliegen-Swap 1/2019 (No.53)
Thema: Die Unverzichtbaren (12)
Organisation und Fotos: Christian (The Sharpshooter) | Texte und Fotos: Teilnehmer (12)
Diesmal waren es wieder 12 Teilnehmer, die sich zu einem Fliegentausch zusammenfanden. Thema: „Die Unverzichtbaren“ - ob Trocken oder Unterwasser - jeder Teilnehmer suchte sich ein Muster aus, das er persönlich für unentbehrlich hält. Es könnte sich dabei um ein ganz klassisches Muster handeln – aber auch einfach um eine „Lieblingsfliege“, die immer in der Box zu finden ist. Nachfolgend kommt wie gewohnt der Bericht, Bilder und Materialisten und teilweise sehr detaillierte Bindeanleitungen - zum Nachbinden oder einfach nur zum Anschauen!
(Hinweis: Bitte nicht über die Namen der Teilnehmer wundern: hier wurden wie immer die User-Namen aus dem FF-Board verwendet).



Flo’s CDC Loop Emerger von FloM
Meine Variante des beliebten Emergers wirkt durch einen segmentierten Körper, hell/dunkel Kontrast in den Flügeln und die sehr lebendig wirkenden Beinchen auch auf vorsichtige Fische in langsam fließenden Gewässern attraktiv und hat mir manchen Angeltag gerettet. Ideal für die Fischerei auf Sicht. Funktioniert natürlich auch in anderen Naturfarben.

Material
Haken: langschenkliger Haken Größen 18-12 (z.B. Tiemco TMC 3761)
Bindefaden: Veevus 8/0, weiß
Schwanz: Fasanenstoßfiebern naturfarben
Körper: o.g. Fasanenstoßfiebern plus einen Strang hellbraunes Stickgarn (z.B. Tauben-Zephir)
Flügelscheide: 2 kleine CDC-Federn eine hell, eine dunkel (z.B. naturbraun und dun)
Thorax/Beinchen Mix aus 2:1 Graubraunes Naturdubbing (Fuchs) plus Ice Dubbing (UV-brown)
Kolorierung: Edding Permanent Marker col. 013

Bindeanleitung
1. Nach Legen der Grundwicklung je nach Hakengröße 3-6 Fasanenstoßfiebern als Schwänzchen einbinden und mit dem (kolorierten) Bindefaden zweimal unterwickeln, damit die Fiebern fächerförmig abstehen. Das überstehende Material nicht entfernen
2. Einen ca. 7 cm langen Strang Tauben-Zephir aufspleißen. Man braucht nur einen der 4 Stränge. Diesen Strang mit 2 Windungen auf Höhe der Fasanenfiebern einbinden, dann den Bindefaden bis ca. zur Mitte des Hakenschenkels winden.
3. Mit einer Hechelklemme Fiebern und Garn verdrallen, dann bis zur Hakenmitte winden und mit dem Bindefaden abfangen und die Windungen mit etwas Lack sichern. Überflüssiges Material abschneiden. Es sollte ein segmentierter, leicht konisch zulaufender Körper entstanden sein.
4. Die CDC Federn, zuerst dunkel, dann hell „Rücken an Rücken“ aufeinander legen und Kiel zuerst, nach hinten zeigend so einbinden, dass die Innenseiten nach oben zeigen, die Federn sollten ungefähr mit dem Schwänzchen der Fliege abschließen. Jetzt befindet sich die dunkle Feder unten, die helle oben. Wichtig ist, dass beide Federn noch möglichst gerade auf dem Haken liegen.
5. Für die folgenden Bindeschritte ca 10 cm des Fadens kolorieren, dann wachsen. Etwas Dubbing um den Faden spinnen, dann den Thorax formen. Für den letzten Schritt zum Öhr etwas Platz lassen.
6. Die CDC-Federn über eine Nadel nach vorne klappen, dabei die einzelnen Fibern gut sichern und mit dem Bindefaden (Pinch and Loop-Technik!!!) abfangen. Dann die überstehenden Fibern erneut umklappen und mit dem Abschlussknoten ein kleines Köpfchen formen. Dabei bildet der Faden den „Hals“, wird also nicht bis zum Öhr vorgewickelt.
7. Den Kopfknoten eventuell mit Lack sichern, das Dubbing ausbürsten und, je nach Materialmenge, ein paar CDC-Fiebern entfernen.
Grüße! Flo

Alfs Superpuppan Variante von HansAnona
Zu dieser Fliege wurde ich 2017 durch ein Bild aus dem Koppang Camping inspiriert (Link), (Link). Nach meiner Erfahrung funktioniert die Fliege sehr gut im Frühjahr, vor allem wenn sie etwas „fetter“ als das Original gebunden wird. Das Muster soll nicht zu akkurat gebunden werden, gerade verstrubbelte Fliegen sind bei großen Äschen besonders fängig. Ich habe in Norwegen mehrfach erlebt, dass eine gesichtete Äsche von ü 40 cm gleich beim ersten Wurf auf diese Fliege hereingefallen ist. Ein weiterer Vorteil: Man kann stundenlang mit der gleichen Fliege fischen, ohne dass die Fliege zu schnell kaputt geht.

Material
Haken: 12 oder 10, Fliegentom Fliegenhaken FT7216HQ (oder den Gamakatsu F-2293F Barbless)
Faden: Ultra Thread 140 black
Körper: body glass round, Hends, Code BGK in fluo yellow (90)
Dubbing: Wapsi Natural Fur: Cojote mask oder Carnel + Dark Hares mask
Hechel: Whiting Dry Fly Rooster Saddle Bronze black
Lack: Clou Zapon lack farblos + 30% Verdünnung (Altbestand) - den verwende ich schon über 20 Jahre, er wird anscheinend nicht weniger ...

Bindeanleitung
Zuerst kommt eine Lage Faden auf den Haken, diese Lage wird mit ein wenig Zaponlack befeuchtet, damit das Ganze besser hält. Das BodyGlass und die Hechel werden nach hinten überstehend sehr fest eingebunden.
Nun wird das Dubbing von hinten beginnend ca. 2/3 nach vorne gewunden, zuerst Hell, dann
Dunkel. Vorne am Haken müssen zwei bis drei mm frei bleiben für die Knoten.
Das BodyGlass wird in drei Windungen nach vorne gebracht und streng abgebunden.
Entlang der Windungen des BodyGlass wird nun die Feder nach vorne gewunden, vorne kann man
einige Windungen als Hechel machen und dann ebenfalls gut abbinden.

Das Köpfchen der Fliege wird fertiggestellt und das Ganze mit einem kleine Tropfen Zaponlack auf
dem Abschlussknopf fixiert.

Nach dem Trocknen gleich mal gründlich mit Fett einsabbern, damit die Fliegen später gleich
schwimmen.
Wichtig ist, nach unten stehende Borsten im Abstand des Hakenbogens zu stutzen, dadurch liegt die Fliege mit dem Haken nach unten im Wasser. Das verbessert die Zahl der „guten“ Bisse ganz erheblich!

Ich habe in Norwegen mit verschiedenen Farben experimentiert, BodyGlass eher dunkelgrün, das grün-fluofarbene, auch mit fluo-pink. Am Besten haben die Fliegen in graubraun mit hellgrünem BodyGlass gefangen. Bei ansonsten gleichen Bedingungen mindestens doppelt so viele echte Bisse als mit der rosa Variante. 
Auf dem nebenstehenden Foto wurde das UV-leuchtende Fluo-Bodyglass verarbeitet (links: angestrahlt).
Hier hatte ich schon einmal für das Forum eine Bindeanleitung gebracht. 
Grüße, Alf

Cooper Bug von truttalover
Material
Haken: Mustard 94833 Dry Gr.12
Bindefaden: Uni 6/0 schwarz
Körpermaterial: Chenille schwarz
Rücken und Schwänzchen: Rehhaar
Beinchen: Hahnenhechel schwarz - Micro Barb

Bindeanleitung
von meinem Cooper Bug in leicht aufgepimpter Version mit Beinchen.
1. Haken einspannen, Grundwicklung legen und dünn lackieren.
2. Schwarze Hahnenhechel einbinden
3. Chenille schwarz einbinden.
4. Körper mit dem Chenille gestalten, mit dem Bindefaden abfangen und Restchenille abschneiden.
5. Hahnenhechel schwarz um den Körper legen, (wie bei einem Palmer) mit dem Bindefaden
abfangen und beschneiden.
6. Den Bindefaden in ruckelnden Windungen wieder nach hinten winden,so dass keine Grannen
nieder gebunden werden. Nun werden die nach oben stehenden Grannen beschnitten damit
der ,,Rücken,, frei von Grannen ist.
7. Nun wird das Rehhaar vorbereitet, dabei fällt es am schwersten, die richtige Menge an Rehhaar zu finden. Ist die richtige Menge abgeschätzt werden die Haare im Haaraufstoßer auf die gleiche Länge gebracht. Das Rehhaar wird mit den Spitzen nach hinten eingebunden so dass die ,,Schwänzchenlänge,, ein wenig länger als die Körperlänge aus fällt. Das Rehhaar zwischen Daumen und Zeigefinger fixieren und auf den Hakenschenkel auflegen. Nun mit drei lockeren Windungen das Rehhaar einbinden, erst dann 

den Faden richtig stramm zuziehen. Hierbei entsteht die charakteristische Schwänzchenform.
8. Den Bindefaden wieder vorsichtig ohne Grannen ein zu binden nach vorn winden. Das restliche
Rehhaar wird nach vorn gelegt und mit dem Bindefaden auf Körperlänge abgefangen.
Hierbei ist darauf zu achten dass das Rehhaar gleichmäßig eingebunden wird so dass ein
gleichmäßiger Körper entsteht.
9. Das restliche Rehhaar nun so beschneiden dass das Köpfchen eine schöne Form, ähnlich einem
Krönchen erhält.
10. Mit dem Kopfknotenbinder den Kopfknoten hinter das Köpfchen legen.
11. Muss nicht unbedingt: … untere Grannen beschneiden, für mich liegt er so besser auf dem
Wasser.
12.Ganz zum Schluss die Wicklungen und den Rücken ein wenig lackieren.
So fische ich den Bug
Meist Anfang Sommer bis in den Spätsommer, wenn die Fische sich an herabfallende Kost in Form jeglicher Art von Käfern gewöhnt haben, suche ich mir Stellen mit Überwuchs von Sträuchern oder Bäumen. Hier wird der Bug dann ufernah aggressiv mit einem Plöpp beim Aufschlagen präsentiert. Ja! Aufschlagen, bloß nicht sanft wie eine Schneeflocke oder so, denn dann verfehlt man den Effekt. Nach dem Plopp wird die Schnur sofort gegen die Strömung gemendet, so bleibt der Bug einen kurzen Moment auf der Stelle stehen bevor er mit der Strömung dann langsam abtreibt. Meist kommen die Bisse super aggressiv direkt nach dem Aufschlag oder in der Phase wo der Bug grade mit der Strömung abtreibt. Genau so oft kommen aber die Bisse auch aus der Drift wenn der Bug Fahrt auf nimmt und von der Strömung rumgetrieben wird also wie eine schlitternde Sedge. Und auch beim Einstrippen kamen schon Bisse auf den Bug. Deshalb schön ausfischen und nicht zu früh liften.
Ich hoffe, ich konnte euch eine meiner unverzichtbaren Sommertrockenfliegen etwas näher bringen, denn der Cooper Bug hat mir auch in zähen Sommerzeiten schon die ein und andere große Überraschung ans Band gebracht. Ich hoffe der Bug gefällt - Lieben Gruß Peter

Flatwing Streamer von aaron_flat
Material
Gamakatsu F314 in Größe 6
Bindegarn Veevus 8/0 weiß
Nylonfaden Stärke 4m
Lötzinn 5mm Länge flach gedrückt
Steve Farrar’s SF Flash Blend Off White
Wapsi Prism Dubbing „Hot Purple“
Flash Pearl Farben
Ewing Saddla Hackle in „Grau“ und „Purple“
Polar Dubbing „Schwarz“ und „Weiß“
3D-Augen 5 mm
Loom UV Fly Finish
Sekundenkleber Loctite 401
Bindeanleitung

Haken einspannen, Grundwicklung mit dem weißen Faden vom Öhr aus beginnend ca 5mm in
Richtung Hakenbogen anbringen. Ein ca. 5mm langes Stück Lötzinn wird mit der Zange plattgedrückt und unter dem Haken in der Nähe des Hakenöhres beginnend eingebunden.
Zum einen sollen sich die Flatwings ja in der richtigen Lage durch das Wasser bewegen, zum anderen stellt sich durch die Gewichtung im Frontbereich ein gewisser „jigging“ Effekt der
Fliege ein.

Mit Loctite sichern…..

Ich gehe nun mit dem Faden weiter in Richtung Hakenbogen und binde etwas Steve Farrar’s SF Flash Blend in der Farbe „Off White“ ein. Dieses dient unter anderem zur Stützung der Flatwing
Federn die später einge- bunden werden. Ich wechsle nun den Bindefaden und nehme den transparenten Nylonfaden in der Größe 4m. Als nächstes etwas Wapsi Prism Dubbing „Hot Purple“ an den Faden spinnen und um die Einbindestelle des SE Blends wickeln. Dieses dient als Bett für die erste Flatwing Feder die ich hier in der Farbe grau gewählt habe.
Der Federkiel ist oftmals nicht ganz rund und würde sich sonst auf dem blanken
Haken verdrehen, oder zumindest deutlich schwieriger gerade auszurichten sein.
Also jetzt die Feder auf dem Dubbing ausrichten und festlegen. Mit Loctite sichern…..
Nun etwas Flash über die erste Feder oben liegend einbinden. Ich verwende meistens so 4-8 Flash
Fäden. Wiederum etwas Wapsi Prism Dubbing „Hot Purple“ an den Faden spinnen und um die
Einbindestelle des überstehenden Federkiels und der Flash Fäden wickeln. Dieses dient als Bett für
die zweite Feder.
Ich wähle die obenliegende Feder immer ein kleines bisschen größer als die unten liegende Feder.
Das Auge fischt ja bekanntlich mit….. 

Also jetzt die zweite Feder einbinden. Auch diese Einbindestelle der zweiten Feder wird mit Loctite
gesichert…..

Wiederum etwas Wapsi Prism Dubbing „Hot Purple“ an den Faden spinnen und damit bis kurz vor das Hakenöhr gehen.
Erneut wechsle ich auf das weiße Bindegarn…..
Als nächstes binde ich im Frontbereich etwas Polar Dubbing ein (oben schwarz und unten weiß) und schlage den zum Hakenöhr stehenden Überschuss nach hinten um.
Vorher taper ich das Ganze, um eine harmonische Form zu bekommen.
Mit dem Faden bilde ich im gleichen Arbeitsgang ein Köpfchen für die Augen.
Diese zuerst mit dem Sekundenkleber fixieren und danach den Kopfbereich mit UV Fly Finish formen und aushärten. Wer möchte kann zwischen den Aushärtungsvorgängen
den oberen Bereich zwischen den Augen mit einem schwarzen wasserfesten Stift färben.
Zum Schutz bringe ich noch etwas Sally Hansen „Hard as Nails“ auf den ausgehärteten Kopf auf.
Letzter Schritt ist die Nacharbeit mit der Schere, um den Ganzen Überschuss zu entfernen und eine wirklich schöne und harmonische Fischform zu erhalten.
Dieser Flatwing Streamer ist einer meiner am häufigsten verwendeten Fliegen an der dänischen Ostsee. Also mein „Unverzichtbarer“ wenn es in Richtung „Nord“ geht. Ich führe die Fliegen gerne sehr schnell durch das Wasser und binde in mehreren Farbkombinationen. Olive Grün / weiß, grizzly / weiß oder gerne auch mit grau…… oder aber auch grizzly orange / schwarz…. Da kann jeder nach seinen Geschmack….. Durch das permanente Werfen und Strippen müssen die Fliegen schon einiges aushalten. Von daher habe ich mir angewöhnt, mit dem Loctite immer wieder alles zwischen zu sichern….
Viel Spaß beim Nachbinden
Tight lines
Jürgen alias „aaron_flat“

redtak von Kudu
1. 12er Tunca Expert wide gape
2. Grundwicklung schwarz 8/0
3. Antron Red einbinden
4. Silberdraht hinten einbinden
5. Pfauengras 4-5 Stück einbinden und Haken umwickeln.
6. Silberdraht 4-5 x umwickeln und vorne Abbinden
7. 2-3 CDC Federn (Swiss Standard Dark Dun) vorne kurz einbinden, Abschlussknoten, Kleber, fertig.
Viele Grüße
Andreas

Tup's Indispensable von The Sharpshooter
Die „Tup's Indispensable“ wurde 1890 ursprünglich von R.S. Austin in Tiverton/ Südwest-England entwickelt. Die Fliege wurde sehr schnell unglaublich populär – es hieß dass Austin sie irgendwann nicht mehr sehen, geschweige denn, binden wollte. Einer seiner Kunden schrieb, dass der "Dorsetshire Frome" (river) von den „Tup's Indispensables“ von Maiden Newton(town) bis zum Meer flächendeckend überschwemmt sei.
Das Binde“rezept“ - das z.T. aus recht ungewöhnlichen Anteilen bestand - hielt Mr. Austin geheim und vererbte es zunächst auch nur an seine Tochter. Als Miss Austin dann 1934 in den Ruhestand ging, erlaubte sie G.E.M. Skues die korrekten Materialien zu veröffentlichen.

Hook: # 14 - 16 up eye, dry fly hook.
Thread: Yellow
Tail: Honey dun or light blue cock hackle fibres.
Body: Mix white fur from a ram's testicle with lemon-coloured fur from a spaniel and cream seal's fur with a small amount of red mohair
Hackle: Light-blue cock hackle freckled thickly with gold

„Tup“ hat seinen Ursprung beim verwendeten Dubbing vom Hoden des Schafsbocks – früher färbten viele Schafshalter ihrem Bock am Abend die Hoden, damit sie am Morgen bei den Schafen sehen konnten, welche denn „besprungen“ (= tupped) waren … Und dieses „Dubbing“ war zwar ursprünglich weiß und transparent, aber Urin und andere Körperflüssigkeiten … naja, jedenfalls will ich sowas eigentlich nicht im Haus haben. Die rötlichen Fasern kommen vom „tup“ - andere dienen einfach dem besseren Handling (Spanielhaar und Mohair) beim Anspinnen des Dubbings. Übrigens hat bereits 1805 Alexander Mackintosh in seinem Buch „The Driffield Angler“ vorgeschlagen: "Take a little fine wool from the rams testicles, which is a beautiful dusty yellow…". In einem Brief gab Austin einige Erläuterungen zur Bindeweise, u.a. beschrieb er das gelbe
Hinterende. Er hätte dies bei den natürlichen Fliegen gesehen und hielte es für ein wichtiges Merkmal. Es sei kein „tag“, dafür sei es nicht groß genug.

Der restliche Körper soll sparsam gedubbt werden - nicht nur der Thorax. Und er wunderte sich über das große Interesse am Dubbing – die richtige Hechel zu finden, wäre doch das eigentliche Problem („I am always surprised at the interest in the body dubbing - far more of a problem these days has to be finding a 'yellow spangled lightish blue cock's hackle')

https://globalflyfisher.com/patterns/tups-indispensable

By Alan Shepherd, Australia

ausführliche Diskussion – vor allem zum Dubbing:
http://classicflyrodforum.com/forum/viewtopic.php?f=73&t=7721

https://www.youtube.com/watch?v=-37JR6F_Tco

Material
Haken: trocken #14–16 (hier ein englischer Traditions- Haken mit Öhr nach oben)
Bindefaden: UniThread 8/0 light cahill
Tag: Pearsalls Gossamer Silk Gold
Schwänzchen: Coq de Leon, Flor de Escoba colgaderas
Körper: Dubbing Mix (Sealsfur natural, coral,
sunburst, scarlet, Alpaka natur, Schneehase)
Hechel: Whiting Rooster Saddle barred ginger light
Sonstiges: MK Wachs

Bindeanleitung
Zunächst mal einen Mix des Dubbings herstellen – am Besten in einer elektrischen Kaffeemühle – hilfsweise auch durch Übereinander legen und Durchzupfen – und das ziemlich wiederholt ...

01 Haken einspannen, Bindefaden wachsen
02 Bindefaden anlegen und Grundwicklung bis zur Hakenmitte
03 Gossamer Silk dort ansetzen und mit dem Bindefaden bis auf Höhe des Widerhakens anbinden
04 Mit dem Gossamer Silk einen kleinen Tag (ca. 3–4 Windungen vor und zurück) formen (die Wicklungen entgegengesetzt zum Bindefaden wickeln!)
05 Mit dem gewachsten Bindefaden abfangen und diesen bis ca. Thorax-Höhe nach vorne winden (das Silk bleibt in Position)
06 Vom Coq de Leon ca. 6–8 Fiebern rechtwinklig abstreifen, damit die Spitzen auf gleiche Länge bringen und dann abschneiden
07 Das Schwänzchen mit ca. Hakenlänge abmessen und mit gewachstem (!) Bindefaden festlegen
08 Mit dem Silk das Schwänzchen gespreizt einbinden und in engen Wicklungen bis zum Bindefaden führen
09 Mit dem Bindefaden das Silk überfangen, dann das Silk abschneiden – und den Bindefaden etwas nach hinten führen ( es sollte ein kleiner Rest, ca. 3–5 Wicklungen des Silks am Ende noch zu sehen sein)
10 Faden wachsen und Dubbing anspinnen
11 Einen leicht konischen Körper formen – zu „wildes“ Dubbing ggfls trimmen
12 Faden wachsen und die vorbereitete Hechel einbinden
13 Hechel mit ca. 5 Windungen nach vorne führen und mit dem Bindefaden abfangen
14 Wachsen und Whip finish
Von der Tups gibt es unzählige Varianten und kaum ein Binder hat sich nicht daran versucht. Roberto Messori hat sich in seinem Buch „Ephemeridae nuptialis volatus“ auch zweimal mit der Tups beschäftigt. Einmal im Zusammenhang mit seinen Pointillismus (auch: Divisionismus ) - Fliegen (siehe auch Hier. Die Idee dahinter: es werden reine Farben nebeneinander gesetzt, damit im Gesamtergebnis, die Farben leuchtender, lebendiger, attraktiver werden.
Im konkreten Fall beim Fliegenbinden, geht das über die Verwendung von verschiedenfarbigem Dubbing oder z.B. über die Kombination von zwei Hecheln. Auch hier soll der Gesamteindruck „insektischer“ und brillanter werden.
Für seine Pointillisums-Tups verwendet er neben einem gelben Bindefaden, eine rauchgraue Hechel in Verbindung mit Rebhuhn, das Abdomen aus einer gelben Federfieber (leichter als Seide, aber mit größerem Durchmesser) und den Thorax aus rosa Seehund mit blaßvioletter CDC (viel schwimmfähiger).
Er hat immer weiter an der Tups herrum experimentiert und sie schließlich zu einer Herbstfliege
weiterentwickelt – und da is nix mehr viel übrig vom Ursprung. 
Das Rezept:
Haken: trocken # 16
Bindefaden: ocker/orange
Schwanz: Coq de Leon gesprenkelt
Abdomen: Silberstreifen
Thorax: Mix aus Seehund creme und rosa
Flügel: Rebhuhn und CDC naturbraun
„Sie ahmt die gleichen Insekten nach, wie die Loue, die Tup‘s oder die Favorite, nämlich keine ...“ - aber fängt und fängt ….

Petri!
Christian

PS: Es gibt da auch eine – z.B. von Leisenring, Hidy und Hughes favorisierte Tups Nymph! (Hier)


R/A Bibio von Bachneunauge
Material
Haken: Nassfliegenhaken Gr. 8-14
Faden: Uni 8/0 schwarz
Tag: Unistretch Chinese red
Rippung: Ovaltinsel silber small
Körper: Sealsfur in rot und schwarz
Körperhechel: Hahn schwarz
Kopfhechel: Henne schwarz
Bindeanleitung für meine R/A (red arsed) Bibio
Haken einspannen, Faden anlegen und Grundwicklung bis in den Hakenbogen legen.
Unistretch einbinden und im Hakenbogen einen Tag formen (man kann alternativ auch das Unistretch in einen Bobbinhalter legen und die Grundwicklung und den Tag mit dem Unistretch machen, abschließen, lackieren und trocknen lassen und dann erst mit dem schwarzen Faden vorne wieder anfangen).
Den Tag lackieren und trocknen lassen.
Ovaltinsel von vorne nach hinten als Rippung einbinden.
Schwarzes Sealsfur anspinnen und 1/3 des Körpers formen, dann rotes wieder 1/3 und zum Schluss wieder Schwarz 1/3. Am Öhr vorne ausreichend Platz für 2 Hecheln lassen!
Schwarze Hahnenhechel einbinden, nach hinten palmern und mit dem Ovaltinsel von hinten nach vorne gegenrippen. Ich achte bei beiden Schritten jeweils darauf, möglichst nicht (voll) über das rote Sealsfur zu winden, damit man es hinterher gut sehen kann. Das Tinsel vorne mit dem Faden festlegen.
Die Hennenhechel einbinden und vorne mehrfach um den Hakenschenkel winden. Mit dem Faden einen Kopf formen, abschließen und lackieren.
Beste Grüße Dirk

Klinkhamer von zollgendpol
Material
Haken: Klinkhamer
Bindefaden: Veevus 16/0
Körper: synthetisches Dubbing von Hans van Klinken - ist das was er uns beim Bindeabend auf der
EWF gegeben hat! (es heißt: light-tan poly 2 dubbing -; der sezzer)
Sichthilfe: Polypro Yarn weiß
Thorax: Pfauengras
Parachutehechel: Hahnenhechel Grizly

Bindenleitung
Schritt 1:
Haken einspannen, Faden anlegen und weit bis in den Hakenbogen legen. Anschließend mit dem
Dubbing einen konischen Körper dubben.

Schritt 2:
Sichthilfe Polypro Yarn einbinden
Schritt 3:
Hahnenhechel einbinden
Schritt 4:
Pfauengras einbinden
Schritt 5:
Mit dem Pfauengras den Thorax formen und Hahnenhechel um die Sichthilfe wickeln und abbinden.
 
 

Liebe Grüße
Karl
 

siehe dazu auch: (Hier) und z.B. (Hier)


Adams Female mit Rehhaarkörper von MK
Das Motto sagt es ja schon aus und da kam für mich nur die Adams als eine meiner Topf-Vavoriten für
den Swap in Frage.

Material
Haken: VMC 9388
Größe: # 10
Schwanz: Federgrannen Grizzly und Braun
Körper: Rehhaar (gelb und natur)
Flügel: Federspitzen Grizzly
Hechel: Grizzly und Braun
Bindefaden: Sheer 14/0 schwarz

Bindeanleitung:

Grundwicklung festlegen und den Schwanz einbinden.

Das Gelbe Rehhaar von der Unterwolle befreien, aufstoßen und in die Klammer legen, ausrichten,
in die Schlaufe klemmen und verdrallen.
Mit dem gelben Rehhaarstrag den Eiballen bilden.
Auf die gleiche Art und Weise wie das gelbe Rehhaar mit dem naturfarbenen Rehhaar den restlichen Körper einbinden.
Das Rehhaar zurechtschneiden mit der Schere.
Anschließend die Flügel einbinden.
Die Federn für die Hechel einbinden.
Mit den Federn nacheinander die Hecheln einbinden mit dem Faden eine Köpfchen formen.
Den Kopf lackieren und fertig.

Viel Spaß beim Nachbinden einer meiner Unverzichtbaren und Petri Heil für die neue Saison.
Manfred Kratzer


Mayfly extended Body von Michael Römer
Diese Fliege gehört für mich zu den „Unverzichtbaren“, da ich sie einfach schön finde und es eine Menge Spaß macht mit ihr zu fischen.
Ihr könnt die Materialien komplett nach eigenem Geschmack bzw. der Färbung der Fliegen an eurem Hausgewässer austauschen. Bei den Silikonkörpern bedarf es aber einiger Übung, bis ihr die richtige Menge an Dubbing gefunden habt mit der die Körper eurer Vorstellung entsprechen.
Aber das ist ja generell beim Fliegenbinden so (erst nach 1 Duzend Fliegen entspricht das Muster
in etwa der eigenen Vorstellung).
Bastelanleitung: extended body

Materialliste:
Superfine Dubbing: Farbe nach Wahl
Dubbingnadel
Wildschweinborste oder Moose Mane
Silikon: Wacker E43

Drei Wildschweinborsten oder Moose Mane Haare ablängen und bereitlegen.

Die Dubbingnadel in das Silikon tauchen sodass ein dünner Film auf der Nadel bleibt.

Mit der silikonbestrichenen Nadel die vorbereiteten Haare
aufnehmen.
Eine kleine Menge Dubbing auszupfen und in das Silikon
einlegen. Unter leichtem Zug um die Nadel winden, sodass ein konischer Körper entsteht.
Den fertigen Körper nochmals mit wenig Silikon bestreichen und dann den Körper abstreifen.
Den fertigen Körper, leicht gekrümmt, auf einem Blatt
Papier trocknen. Nach ein paar Minuten nochmals mit den Fingern nachformen (wenn nötig).
Bindeanleitung: Mayfly extended body

Materialliste:
Haken: Fulling Mill 35065 #12
Flügel: CDC nach Wahl
Körper: vorgefertigte Silikonkörper
Dubbing: Eigenkreation
Bindefaden: Sheer 14/0 tan
Werkzeug: Materialklemme, Dubbingbock, Hairstacker -
Alternativ: Petitjean Magic tool

Haken einspannen und im vorderen Drittel des Hakenschenkels eine Grundwicklung legen
Den vorgefertigten Körper auf den Hakenschenkel legen und dort fixieren. Überstand abschneiden und sauber überwinden.
3-5 CDC Federn aufeinander legen und in den Dubbingbock fügen.
Ich persönlich nutze gerne den Eigenbau anstatt den
Dubbingböcken des Magic Tools
Mit der Materialklemme die Federn aufnehmen.
Die Hechelstämme sollen dicht aufeinander liegen, damit ihr sie sauber abtrennen könnt.
Nun das Material mit der zweiten Klemme aufnehmen, so dass nur ein kleiner Teil in der Materialklemme bleibt.
Mit dem Stacker die Fiebern zusammen schieben, damit ihr sie
besser aufnehmen könnt.
Fieberbündel auf den Hakenschenkel einbinden.

Den hinteren Überstand der Fiebern abschneiden und mit dem rauhen Dubbing den Thorax formen.

Zum Schluss noch einen Abschlussknoten und einen Tropfen
Lack.

Beste Grüße
Michael


Llobregat von Kläuschen
Bei der obigen Nymphe handelt es sich um ein altes nordostspanisches Muster aus den Zeiten des
Franco-Regimes. Die Farbe rot hatte damals eine große Bedeutung und fand endlich auch in der
Fliegenbinderei ihren Niederschlag.

Material
Haken: #14 Kamasan B401
Faden: Devaux Rouge 6/0
Rippungsdraht/Tinsel: Gold
Tungsten Gold/Silber 2,5mm
Hear´s Dubbing natural

Bindeanleitung
Die Bindeanleitung ist simpel. Zunächst wird die Kopfperle ca 3mm hinter dem Öhr mit dem Bindefaden fixiert. Anschließend bindet man auf dem Weg zum Hakenbogen den Rippungsdraht ein und dubbt sich dann im Directdubbing ohne Wachs Richtung Tungstenperle. Sodann wird gerippt und der Draht mit dem roten Bindefaden abgefangen. Zum Schluß geht der Faden über die Perle und formt ein nettes rotes Köpfchen, welches mit etwas Bindelack aufgepeppt wird. Fertig.

Varianten des Dubbings
Release the Beast !
LG Klaus

Unverzichtbare CDC von fliegenspezi
Material
Haken: VMC Größe 12
Körper: Antrondubbing olive
Schwanz: Coq de leon
Flügel: Unterflügel CDC grau
Oberflügel CDC weiß
Hechel: blue dun
Faden: 8/0 schwarz

Bindeanleitung
1. Grundwicklung legen und Schwänzchen einbinden

2. Dubbing auf den Faden legen und den Körper formen. Danach die graue CDC-Feder als Unterflügel einbinden.
3. Die weiße CDC-Feder als Oberflügel einbinden.
4. Kopfhechel (2-3 Wicklungen) einbinden.

5. Köpfchen formen und mit dem Knopfknoten abschließen.

TL Patrick



Viel Spaß beim Nachbinden und Fischen!
Euer
Swapmaster

***
Weiterführender Link zum Thema: (im Board / hier Klicken)
***



Ein Beitrag für fliegenfischer-forum.de- Februar 2019. SWAP-Organisation und Fotos: Christian (The Sharpshooter), Texte und Fotos: Teilnehmer. Bearbeitung, Layout und Zusammenstellung dieses Beitrages: Michael Müller, fliegefischer-forum.de. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Beitrag ist verboten.
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